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Hallennutzung bei unreitbarem Pferd

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jjumpy:
Langzügelarbeit?
Da nimmst Du genau so viel Platz ein wie beim Reiten. Ich mußte mich nur ein wenig an das Gefühl gewöhnen in einer Halle direkt hinter dem Pferd zu arbeiten, beim Ganze Bahn auf der rechten Hand Galoppieren somit 2. Hufschlag wird mir bei Gegenverkehr jetzt noch mulmig, aber es geht.

Ansonsten ist es wirklich so, dass in fast allen Hallen das Reiten vorgeht, weil ein Reiter viel weniger Fläche beansprucht.

Barbara:
Hallo,

bei uns heißt es in der Stallordnung: Reithalle nur zum Reiten. Weil ich Reha-mäßig seit Wochen nicht reite, mache ich Langzügelarbeit. Dafür dürfte ich streng genommen nicht in die Halle. Da aber der SB sieht, dass dadurch der Boden nicht leidet (keine Stops, kein "Schleudern") hat er nichts dagegen, solange die anderen Reiter einverstanden sind. Die meisten sind es inzwischen, weil sie merken, dass ich mich genauso an die Bahnregeln halte wie die Reiter und für sie erkennbare Hufschlagfiguren laufe. Ich habe aber auch das Glück, über den Rücken meiner Stute schauen zu können, sehe also den Gegenverkehr auch. Mit einem größeren Pferd ging das nicht. Dennoch passiert es mir, dass ich wegen einem Reiter die Bahn verlassen muss. Hat mich anfangs auch geärgert, aber es immer sofort anzubieten und zu tun hat dazu geführt, dass jetzt nur noch wenige etwas dagegen haben. Ich hoffe es bleibt so.

Vielleicht kannst du ein paar Reiter ansprechen, was genau sie stört: bist aus ihrer Sicht zu langsam, blockierst bestimmte Linien, haben sie Angst vorbei zu reiten (droht oder zickt dein Pferd manchmal?), stören evt. Stimmkommandos oder die Gerte/Peitsche/Stick, weicht dein Pferd manchmal mit der Hinterhand aus, hälst du die Diagonle/Mittellinie nicht immer frei, ... Mit der Art der Arbeit kannst du dich dann vielleicht so anpassen, dass es weniger stört?

Viel Glück!

AJ:
Ok, so wie ihr das schildert leuchtet mir das ein.
Grundsätzlich nach "mal- drüber-schlafen" auch. Hab moich auch beruhigt.

Und jetzt kommt das ABER. Ich kann mein Pferd seit einem Jahr nicht reiten und ich werde es möglicherweise auch nie mehr reiten können.
Einen neunjährigen Araber kann man da dann nicht mit ein bischen führen Abspeisen. Auch Langzügelarbeit mach ich mal. Aber ich muss ihn ja jeden Tag richtig bewegen und ja auch abwechseln. Also Bodenarbeit ist für mich das, was für andere eben das Reiten ist. Grundsätzlich geh ich auch sehr viel (alle zwei Tage sicherlich) raus mit ihm. Nur jetzt im moment bietet die Wetterlage kein großes rumgerenne an. Nur langsame Sachen, kann ja nicht auf die Wiesen. Sonst nehm ich ihn auch mehrmals wöchentlich am Fahrrad mit. Aber hier liegt Schnee, auch auf den Wegen, das ist zu gefährlich.

Grundsätzlich benimmt er sich gut in der Halle, zickt keine Pferde an, macht eher Platz. Wir sind auch eher Fortgeschritten im Bereich NH, das heißt kurzfristige Stops oder ein schnelles zu mir herkommen stellt kein Problem dar.

Mein Verständnis ist größer geworden. Ich denke, ich muss meine Emotionen da wieder raus nehmen...

donau:
hmmmm... ich geb´s ehrlich zu, ich frag mich schon die ganze zeit, warum man ein unreitbares pferd in einem stall hat, in dem man es jeden tag bewegen MUSS um es auszulasten (araber hin oder her...). klar, ein so junges pferd möchte auch geistig gefordert werden, aber grad bei unreitbaren ist das wichtigste die möglichkeit der weide, möglichst ganzjährig, möglichst 24h am tag.

