Meine RB-Haflingerin konnte auch recht heftig sein. Bei ihr kam es daher, dass zu viele verschiedene Leute zu viel von ihr wollten, das hat sie mit Recht erzürnt, sie war im Grunde fleissig und gutwillig, wenn auch eher der misstrauische, reservierte Typ. Sie hat dann halt begonnen, zuweilen das Kommando an sich zu reissen. Gebuckelt hat sie nie, aber Durchgehen stand auf dem Programm, genau mein Panik-Thema Nr. 1.
Was bei ihr geholfen hat bzw. hätte: Ganz klare, einfache strenge Regeln, diese 100% durchsetzen, Pferd ansonsten in Ruhe werkeln lassen und ihm bitte nicht reinreden. Dafür war dann in Krisen Verlass auf sie, beim normalen lockeren Freizeitprogramm war Vorsicht angesagt. Durchgehen im Pulk war drin, aber ruhig stehen bleiben, wenn der Daglfinger Unsägliche Pony-Jugendkader mit Komanchengeheule rechts und links um uns rumgeflutet ist, im gestreckten Galopp durch den bach, da wäre jedes andere Pferd aus dem Fell gefahren! und ich sass blauäugig ohne Sattel drauf an dem Tag!
Fazit: Wenn so ein Haferschlinger ganz genau die Hausordnung kennt, seine Bezugsperson und deren Wünsche, wird er das schließlich akzeptieren und sich dabei ok fühlen. Bis dahin ist es ein Stück Arbeit, keine Frage.
Oh ja, und "Hand hoch" und Zügel so kurz, dass Du zwar noch mit "slack rein" reiten aber jederzeit Kontakt zum Pferdemaul herstellen kannst, und/oder die Dame sich selber eine verpasst, wenn sie die Rübe zum Buckeln runterreisst - da musst Du aber seeehr wachsam sein und die Pfötchen geschlossen halten, und blitzartig reagieren und gegenhalten wenn die Attacke kommt. Grappscht sie unterwegs auch mal nach Gras? Gute Vorübung, sie dabei spüren zu lassen, dass das auch schon mal nicht geht, dass der Kopf auf einer bestimmten Höhe zu bleiben hat. vielleicht schafft sie die Transferleistung bis zum "oha, Buckeln ist dann bestimmt auch nimmer so einfach".