Autor Thema: Unfair zum pferd?:(  (Gelesen 12310 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline AnnalislTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1
Unfair zum pferd?:(
« am: 24.01.15, 16:04 »
Hallo ihr lieben, ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich habe etwas auf dem herzen, was ich gerne loswerden würde.
Also, ich bin heute mit meiner kaltblutstute ausgeritten. Sie dreht immer völlig am rad auf dem weg ins nachbahrdorf. :/
Deshalb habe ich geführt. Allerdings gab sie heute absolut keine ruhe, und hat rumgedrängelt, dann gabs halt mal paar rucke am zügel und lauter bin ich auch geworden...
Hat aber nichts geholfen, also hab ichs gut sein lassen.
Nach diesem dorf bin ich dann augestiegen und losgeritten. Sie war suuper brav :)
Beim ersten galopp musste ich meiner mitreiterin etwas lauter zurufen was sie tun muss, weils sies nicht verstanden hat.
Jetzt hab ich sorgen, das mein stuti meinte ich schreie sie an :(
Total doof eigentlich, :D aber das macht mir halt sorgen...  ???
Und allgemein hab ich heute seeeehr wenig gelobt , da ich mit meiner mitreiterin beschäftigt war obwohl sie totaaaal brav war:((
Meint ihr pferde verzeihen so kleine fehler?  Ich hab einfach ein mega schlechtes gewissen weil ichs unfair von mir fand , das ich so wenig gelobt habe. Zum schluss sind wir auch noch am hof vorbeigeritten da wir noch einen kurze "korrektur galopp" wegen einem andern pferd gemacht haben. Das hat sie auch total brav mitgemacht:)
Obwohl das doch auch eher als "strafe" für stalldrang ist den sie ab und an hat... 

Im stall gabs schon leckerlis etc, aber ich hab halt nicht sofort gelobt:((
Sry für den verwirrten text, aber ich bin grad total durcheinander :(


Offline kaktus

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 3
Re: Unfair zum pferd?:(
« Antwort #1 am: 25.01.15, 16:29 »
Hallo Annalisl!

Ich möchte Dir zu allererst schreiben, wie gut ich es finde, dass Du Dir diese Gedanken überhaupt machst!

Ich habe Deinen Beitrag schon gestern gelesen, schreibe aber normalerweise schon lange keine Beiträge mehr.

Nun habe ich als HML sehr gespannt beobachtet, was für Antworten Du denn bekommen wirst. Vielleicht wunderst Du Dich, dass nichts kommt… mich wundert es nicht. Dass nichts kommt, bedeutet meiner Meinung nach nicht, dass sich keiner für das Thema interessiert, sondern dass DU einen sehr wunden Punkt getroffen hast. Bei jedem von uns - den aber die meisten normalerweise lieber verdrängen…
 
Natürlich könnte man sagen "ach, solch kleine Schwächen verzeihen die Pferde, das ist nicht so schlimm"… oder auch "da müssen sie durch, keiner von uns ist perfekt"… stimmt auch  irgendwo - wir Reiter sind wirklich alles andere als perfekt. Trotzdem hast Du Recht - müssen unsere Pferde tatsächlich mit unseren technischen aber auch menschlichen Schwächen klarkommen?

Schlussendlich bleibt ihnen tatsächlich nichts anders übrig und da sie praktischerweise nicht über einen Schmerz- oder Protestlaut verfügen, klappt das ja auch trotz unserer Defizite recht gut. Deshalb ist es so wichtig sich selbst immer wieder zu beobachten - so wie DU es tust!

Umso wichtiger Dein Denkansatz… wieviel ist den Pferden zuzumuten und wieviel Schwäche dürfen wir uns wirklich zugestehen.

Manchmal ist es ja auch wirklich zum Verzweifeln. Man geht arbeitet um Geld zu verdienen um sich sein Pferd leisten zu können. Man sorgt sich, tut alles was man kann, nach besten Wissen und Gewissen und dann kommen immer mal wieder diese kleinen Widersetzlichkeiten die sich, mal ganz schlicht vermenschlicht, irgendwie so unnötig oder sogar "undankbar" anfühlen. Klar wissen wir, dass das Quatsch ist - aber wir sind halt tatsächlich nur Menschen…


Und deshalb glaube und hoffe ich, dass es jedem von uns ab und an so geht wie Dir. Mir auf jeden Fall. Deshalb finde ich Deinen Text überhaupt nicht wirr sondern im Gegenteil, sehr nachvollziehbar.

