Autor Thema: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?  (Gelesen 71218 mal)

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Offline DineTopic starter

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Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« am: 01.03.13, 14:20 »
Hallo ihr Lieben,

ich bin bei der Recherche gerade über die wissenschaftliche Studie der TiHo Hannover gestolpert von 2010, in der es heißt

"Für Histamin konnte eine konzentrationsabhängige Bronchokonstriktion dargestellt werden, die sich ab einer Konzentration von 10-5 mol/l als schwach signifikant (p=0,05) erwies. Diese Bronchokonstriktion wurde durch die vorherige Inkubation mit dem H1-Rezeptorantagonisten Cetirizin gehemmt, während durch die Inkubation mit Ranitidin, Thioperamid und JNJ7777120 kein signifikanter Unterschied zur ersten Konzentrationsreihe (ohne Antagonist) beobachtet werden konnte. "

(http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/wabnitzs_ss10.pdf )

Ich bin niemand, der jetzt leichtfertig losziehen würde und das Zeug ohne Rücksprache mit meinem TA meiner inzwischen 22 Jahre alten Dame anbieten würde, aber die Hoffnung, ihr vielleicht endlich für die bloße Vorsorge auch noch eine Erleichterung im Pollenflug anbieten zu können, wäre traumhaft, denn die letzten 2 Jahre hat sie sich schon arg schwer getan. :-( Kortison schlägt bei ihr nicht an und die TA sagen, sie sei austherapiert. Aber vielleicht ergibt sich durch diese neue Studie doch ein neuer Weg für uns?

Hat schonmal jemand Erfahrung damit gemacht? Ich werde zwar auf jeden Fall meine TA Praxis konsultieren, aber praktische Erfahrungen sind einfach unersetzbar.

Ich danke euch schon mal für eure Hilfe und Berichte.

Dine.
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Offline Hexle

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #1 am: 02.03.13, 01:59 »
hmmm hast du es schon mit dem Herrn probiert der gurbe entwickelt hat ? http://www.gurbe.de/

da pferd einer stallkollegin ist hochgradig allergisch auf alles was fliegt oder staubt oder oder (röchelt, zieht, pumpt und shaked) - hat die letzten jahre nur mit täglich inhalieren durchgestanden - auch auf späne stellen, nasses heu, heulage etc. haben NICHTS gebracht

vor 1,5 Jahren bekam sie eine spezialkur mit gurbefutter von Herrn kissling - und nach 1/2 jahr wurde umgestellt auf das normale gurbe (und eben keine allergene direkt um sie herum (wie davor auch ;)) ) und das pferd muss wirklich nicht mehr inhalieren ! röchelt nicht mehr zieht nicht mehr und shaked nur noch wenn wirklcih insekten da sind - wenn du magst vermittel ich den kontakt zu meiner stallkollegin dann könnt ihr mal drüber reden
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline ponybär

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #2 am: 09.03.13, 16:30 »
Hallo Ihr 2,

das Thema interessiert mich - wäre schön, mehr zu erfahren.


Offline tara

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #3 am: 18.03.13, 10:26 »
ich setz mal ein Lesezeichen, da mich das Thema auch interessiert. Von dem Gurbe-Zeugs hatte ich mal so was wie einen Beipackzettel in die Hand bekommen und entschieden, daß es nichts für mein Pferd ist. Kann jetzt aber nicht mehr genaueres dazu sagen
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Offline Gargantua

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #4 am: 11.04.13, 10:18 »
Eine Bekannte von mir gibt ihrem Allergiker erfolgreich Cetirizin.

Nachdem mein 19-jähriger Wallach im Herbst/Winter zusätzlich zu seiner sommerlichen Pollenallergie (tränende Augen, Wundscheuern am Kopf etc.) offensichtlich auch noch eine Heu-/Stauballergie entwickelt hat, die sich durch verschleimte Bronchien bemerkbar macht, habe ich nach Lektüre besagter Studie der TiHo am Montag ebenfalls damit angefangen. Ich bilde mir ein, dass es schon etwas besser geworden ist.

Wenn ihr wollt, berichte ich gerne weiter.

Offline tara

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #5 am: 11.04.13, 10:25 »
Wenn ihr wollt, berichte ich gerne weiter.

Oh ja, bitte.
ich glaube, ich muß mir diese Lektüre dann auch mal einverleiben *runterladengeh*

Welche Dosierung hast du gewählt, und gibst du das dauernd, oder nur bei Bedarf?

