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Pony buckelt, wie gewöhne ich ihr das wieder ab?

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Wasabi:
Hallo ihr Lieben,

habe seit 3 Monaten eine Hafi-Stute, von der mir beim Kauf schon gesagt wurde, dass sie im Gelände beim Angaloppieren schonmal den "Hintern schmeisst"... Wie sich herausstellte, ist das wohl leicht untertrieben gewesen :-(
Anfangs war alles gut, wir sind auch überwiegend im Schritt im Gelände gewesen. Pony ist flott unterwegs, aber brav. Allein im Gelände war sie etwas guckig, aber sehr anständig und geht an allem (Trecker, Trecker mit Planwagen, Kühe etc..) brav vorbei. War aber auch hier maximal im Trab unterwegs.
Seit wir auch mal etwas flotter reiten merke ich z. B. deutlich, dass sie es nicht mag wenn jemand von hinten aufgetrabt, oder galoppiert kommt. Dann wird sie bös und deutet ein Treten in
die Richtung des anderen Pferdes an. Das ist zweimal passiert und seitdem reite ich entweder selbst hinten, oder ich bitte meine Mitreiter um entsprechenden Abstand, damit da blos nicht
doch mal was passiert. Sie hat nicht durchgezogen, aber wer weis…
In der Halle im Training wird es jetzt langsam anstrengender für sie. Ich habe sie nahezu untrainiert übernommen und sie langsam in’s Training genommen. Sie hat eine sehr dominante rechte Schulter
und versucht beim Antraben nach innen reinzulaufen. Unterbindet man das durch den inneren Schenkel und den äußeren Zügel, kommt ein Buckler.

Freitag war ich mit ihr alleine ausreiten, nur eine ganz kleine Runde. Sie hatte länger nicht wirklich viel getan und ich dachte mir nichts dabei, sie war ja immer so brav. An der ersten Trabstrecke ging
Gebuckel dann schon los. Kopf zwischen die Beine und dann hat sie 6 – 7 x die Kiste in die Luft geworfen. War aber alles noch easy zu sitzen. Fand ich natürlich nicht prickelnd, aber ich war zu keiner
Zeit in Seenot im Sattel, so dass ich nicht wirklich Angst bekam. Wir konnten dann auch die Strecke ruhig hochtraben.

Da es Futterzeit war, hatte es das Pony sehr, sehr eilig nach Hause zu kommen. Ich wollte aber auf dem Heimweg noch einen kleinen Schlenker einbauen. Das Pony wollte das aber nicht. Sie lief rückwärts,
drehte immer wieder Richtung Heimat. Kann ich ja im Grunde auch verstehen, aber wenn ich doch den Schlenker reiten möchte (dauert ca. 3 – 4 Minuten länger), dann denke ich, dass ich das so grad noch
vom Pony erwarten könnte. Nach langer, aber wirklich ruhiger Diskussion hat sie sich dann überreden lassen und ist mit mir den kleinen Berg hoch um den Heimathof quasi von hinten anzureiten. Oben angekommen
war sie dann aber so unter Strom, dass sie den nächsten Grashalm zun Anlass nahm, um in die Luft zu gehen und mit voller Wucht zu buckeln. Ich hatte damit gar nicht gerechnet und so lag ich da. Pony blieb
aber wundersamer Weise ganz entspannt bei mir, obwohl ich sicher vor Schmerzen einige Sekunden da lag und nach Luft rang (hab mir die LWS und das Becken stark geprellt, zum Glück nix gebrochen).

Bin dann zu Fuss mit ihr nach Hause, wo sie sich nur schwer damit abfinden konnte, dass ich  jetzt nicht mehr so schnell konnte, wie sie es gern gehabt hätte. Also diskutierten wir den zum Glück kurzen Heimweg
dann auch noch miteinander.