Nun zu den konkreten Geschehnissen:

Der Weg zum Nachbardorf:

Was meinst Du, warum dreht sie dort immer so auf?

- vielleicht Stallmut? Hat sie vielleicht zuhause nicht genug Möglichkeiten sich zu bewegen, so dass sie einfach übersprudelt vor aufgestauter Energie? Wenn das der Fall ist, gibt es eine Möglichkeit sie zuhause VOR dem Aufbrauch zum Ausritt schon ein bisschen aufzuwärmen und zu bewegen, so dass die erste überschüssige Energie schon ein Ventil hat?

- vielleicht ist es mittlerweile ein Muster? Du schreibst Sie dreht IMMER auf diesem Weg am Rad? Wenn Stallmut auszuschliessen ist und es speziell um diesen Weg geht, dann empfehle ich das Muster zu verlassen und diesen Weg ganz konstruktiv anzugehen. Nicht  wie gehabt mit dem Gedanken "oh Mann, das ist jetzt wieder dieser  :P-Weg, jetzt dreht sie bestimmt gleich wieder auf…" sondern am Halfter, wenn das nicht ausreicht mit einem milden Kappzaum, diesen Weg als ganz eigene Übung anzugehen. Schau in die Bücher von Linda Tellington Jones oder Natalie Penquitt oder anderer Autoren die sich mit diesem Thema auseinandersetzen - oder mit den Führ- und Lösungsübungen der Bodenarbeit nach Bent Branderup - da lernst man ganz viel über zielgerichtetes und gelöstes Führen. Du bist nicht die einzige die ein solches Problem hat. Was nicht funktioniert immer auf die gleiche Weise zu versuchen, da "irgendwie durchzurutschen" ist nicht sinnvoll. Die immer gleiche Vorgehensweise wird zum immer gleichen Ergebnis führen. Also - ein anderer Ansatz muss her!

- versuche bitte auch diese anspruchsvollen Situationen nicht persönlich zu nehmen und sie auch nicht so sehr als etwas Negatives sondern als eine Herausforderung anzusehen. Aus irgendeinem Grund findet Dein Pferd es stressig, angsteinflössend oder aufregend auf diesem Weg. Also ist es Dein Job als führendes Mitglied eurer Zweierherde Deinem Pferd Sicherheit zu vermitteln. Im alten Muster hast Du versucht dominant aufzutreten und über Strafe, also negative Verstärkung Deine Führungsanspruch durchzudrücken… hat nicht so gut funktioniert - also probiere es anders. Eben zum Beispiel mit Übungen auf diesem Weg und entsprechender Belohnung - das muss kein Futter sein - damit muss das Pferd umgehen können und es nicht ständig einfordern. Das kann auch ein Kraulen an der Lieblingsstelle sein oder einfach eine Pause.

- fange mit kurzen Einheiten an. Ihr müsst nicht gleich den ganzen Weg meistern. Gehe auf den Weg, lasse sie vor und zurück treten, longiere sie am Seil ein oder zwei Runden möglichst ruhig um Dich herum und wenn Du zufrieden bist und einen guten Moment hast, mache eine Pause - oder wenn es ganz toll war - geh' wieder nach Hause. Arbeite Dich so Schritt für Schritt vor und Du wirst staunen, wie schnell dieser Weg anfängt Spaß zu machen. Klar dauert es eine Zeitlang die alten Muster zu ersetzen - aber es lohnt sich! Unterbrich die alten Muster und baut euch zusammen neue auf! Vielleicht brauchst Du bei täglicher Übung ein oder zwei Wochen, bis DU diesen Weg Stück für Stück, gemeinsam mit Deinem Pferd meisterst - aber das ist es doch wert. Wenn DU nur selten zum Üben kommst dauert es natürlich länger - aber von nix kommt nix - all die, die etwas toll machen haben viel und lange geübt!


