Thema: Pferd unreitbar?!

[zaino]

mei, shit happens, geh in "ändern" und lösche die Leerzeilen, ganz easy 

[Christine]

Nochmal ich....
 
wo ist "ändern"?? Trotz intensiver Nachsuche kann ich`s nicht finden 
Christine

[zaino]

rechts oben im Eck von Deinem Textfeld hast Du Zitieren Ändern Löschen zur Auswahl, gaaanz kleingedruckt.
Ey und wenn nicht, ist es auch wurscht. ich bin nur vorhin runtergeskrollt und geskrollt und geskrollt und ge.... LACH...

[bambina]

Du hast dir die Antwort eh selbst gegeben - du suchst eigentlich ein Nachwuchspferd zum Reiten... das klingt nicht nach einem 11-jährigen Problemfall...

[Binesdiva]

Hach Christine, sehr schön geschrieben. Auch das Zitat von Ruskin gefällt mir ausgesprochen gut.
Leider setzt sich diese Geiz ist geil-Mentalität im Reitsport immer mehr durch. Das ist auf der einen Seite sehr gut für mich, ich kann mich vor Anfragen zu Korrekturberitt und Ausbildung kaum retten, zu anderen frustiert es mich, daß ich ständig überforderte Menschen und überforderte und / oder schlecht ausgebildete Pferde vor mir habe. Nachhaltige Korrektur geht auch nicht von heute auf morgen, sehr oft muss auch erstmal der TA ran und das Pferd grundsaniert werden. Vom Sattler mal ganz zu schweigen. Ich kenne mehrere Fälle, bei denen es mit einem Schnäppchen-Pferd anfing, sich die daraus entstehenden Kosten für TA, Zähne, Ostheopathen, Sattler, Unterricht und Beritt dann aber derart multipliziert haben, daß die Leute für dieses Geld  ganz locker ein top ausgebildetes, hübsches und gesundes Pferd hätten kaufen können.

Das sieht bloß leider niemand.

Und leider bleiben viele Pferde dabei auf der Strecke. An dieser Stelle gebe ich Zaino recht.

[holzwurm]

Tja, da ist dann dieser Teufelskreis mit Markt im freien Fall (haufenweise Schnäppchen zu machen  ), jede(r) meint sich ein Pferd leisten zu können (ob mit Können oder nicht), die billigen Pferde oder die "geretteten" Pferde halten aber leider sehr oft nicht lang vor... somit geht das Karussell lustig weiter.

Christine, ich hatte das Glück dass ich erstens in einer Gegend stand mit dem Pferd, wo ich gleich hinterm Hof auf einem Feldweg war (3 km geradeaus  ) und da das Thema ruhig ausdiskutieren konnte und zweitens meine Stute nicht wirklich lebensgefährlich war. Drittens bin ich ein großgewachsenes, nicht schwaches, und SEHR sturköpfiges Nordlicht.   Ich musste nur mal den richtigen Ansatz finden, so als totaler Anfänger (wieso ich mir damals ein eigenes Pferd zugetraut habe ist mir heute schleierhaft  ).

Meine jetzige hat fast dieselbe Macke, aber wenn die abbrettert (KB-Mix) und dabei ihren Sturkopf auf hat - also ich würde bei ihr echt nicht auf den Gedanken kommen, die als Anfängerpferd anzubieten.   die ist um 200% dominanter als mein erstes Pferd. Bei der muss man wirklich deutlich werden in solchen Fällen.
Auch hier gilt - ich hab im Jahr vielleicht zwei Situationen wo sie austillt, und der Rest der Zeit ist entspannt reiten. Aber mit weniger sicherem Reiter wäre die Quote deutlich höher bis zu dem Punkt, wo sie aus Prinzip nicht mehr vom Hof ginge. Allein, meine ich. In Gesellschaft anderer Pferde kann jeder Idiot drauf hocken.   Da würde ich auch meinen 7j. Sohn drauf setzen, wenn er denn wollte.

Aber jetzt hab ich auch runde 20 Jahre Erfahrung mehr auf dem Buckel. 

Der Wallach bei Euch klingt echt nicht so, als wäre der kompatibel für seine Besitzerin. Und da einen passenden Platz finden ist wie Nadel in Heuhaufen.  

