Hallo Zaino,
deine Beiträge haben immer etwas sehr Erfrischendes
. Ich habe beim Lesen deiner Beiträge immer ein Grinsen im Gesicht - geht einfach nicht anders. Du schaffst es die Wahrheit mit der richtigen Dosis trockenen Humor zu würzen - gefällt mir. Weiter so
.
Ich habe mich mit dem Händler unterhalten, von dem mein Gaucho ist. Der meint, daß es einfach immer mehr nicht richtig ausgebildete bzw. überhaupt nicht ausgebildete Pferde gibt und die Käufer dieser Pferde eben auch kein know how haben dies selber zu tun oder "nachzuholen". Wobei das Nachholen natürlich noch schwieriger ist, da die Tiere dann oft auch schon Unarten haben, die man ihnen erst mal wieder abtrainieren muß. Oder aber den Geldbeutel, die Korrektur durch einen Profi machen zu lassen.
Die meisten suchen ein "billiges" Pferd und das kann nun mal keine fundierte Ausbildung haben. So eine Ausbildung kostet halt.
Ich sehe das als eine Art Dienstleistung - wie bei uns die Änderung/Anpassung von gekaufter Bekleidung. Da hab ich auch immer mal wieder Diskussionen warum das Ändern jetzt auch noch mal Extra kostet. Allerdings erst, wenn das fertig geänderte Teil abgeholt wird. Wenn ich dann - ganz freundlich - anbiete, die Schneiderin zu holen, der der Kunde dann erklären kann, warum ihre Arbeit nichts wert ist, dann ist in der Regel Ruhe.
Und das Gleiche ist es bei den Pferden - Ausbildung ja bitte, aber kosten darf sie nichts. Und von was sollen dann bitte die Leute leben, die diese Arbeit leisten, wenn der Kunde nur bereit ist, das "Rohmaterial" zu bezahlen?
Bei mir wird das Outfit ja auch erst schön, wenn es richtig passt und die zu langen Ärmel gekürzt und die Hosenlänge angepasst wurde. Dann erst hat man Freude damit.
Und ein Pferd auszubilden dauert nun mal deutlich länger als eine Hose zu kürzen. Das kann man wohl gar nicht bezahlen, wenn man die vielen Stunden einzeln berechnen würde und all das, was man währenddessen noch an Kosten hat, weil es fressen muß, gemistet wird, der Hufschmid kommt, der TA und....und....und.
Also produziert der "Käufermarkt" diese bedauernswerten Geschöpfe irgendwo selber - durch die Nachfrage nach "günstigen" Pferden.
Hier noch was zum Nachdenken - gilt, wie ich finde in allen Bereichen:
Der Preis
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etas billiger verkaufen könnte.
Die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Nehmen Sie das niedrigst Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen etwas hinzurechnen.
Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.
John Ruskin - engl. Sozialreformer (1819-1900)
Ein kluger Mann - wie ich finde. Das hat auch heute seine Gültigkeit und wird sie wohl auch immer haben.
Nachdenkliche Grüße
Christine
Leerzeilen gelöscht.