Nächster Punkt. Auf dem Pferd laut rufen um anderen etwas mitzuteilen ist tatsächlich schwierig, solange Pferd und Reiter nicht am Sitz eine wirklich souveräne Einheit sind. Natürlich bezieht das Pferd Stimmkommandos auf sich, wenn es bisher beim Reiten immer mit allen Hilfen - auch der Stimme ganz klar angesprochen wurde. Plötzlich ist es nicht gemeint und die Konzentration des Reiters ist an einem völlig anderen Ort… sehr irritierend für das Pferd.

Situationen wie die mit Deiner Mitleiterin sind natürlich nicht immer planbar. Aber es liest sich so, als würdest Du Ihr vom Pferd aus ein wenig helfen und sie korrigieren. Ist dies öfter der Fall, kann man ja tatsächlich mal planen. Ich weiss nicht wie fit Du mit Technik bist. Aber - die jungen Leute haben doch ständig solche Stöpsel in den Ohren und die meisten Leute haben mittlerweile Handyflatrates. Wie wäre es, wenn Ihr nach Absprache versuchen würdet über Knopf im Ohr euch auszutauschen. Oder übt auf Wegen euch in ruhigem Tempo gegenseitig zu überholen in Schritt und Trab und euch immer wieder mal im Stand auszutauschen. ES gibt da schon Möglichkeiten, man muss sich nur absprechen und üben. Da ich selbst unterrichte, auch im Gelände, weiss ich dass das mit den Positionswechseln sehr gut funtkioniert. Man muss halt nur langsam anfangen. Im Galopp hintereinander herzudüssen und dabei zu versuchen sich was zuzubrüllen klappt meist nicht so gut  ;) kann schonmal vorkommen aber die andere Vorgehensweise funktioniert mit Sicherheit besser.

Dass Ihr zum Schluss am Hof vorbeigeritten seid "obwohl" Dien Pferd doch brav war - darin sehe ich nun wirklich kein Problem. Wenn es kein Problem gab, warum sollte es für Deine Stute ein Problem gewesen sein? DU führst - WOHIN ist für das Pferd zweitrangig - sogar am Hof vorbei… loben solltest Du natürlich schon dafür, wenn sie das so gut macht - aber ich glaube das tust Du normalerweise schon, oder?   Sonst würde Dir nicht auffallen, wenn Du mal ein wenig undankbar warst...

Es liest sich so, als wäre es einfach ein etwas stressiger Ausritt gewesen und einiges hat halt nicht so geklappt wie sonst. Auch hast Du selbst ja bereits super analysiert, was nicht so gut geklappt hat. Also, nimm' es nicht persönlich, keiner der unerwünschten Reaktionen war gegen Dich gerichtet sondern Aufregung oder doofen Umständen geschuldet. Versuche diese einzelnen Punkte mit konstruktivem Ansatz zu verbessern, nach besten Wissen und Gewissen, dann wirst Du auch ein gutes Gefühl dabei haben.

Und bewahre Dir auf jeden Fall Deine Sensibilität Deinem Pferd gegenüber - da wo es (uns) weh tut geht's lang. Wenn man das Gefühl hat etwas nicht richtig gemacht zu haben, DANN ist man bereit zu lernen und die Pferde sind unglaublich gute Lehrmeister!

Vielen Dank für dieses Thema - ich hoffe es inspiriert viele von uns sich mal wieder selbst zu hinterfragen im Umgang mit unseren Pferden!
« Letzte Änderung: 25.01.15, 16:42 von kaktus »

holzwurm

  • Gast
Re: Unfair zum pferd?:(
« Antwort #2 am: 26.01.15, 10:06 »
'türlich gibt es hier Antworten.  ;) wenn auch nicht immer gleich.

Ich würde da jetzt wirklich nicht so viel Kopf drum machen. Ich habe eine KB-Mix-Stute die gern auch mal aufdreht (ok, so zwei Mal im Jahr, aber dann ist sie wirklich grätzig). Da hilft dann auch selten was, wenn man nicht wirklich grob werden will. Außer Arbeit. Und noch mehr Arbeit.

