Autor Thema: Hufwand "abgetreten"..  (Gelesen 15540 mal)

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Offline charona

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #15 am: 20.05.14, 22:43 »
@Bambina, nimm's dem Hufschmied nicht übel, er glaubt ja selber, was er Dir und vielen anderen Kunden erzählt und erz"hlt hat. Aber schön für Dein Pferd, dass Du Dich in die MAterie auch einarbeitest, das -kostenlos down zu loadende- Pro Barhuf Buch von Dr. Tina Gottschlag wurde hier schon erwähnt? so nicht, empfehlenswert. Wenn man nicht selber die Hufversorgung in die Hand nehmen kann oder will, weiss man zumindest. worauf man zu achten hat. Gute Besserung!

Offline Kiowa

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #16 am: 21.05.14, 06:47 »
Tina Gottwald www.pro-barhuf.de  :D
Die Lektüre lohnt sich unbedingt, auch wenn man nicht selbst Hand anlegen will oder nur gelegentlich.
"God put me on this earth to accomplish a certain number of things. Right now I am so far behind that I will never die." (Bill Watterson)

Offline zaino

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #17 am: 21.05.14, 10:03 »
Fanatismus ist nie gut, in keiner Richtung. Ich hab mal einen interessanten Vortrag gehört, in dem hieß es, 8 von 10 Pferden könnten barfuß gehen. Bei 2 von den 10 gehts gar nicht, 2 andere könnte die Umstellung schwer fallen. Man muss immer nach den Umständen und dem einzelnen Indiviuum und dessen Einsatz urteilen. Aber wenn mir heut einer sagt, das geht nicht, dann möcht ich wissen WARUM. Und eine plausible Erklärung dafür hören, warum ich dann alle 6 Wochen Teil- oder Vollbeschlag zahlen, oft hinter 3-4 Schmieden hertelefonieren muss wie doof weil keiner kommt, etc. etc.

Offline Kiowa

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #18 am: 21.05.14, 10:21 »
Es hängt halt von der Belastung ab ::) Jedes Pferd kann barfuß gehen, manche halt nur auf der Weide und auf dem Reitplatz (wenn's ein guter ist) ;D ;D

Mein Pferd läuft hier auf sandigen und weichen, mit Gras überwachsenen Wegen problemlos Ausritte bis 20km barfuß, so 2-3x die Woche, und schafft dann natürlich auch mal ein steiniges Stück und läuft easy mal ein paar hundert Meter Asphalt. Wenn ich das täglich machen wollte, könnte ich mir auch noch vorstellen, dass es funktioniert.  Auf einem Wanderitt bin ich 25km auf perfektem Geläuf barhuf geritten.

Aber bei 10 km im nächsten Höhenzug, wo nur Schotterwege sind, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass er das problemlos hinkriegt. Jedenfalls nicht, wenn auch getrabt werden soll. Also kriegt er dann Schuhe an.

Sollte ich jemals einen Distanzritt gehen, würde ich dafür beschlagen lassen, weil ich in fremden Gelände, bei höherem Tempo und längeren Strecken das Risiko des Schuhverlusts und die damit verbundenen Sorgen vermeiden möchte. Wenn ich sehr sicherheitsbewusst oder meinem Hufbearbeiter gegenüber misstrauisch wäre, würde ich vorher eine Testphase mit dem gewählten Beschlag machen. Und ihn natürlich nach dem Ritt wieder runter nehmen.

Was ich nie machen werde, sind internationale Championate *g* Aber dafür werden die Pferde je nach Geläuf beschlagen, im Gebirge anders als am Strand oder auf glatten Wiesenwegen. Manchmal wird sogar noch umbeschlagen, wenn sich das Wetter ändert, manchmal auch noch im Wettkampf, wenn der Beschlag sich schon zu früh aufgerieben hat.

So lange man keine Ideologie draus macht, ist alles sinnvoll, eben immer je nachdem, was man gerade will. Das Einzige, was ich für wirklich problematisch und nur in begründeten Einzelfällen für sinnvoll halte, ist ein Dauerbeschlag mit Eisen.
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Offline bambinaTopic starter

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #19 am: 22.05.14, 04:09 »
@ tinah

danke sehr für den Hinweis - Bambi bekommt immer Magenschutzmittel wenn Schmerzmittel notwendig sind.. :)... ich habe eine langjährige Beziehung zu meinem Tierarzt und er weiß, dass Geld keine Rolle spielt wenn es um Bambis Gesundheit geht - ich vertraue ihm allerdings ausreichend, dass er mir nichts verkauft, was nicht notwendig ist.

