Autor Thema: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter  (Gelesen 7290 mal)

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Offline Mala-RiaTopic starter

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Hallo zusammen,

Ich hoffe ich finde hier im Forum Leute die ähnliches mit ihrem Pferd durch gemacht haben oder ähnliche Fälle kennen und evtl eine Idee haben was meinem Wallach fehlen könnte. Er hatte letzten Herbst/ Winter immer wiederkehrende krampfkoliken begleitet von teils sehr starkem kotwasser und Durchfall. Wir haben bereits etliche Mittelchen und Behandlungen ausprobiert, aber nie eine wirkliche Ursache gefunden. Diesen Sommer war dann Gott sei dank Ruhe und wir dachten wir haben den "Auslöser" gefunden: Eine überempfindlichkeit gegenüber dem wechselnden Heu im Pensionsoferdestall, da er mit extra zugekauftem Heu, welches immer die gleiche Qualität hatte, irgendwann gut zu Recht kam und wir so den Sommer ohne weitere Probleme überstanden haben. Jedoch beginnen jetzt die Koliken erneut und es muss dafür ja irgend einen Grund geben. Wir, inkl meiner Tierärztin, sind alle etwas ratlos.

Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für die Länge des Textes aber ich möchte gerne alles auflisten, was wir bisher versucht haben, damit ihr entsprechend im Bilde seid.

Zum Pferd:
Quarter horse Wallach, 13 Jahre alt, seit dem 5. Lebensjahr in meinem Besitz. Leichter Sommerekzemer.

Unsere Leidensgeschichte:
- Mai 2013 wechselnde Lahmheiten und dadurch bedingt Boxen bzw Paddockruhe. Nachdem wir die Ursache für die Lahmheiten gefunden hatten (Hufrolle, keine Veränderungen am Knochen etc, lediglich vermehrt gefüllter Schleimbeutel), hat er Medikamente + Einen Aufbau Plan erhalten. Hier fing es erstmalig mit starkem Kotwasser an. Er bekam zu dem Zeitpunkt Heu 3x täglich + 2x täglich Pellets sowie ein krankenpaddock auf einer Wiese. Gegen das kotwasser haben wir eine Flohsamenschalen und Bierhefe Kur gemacht. Erst hatten wir Erfolg, irgendwann hat es aber nichts mehr gebracht und es kam immer wieder frei abgesetztes Kotwasser
- ca Oktober hatten wir dann die erste Kolik überhaupt. Er hatte Bauchschmerzen, Durchfall und Kotwasser jedoch keine ernsthafte Verstopfung. Übliche Behandlung mit Medikamenten + Mash etc pp.
- von Oktober bis Dezember teilweise die Tierärztin 3-4 x die Woche wg der Bauchschmerzen da gehabt. Es war nie eine wirklich lebensbedrohliche Kolik, er hatte jedoch immer wieder Bauchschmerzen, hat gekrampft und immer weiter abgebaut. Seine Leistung hat immer weiter abgenommen, er war irgendwann regelrecht depressiv, schläfrig und fast apathisch. Wir haben in dieser Zeit verschiedene Behandlungen ausprobiert: Die Bauchschmerzen mit den üblichen Medikamenten, zum Darmflora Aufbau spezielle probiotik Präparate (nicht geholfen), eine Zeit lang hat topinpur etwas geholfen, jedoch hat die Wirkung auch irgendwann wieder nachgelassen. Außerdem haben wir mehrere Süßholzwurzel Kuren durchgeführt. Das kraftfutter wurde gestrichen, außerdem wurden verschiedene Chargen Heu durch getestet Bis wir welches gefunden hatten, bei dem die Symptome weniger wurden.
- Mitte Dezember Behandlung wg Verdacht auf Magengeschwür. Upcequin da günstiger als gastrogard, um über Ausschlussverfahren festzustellen, ob es ein Geschwür ist. Hat nicht gewirkt somit lt Tierarzt kein Magengeschwür oä
- Ende Dezember Behandlung mit Cortison (als Kur) wg dem dauernden Durchfall/ Kotwasser. Kotproben wurden außerdem mehrere genommen, ohne Befunde.
- Anfang Januar Besserung durch das Cortison, kein Durchfall, kaum freies Kotwasser, nur bei Absatz der Äppel ein wenig
- Mitte Januar Verschlechterung, Bauchkrämpfe, Appetit hat nachgelassen bis er fast gar nicht mehr gefressen hat. Behandlung mit Krampflöser, Schmerzmittel und Gastrogard sowie Fahrt in Klinik zwecks Magenspiegelung. Bei der Magenspiegelung wurde festgestellt, dass er einen gärigen alten Futterklumpen in der Größe eines kleinen Balles im Magen hatte, was auch die spontane appetitlosigkeit erklärt hat. "Futterklumpen" wurde raus gespült, keine Fremdkörper drin zu finden, bestand nur aus Raufutter. Magenschleimhaut war in Ordnung, keine Geschwüre. Außerdem wurde die Funktion der "Klappe" zum Darm überprüft als mögliche Ursache für den Futterklumpen, auch hier war alles in Ordnung. Die behandelnde Tierärztin sagte sie kenne diese Futterreste nur von hastig fressenden Pferden aus Aktiv/Offenställen. Hastiges Fressen als Grund kam aber definitiv nicht in Frage, da er immer relativ langsam und stetig sein Heu gefressen hat. Die Tierärzte waren alle ratlos was der Auslöser sein konnte.
- Januar/Februar Test auf KPU mittels Urintest (neg.), PSSM (neg.) sowie Cushing (leicht erhöhter Wert, bekommt seit dem 1/4 Tablette prascend).