Mein Senior hat schon 2-3mal wieder gehustet, Atmung ist aber noch ok. aber wenn jetzt wieder alles anfängt zu blühen....
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Offline Gargantua

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #6 am: 11.04.13, 10:55 »
Bezüglich der Dosierung gibt es in der Studie der TiHo einen Hinweis auf eine Arbeit von Olsen, eine Zusammenfassung findet sich hier:

http://www.unboundmedicine.com/evidence/ub/citation/17581764/Cetirizine_in_horses:_pharmacokinetics_and_pharmacodynamics_following_repeated_oral_administration_

Im Moment gebe ich zwei mal täglich drei Tabletten und warte ab, was passiert. Ggf. werde ich die Dosierung noch erhöhen, ich hab ja am Montag erst angefangen.

WENN es wirklich hilft, werde ich das Cetirizin eine Zeitlang dauernd geben und dann mal überprüfen, was passiert, wenn ich es wieder absetze.

Offline tara

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #7 am: 16.04.13, 14:01 »
wenn ich die Zusammenfassung richtig verstehe, ist die optimale wirksamkeit bei 0,4 mg/kg Körpergewicht, und das bei einer Gabe alle 12 Stunden.
mein Pferd wiegt 450 kg > 180 mg, bei einem Gehalt von 10 mg pro Tablette wären das 18 Tabletten pro Gabe  ???
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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #8 am: 17.04.13, 13:27 »
Pestwurz soll ähnlich gute Ergebnisse erziehlen.
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Offline Gargantua

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #9 am: 18.04.13, 10:39 »
Kurzer Zwischenbericht:

Brando bekommt jetzt seit einer Woche morgens und abends je 50 mg Cetirizin - das entspricht bei seinem Gewicht etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht.

Kein Husten, kein Rotz mehr, kein Schmadder am Auge. Atemgeräusch ist wieder fast normal, vor allem ist dieses hässliche rasselnde Nebengeräusch verschwunden, auch unter Belastung. Die Atemfrequenz wird nach Anstrengung sehr schnell wieder normal.

Vorläufiges Fazit: Er ist (bis auf kleine Konditionsmängel  ;) ) fast wieder der alte, ich bin sehr zufrieden.

Bis auf weiteres werde ich das beibehalten, auch um Coinzidenzen bezüglich Wetterlage etc. auszuschließen.

Irgendwann werde ich das Zeug mal absetzen und schauen, was passiert.

Offline tara

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #10 am: 02.05.13, 09:14 »
cetirizin gibt es auch als Saft, falls das besser ins Pferd zu bekommen ist...
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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #11 am: 07.06.13, 10:10 »
auch von mir ein Erfahrungsbericht:
ich habe meinem Pferd Anfang Mai 1 Woche Cetirizin gegeben und bin  mir sicher, dadurch die sonst immer im Frühjahr auftretende Atemnot umgangen zu haben. Durch den regnerischen Mai sind weniger Pollen geflogen. 
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Offline Pologirl

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #12 am: 04.11.14, 22:51 »
Auch wenn dieses Thema schon alt ist ( ist es bei vielen Besitzern aber immer noch aktuell )

Ich habe im Juni 2013 einen hochgradigen Allergiker ( mittlerweile 18 Jahre alt ) aufgenommen.

Momentan bekommt er 2 x 4 Cetirizin, in schlimm verschleimten Phasen eine Acc akut 600er Kur ( zum Schleim lösen ) und zusätzlich B-Vetsan.

Nun stellen wir von Cetirizin auf Cromohexal um welches er inhaliert bekommt, ich baue langsam einen spiegel auf ( Mastzellenstabilisator )

Das Cetirizin hilft sehr gut, aber eben nur wenn die Symptome durch eine Allergie ausgelöst werden.

Inhaliert wird zusätzlich mit NaCl und wenn er dicht sitzt zusätzlich mit Salbutamol ( um die bronchien für das inhalieren weit zu stellen )


Offline Redlucy

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Re: Erfahrungen mit Cetirizingabe bei COPD?
« Antwort #13 am: 15.05.15, 14:50 »
Gibt es Informationen ob Cetirizin auch bei EMS-Pferden mit IR gegeben werden darf?
Im Humanbereich scheint es keinerlei Gegenanzeigen dafür zu geben.