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Losreissen

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Christine:
Hallo,
seit 2 Jahren habe ich einen nun knapp 9-jhrg. Bayern-Wallach, mit dem ich, mein RL und eine erwachsene, erfahrene RB umgehen. Beim Reiten ist es ein Traumpferd - rittig, gelassen, mutig.
Trotzdem haben wir alle zusammen die gleichen Baustellen im Umgang:
Vom ersten Tag an brachte er einen Widerwillen gegen das Putzen mit.
Angelegte Ohren, "in die Luft schnappen" und sogar Anheben des Hinterbeins mit Andeuten eines Tritts. :o
Zum einen habe ich die Putzsituation durch Einsatz von "mildem" Putzwerkzeug wie Gummistriegeln und ähnlichem und dadurch, das nur das Nötigste geputzt wird entschärft,
zum anderen kriegt er ganz klar einen "Verweis" (mittels "Knuff")beim Schnappen oder Andeuten eines Tritts. Das funktioniert, er lässt dieses Verhalten dann sein. Allerdings nur für den Zeitraum dieses Putzens. Manchmal braucht er auch noch eine zweite "Mahnung".
Ebenso hat er, auch von Anbeginn an, eine zweite "Macke".
Ich/wir hänge/n ihn immer mit zwei Stricken links und rechts auf die Stallgasse.
Er geht dann beim Putzen rückwärts (langsam, gelassen) und "dehnt" sich in diese Stricke. Das wirkt tatsächlich so, als würde er es geniessen, als würde es ihm guttun.
Aus diesen Dingen resultiert natürlich, das er beim Putzen nur äußerst selten ruhig steht.
Mir macht(e) das außerdem ein flaues Gefühl im Magen, denn der Vorgänger hat sich oft losgerissen - kein schöner Anblick und auch nicht ungefährlich.
Trotz allem habe ich mich in diesen zwei Jahren an dieses "Reindehnen" gewöhnt und konnte inzwischen ganz gut damit leben. Er hat sich - bis dato - nie in die Stricke "gehängt".
Nun hat er sich vor zwei Tagen bei meiner RB aus eben dieser Situation tatsächlich losgerissen (das Halfter ging kaputt), nachdem er es am Tag davor bei mir auch schon probiert hat. Nur kam er da nicht frei.
Meine RB sagte mir, das er keinesfalls panisch war und ganz "gezielt" vorging. Er probierte und als er merkte, da gibt was nach, hat er nachgesetzt. Das kann ich bestätigen - als er tags zuvor merkte, da gibt nichts nach hat er sofort aufgehört.
Ich habe ihn nun gestern in seiner Box geputzt und so angebunden, dass er beim Zurückgehen (was er auch wieder tat) bevor Zug auf den Strick kommen konnte mit dem Hintern an der Boxenwand anging. Damit war das Thema dann auch erledigt.
Ich konnte außerdem ein ganz anderes Verhalten beim Putzen beobachten:
Kein Ohren anlegen, kein Andeuten mit dem Hinterbein, kein Rumschnappen - wie sonst gang und gäbe.
Er schien "erstaunt" und "ratlos" was das soll.
Das ist ja nun erst mal recht schön - nur bin ich mir sicher, dass sich das Problem damit nicht erledigt hat und bei dauerhaften Putzen in der Box in irgendeiner Form wiederkommt. Spätestens, wenn er sich da dran gewöhnt hat.
Außerdem ist mir die Box zu klein, wenn er denn zu seinen "Schnapp- und Tretversuchen" zurückkehrt. Auf der Stallgasse kann ich im Falle eines Falles besser ausweichen.
Durch dieses erstmalige Zurückreissen und Loskommen habe ich mich nun entschlossen an diesem ungehobeltem (mir fällt kein anderes Wort ein) Verhalten etwas zu ändern. Vorher hatte ich mich ja schon damit arrangiert.
Wie ich schon erwähnte hatte ich vor ihm ein Pferd, das dieses Losreissen regelrecht zelebrierte und mich damit eine ganze Zeitlang gewaltig unter Druck setzte. Das will ich nicht wieder erleben.
Vielleicht gibt es eine Erklärung für dieses "Reindehnen"? Und was kann ich weiter tun um nicht in einen unguten Kreislauf zu kommen. In der Box putzen ist für mich ein absoluter Notbehelf und keine Dauerlösung - siehe Erklärung oben.
Mir ist ganz wichtig - um Missverständnissen vorzubeugen - das er dieses Verhalten (grantig sein und in die Stricke "dehnen") vom ersten Tag an hatte. Das hat er mitgebracht und nicht bei uns gelernt.
Und - auch ganz wichtig - er macht das bei allen Personen, die mit ihm umgehen.
Eine, im Moment etwas ratlose
Christine