- Ich weiß nicht mehr genau wann es war, aber auf jeden Fall hatten wir außerdem eine bakteriologische Kotuntersuchung durchgeführt bei der auch einiges gefunden wurde, wollten wg dem starken anhaltenden Durchfall auch ein entsprechendes Antibiotika in Auftrag geben, jedoch hatte sich dann auf einmal der Durchfall erledigt weswg wir auf eine Antibiotika gabe verzichtet haben. Alle Bluttests inkl Schilddrüsenwerte waren in Ordnung, Test auf die üblichen Futtermittelunverträglichkeiten war auch ohne Befund.

Irgendwann wurde es dann weniger mit den Koliken Bis es gänzlich aufgehört hat, wir haben unterstützend im Frühjahr eine THP hinzugezogen die chinesische Akupunktur durchgeführt hat sowie einige Homöopathische Mittel gegeben, wodurch der ganze Spuk dann erst mal vorbei war. Er hat über Sommer wieder an Masse zugelegt, war Leistungsbereit, hatte einen wachen und munteren Ausdruck.

Leider geht es nun seit diesem Monat wieder los. Seit einigen Wochen begann er mal mehr mal weniger Kotwasser abzusetzen. Zwischendurch Durchfall. Dann hätten Wir Fr, Sa und Di den Tierarzt wg Bauchschmerzen da. In der Regel hat er bei Bauchschmerzen immer einen eher vollen Darm, mit Tendenz zu Anschoppung sowie Kotwasser. Di war es aber nur das krampfen, kein Durchfall etc.

Haltung:
Box mit 20qm Paddock (24std offen), Vormittags Weide in "Senioren" - Wallach Herde, nachmittags aktuell noch einzelpaddock mit Paddocknachbarn sowie Heu, da auf der weide nicht viel drauf ist und ich keine unnötig langen fresspausen möchte. Wenn Weidesaison vorbei ist kommen 2 seiner Weidekumpels ganztags mit ihm aufs paddock.

Aktuelle Fütterung:
- Heu über den ganzen Tag verteilt mehrere kleine Portionen (weiterhin sein extra Heu) aus Heuraufen.
- Kraftfutter muscle protect von der Scharnebeker Mühle aufgrund des Cushing + dem entsprechenden Mineralfutter der Mühle.

Medikamente/Zusätze: 1/4 Prascend + 20ml Reiskeimöl zum Muskelaufbau (nach Beginn des Öls keine Veränderung, bekommt er bereits seit ca. 2 Monaten) + aktuell Chamomilla D30 1x täglich 20 Globuli sowie Causticum D30 1x täglich 20 Globuli
Gelegentlich gibt es Getreidefreies Mash, Heucobs und Möhren oder mal ein Apfel (bei diesen Dingen haben wir letzten Winter keinen Zusammenhang feststellen können, egal ob gefüttert oder nicht, die Bauchschmerzen kamen trotzdem wieder, daher wohl nicht der Auslöser)

So ich bin gespannt und hoffe auf Ideen, Anregungen oder ähnliches. Eventuell hat ja auch jmd noch einen Tierarzt bzw eine Klinik im Kopf die auf so etwas spezialisiert ist, bei der ich anfragen könnte.

Habe einfach Angst, dass es diesen Winter wieder so schlimm wird und er wieder so stark abbaut und wir nicht wissen wie wir im helfen können.

Ps: Der Text ist mit dem Handy geschrieben daher bitte über Rechtschreibfehler etc hinwegsehen :)

Offline carola

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Re: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter
« Antwort #1 am: 10.10.14, 17:08 »
Oh Gott, so viel Text mit dem handy geschrieben! :o
Mich würde mal interessieren, wie das Pferd im Sommer gehalten wird, wenn es besser ist, sozusagen. Kommt er dann nachts auch rein? In die gleiche Box?
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

holzwurm

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Re: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter
« Antwort #2 am: 23.10.14, 09:47 »
Spontaner Gedanke bei "Futterklumpen" - sind die Zähne in Ordnung? Eventuell kommt er mit der vermehrten Raufuttermenge nicht mehr klar, wenn der Weidegang reduziert wird?

Offline Olli

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Re: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter
« Antwort #3 am: 23.10.14, 09:55 »
*lesezeichensetzt*
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline carola

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Re: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter
« Antwort #4 am: 24.10.14, 21:37 »
Ich glaube, das kannst du dir sparen, Olli, wenn nach dem ersten post keine Antwort mehr kommt. ::)
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline charona

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Re: Wiederkehrende Krampfkoliken im Herbst/Winter
« Antwort #5 am: 31.10.14, 17:35 »
Aus aktuellem anlass: grosses blutbild machen lassen? Leberwerte, leucocyten, usw usw?