Rund ums Reiten > vom Boden aus...
Zirkuslektionen und anspruchsvolle Bodenarbeit
Janker:
Es müssen ja auch nicht immer irgendwelche vorgegebenen Sachen sein, die man macht, sondern an den eigenen Begebenheiten angepaßt.....
Ich hab sowas mal genutzt mit Bürsten apportieren (Pony hatte Ähnlichkeiten mit Border collie), Klettern (Vorderhuf kaputt, also sozusagen im Training mit Absicht vorn hoch<- natürlich in aller Ruhe auf Palette, nix hüpfen oder Steigen). Diesen Winter hab ich die Pony auf gemalten Kreidestrichen am Boden "bewegt" Schritt für Schritt mit peitsch angeleitet bis die "Hinterradwendung Einachser" absolut stressfrei möglich war, Nebeneffekt verlust jeglicher Peitschenangst und jetzt auch gute Kontrolle in gefährlichen Situationen "Steh" und ab da wird nur der Huf bewegt für den es genaue Anweisung gibt.
Generell Langzügel, natürlich bei fußaua nix gebogenes, sondern mehr Vorwärts/rückwärts/langsam seitwärts, aber zum Beispiel die Sache mit dem Koppeltor öffnen könnt man ja jetzt erklären, mal vom Boden her einfahren, hallenboden abziehen, schußtraining bei mir immer beliebt (Spaziergang um gefährliche Objekte -Schützenhaus/Feuerwehr bei Übung- rum mit Leckerli+Peitsch).
Auch immer sehr nützlich Anbindetraining, es gibt so viele interessante Plätz von wo aus Fußkrank die Welt bestaunen kann....zb der Spielplatz ums Eck, der örtliche Edeka, Parkplatz einer großen Firma, dabei vom Boden von hinten aus um die Laternen "fahrend".
Kopf senken auf Befehl und gesenkt halten, Gebiß beim Auftrensen freiwillig ins/ausm Maul, Kopf in Halfter auch wenn 2-jährig Aufhalftern versucht, Ekzemerdecke kann man nach Üben sozusagen im Galopp anziehen, Wälzen auf Befehl, falls noch nicht 100% sitzend: 4 Füße in 4 Eimer!!! Einfach die Kommandos, welche einem und Pony das Zusammenleben erleichtern, festigen!
mfg Janker, die rein vom Ausbildungsgrad der ponikel leider noch nie bis Zirkus gekommen ist und trotzdem noch nie Langeweile mit den Zausels hatte
petra:
Alle 4 Füsse in 4 Eimer ist gut, das fällt vielen schwer und ist ne gute Übung, auch falls mal ein "fussbad" medizinisch notwendig wird.
Janker:
Hallo,
ich hab ja hier von Bambi usw usf null Ahnung, aber ich hatte letzten Sommer das Problem 3 Pony gleichzeitig manierlich neben dem Fahrrad zu führen---> das brachte mich dann auf den kleinen Unterschied zwischen Führen und unfallfreiem Verbringen von A nach B. Weil Bambi nun ein Großpferd ist, würd ich mir mal die Führigkeit genau begucken, die allermeisten Großpferde werden nur verbracht. Obwohl ich tgl. zwischen 3-6 km mit den Rössern radeln muss, hatte ich ebenfalls jahrzehntelang nur verbracht (mal mehr mal weniger harmonisch) und eine neue Ponykonstellation deckte das auf. Bei mir passten letzten Sommer 2 bekannte Pferdetrainier wegen zu hohem Niveau, Hilfe kam aus dem Netz: heut kann ich zb mit allen 3 ohne Halfter+Strick radeln gehen und die Nasen kleben wie festgeleimt an der Bodenarbeitspeitsche., einfach nur schöön und viel Spaß machend.
Was die meinen auch lernen mußten war ihren Hintern bewußt einzusetzen, dh Lasten zu drücken, ebenfalls sehr praktisch im Zusammenleben, wenn es Pferdle mal grad klemmende Tür aufmachen kann oder einen Hänger in Bewegung setzen kann! mfg Janker
Ipanema:
--- Zitat von: Janker am 03.07.14, 16:26 ---Was die meinen auch lernen mußten war ihren Hintern bewußt einzusetzen, dh Lasten zu drücken, ebenfalls sehr praktisch im Zusammenleben, wenn es Pferdle mal grad klemmende Tür aufmachen kann oder einen Hänger in Bewegung setzen kann! mfg Janker
--- Ende Zitat ---
Das klingt sehr alltagstauglich *lach*
Ich glaube, Bambi muss derzeit krankheitsbedingt stehen, daher fallen viele der vorgeschlagenen Übungen leider weg. An praktisch Dingen kann man in der Box noch "Zaumzeug selber anziehen" üben, ansonsten natürlich Tricks wie Ja- und Neinsagen, Flehmen (Lachen), Gähnen usw. Aber Achtung, dass solche Sachen nicht zur Pestübung werden und das Pferd später bei jeder Ansage unaufgefordert den Kopf schüttelt. Das nervt!
Wenn du die Zeit hast, könntest du dich bzgl. Clickern einlesen (z.B. auch im Clickerforum) und das Pferdchen anklickern. Dann sind nette Übungen mit dem Targestab möglich und natürlich Tricks aller Art.
bambina:
Bambi hat ein sehr gutes Benehmen und ist rücksichts- und respektvoll. Mir gefällt das Konzept von Mark Rashid - Passive Leadership sehr gut - auch wesentlich besser als die "ich zeige dir jetzt solange dass ich der Boss bin, bis du das gefälligst akzeptierst"-Methode. Klappt mit Bambi erstklassig, da sie eine stolze Lady ist, die nicht gerne herumkommandiert wird sondern eine harmonische Zusammenarbeit bevorzugt. Ansonsten streikt sie und wird unkooperativ, wenn sie sich zu bevormundet fühlt. Lässt man ihr ihre Freiheit, dann ist sie das kooperativste und willigste Pferd, dass ich jemals kennengelernt habe. Glaubt mir - es war nicht leicht für mich DAS zu lernen... besonders es erstmal zu verstehen, da die meisten Trainer sowas leider nicht gut vermitteln.
Natürlich ist es von Pferd zu Pferd verschieden, welche Erziehungsphilosophie ihnen am besten bekommt. Ist beim Menschen ja auch nicht anders.. :) Clickern sagt mir persönlich zB überhaupt nicht zu, da ich nicht abhängig von Leckerlies oder einem Clicker sein möchte. Ich denke, dass man dadurch sehr viel beibringen kann, aber es ist nicht meines.
Bambi ist eigentlich geduldig. Nur die Diva in ihr darf man nicht wecken - wie gesagt... kommandiere sie herum oder frustriere sie durch Überforderung und schon siehst du einen Ausschnit aus: "Miss Trakehner-Diva zeigt, dass sie auch anders kann". Neugierig ist sie auch, aber es handelt sich oft um eine Neugier-Angst-Mischung. Sie möchte das Monster erforschen, aber sie hat Angst. Das endet dann in einem zwiegespaltenem Verhalten.. annähern.. zurückziehen.. annähern.. zurückziehen.. berühren... Herzinfarkt bekommen.
Allerdings sind wir beide keine Bodenarbeitsprofis. Die Basisübungen sitzen, Kunststücke kann sie nicht. Das Führen klappt anstandslos, da ich darauf von Anfang an viel Wert gelegt habe. Derzeit ist es allerdings ein wenig schwieriger, da Bambi Temperament hat und gerne schneller gehen möchte als ich, was ich allerdings verstehen kann.
Wie hast du denn das mit dem Hintern gegen Dinge drücken beigebracht???
@ tara
Ich habe nach dem Longenkurs von Teschen gearbeitet, allerdings ist an mir komplett vorübergegangen, dass sie mittlerweile soviel Material auf ihrer Homepage anbietet. Danke sehr für den Hinweis!
Stangen- und Pylonen wären sicher eine gute Idee. Ich denke, dass ich sowas auch im Reittraining mehr einsetzen sollte. Ich bin nur immer so faul zum schleppen, aber das muss ich wohl überwinden ::)
@ janker
Danke für die vielen guten Ideen.
@ petra
LTJ gefällt mir prinzipiell auch gut... :) .. habe sie auch schon persönlich getroffen und sie macht einen tollen Eindruck. Peter Pfister sagt mir nichts, aber ich brauche definitiv kleine Schritte... manche gehen immer von soviel Selbstverständlichkeit aus, dass man als Laie eigentlich keine Chance hat, das umzusetzen.
Mir ist es eigentlich egal - es geht mir mehr darum, dass Bambi einfach geistig beschäftigt wird. Wenn wir dabei Dinge lernen, die alltagstauglich sind, umso besser! Im Moment bevorzuge ich Übungen, bei denen viel gestanden wird oder nur wenige Schritte gemacht werden. Sie braucht zwar Bewegung, aber eher draußen am Asphalt. Wendungen muss ich auch vermeiden.
Das Apportierfoto ist ja süß :). Das mit dem Teppich ist auch eine nette Idee.
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