@ charona

Ich versuche ja, es nicht persönlich zu nehmen, aber tja.. ich finde in gewissen Berufen sollte man niemals stur auf dem Altgelernten beharren. Wenn ich überlege was mir noch damals im Studium beigebracht wurde, und wie viel ich davon nicht mehr praktiziere - eine ganze Menge! Aber ok, ich versuche nachsichtig zu sein.

Ich lese gerade das Buch und würde auch gerne Kurse besuchen. Ich traue es mir zu, dass ich in der Zukunft auch selbst "Feile" anlege für kleinere Korrekturen. Schon allein wenn ich an die Kostenersparnis denke, wenn man keine Eisen verwendet. Da kann ich Bambi jedes Monat paar neue Halfter kaufen, auch wenn sie die wirklich nicht braucht..  ;)

@ zaino

Ich finde auch, dass Fanatismus nie gut ist. Also ich weiß gar nicht, warum ich mir da jahrelang nicht nähere Gedanken dazu gemacht habe.. muss mich eigentlich dafür schämen. Nach meiner intensiven Lektüre macht die Natürlichkeit des Barhufs für mich absolut Sinn, und am liebsten würde ich Bambi nun in einen Aktivstall stellen mit unterschiedl. Untergründen usw.

Soweit ich es bisher verstanden habe, muss man einfach die richtigen Bedingungen bieten, damit sich ein Barhuf so gut entwickeln kann, dass das Pferd überall damit laufen kann. Aber das ist in vielen Ställen ja leider nicht der Fall. Ich kann mich noch an die alten Tage erinnern, wo mein erstes Pferd im Winter wochenlang im Matsch gestanden ist, und es eigentlich auch keine Alternativen dazu gab, außer das Pferd in der Box zu lassen. Heute werden gsd bessere Koppelsysteme angeboten. Aber ja, es ist halt eine Frage des Wollens und Könnens.

@ kiowa

Wir reiten ungefähr 2 x die Woche aus, und nutzen das Gelände oft zum Aufwärmen oder abgehen. Allerdings sind wir kaum mit Schotter konfrontiert, was die Sache natürlich erleichtern wird. Ich denke (jetzt wo ich vernünftiger bin), dass ich es genauso wie du machen würde, in deinem Fall.



Offline TinaH

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #20 am: 22.05.14, 07:30 »
Applaus für Deine Gedankengänge  :D :D :D
Wenn ich tolerant wäre, dann würde ich einen Gänseblümchenkranz auf dem Kopf tragen und Kumbaya singen

Offline tara

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #21 am: 22.05.14, 08:49 »
wo ist der 'like'-Daumen?
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

"Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wußtest, dass du es nicht wußtest."
(Ralph Waldo Emerson, (1803 ‐ 1882)

Offline zaino

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #22 am: 22.05.14, 16:56 »
Vorwürfe machen auch keinen Sinn, man kann nicht in allen Töpfen rühren und sollt sich auf die Fachleute eigentlich verlassen dürfen/können. Außerdem lernt man ja nie aus, zum Glück und manchmal auch leider. Mehr als nach bestem Gewissen urteilen kann man nicht.

Barhuf: Geht bei uns auch erst, seit ich in einer Gegend mit überwiegend wunderbaren Wiesenwegen stehe. Vorher war das Tier vorn so fühlig, dass Reiten draußen keinem von uns mehr Freude machte.
Jetzt ohne Eisen spare ich Zeit, Geld und Stress. Und wenn der erste Schnee fällt, muss ich keine Panik schieben, dass er aufstollt weil keine Winterbereifung, äh Grips und er könnt sich weh tun, ausrutschen, umknicken, und die Schmiede sind wieder allesamt rückenkrank, auf Fortbildung, hören den AB ab ohne sich Nummern zu notieren oder sind sonstwie verhindert. Dabei hab ich die meinigen auch immer sofort gleich bar bezahlt, daran kanns nicht gelegen haben.  :P
Barfuss macht nix, wenn man mal bissl überzieht, notfalls weiss ich, wo ich mir eine Feile grapschen darf und begradige halt selbst. Zausel hat gute harte Hufe, schief, aber stabil, da bricht auch nix aus, oder ab. Doch, einmal hat er sich den halben Hufballen vom Vorderhuf mit einem eleganten Tritt (vermutlich beim Buckeln...  ::)) abgeschält... gut 250 Gramm "Fleisch" waren da ab.. urgs... igitt und *würg*... ist aber auch innerhalb von 2 Wochen verheilt.

Offline bambinaTopic starter

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #23 am: 22.05.14, 23:20 »
danke sehr ... ihr seid so lieb..  :)

Morgen kommt endlich jemand zwecks Huf-Begutachtung. Bin schon so gespannt!

@ zaino

An den wegfallenden Stress zwecks erster Schnee oder verlorenes Eisen etc habe ich ja noch gar nicht gedacht. Noch mehr positive Punkte!

Autsch... die Verletzung klingt ja auch nicht gerade schön....... erstaunlich, dass sowas nach 2 Wochen schon verheilt sein kann.. :)

Offline zaino

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #24 am: 23.05.14, 00:12 »
Naja, sah jedenfalls voll eklig aus und blutete wie Sau, und der TA musste was abmachen und dann den Rest per Verband wieder ans Pferd nieten (hat er sich übrigens auf der Weide getan, der Experte, der...) Aber er ist halt ein zäher Russe, bis der 30 ist, läuft er dann endlich wie geschmiert...  oder ein Alien, von was der sich schon alles erholt hat... Wahnsinn. :P 8)

Genau, Barfußpferdebesitzer sind entspannter. Das Gesch** immer, wenn das Gelichter nicht beikommt, genau wenn mans braucht. Oder: Ich bestell den, 2, 3 andere Tussen schieben sich dreist dazwischen, obwohl sie KEINEN Termin haben, er ist so doof und sagt nicht nein. Und als ich dran wäre, sagt er: Tut mir leid, ich muss heut noch 50 km weiter, hab noch einen Termin. Da wars dann 21 Uhr.
Ich bin fast geplatzt. Ok, sagt er, seufzt, macht hin und VERNAGELT MIR MEINEN GAUL!!!  >:( >:( >:(
*schreikrampf* Solche Späße sollten beim Barhufgehen nicht passieren.

Stimmt, in der Halter- und Stall-Szene hat sich gar viel getan in den letzten Jahren. Heut muss keiner mehr wählen zwischen Offenstall = Matschpampe ODER Nobelstall mit Halle, aber Dauerknast. Gibt auch noch das eine oder andere dazwischen.
« Letzte Änderung: 23.05.14, 00:19 von zaino »

Offline bambinaTopic starter

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #25 am: 23.05.14, 19:25 »
Also.. heute hatte ich endlich die "Hufberatung". Da Bambis Hufe gut aussehen, haben wir uns dazu entschieden, die Eisen "schnell" abzunehmen, aber nicht weiter zu bearbeiten, damit Bambi nicht zu lange auf ihrem wehen Huf stehen muss. Das Hufmaterial ist prinzipiell nicht so schlecht und die Umstellung sollte kein Problem sein, und höchstwahrscheinlich komme ich auch gut ohne Hufschuhe aus, da unser Gelände nicht wirklich schottrig ist. Bambi hat auch keine großartigen Verformungen, außer, dass die Trachten ein wenig aufgerichtet werden müssen und die Zehen kürzer gehalten werden müssen.

Mir wurde außerdem empfehlen, erstmal abzuwarten, ob es wirklich notwendig ist Füllmaterial einzusetzen. Mir wurde eher davon abgeraten.


Die einzig schlechte Nachricht: Es sieht so aus, als ob sich da wildes Fleisch bilden würde... ich habe den Tierarzt angerufen, der hat leider mit einem Kolik-Notfall zu tun und wird es heute nicht mehr schaffen. Ich sehe ihn dann morgen.

@ zaino

Na dein ehemaliger HS klingt ja besonders kundenfreundlich...


Offline TinaH

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #26 am: 23.05.14, 19:46 »
Gegen wildes Fleisch hilft meist Lotagen sehr gut. Ich hab es bisher immer als Gel eingesetzt, könnte aber sein, daß man am Huf vielleicht eher die Lösung verwendet. Der TA wirds wissen.
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Offline Hexle

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #27 am: 23.05.14, 20:20 »
Lotagen ist prima - wenn das nicht reicht : softlaser :) kann man beim guten TA leihen  :D
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Kiowa

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #28 am: 23.05.14, 21:13 »
Genau - Lotagen wird helfen.
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Offline TinaH

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Re: Hufwand "abgetreten"..
« Antwort #29 am: 23.05.14, 21:41 »
Langsam wird mir das unheimlich, welch traute Einigkeit hier in diesem Thread herrscht  ;D ;D ;D
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