Rund ums Reiten > Problempferde und -Besitzer
Takt unrein
aramis84:
Hallo erst mal an alle,
Ich habe derzeit ein Problem und hoffe das ich hier vielleicht ein paar nützliche Tipps bekommen kann.
Die Cousine eines Freundes hat sich vor einem guten Jahr den Traum des eigenen Pferdes erfüllt, allerdings ohne Fachkundigen Berater und sie hat daher auch "ins Klo gegriffen". Sie hatte dann kurz drauf einen Reitunfall mit ihrer Stute und reitet seid dem nicht mehr. Vor ca. vier Monaten hat sie ihre Stute dann zu uns in den Stall gestellt und mich gefragt ob ich ihr helfen könnte, ich hatte ihr dann Hilfe zugesagt, dann war ich erst mal drei Wochen krank und danach haben wir dann angefangen, ich sah mir das Pferd an und traute meinen Augen kaum die Stute war hinten überbaut, hatte einen Senkrücken und einen Unterhals den ich so noch nie gesehen hatte. Soweit so gut. Ich fing an mit Bodenarbeit da die Stute null Respekt hatte und Menschen als negativ wahr nahm, dann hab ich sie mir erst mal an die Longe gehängt um zu sehen wie sie läuft und stellte fest das sie hinten sehr kurz trat und habe erst mal das korrigiert, während dessen begaben wir uns auf die Suche nach einem neuen Sattel da der alte nicht mehr passte. Als der neue Sattel dann da war das nächste Drama die Stute rannte beim Aufsteigen rückwärts und beim reiten drückte sie gegen die Hand und rannte erst mal los (jedes mal) buckelte bei allem beim anreiten, beim anhalten und beim lenken, einfach immer. Gut das habe ich jetzt soweit im Griff, sie drückt auch nur noch die ersten paar Minuten gegen die Hand gibt sich dann aber und bietet sich sogar an, auch wenn sie noch nicht durchgehen an der Hand bleibt bin ich schon ganz zufrieden...
Soviel zur Vorgeschichte...
Jetzt ist die Stute soweit das ich sie reiten kann ohne das sie buckelt und etwas Vertrauen zu mir hat.
Das Problem ist, das sie noch Takt unrein läuft und ich das bis jetzt auch noch nicht in den Griff bekommen habe, Ich weiß das es dauern kann bis so etwas ganz weg ist, aber dennoch die Frage ob hier jemand Tipps für mich hat wie das in den Griff zu kriegen ist. Sie ist fleißig und macht mittlerweile auch recht gut mit macht aber eben noch recht viele Taktfehler.
Longieren ist aufgrund der vollen Halle im Winter leider nicht mehr regelmäßig drin!!
Danke schon mal im Voraus.
Janker:
huhu,
ich hab auch sowas total verbautes (4-7 cm auf 1,15 cm Länge), eine Lösung die dem Pony sehr geholfen hat: gefressen wird nur mit Hufen auf Rampe vorn, war fürs es Pony ganz schlimm, nach 1 jahr ist die jetzt soweit, dass sie sich sogar mal auf Rampe zum Schlafen begibt. Klar wird beim stark überbautem Pferd die Vorhand massiv belastet. mein Ausbildungsweg war: vertrauen, reiten gelände bergauf Ziel immer nase in den boden, bergab natürlich laufen, lange Steigungen rauf steilstücke runter, viel viel klettern im Unterholz, selbstverständlich während Umbau Pferd baumloser sattel. Laufen am Fahrrad, an der Kutsch überhaupt Strecke, egal wie. Spezialbeschlag vorn (trachten verlangt, Zehe kurz, 2 Aufzüge) mit der Möglichkeit Stollen zu setzen.
Einfahren, Langstrecke Schritt im Übertempo. Cavaletti. und dann nach 1-2 Jahren langsam nase hochhohlen, Zirkus: Podest, zurück bergauf, Abliegen. Longe nur sehr wenig, langzügel ist viel sinniger (wegen Platzmangel halle und sowas verbautes nie hirnlos im kreis rumscheuchen besser kurz und exakt arbeiten), Seitengänge.
Solche Krücken erfordern einiges Können und Pflege und ohne fahren werden die idr nicht lange halten. mfg janker
aramis84:
Leider habe ich nicht die Möglichkeit ihr eine Rampe zu bauen sie steht im Aktivstall und hat daher keinen eigenen Futterplatz, Ins Gelände komme ich derzeit nur am Wochenende weil es nach der Arbeit meist schon dunkel ist und ich mein Pferd ja auch noch reiten muss.