Sie wurde vor kurzem erst Osteopathisch, sowie Physiotherapeutisch behandelt. Es waren 3 Lendenwirbel blockiert und die Kniebänder sind locker, daran arbeiten wir kontinuierlich. Der Sattel wurde vom Sattler,
der Physio und auch der Osteo für gut und passend befunden. Lediglich die Zähne muss ich noch nachgucken lassen, aber bei der AKU vor 3 Monaten sagte man mir, dass noch kein akuter Handlungsbedarf
besteht. Es sind keine Haken da, es entwickelt sich aber wohl ein leichtes Wellengebiss. Termin beim Zahnarzt war eigentlich am Samstag, aber da musste ich in’s Krankenhaus zum Röntgen, dass war mir
dann doch wichtiger. Werde den Termin aber bald nachholen. Die Osteo werde ich vorsichtshalber auch noch einmal kommen lassen, falls doch wieder ein Wirbel blockiert ist o. ä.

Aber grundsätzlich habe ich das blöde Gefühl, dass das Pony ein wenig zum Buckeln neigt… Mist, weil ich gerade davor echt Panik habe und der Sturz mein Selbstvertrauen jetzt nicht gerade gefördert hat.
Wir sind noch nicht lange ein Paar und die Stute ist halt ein Haflinger, also ziemlich intelligent und auch recht büffelig. Die Rangordnung wird da noch nicht 100%ig geklärt sein, auch wenn wir schon auf
einem sehr guten Weg sind durch viel Konsequenz und Bodenarbeit.

Die Frage ist.. wenn es wirklich nichts Körperliches ist was die Stute zum Buckeln bringt, wie gewöhne ich ihr das wieder ab? Kann man einem Pferd das überhaupt wieder abgewöhnen? Habe mir jetzt eine
Sicherheitsweste bestellt, ohne die ich nicht mehr im Gelände reiten werde. Allein für meinen Kopf brauche ich diese Sicherheit.

Die Stute ist jetzt 7, also im Pflegelalter. Darf ich darauf hoffen, dass sich das evtl. wieder gibt? Wie gesagt, vorausgesetzt körperlich ist alles ok. Ich will ihr nicht unrecht tun, aber wenn sie es macht, weil
sie gelernt hat einen Reiter bewusst in den Dreck zu setzen, dann hoffe ich doch sehr, dass ich dieses Verhaltensmuster durchbrechen kann. Habt ihr Erfahrungen? Tipps?

LG/ Wasabi

P. S. Danke an alle, die bis hierher gelesen haben :-)

Hexle:
vergiss die sache mit dem flegelalter - das ist zwischen 5 und 6 ;) mit 7 sind sie schon recht weit gefestigt - immer noch albern aber nicht mehr flegelig .. sondern wenn schon dann richtig wütend (was per se nicht besser ist *g*)

dass Pferde so buckeln, dass man einen Abgang macht kann viele gründe haben - albernheit ist da aber nicht dabei .. normale Jiiiiihaaa- Lebensfreudebuckler kann man gemeinhin gut sitzen (sowas wie am anfang deines ausrittes)

ich zähl mal formlos auf was mir dazu einfällt

Pferdisch-körperliche Gründe

1. das Pferd erträgt den Druck des Gurtes aufs Brustbein nicht => Lösung : Elastikgurt - beidseitig

2. Sattel sitzt zwar toll im Stehen, wird aber durch Kugelbauch und normalen gurt nach vorne gezogen, so dass er hinten in die empfindliche  muskulatur drückt => Lösung : abspecken und bis es soweit ist => Mondgurt anschaffen

3. bei Kurzgurtsätteln - Fell wird von den Strupfen eingezwickt weil zu kurzer gurt verwendet wird . ==> Lösugn : längerer Gurt

Reiterlich-Pferdische Gründe
1. Sattel passt zwar eigentlich , wird aber zu weit nach vorn gesattelt - so dass er auf die Schulter drückt ==> Lösung : weiter hinten satteln --> so weit dass das schulterblatt mind 2 cm vor den pauschen endet !!