[Janker]

@Holzwurm: off Topic, aber paß auf mit deinem Kind, ich hatte hier auch Klein-KB 1,48 m superbrav und extrem selten mal ein Hüpf beim Angallopieren.....vom Kb fliegt man nicht sondern man schlägt Krater, nicht witzig für 25-35 kg Kind! Die Füße sind bei tonnelieb zu klein.
ich hab eher das Gefühl das die Menschheit etwas besonnener wird, auf mein Verkaufspony dieses Frühjahr hatte ich nur ~10 Anfragen (1000 klicks), davon ~3 blutige Anfänger, 3 ungeeignet, 3 io, allerdings war die Anzeige aussagekräftig....

Ich bin mit Billig-Pferd selber auszubilden immer gut gefahren, allerdings braucht es pro Pony so 3 Jahre bis das ausreichend lauft und ich kauf nur gesund aber Mangelbenehmen nix deutlich angeschlagenes. und ich bin im Minimaß unterwegs, da gibt es eh nichts vernünftig ausgebildetes (speziell in Süddeutschland). Wie sich die Leut immer ausgewachsenen ältere KBs unausgebildet zulegen ist fazinierend, mir reicht die Mini-Fraktion absolut  (<300 kg) und angesichts von Zugrekorden wie 490 kg haffi 16 Kids+4 EW+350 kg im hang brauch ich nix mit 800 kg, aber ich auch schisser bin.

mfg Janker

[holzwurm]

Janker - ich schrub "ich würde" nicht "ich tu"   Mein Sohn hat außer für mal zehn Runden auf dem Platz nicht die Geduld, um länger auf dem Pferd zu sitzen. Der spielt lieber Ninja mit den Gerten. Und es ist ein Mix, schwerer als WB, aber mitnichten von KB-Ausmaßen. Noch dazu sehr darauf bedacht, dem Lütten eben nix zu tun. Wo sie Erwachsenen auf den Fuß tritt, hält sie beim Kind eher still als zu zucken. Selber (unfreiwillig) getestet, als der Lütte als zweijähriger mal meinte, unter ihrem Bauch mit dem Bobbycar durch zu rollern. Die Dicke ist echt ein Kinderpferd.

Ich hab nen Herzkasper bekommen (die Dicke stand grad am Putzplatz), aber das Pferd hat nur kurz geguckt und eisern still gehalten.

Sollte es tatsächlich mal so weit kommen dass er länger reiten will, dann sicher nicht selbständig im Gelände. Soweit bin ich schon sicherheitsbewusst.

[zaino]

... und worauf man echt auch mal hinweisen sollte: Die Leut GUCKEN nicht genau, was sie sich anlachen. Sie verlieben sich oder lassen sich aufschwatzen.

Ich rede jetzt gar nicht von Pferden, die irgendeinen Knacks haben, der körperlich weh tut und sie krank bis unberechenbar macht.
Die wenigsten bringen diese Knäckse mit, den meisten wurde das von dummen Leuten irgendwann angeritten 

Oder man "rettet" was, füttert es auf und wundert sich dann, weils nicht "dankbar" und "fügsam" ist  .

Problempferd: Nach wie vor sollte man sich da an der eigenen Nase fassen. Und beim Kauf gut überlegen. So lieb das Viech auch schaut, werd ich damit fertig, kann ich das, pack ich das, was mach ich, wenn ich scheitere, runterfalle, Angst kriege? Wie gehe ich damit um? Was gibt es noch zu lernen? Was sagt mein Bauchgefühl? Lässt mir vor allem der Verkäufer Zeit und Chance, ein solches zu entwickeln? Was will ich mit dem Pferd machen und kann das Objekt meiner Begierde das nachher auch ausführen? Was, wenn nicht?
Ich hab schon so viele Fehlkäufe von außen mitverfolgt und konnt mir immer nur ans Hirn fassen:

Alle Arten von verzogenen "Moderassen": Spanier, Friese, die von ihrer Wesensart schon mal heftig und super sensübel reagieren... und in unsicherer Hand so GAR keinen Spass machen...
Haflinger und anderes Kleinzeugs haufenweise, das keiner ausbildet, weil eh nicht ernstzunehmen und klein und nett und von Natur aus "Anfängerpferd".... dreimal laut gelacht. *winkzujanker*
Uralter arthorsekranker aber ganz lieber Hafi als Anfängerbummelpferd gekauft? "Der ist so langsam, der macht keinen Spass" 
Knackiger junger Traber mit Maul wie Eisenbahnschiene und Galopp nicht unter 60 km/h weil er langsamer die Hufe nicht sortiert kriegt, die arme Sau:
"Da fällt man ja runter" "Ich kann den nicht halten" (ach neee  echt jetzt?)
Schreckhaftes schüchternes, verspanntes grasgrünes WB-Sportstütchen für ängstliche Anfängerin: Sch***Gespann, da half nur Trennung!
Cleverer starker Criollo aus harter Gaucho-Ausbildung: Die Alte ist zu weich? Vamoooooos!!! Harrharr... BUH! (DAS war noch relativ leicht zu regeln mit etwas Peitschenknallen und ein paar argentischen Schimpfwörtern, wenn die Story stimmt  )

Ist das jetzt ein "Problempferd" oder kneift der Sattel, reit ich einfach zu sch***, oder haben wir grad die Flegelphase und testen, was die Welt kostet?
Oder bin ich als Mensch so inkonsequent, dass selbst mein Meerschwein einen Psychotherapeuten bräuchte?
Geh ich zum Reitenlernen oder lass ich lieber ein Horoskop für meinen Liebling erstellen, pro Session das gleiche Geld? 

Meist sitzt das Problem einfach im Sattel.... trotzdem kann man nicht alle Scherben anderer Leute hinterher auffegen. 

[Kiowa]

Ist das jetzt ein "Problempferd" oder kneift der Sattel, reit ich einfach zu sch***, oder haben wir grad die Flegelphase und testen, was die Welt kostet?
Oder bin ich als Mensch so inkonsequent, dass selbst mein Meerschwein einen Psychotherapeuten bräuchte?
Geh ich zum Reitenlernen oder lass ich lieber ein Horoskop für meinen Liebling erstellen, pro Session das gleiche Geld? 

  *untermtischlieg* *daumenhoch*

[Christine]

Hallo,

......erstmal vielen lieben Dank für die "Reparatur" meiner 1000 Leerzeilen. Hatte jetzt - dank Zainos Beschreibung - auch schon gefunden um was es geht. Nur war nix mehr zum Ändern da.
@Zaino:
In Zukunft weiß ich jetzt auch wo ich "ändern" finde.
In Sachen "Büffel" gibt es Neues:
War heute mittag kurz im Stall um frische Satteldecken vorbeizubringen - die vom Winter haben ungefähr dreifache Stärke durch das anhaftende Winterfell gehabt  . Und jedesmal wenn ich zum Reiten bin, hatte ich die frische Decke vergessen  . Also bin ich heute extra kurz und bündig wegen Satteldecken bringen hin  .
Und was sehe ich da? Anstelle des "Büffels" steht da ein ausgesprochen hübsches, geschecktes ca. Endmaß - Pony an dem - rein optisch - alles passt.
Habe gestern abend zwar am Rande mitbekommen wie die junge Frau mit unserer SB über ein Pferd gesprochen hat, das sie wohl die Tage ausprobiert hat - aber das es nun so schnell geht, hatte ich nicht gerechnet.
Denke sie hat bei einem Händler gekauft und den "Büffel" in Zahlung gegeben.
Dann wäre das Kapitel geschlossen und ich wünsche ihr von Herzen, daß sie diesmal Glück hat mit ihrem Pferdchen.
Grüße Christine

[holzwurm]

Zaino 

Genau meine Gedanken.
Bei meiner Dicken, zweijährig gekauft, war mir schon vorher halbwegs klar was da kommt. Nach vier Wochen in der Gruppe hatte sie sich dann auch an dritte Stelle in der Rangordnung rauf gearbeitet. Aber das war schon in der Jungspundherde zu sehen... wenn da so ein Pferd von hinten kommt und die Truppe in aller Ruhe aufrollt, ohne auch nur mit den Ohren zu wackeln...  Mein Mann war anfangs entsetzt, aber inzwischen liebt er die Dicke genau wie ich (O-Ton damals: "DIE willst du kaufen??" - das hässlichste Pferd in der Truppe  ).

Ich hab mir bei ihr die Beine angesehen, den Rücken, mit dem Händler gesprochen was er mir sagen kann (Vater KB, Mutter WB, genaueres weiß er nicht, zwei Jahre, wird noch ca 20 cm wachsen... stimmte alles  ), mir das Tierchen drei Mal im Herdenverbund angesehen (die hatte echt die Ruhe weg, was mir extrem wichtig ist). Und der Händler war mir bekannt als einer, der auch anstandslos ein Pferd zurücknimmt wenn es nicht passt. Zweijährig sehen die eh alle grausam aus. 