Wegen dem Zuruf an die Mitreiterin - die Pferde können sehr genau Tonfall und Ziel unterscheiden, denke ich. Ein wütendes Anschreien klingt definitiv anders als ein lauter Zuruf an jemanden. Unterschätzt (oder vermenschlicht) die Tiere da nicht.

Meine Zossen können exakt beurteilen, welche von denen ich gerade zur Ordnung rufe wenn es z.B. Kraftfutter gibt (im Offenstall, aus Eimern) und eine von denen ist etwas eher fertig und schleicht sich an den Nachbarn ran. Wirklich - nur die betreffende reagiert und die anderen lassen sich nicht stören.

Wenn Deine bei dem Ruf nicht sonderlich reagiert hat, dann geh davon aus dass sie wusste dass der nicht für sie ist. ;)

Insofern... nicht lang drüber grübeln. Und ja, Pferde verzeihen eine ganze Menge Schwächen. Immer wieder erlebt. Solang wir den Pferden ihre Schwächen eben auch verzeihen.

Was das grell werden im Dorf betrifft - wie oft geht ihr da lang, wie lang ist das Pferd schon bei Dir? Meistens ist das eine Sache der Gewöhnung. Bei uns sind so einige Ecken (Hund im Garten, Dauerbaustelle, Koppel mit Shetty) wo die Pferde gern mal nervös werden, aber das gibt sich mit zunehmender Frequenz wie oft wir da vorbei kommen.

Ich würde da mal ein paar Tage einfach immer wieder durch führen. Hin und zurück. Überall wo sie zappelt stehen bleiben, gucken lassen. Bis ihr das Ganze langweilig wird. Und OHNE Ausritt anschließend. Kann nämlich auch sein, dass sie einfach zappelt weil sie weiß dass es ins Gelände geht. ;)

Offline Janker

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 365
Re: Unfair zum pferd?:(
« Antwort #3 am: 26.01.15, 15:05 »
Huhu, im Prinzip ist beiden Vorschreibern nichts hinzuzufügen...separier den Weg und geh den vom Boden aus in aller Ruhe an, sonst hast ewig einen unerquicklich beginnenden Ausritt, besser jetzt mal 1 Monat ausgiebig zeit ins Problem investieren und Ruh für immer ist. Meine eine Tante macht auch grad wieder Zauber heimwärts die letzten 200 m, akut darf die jeden Abend weg rauf und runter marschieren, nach 1 Woche Problem schon fast erledigt. Ich hab Pony, die bekommen im Winter gnadenlos Runden rund um den Hof verpaßt bis aber auch niemand mehr wagt mit dem Ohr zu wackeln wenn es am tor vorbeigeht---> schnell mit null Aufwand zu realisieren und am Langzügel bildend für alle Beteiligten. Verwirr dein Pferdi, damit es geistig beschäftigt ist: hier werden flott die Altkleider auf der Straße ausgelegt und drumrum gefahren, schwimmnudeln zum Schenkelweichen was auch immer.
Ach so, fehlerfrei bin ich gewiß nicht, aber man lebt so eng zusammen, dass Viecher durchaus mal 5 grad sein lassen, falls sich Mensch danebenbenommen hat, andersrum natürlich desgleichen. Ähm, meine Pony sind nicht unbedingt zart, wenn sie ihren kopf durchsetzen wollen, wenn ich da nur auf Dominanz via Körperhaltung meinerseits +Möhrchen setze wird's für mich sehr bald unangenehm und gefährlich. Und du hast ein KB, dass bekommst mit reiten mit Sicherheit nicht ansatzweise ausgelastet, könnt das aus Übermut bißle spinnen am rittbeginn? Meine Winzpony hätten gern tgl. ihre >10 km um absolut lieb und brav zu sein, was ich Ihnen leider nicht bieten kann.
mfg Janker