2. Reiter wirkt im Maul zu stark ein - die Pferdezunge ist ein sensibles Teil das gleichgrosse Pellets, Steinchen und Haferkörnchen unterscheiden und trennen kann .. die Zunge liegt auf zwei scharfkantigen Unterkieferästen auf und darauf liegt ein Metallteil das die Zunge auf die Unterkieferäste drückt .. das autscht .. je ungeschickter der Reiter in der Hand desto Au  ==> Lösung : guten Unterricht bei sensibilisierten RL nehmen (emfpehlenswertes Buch dazu:  Der Weg zum guten Reiten )

3. Reiter sitzt rückenlastig - also wie auf einer Harley .. das drückt den Sattel in sensible Muskulatur  ==> Sitzschulung !!


psychische Gründe
1. das Pferd hat GELERNT dass es Reiter durch Bocken los wird :-\

es gibt sicher er noch mehr Gründe - aber jetzt hast du ein paar Sachen, die du abklären kannst

zaino:
..und zum Flegelalter: Das verschiebt sich schon mal, wenn vorher noch nicht viel getan wurde mit dem Getier, und wenn es bislang jahrelang seinen Dickschädel immer durchsetzen konnte.
Du schreibst, sie ist ja im Prinzip artig und nett, so lange alles so abläuft wie sie es kennt und sich vorstellt. Dann gerät sie "unter Strom", will heim, wird ungeduldig und büffelig.

dazu gibts jetzt die Methode, ihr das LANGSAM wieder auszureden: Wir drehen so lange eine langsame Extrarunde (bei der sie keinen schwung zum Buckeln holen kann) bis sie zähneknirschend zugibt, dass Du die Strecke angibst, nicht sie. Lernprozess. Mit leckerchen verstärkbar, oder mit Lob, je nachdem.

Da tät ich jetzt mal kontinierlich dran arbeiten, die Checkliste vom Hexle abarbeiten und wenn Du das alles "durch" hast, und die will immer noch solche Schoten machen, notfalls mal wen super Sattelfesten drauflassen, der das beherrscht: Bei Buckeln oben & grad sitzen bleiben, Beine zu, Hand hoch (denn Pferdekopf der nicht runter kann, kann auch nicht zum Buckeln Schwung holen, 1 Hand mit Gerte auf Schinken.
Und wer mich jetzt hauen will, dem sei entgegengehalten: Wer das Buckeln nicht lässt, kann seiner Bedieneinheit das Genick brechen, und wer zahlt dann den Hafer? Mein Russentier damals hat es schon überrascht, dass ich die Pfoten hochgenommen und laut geschimpft hab, das Buckeln wurde weniger (da er dabei immer gradaus geprescht ist, bin ich oben geblieben, aber ich sag Euch, nur Fliegen war schöner  :o ::) und er hat es sich gemerkt. Hartnäckige Exemplare brauchen dann auch mal das Beine zuklemmen, vorn fest gegenhalten, feste vorwärtstreiben und hinten eins rüber. Keine Ahnung, ob ich das könnte, eher nicht. Das ist mehr was für Stuntreiter-Hunnen und sowas.

Immerhin, das Hafitier blieb überrascht STEHEN nach Abwurf, das spricht für sie, sie wollte Dich nicht loswerden, sie war vermutlich total überrascht: Ei was MACHST Du denn da unten - ist mir jetzt aber peinlich, au weia... denn dass auf einmal die Führung sich verabschiedet, lässt auch so manches selbstbewusste Tier erstaunt zurückrudern: Huch, was soll ich hier jetzt ganz alleine? Wo sind denn alle? Mammiiiii! ;D

sasthi:
Wasabi,

zwei klitzekleine Fragen...
1. wie lang ist der Rücken deines Hafis und
2. welcher Sattel liegt da momentan drauf?

Olli:
@ wasabi- hast du reinkarnation von meinem haffi gekauft?!
ich will nicht negativ sein, aber der hörte nicht  mal vor seinem letzen tag auf zu bocken und war bis auf hufrollenerkrankung top fit!
es gibt einfach immer mal solche granaten...

ich stimme ansonsten zaino vollkommen zu, liste abchecken und kopf hoch vom pony wenns los geht

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