Nun ja, es passt.  Ich ärgere mich manchmal über sie, und das Ekzem war nun nicht so eine schöne Entwicklung, aber ich hab in zwanzig Jahren außer meiner Füchsin kein besseres Pferd unterm Sattel gehabt. Und ich bin so einige geritten. Sie hat vielleicht keine überragenden Talente, aber von allem ein bisschen. Dressur bis A, ein wenig hopsen, Gelände sowieso, Schlitten ziehen... Kinderreiten  (geführt).

Christine, fein. Schade drum dass es mit dem Wallach nicht so passte, aber mit Glück findet der auch einen passenden Besitzer. Wenn nicht...  nun ja, man kann nicht alle Pferde retten. Und wenn das ein reeller Händler ist, dann kann er auch einschätzen welches Pferd geeignet ist. Unserer war so einer.

[Janker]

Jupp, diese Verteufelei von Händlern ist mir eh ein Rätsel....wo sonst bekomm ich mit wenig fahren soviel Pferdsauswahl+wenig aber passende Info geboten?
Wer hat die Möglichkeiten eines Händlers? halle, Stamm an guten reitern/fahrern, wechslende Herde mit dominanten unverkäuflichen "Stammtieren" zwecks Sozialisierung usw
Im K-pony-Bereich, wo den Leuten der Umgang mit Zollstock und Wasserwaage und Schritt-Tempo null gegeben ist, ist das die bessere Möglichkeit etwas zu kaufen...eh ich mit 4 Kids im Fond mal wieder 200 km gefahren bin um festzustellen das Pony leider über Nacht um 10-15 cm schrumpfte und die hufe knollig wurden und man beim Alter problemlos die gemachte Angabe vorn um ne 1 oder 2 ergänzen kann!!! (mir ist bekannt, dass man Shetty durchaus bis 30 voll nutzen kann und ich hab da auch keine Bedenken, aaaber mit 25 noch was rohes auszubilden muss ja nu nicht unbedingt im Interesse des Ponikels sein)
@Christine: Drücken wir die Daumen, daß das jetzt paßt! ich hätt hier noch ein Bild von Freiberger im Angebot, 10 jährig in Solohaltung ab 2, knapp eingefahren, nicht führbar, nicht reitbar, und vom Fahren würd ich die finger lassen, ein Wunder das das bis dato unfallfrei funzt (2*/jahr eingespannt zb an Silvester!!!)
@Holzwurm: liest sich sehr nett, wär vermutlich genau mein Geschmack.
mfg janker

[holzwurm]

Janker, bis auf die Größe...  Madame hat satte 169 cm Stockmaß.

Aber ich bin auch nicht klein. 

[Christine]

Hallo alle miteinander,
.....da habt ihr mir doch direkt aus der Seele gesprochen (Janker und Holzwurm) was den Pferdekauf beim Händler angeht.
Auch ich habe einen Händler meines Vertrauens und kenne ihn als ehrlich und kompetent. Freilich will er verkaufen - aber nicht gegen den Kunden und dessen Bedürfnisse.
Allerdings kann er nur auf das reagieren, was der Kunde ihm sagt. Und wenn man sich falsch einschätzt und groß tut, dann muß man sich nicht wundern, wenn man mit dem falschen Pferd heimkommt. Und wenn es beim Probereiten nicht passt, dann braucht man halt ein bisschen Geduld. Wenn er weiß, was man sucht, dann kann man es aussitzen - er findet das passende Pferd. Nur eine Frage der Zeit.
Hatte (habe) insgesamt 4 Pferde von ihm - mit zweien hat es nicht geklappt. Allerdings lag es an mir und meinen reiterlichen Möglichkeiten. Beim ersten Mal habe ich mich heillos überschätzt - hatte ein zu braves Vorgängerpferd, das mich größenwahnsinnig werden ließ. Ich dachte, ich könne reiten  .
Der zweite hat mir brav aus der Angst vom Ersten rausgeholfen und als nach 5 Jahren die Angst zurückgegangen war und ich wieder selbstsicherer und auch selbstständiger wurde, da hat er mir den "Mittelfinger" gezeigt  . Recht hatte er auch noch: es genügt einfach nicht, nur zu wollen aber nicht zu können. Und er war in unserer "Beziehung" zu lange der Entscheider gewesen. Ging gar nicht anders, denn ich war ja lange in meiner Angst festgesteckt. Und der war so souverän, der hatte kein Problem damit. Schade, war ein tolles Pferd  - leider irgendwann nicht mehr für mich.
Haben tun wir noch zwei absolute Traumpferde - von eben diesem Händler. Und ich würde immer wieder bei ihm kaufen.
Grüße aus Bayern
Chrsitine