Hexle:
Hi du hast selbe gemerkt dass er keine Angst hat sondern einfach probiert...

Dagegen helfen unkaputtbarte (hamilton) Halfter, unkaputtbare Stricke/anbindeketten und ein gezielter Klapps mit der Gerte wenn er sich doch reinhängt.

Bei einem ängstlichen Pferd wäre das genau das verkehrte Vorgehen . Das würde ich zum Stillstehen clickern oder  nur einseitig anbinden und immer ein Auge beim Pferd . ...

Christine:
Liebes Hexle,

.....das war ein Hamilton Halfter.  :'(
Nicht der Strick/ die Stricke hat/haben aufgegeben - das Halfter.
Ich benutze auch nur die normalen Karabiner Stricke und nicht die mit den Panikhaken. Diese Panikdinger gehen nie nicht auf, wenn sie sollen, sondern platzen und die Teile schießen dann durch die Stallgasse. Das hab ich bei meinem Schimmel oft genug erlebt. Seit dem Schimmel gibt es bei mir auch nur noch Hamilton Halfter mit Karabiner Stricken und nichts anderes mehr.
Grüße
Christine

Rubens:
Hm... als Fee gelernt hatte wie die Panikhaken aufgehen, haben wir sie doppelt angebunden. Den normalen Strick mit Panikhaken und einen mit Karabiner, 3-5cm länger.
Als das Halfter mal kaputt ging, haben wir übergangsweise zusätzlich mit Halsring (für Kälber, nicht den für Pferde vom Kr....) und auch den 3-5cm länger als am Halfter.
Das ist kurz genug damit nicht so viel "Ruck" in den 2. Strick geht und dort evtl. etwas sprengt, aber lang genug um dem Pferd den Erfolg des Losreissens zu gestatten, nur um gleich drauf zu merken: "War wohl nichts."
Wenn sie seeeehr wütend war, hab ich für meinen Seelenfrieden die Führkette als 3. Sicherung mit angebunden - nur eingehakt, nicht eingefädelt. Haben wir nie gebraucht, aber es beruhigt.

Das hat 3-4 Wochen gedauert - das ist ein Haflinger, der probiert öfter und alles, und das sehr ausdauernd.
Vorher haben wir mit schimpfen, Gerte dabei stehen haben (ja auch benutzen) und wachsam sein viel Stress gehabt. Ab dem doppelten Anbinden war ICH deutlich entspannter und konnte "jaja, mach ruhig" ausstrahlen und grinsen.

Christine:
Also,
..........was ich verstehe ist - das Freikommen unter allen Umständen vermeiden. Den Erfolg (erster Strick gibt nach) koppeln mit einem Misserfolg (da ist noch ein zweiter Strick - der hält)  ;D
Die Idee mit dem zweiten, etwas längeren Strick ist gut. Das ist auf alle Fälle eine Option für die sehr nahe Zukunft, da ich das Pferd ja so schnell wie möglich wieder im normalen Umfeld(Stallgasse) putzen will.
Dann werd ich mir ein neues Hamilton Halfter besorgen. Das kaputt gegangene war noch von meinem Schimmel, der da einige Male pervers drinhing - und es hielt. Vielleicht war es ja auch nur schon etwas marode. Er hat es an der Seite mit dem Dorn und den Löchern der Länge nach aufgeschlitzt - trotz Metallösen als Verstärkung in den Löchern  :o.
Den Halsring für Kälber krieg ich wo? Nur für den Fall der Fälle.
Grüße
Christine

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