Oh Gott, wie doof bin ich! Weiß nicht mal, wie mein Beruf heißt!

Es heißt natürlich "Gerontopsychiatrische Fachkraft", nicht psychologische..... Echt jetzt, langsam passe ich mich den Bewohnern an oder so.....

Das ist eine eineinhalbjährige Weiterbildung, wo man speziell den Umgang mit Bewohnern mit psychiatrischen Erkrankungen lernt, also Demenz, Schizophrenie, Depression usw.
Die Weiterbildung war sehr interessant. Man musste ein Projekt machen und von Anfang bis Ende beschreiben und dokumentieren. Ich habe als Projekt "Neue Bewohner im Seniorenheim - Kaninchen!" gemacht.
Habe zuerst alles geplant und dokumentiert incl. Kostenrecherche, Zeitablauf usw. Dann habe ich einen Hasenstall als Bausatz gekauft und zusammen mit den Bewohnern aufgebaut. Das war super, wir hatten viel Spaß dabei. Einen "Rückschlag" gab es, weil mein Kaninchen nicht aufgenommen hat und es keine Babys, die ich ins Heim mitbringen wollte, gab. Ich musste dann bei Kleinanzeigen passende Kaninchen (ich wollte ganz bunte) kaufen, das habe ich alles dokumentiert unter "Meilensteine und Stolpersteine".
Als alles fertig war, Stall, Freigehege usw., habe ich mit den Bewohnern ein Willkomensfest gefeiert. Die kleinen Kaninchen wurde auf die Kaffeetafel gesetzt und die Bewohner waren total happy. Sogar die, die nur grantig schauen und schimpfen, hatten ein Lächeln im Gesicht. Alles wurde natürlich auch fotografisch dokumentiert.
Als mündliche Prüfung musste ich mein Projekt vorstellen, die schriftliche Beschreibung musste schon vorher abgegeben werden. Ich hatte die Kaninchen in einem Korb dabei, heimlich, weil die Schulsekretärin gleich gesagt hat, Tiere kommen ihr nicht ins Haus, sie ist allergisch

Aber die beiden Lehrerinnen waren begeistert von den Kaninchen und von dem ganzen Projekt. Es hat die ganze Zeit über sehr viel Spaß gemacht, das alles zu planen und durchzuführen.
Leider hat es im Heim mit der Umsetzung nicht geklappt. Geplant war, dass einmal täglich eine Betreuungskraft mit einem Bewohner als Einzelbetreuung zu den Kaninchen geht und Heu und Wasser nachfüllt. Ausmisten usw., darum hätte ich mich gekümmert, aber wegen der Schule damals war ich nicht jeden Tag da. Wenn ich gekommen bin, waren die Futterraufen und das Wasser immer leer. Ich musste nach der Schule jedes Mal noch ins Heim, um die Kaninchen zu füttern.
Dann war geplant, dass die Kaninchen täglich mindestens eine Stunde ins Freigehege kommen, auch zusammen mit fitten Bewohnern als Betreuungsangebot, auch das wurde nicht gemacht. Außer wenn ich gearbeitet habe, sind die Kaninchen nur im Stall gehockt. Es hat sich einfach überhaupt niemand sonst gekümmert, obwohl alle Aufgaben schriftlich fixiert waren und ich "Kaninchen" in den Betreuungsplan aufgenommen hatte.
Dann habe ich bemerkt, dass alte Semmeln, zum Teil noch nicht mal trocken, gefüttert wurden. Das konnte nur jemand von den Kollegen gewesen sein, die Bewohner durften/konnten ohne Begleitung ihre Station nicht verlassen, es war ein "geschütztes" Heim. Das ging gar nicht, die Kaninchen werden davon krank. Natürlich wollte es keiner gewesen sein.
Irgenwann war es mir zu blöd und ich habe die Kaninchen wieder heim geholt, so leid es mir für die Bewohner getan hat.
Leider wurde die Situation in dem Heim immer schlimmer. Ich war Leitung der Betreuung und hab mir den A... aufgerissen, aber umgesetzt wurde alles nur, wenn ich da war. Die anderen Tage wurde einfach gearbeitet, wie man mochte. Da ich mit der Schulter dann ziemliche Probleme hatte, wurde ich zum ersten Mal operiert und fiel erst mal länger aus. Danach habe ich dann gekündigt - zum Glück, weil das Heim kurze Zeit später geschlossen wurde. Es hat zum Krankenhaus gehört und wurde wegen den hohen Kosten "weggespart".
Felix, oh je! Wie alt ist der Kater denn? Ich musste im Sommer, als es so heiß war, meine Molly einschläfern lassen, sie war 21. Sie hat auch ständig reingepinkelt, aufs Sofa, ins Bett, einfach überall hin. So dass sie, obwohl ihr Leben lang Wohnungskatze, die letzten Wochen draußen war. Hat ihr gut gefallen, sie ist nicht weit weg vom Haus und war immer in Rufweite. Nachts war sie drinnen mit Windel. Leider hat sie dann die arge Hitze nicht vertragen, hat nichts mehr gefressen und nur noch gehechelt. Aber 21 ist ein schönes Alter für eine Katze.