Oh Jesus Christus in der Hutschachtel!
Die Hufe finde ich scheußlich, ehrlich gesagt. Nimm es mir nicht übel, aber wundern würde es mich nicht, wenn sie deshalb klamm geht. Von vorne hätte ich Riesenteller vermutet, weil die Hufe in alle Richtungen hebeln. Die Linen gehen überall mit einem Schwung nach unten außen, wenn du verstehst, was ich meine?
Nimm das erste Bild und zeichne mal eine Linie vom Kronrand nach unten, so, wie der Huf von oben rauswächst. Da landest du ein Stück hinter der (abgehackten) Zehe. Wenn du da, wo die Linie nach außen geht, mal eine Linie weitermalst bis auf den Boden, siehst du, wo die Zehe derzeit tatsächlich ist - noch weiter vorne als man denkt.
Die Bilder, wo man die seitlichen Linien sind, sind ähnlich. Schockieren tut mich, dass man auf dem Bild von unten keinen breiten Flatscher sieht, sondern einen sehr schmalen langen Huf. LEIDER ist das bei Rieke durchaus ähnlich, und ändern kann man da nicht viel. Okay, die Zehe könnte viel kürzer, und vielleicht (!) könnte man das Hufwachstum von oben auch noch ein kleines bisschen beeinflussen mit einem breiter gelegten Eisen und gleichzeitig grade geraspelten Huf. Aber bei Rieke hat das nie geklappt...
Hinten sind die Eisen viel zu eng. Aua. Aber ich weiß, das wird gerne so gemacht.
Kenne ich auch. Wenn der Strahl noch ein bisschen wächst, drückt er dauernd gegen die Schenkel vom Eisen. Die da aber gar nicht hinsollen. Die sollen dem Kronrand folgen und müssten viel weiter auf sein.
Der vierte Nagel außen (der der dritte ist, weil der eigentliche dritte frei ist), ist grausam und beschränkt den Hufmechanismus zusammen mit den zwei Aufzügel ganz massiv. Das kann auch weh tun übrigens.
Aber alles in allem sind das viiiiel zu lange Latschen, vorne, die müssen ganz schön gekürzt werden. Ich persönlich kann mir schon vorstellen, dass man damit auch nicht klar läuft. Das ist, wie wenn wir mit viel zu langen Schuhen laufen müssten, da tun einem ja alle Sehnen weh.
So leid mir das tut, wechsel den Schmied. Da kannst du nichts für, aber das ist echt gruselig. Und wenn du dich ein bisschen einlesen willst, schicke ich dir gerne ein Buchpaket.
Die Bücher vom Rödder kann man manchmal günstig kriegen und lesen sich supergut. Das vom Rau auch, und ich habe auch tiefergehende Literatur. 
Nein, natürlich nehme ich das nicht übel. Warum auch? Ich hab schon einige Leute wegen der Hufe gefragt und alle sagten irgendwie, warum, passt doch. Da ist nix ausgebrochen und die Eisen verliert sie auch nicht. Ich wusste nur, dass mir an den Latschen irgendwas nicht gefällt. Eins war, dass der Strahl hinten so schmal war und das Andere, tja. Das konnte ich nicht so benennen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass die Hufe noch hässlicher waren, als das Veilchen zu mir gekommen ist. Also ein bisschen was hat sich schon geändert. Aber leider nicht viel.

Einen guten Schmied, das ist ja wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Ich hatte mal einen Guten. Wobei ich den nicht an schlechten Hufen arbeiten lassen konnte, weil Nemo ja soweit relativ schöne Hufe hat.
Den hier hatte ich da, als ich Nemo auf barhuf umstellen wollte. Hatte damals leider nicht geklappt und er hat sich gleich zu viel runter geschrabbt und war dann auch lahm. Heute denke ich, dass das weniger an der Hufbearbeitung gelegen hat, sondern dass das eine schleichende Rehe war.

Der kam in den neuen Stall, wurde obwohl er kaum Gras gewöhnt war, (hab ich übrigens gesagt) sofort den kompletten Tag / bzw. Nacht auf schöne saftige Weiden. O-Ton der SB, ach jetzt Anfang Juli passiert da nix mehr, jetzt ist ja nix mehr drin im Gras.

Hätte ich besser mal nicht geglaubt. Und da dann auch noch gleich nach der Umstellung in den neuen Stall die Eisen runter war viel zu viel.

Hab mich dann dem Stallschmied angeschlossen und der war wirklich gut. So einen schönen Beschlag hatte er nie vorher und nie nachher. Da waren die Eisen richtig weit. Leider hat er sich die dann immer abgelatscht auf der Koppel. Zum Winter hab ich dann einen neuen Barhufversuch gestartet mit dem Schmied. Da hatte es dann geklappt. Dieser Schmied würde das Veilchen bestimmt hinkriegen, aber leider ist der in den Osten gezogen und kommt nur noch alle 8 Wochen nach Bayern und macht einige wenige Stammkunden. Das war dann immer blöd mit abgelatschten Eisen. Sein Nachfolger hier in der Gegend soll auch recht gut sein, aber bei dem kriegst Du keinen Termin als Neukunde. Der ist total voll.
Ob ich wohl doch diesen Huforthopäden nochmal holen soll? Der macht auch Plastikbeschlag drauf. Wobei er das nur sehr ungern macht. Aber mal ein halbes Jahr probieren könnte ich es doch. Man sieht ja relativ flott, ob die Hufe besser werden. Ich denke mal, am Besten wäre es, mal ein Jahr oder so barhuf zu lassen. Aber ich hab ja die doofen Rasengittersteine. Hm, wenn ich da vielleicht Baumstämme als Einfassung unten hin lege und richtig viel Hackschnitzel drauf mache, ob es mir die dann auch so schnell davon trägt wie den Sand? Was meint ihr? Oder Baumstämme und nochmal Sand drauf und regelmäßig hoch rechen. Ich glaube, ich schreib dem Orthopäden mal eine Mail und gebe ihm die Links von den Huffotos. Dann kann er mir ja sagen, ob er sich ran traut oder nicht.
Heute ist wieder Beritt, da frage ich mal die Bereiterin nach ihrem Schmied. Angeblich arbeitet die mit Schmieden, Sattlern und Physiotherapeuten zusammen. Aber ich fürchte, ich weiß welchen Schmied sie mir empfehlen wird und den hatte ich früher. Der ist erstens mal sauteuer und zweitens kommt der nicht zu mir raus.

Ach Carola: Das wäre super nett, wenn Du mir die Bücher mal leihen könntest. Dann könnte ich mich ein bisschen einlesen und mir dann auch ein gutes Buch kaufen. Dass ich nicht weiterhin so blond und blauäugig an die Sache ran gehen muss.
So, ich gehe jetzt ins Bett. Mein Baby schläft endlich. Die hat bis um halb 2 Party gemacht.

Was mir noch einfällt, könnte die Lahmheit, wenn sie mit den Hufen zu tun hat, evtl. auch einen Zusammenhang mit dem Fellwechsel haben? Sie ist ja jetzt gerade im Wechsel und beim letzten Mal fing das auch gerade an. Das war Mitte August.