Autor Thema: Traumatisierte Pferde oder wenn Pferdeseelen weinen  (Gelesen 4898 mal)

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Offline PologirlTopic starter

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Was unterscheidet ein ängstliches Pferd, ein nervöses oder dominantes Pferd von einem traumatisiertem?

Ich habe selbst den Vergleich, würde aber gerne auch eure Meinungen dazu hören.

Beispiel 1 unser Nick, bis zu seinem 11. Lebensjahr war er Turnierpony, von kindern geritten, brav und zutraulich, dann kam ein Infekt der nicht mehr ging, somit wurde das Turnierpony verkauft, 6 jahre lebte er bei einer Frau, zusammen mit zwei weiteren Ponys, die aber absolut nicht für ihn als gesellschaft geeignet waren.

Als ich ihn holte zeigte er folgendes: Gegenüber Artgenossen, aggressiv, Angriff war die beste verteidigung.  Menschen gegenüber kannte er nur zwei Antworten, entweder steigen oder abhauen. Sobald man in Kopfnähe den Arm bewegte riss er mit riesen Augen den Kopf hoch, sah er von weitem eine Peitsche / Gerte, wurde er nervös, selbst Besen ließen ihn reißaus nehmen.

Nach zwei Monaten waren schon fast alle "unarten" vergessen, seit 1 1/2 Jahren arbeiten wir nun mit ihm, er ist das absolute Kinderpony geworden, super lieb, hat jetzt einen besten Freund ( Tinker Connor ) und zuckt nicht mal mehr mit dem Auge wenn wir neben ihm einen Hampelmann machen.

Doch nun kommt Connor: Tinker , 10 Jahre, 2012 aus Englang importiert, danach für 3 Monate bei dem Importhändler in der Westernausbildung, kam dann zu einer Frau die glaube ich ziemlich überfordert war.

Nun zu seinen "Macken"

Männer in Arbeitskleidung ( Blaumann ) - Aufgerissene Augen, zittern, unstillbarer Drang zu flüchten
LKW ( NUR Viehtransporter ) - Aufgerissene Augen, schweißausbruch, zittern, ständiges umher rennen
Berühung der Hinterbeine ( unten an den Fesseln ) - panisches nach vorne springen, manchmal haltlose flucht
Berührungen des Kopfes - Hochreißen vom Kopf, zurück springen, aufgerissene Augen
Angst vor weißen Gerten bzw. Gerten mit weißem ende
Angst vor Besen, schaufel ect. alles was ein Stiehl hat
Angst vor allem was auf den Rücken gelegt wird, drückt Rücken runter, zittert, geht mit der Hinterhand in die "knie"

Vielleicht merkt ihr schon den Unterschied den ich meine  ;)

Auch Connor lebt jetzt 1 1/2 Jahre bei mir, vieles haben wir schon erreicht, wir haben noch einen sehr langen und steinigen Weg vor uns, aber Aufgeben werden wir nie.

Hat noch jemand von euch ähnliche Erfahrungen gesammelt?

PS: Falls erwünscht kann ich gerne ein Link zu einem Video posten, wie Connor sich verhalten hat als bei unserem Nachbarn ( ca. 300 m entfehrnt ) Kühe mit einem Viehtransporter abgeholt wurden, wir waren selbst draussen und haben rein gar nichts gehört, nur Connor hat ihn sofort bemerkt.