Offline Christine

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 209
Re: Unfair zum pferd?:(
« Antwort #4 am: 26.01.15, 15:50 »
Hallo Annalisl,
.........Lob muss auch nicht immer stimmlich erfolgen. Ein kurzes Abstreichen am Hals oder ein  Kraulen am Widerrist kann ein Pferd durchaus auch als Lob erkennen. Das geht ganz gut nebenbei und kann  mit einem "Fein" unterstützt werden. Ich finde das reicht. Muss nicht immer die gesprochene "Lobesarie" sein.
Mein RL meint, wir reden eh viel zu viel mit unseren Pferden - was zur Folge hat, dass sie nicht mehr zuhören, wenn wir wirklich was zu sagen haben. Das hat mir zu denken gegeben und seitdem kontrolliere ich mich wann ich was zum Pferd "sage" und auch wie ich das tue.
Seitdem hört mir mein Pferd übrigens wirklich wieder zu wenn ich dann mal was "sage".
Wenn ich ehrlich bin habe ich früher mit meinen Pferden schon manchmal gesprochen als hätte ich einen Menschen vor mir  ;) - so in der Art  8).

Was die Sache mit der "Kritik", die nicht für`s Pferd bestimmt ist angeht - da gebe ich Holzwurm recht. Die können das ganz gut einordnen wer gemeint ist bzw., dass sie nicht gemeint sind.
Und das Leckerchen nach dem Ritt macht - zumindest bei meinem Wallach -  alles wett  ;).
Dazu kommt auch noch die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Kennt man sich lange genug und kann den anderen einordnen, dann wird nicht alles auf die sprichwörtliche Goldwaage gelegt. Weder bei dir - noch bei deinem Pferd. Wichtig ist, dass du für das Pferd berechenbar  und nicht ungerecht (im Sinne des Wortes) bist. Um für ein Pferd berechenbar zu sein muss man zwingend konsequent sein.
Was einmal verboten oder tabu ist, bleibt das - ungeachtet deiner Tages - Stimmung und Laune. Hört sich einfach an, - ist  aber für manche Menschen gar nicht so einfach. Besonders bedenklich - sie kriegens meist gar nicht mit, wenn sie`s nicht sind. Da ist eine gute Eigenwahrnehmung gefragt.
Wenn du dich an ein paar - eigentlich einfache Spielregeln hältst, dann wirst du mit dem, was du mit deiner Stute gemacht hast, nichts "zerstören" oder dein Pferd dauerhaft "verstören".
Grüße
Christine

Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 5.752
Re: Unfair zum pferd?:(
« Antwort #5 am: 23.04.15, 09:54 »
... und, Beobachtung.... mein Pferd kann zumindest bei MIR durchaus unterscheiden, und "verzeihen", wenn ich mal Fehler mache.
Hand auf den Hals und "schon ok, du warst nicht gemeint" funktioniert.
Umgekehrt nimmt der alte Filou es nicht übel, wenn er Müll macht oder stinkfaul ist und einen Rüffel kriegt.
Oder wenn er sich mal wieder aufführt wie ein Auto und ich brüll ihn an (was nix hilft, aber es zerbricht auch nicht unsere Beziehung, die immerhin schon 20 Jahre andauert, nicht makellos und unbelastet ist, aber relativ gut und freundschaftlich). Wiederum dürfen Fremde sich bei ihm nix rausnehmen, entweder er plättet sie mit pathologischer Faulheit oder zeigt ihnen, wo der Hammer hängt. Fazit: Pferde können sehr gut Unterschiede machen und nehmen von IHREM Menschen so leicht nix übel.

Also das gilt jetzt für normal aufgezogene, nicht versaute oder misshandelte, extrem eingeschüchterte oder super ängstliche Pferde, die noch gar keine Vertrauensbasis haben oder keiner mehr!!!

Natürlich entbindet das nicht von der Pflicht, ein möglichst verlässlicher Zweibeiner zu sein, sich ordentlich zu kümmern und fair zu sein.
Sensibilität ist auch kein Fehler, lieber zu viel davon als gar nichts mitkriegen...
Aber nobody is perfect. Von daher: Habt noch viel Freude miteinander, und bleib locker. :)
« Letzte Änderung: 23.04.15, 10:01 von zaino »