Die Stute ist leider nicht zuverlässig genug das ich sie einfahren möchte, zumindest noch nicht, ich fahre selbst und habe mein Pferd auch selbst eingefahren daran liegt es nicht aber bei ihr ist es mir noch zu gefährlich, und auch die Ausrüstung zu teuer für die Besitzerin, Geschirr und Kutsche das geht schnell in die Tausende Euro ohne zu wissen ob es klappt...
Im Sommer wäre es wesentlich einfacher aber jetzt im Winter sind die Bedingungen eher schlecht und trotzdem muss ja was passieren sie kann ja kein halbes Jahr nur stehen...
Janker:
Also hier müssen die anderen auch im Offenstall, dh das heunetz ist von 2 seiten zugänglich, die Komfortseite hat dummerweise ne Palette davor, dh wer da fressen will steht halt eben vorn erhöht, die andere Seite muss man sich bei regen bißle an wand quetschen, sonst wird es naßkalt im Rücken. Die Rösser haben mal 3 Monate wild geschnaubt, aber es hat der ganzen Herde enorm viel gebracht und heut wird die Palette von allen gern und reichlich genutzt. Liest sich eh wie Bauproblem in Kombi mit mangelausbildung, was dann böse Mischung ergibt. ich würd spazieren im Dunkeln auf der Anlage falls das möglich ist egal ob reitend oder führend. Und ran an die Basics: bewegen vom Pony mit Peitsch auf Kreidestrichen, Schenkelweichen über Stange, zurück willig mal mind.5 meter, Schaukel, geht alles geführt mit Peitsch und kette auf null platz, rückwärts hangrauf um kurve (vielleicht irgendeine Garageneinfahrt tief?). mein Tier war schon alt+Vorleben, da hat es mal 1-2 Jährchen gedauert bis das psychisch beweglicher wurde. Als das das erstenmal auf Kinderspielplatz mit mir auf Baumstumpf klettern sollte brach fürs Pony Welt zusammen....aber es hats überlebt. ich rate dir wegen deiner fahrerfahrung laß die finge rvom Longieren, sondern mach lieber sinnig langzügel über Stangensalat oder sowas. Grad paar gegenstände in den hallen sand gepfeffert und drübermarschiert und drumrum alles sozusagen mit Anleitung fürs Pferd kommt besser als ohne Gegenstand Kringel, wenn das vertrauen/ausbildung so wenig paßt. mfg Janker
Janker:
Grad bei Taktunreinheit ist laufen wichtig und zwar langsam, nimm die mit beim Fahren jedesmal!!! Zuerst hinten an die Kutsch angebunden mit Strick links und rechts, so dass die mittig bleiben muss. Immer mit Sollbruchstelle anbinden: je nach Pony 1-3 heukordels (ich hab zwischen Strick und halfter 1-3 einfach Heukordelringe unterschiedlicher Länge, dh im Extremfall reißt halt eben der erste aber der zweite hält, bei ganz großen Ärger reißen halt eben alle drei, aber Pferd wird deutlich gebremst in seinen Aktionen und bekommt nix druck im Genick mit bleibendem Schaden. Später natürlich mit Beifahrer: Tierchen wahlweis (je nach Verkehrssicherheit li oder re am selett angebunden mit heukordel, überm Halfter trense, Großpferd tendenziell eher links zu Beginn). "leinen" an der trense/halfter über Longiergurt (außenleine tief auf ellbogenhöhe) in die Hand des Beifahrers. So bekommst das Tier ohne Zubehör ohne Risiko nahezu eingefahren und weißt ob es sich eignet, später noch im Stand paarmal Schere mit Strick übern rücken legen, Ziel 20 Minuten Statue, dann Selettoberteil ohne Bauchgurt aber mit HG auf den Rücken und Pferd rückwärts schieben lassen, alles mit halfter, kette und zucker üben, geht als 1 Person unfallfrei, dann ist Einspannen nur noch Formsache. Hier ist Pflicht einachsig mit Halfter Hinterradwendung 180° beherrschen bevor zum erstenmal angespannt wird, kannst ohne Zubehör mit Großpferd genausogut vor Schleppe üben, statt geschirr gibts Sattelgurt quer, Zugstränge = kälberstricke, +Longiergurt, wichtig sind Sollbruchstellen und nix tempo, das ist der entscheidende Unterschied zum Profi! Vor der Übung Hinterhandwendung an der schlepp, muss sich Pony natürlich auf Kreidestrichen mit peitsch huf für huf plazieren lassen (hinterradwendung aufmalen und versuchen mit Pferd +Hlfter perfekt nachzumachen: ziel Pferd plaziert Füß nach Menschenwusch und lernt stressfrei beine zu kreuzen wahlweise vorn oder hinten.
Unausgebildetes Pferd wird dabei immer länger und hat dann Beinsalat. mfg janker
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln