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Stute bockte zum ersten Mal - neuer Trainer
zaino:
... umgekehrt hat das SEHR arterhaltend ökonomisch veranlagte Russentier auf GUTE Trainer immer mit anhaltendem Leistungswillen und Feuer reagiert, da kam ich dann oft schier nimmer hinterher.
War so als sagte er: Ey, da steht eins in der Mitte, das endlich mal aufpasst, dass die Alte oben keinen Müll macht! Wunderbar! Dann lassen wirs mal krachen und zeigen, was wir könnten wenn sie könnte, höhöhö.... hat mich oft erstaunt, welche Energien und welchen Spass er da entwickelt hat. Unser "Bester" nach wie vor: Der alte Herr Rockeland aus dem Saarland, Gott hab ihn selig. Ganz tattriges Männlein, aber voller Pferdeliebe, Engagement und Begeisterung. Wenn IRGENDein Sch*** dann endlich mal klappte, ist er vor Freud ausgeflippt. ;D Das war total ansteckend. Für Pferd UND mich.
Wat denn, Stunde zu Ende? Ich wär jetzt grad warm, äh... ? LOL
Fazit: manchmal sagt einem das Pferd auch ganz direkt, ob ein Reitlehrer was taugt oder nicht. ;)
Aber es ist immer eine verteufelte Grauzone in der man da rumwandert, anfangs.
bambina:
@ hexle & tarra
danke sehr.. :)
@ binesdiva
Nach meinen langjährigen Erfahrungen kann ich definitiv bestätigen, dass eine teure Stunde keine gute sein muss. Da hast du vollkommen Recht.
Unsere Stute ist sicherlich ein wenig verwöhnt. Ich bin zwar an Turniererfolgen interessiert, und dass sie gefördert wird, aber nicht um jeden Preis. Wir haben keinen Zeitdruck - es ist unser Hobby. Ich habe sie 4-jährig von einem kleinen renommierten Züchter gekauft, bei dem die Pferde schonend angeritten werden. Wir haben sehr viel Zeit in eine korrekte Basis gesteckt und mittlerweile ist sie auf M-Niveau. Wir würden uns doch gerne auf S steigern bis zu ihrem 10. Lebensjahr. Sie wird relativ "locker" gearbeitet und wir nehmen viel Rücksicht auf ihre Tagesverfassung. Sie ist sehr motiviert und ehrgeizig, daher ist es uns egal, wenn sie mal einen schlechten Tag oder einfach keine Lust hat. Ich war früher eine verbissene Reiterin mit einem frustrierten Pferd (musste ihn schlussendlich verkaufen weil wir unsere Probleme nicht mehr in Griff bekamen), und gsd habe ich über die Jahre gelernt, dass es auch anders geht. Druck kennt sie nur wenig. Sie ist der Typ, der von alleine mehr leistet, sobald sie dazu bereit ist. Normalerweise ist das erst, wenn sie sich sehr sicher fühlt bei etwas, dann fangt sie an zu experimentieren, ob es nicht auch besser geht. Mir gefällt das und so soll das auch bleiben!! Jedoch ist es so schwer einen Trainer zu finden, der ein Profi in der Dressur ist UND so arbeitet. Ich selbst bin nicht gut und erfahren genug um unsere Stute auf S zu bekommen und außerdem habe ich immer Abstand davon genommen, meiner Tochter Unterricht zu erteilen - das gibt nur Streit.
Ich bin dazwischen zwar auf Trainer gestossen, die von der Philosophie her meinen Vorstellungen entsprechen, aber dafür fehlte es denen bisher immer an Erfahrung in der hohen Dressur... :( ... Hin und wieder haben wir die Chance bei tollen Trainern Kurse zu absolvieren, aber wir brauchen jemanden der 1 - 2 x die Woche Zeit für uns hat!
bambina:
ich hatte meinen Beitrag zu früh abgeschickt
@ binesdiva
bei deinem Pferd scheint es genau das Richtige gewesen zu sein, und wenn unsere Stute mehr wie dein Hengst wäre, würde ich mich auch für Ignorieren der Frechheit entscheiden. Aber da sie eben so ein williges Wesen hat und in ihren Flegeljahren nicht mal frech war, sieht es bei uns doch anders aus..