bevor ich hier jetzt gefressen werde: ich habe selber ein pferd, dass bereits vierjährig nur noch eingeschränkt reitbar war und mit 11,5 jahren in frühpension ging, dazwischen eigentlich öfter mal verletzungsbedingt ganz ausgefallen ist - die ersten drei jahre zb. mehr oder weniger komplett (von 4-7 jährig). steht nun seit fast 3 jahren in der pensi, noch ein bisschen reitbar bzw. zu bewegen, bis diesen februar, seitdem komplett unreitbar und eigentlich dauerlahm auf allen vier haxen :-X
nur: die steht im sommer 24h auf der weide, im winter nachts box mit tagsüber auslauf in der herde, die freut sich zwar wenn ich komm sie besuchen, weils dann immer was leckeres gibt und aufmerksamkeit, aber brauchen tut die das nicht.

ich war viel und oft in der verlegenheit, mein pferd nicht reiten zu können in den letzten 11 jahren, und dann als bodenarbeiter zu den stoßzeiten in eine halle zu müssen, davor hätte ich mich eigentlich gefürchtet, auch wenn wir viel langzügel gemacht haben, und sie aufgrund ihrer krankengeschichte keinerlei kreiselbewegung machen sollte, longieren oder nh-zirkeln oder so dinge sind also völlig ausgefallen. mir war immer das wichtigste, dass das pferd raus kann, und sich tagsüber frei bewegen, sodass ich eben NICHT für bewegung sorgen muss. beim nur eingeschränkt belastbaren pferd sowieso, aber auch jetzt bei der jungen, gesunden, reitbaren. halle ist gut, wenn es sie gibt, aber wenn ich das pferd täglich bewegen MUSS, läuft grundsätzlich was verkehrt.

vielleicht ist das auch ganz anders, aber ich hab bei den schilderungen halt ein pferd im boxenstall mit paddockgang vor augen, dass im winter halt sonst keine auslauf ausser in der halle hat. ist schon bei einem reitbaren suboptimal. und grade bei schneelage und gefrorenem boden gibts doch eigentlich keinen grund, die pferde nicht auf die winterweide zu lassen? wobei ich bei den ganzen dingen da irgendwie den eindruck hab, es gibt gar keine großen weiden, auf denen sich die pferde ordentlich bewegen können.

ich weiss, dass das jetzt sehr provokativ ist, aber: ich kenn das aus eigener erfahrung, und ich muss auch dazu sagen, mir wäre es die einstellgebühr im hallenstall gar nicht wert, eben weil ich weiss, dass ich dann, wenn ich die halle bräuchte, diese sowieso nicht nutzen kann. dann such ich mir lieber was, das weiter weg ist (das argument mit dem ballungsgebiet bitte nicht bringen hier), wo ich das pferd nur 1-2x die woche besuchen kann, es gut versorgt ist, und mich aufgrund der haltungsbedingungen nicht braucht. meiner großen, die eigentlich sehr verwöhntes tüddelpferd war, geht es mit der lösung sicher besser, als wenn ich sie bei mir gelassen hätte, und mich dann eben mit so dinge wie hallennutzung als nichtreiter herumärgern müsste.

zusätzlicher vorteil solcher ställe: dort sind meist nur wenig pferde, und man kann einen ev. vorhandenen platz nutzen. im winter dann auch gern mal eine wiese, wenn der boden gefroren ist ;)

AJ:
Mein Pferd steht im Offenstall und hat im Sommer Dauerweide und im Winter sobald es gefroren ist oder viel Schnee hat auch.
Soviel zu den Haltungsbedingungen.

Dann ist es so, dass ich mein Pferd nicht zum anschauen habe. D.h. solange ich ihn habe möchte ich auch was mit ihm machen. Nur weil ich nicht draufsitzen kann, heißt das für mich nicht, dass ich ihn nur rumstehen lasse. Er langweilt sich dabei und ist unglücklich, geht den Offenstallkumpels auf die nerven und freut sich wie n Honigkuchenpferd, wenn ich komm. Daher, er will und soll jeden Tag raus und auch ich möchte mich mit diesem Pferd beschäftigen. Sonst könnt ich ihn ja hergeben....

Das Problem was ich von unserer Gegend kenne ist, dass die Ställe ohne Halle kleine Ställe haben. Selbstversorger, kleine Ausläufe etc. Das will ich meinem Pferd nicht antun. Weil dann ist er unglückich und erst recht darauf angewiesen, dass ich was mit ihm tu.

Mein Pferd will was tun und ich auch. Ich hab kein Pferd um nix mit ihm zu machen.

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