Das ist ja das, was ich meinte. Jedes Pferd ist anders.
Kleine Anmerkung am Rande und off topic:
Mein Pferd denkt nur, daß er (noch) Hengst wäre...eigentlich ist er ein Wallach, aber da ich den TA kenne, der die Kastration gemacht hat, kann ich nicht ausschliessen, daß er vielleicht noch etwas vergessen hat, was jetzt Hormone produziert.
Deine Einstellung finde ich super, mache ich auch so.
Den richtigen Trainer zu finden ist soooooo schwer. Und der, der für das eine Reiter-Pferd-Paar gut ist, funktioniert bei einem anderen garnicht. Es müssen ja auch immerhin drei Lebewesen zusammenfinden und harmonisieren.
Auf die jeweilige Tagesform viel Rücksicht zu nehmen, finde ich einerseits gut, andererseits schwierig. Wenn man für sich zuhause alleine schön reiten möchte und auf Turniere verzichtet, ist das sehr gut. Jetzt nicht falsch verstehen, das ist nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil. Lieber zuhause für sich mit einem guten Trainer arbeiten und das Pferd ausbilden. Mache ich ähnlich, Turniere reiten ist mir nicht mehr wichtig, mir reicht dieses "wenn ich wollte, könnte ich sofort losfahren und reiten, ohne mich zu blamieren".
Jetzt schreibst Du, daß Du an Turniererfolgen zwar interessiert bist, aber anscheinend nicht um jeden Preis. Habe ich das richtig verstanden? Auch eine gute Einstellung. Allerdings muss auf dem Turnier natürlicch genau zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Leistung abrufbar sein. Stimmt dieser Zeitpunkt gerade mit einer guten Tagesform überein, na bitte, alles gut. Wenn nicht, naja, dann kann man versuchen, den Richtern zu erklären, warum die Traversale nach links heute mal gerade nicht geklappt hat oder einfach eine vielleicht nicht so gute Note hinnehmen.
Es ist natürlich auch schwer, die jeweilige Tagesform des Pferdes mit den ein- bis zweimal wöchentlichen Trainings in Einklang zu bringen. Das muss man schon gut abstimmen!
Daher halte ich es immer so, daß bestimmte Sachen im Traning einfach abrufbar sein müsssen. Ein Pferd kann auch mal für die Dauer von 4 min (also quasi einer Dressuraufgabe) konzentriert mitarbeiten. Das sollte man schon verlangen können. Danach kann man ja den Druck sofort wegnehmen oder was anderes machen. Und wenn mal wirklich etwas nicht funktioniert, weil das Pferd oder der Reiter an diesem Tag einfach mal durch den Wind sind oder was auch immer, mache ich mir immer Gedanken, wie ich trotzdem zu meinem Ziel kommen kann. Tragkraft zB, also etwas, was Pferde immer anstrengend finden, kann ich durchaus mit Cavalettis oder an einem Berg üben. Finden die immer spannender, als ständiges Arbeiten im Viereck. Habe also mein Ziel erreicht.
Und wenn wirklich mal garnichts geht, komme ich eben über die Lösungsphase nicht hinaus. Dann geht aber vielleicht Konditraining durch viel Galoppieren im leichten Sitz mit Intervallen. Die Trainingseinheit an sich ist ja in den Augen einiger dann vielleicht verloren, aber perspektivisch erhalte ich mir die Motivation. Also gewissermaßen Schlacht verlieren, um den Krieg zu gewinnen. Taktisch gesprochen.