Binesdiva:
Das ist ja das, was ich meinte. Jedes Pferd ist anders.
Kleine Anmerkung am Rande und off topic:
Mein Pferd denkt nur, daß er (noch) Hengst wäre...eigentlich ist er ein Wallach, aber da ich den TA kenne, der die Kastration gemacht hat, kann ich nicht ausschliessen, daß er vielleicht noch etwas vergessen hat, was jetzt Hormone produziert.
Deine Einstellung finde ich super, mache ich auch so.
Den richtigen Trainer zu finden ist soooooo schwer. Und der, der für das eine Reiter-Pferd-Paar gut ist, funktioniert bei einem anderen garnicht. Es müssen ja auch immerhin drei Lebewesen zusammenfinden und harmonisieren.
Auf die jeweilige Tagesform viel Rücksicht zu nehmen, finde ich einerseits gut, andererseits schwierig. Wenn man für sich zuhause alleine schön reiten möchte und auf Turniere verzichtet, ist das sehr gut. Jetzt nicht falsch verstehen, das ist nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil. Lieber zuhause für sich mit einem guten Trainer arbeiten und das Pferd ausbilden. Mache ich ähnlich, Turniere reiten ist mir nicht mehr wichtig, mir reicht dieses "wenn ich wollte, könnte ich sofort losfahren und reiten, ohne mich zu blamieren".
Jetzt schreibst Du, daß Du an Turniererfolgen zwar interessiert bist, aber anscheinend nicht um jeden Preis. Habe ich das richtig verstanden? Auch eine gute Einstellung. Allerdings muss auf dem Turnier natürlicch genau zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Leistung abrufbar sein. Stimmt dieser Zeitpunkt gerade mit einer guten Tagesform überein, na bitte, alles gut. Wenn nicht, naja, dann kann man versuchen, den Richtern zu erklären, warum die Traversale nach links heute mal gerade nicht geklappt hat oder einfach eine vielleicht nicht so gute Note hinnehmen.
Es ist natürlich auch schwer, die jeweilige Tagesform des Pferdes mit den ein- bis zweimal wöchentlichen Trainings in Einklang zu bringen. Das muss man schon gut abstimmen!
Daher halte ich es immer so, daß bestimmte Sachen im Traning einfach abrufbar sein müsssen. Ein Pferd kann auch mal für die Dauer von 4 min (also quasi einer Dressuraufgabe) konzentriert mitarbeiten. Das sollte man schon verlangen können. Danach kann man ja den Druck sofort wegnehmen oder was anderes machen. Und wenn mal wirklich etwas nicht funktioniert, weil das Pferd oder der Reiter an diesem Tag einfach mal durch den Wind sind oder was auch immer, mache ich mir immer Gedanken, wie ich trotzdem zu meinem Ziel kommen kann. Tragkraft zB, also etwas, was Pferde immer anstrengend finden, kann ich durchaus mit Cavalettis oder an einem Berg üben. Finden die immer spannender, als ständiges Arbeiten im Viereck. Habe also mein Ziel erreicht.
Und wenn wirklich mal garnichts geht, komme ich eben über die Lösungsphase nicht hinaus. Dann geht aber vielleicht Konditraining durch viel Galoppieren im leichten Sitz mit Intervallen. Die Trainingseinheit an sich ist ja in den Augen einiger dann vielleicht verloren, aber perspektivisch erhalte ich mir die Motivation. Also gewissermaßen Schlacht verlieren, um den Krieg zu gewinnen. Taktisch gesprochen.
zaino:
Das ist eh immer SEHR fruchtbar - wozu Wecker stellen und Pferd 30 min lang striezen wenn eine echte Dressurprüfung unter 10 Min dauert?
Tiere, die immer wieder dehnen und strecken dürfen, gehen an den Zügel und von hinten nach vorn wie nix... ja warum MACHT man das nicht öfter, Zügel lang, loben?
Die strengen sich 5-10 min lang an wie Bolle, geben alles. Und Muskelaufbau funzt auch nur so, mit Spannen und Entspannen.
Wieso wissen das noch nicht ALLE Trainer? ;)
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