Nachdem Carlotta mich angestupst hat, meld ich mich auch mal, ich bin diejenige mit dem "Problempony", allerdings hab ich ihn nie so gesehen
problematisch waren nur die Menschen, die ihn versaut hatten. Ob es gut oder schlecht ist, sich so was zuzulegen, muss jeder selbst entscheiden, ob er sich die Mühe machen möchte, aber bei diesem Fall sehe ich den Schlachter als absolut unnötig an wegen solcher Kleinigkeiten. Ich hatte schon mit einigen Pferden und Hunden mit schlechter Vergangenheit zu tun, wenn man sie auf seine Seite gebracht hat, waren dies immer die zuverlässigsten.
Im großen Ganzen nimm Dir Maxima's Worte als kleine Anleitung, da bist Du auf dem richtigen Weg. Mach alles in Mini-Schritten, aber Du musst sicher sein, dass Du es auch durchführen kannst. Tu Dinge, die er noch nicht gemacht hat und somit auch keine negative Verknüpfung hat. Diese werden überschwänglich belohnt, damit er Freude daran hat und merkt, nicht alle Menschen sind blöd. Bei Unverschämtheiten seinerseits GANZ schnell reagieren und zurechtweisen, aber emotionslos, er darf gar nicht merken, dass Du Dich aufregst, sondern nur klar machen, Deine Linie wird verfolgt, er steht im zweiten Rang, wie halt immer in der Pferde- und Hundeerziehung. Reiten würde ich auch erst mal beiseite lassen, Vertrauen bilden ist angesagt. Man muss auch nicht jedes Pferd reiten, wenn er wirklich total traumatisiert ist, könnte man ihn vielleicht fahren. Aber das ist jetzt noch lange nicht zu entscheiden, Geduld.
Ich kann nicht einschätzen, wie erfahren Du bist, ansonsten hol Dir Hilfe. Das muss kein Profi-Trainer sein, einfach jemand, der sich mit den Basics auskennt und auch Dich kontrolliert, ob Du richtig reagierst.
Zu meinem Lütten, er ist früher zu nett gewesen und wurde dann wohl verheizt, wenn ich mir seine Turnierstarts ansehe
, irgendwann hatte er halt genug und hat dichtgemacht. Sobald ein Reiter aufsaß, rannte er nur noch rückwärts und stieg und bockte, gleichzeitig äußerte er lautstark und lang anhaltend seinen Unmut, solch ein "sprechendes" Pferd hatte ich noch nie erlebt, er war wirklich zutiefst empört. Mit dem habe ich erstmal wochenlang nur klassische Handarbeit gemacht, das kannte er nicht. Die ersten Schritte war er sehr kritisch, hat auch mal hinterfragt, er war wie ein trotziges Kind, das mit dem Fuß aufstampft, aber ich verhielt mich völlig emotionslos, beim mitmachen wurde belohnt, ansonsten wiederholt, bis es klappte. (nicht missverstehen, wenn er blöd wurde, kam auch ein Klaps, aber der war dann gerechtfertigt) Er hat sehr schnell kapiert, dass es sich lohnt zu kooperieren. Als er an der Hand gefestigt war und keinen Blödsinn mehr machte, genau wusste, wenn die Alte was ansagt, dann wird es auf jeden Fall gemacht, die ist einfach zu stur
, setzte ich einen Reiter drauf. Der durfte anfangs nichts tun, sämtliche Anweisungen kamen von mir, einfach nur Ballast sein, denn er fand jeden Schenkeldruck unverschämt. Aber er hat es eingesehen....
Inzwischen springt er auch wieder (früher bekam er Schlauchgeräusche, wenn nur eine Stange auf dem Boden lag), hat seine erste Dressurplazierung, die mir zwar völlig unwichtig ist, aber ich wollte einfach sehen, was er macht, wenn er wieder Turnieratmosphäre hat. Ich arbeite ihn viel frei, Zirkuslektionen sind angefangen, er ist ein kleiner Kasper geworden, der mir viel Freude bringt, obwohl ich ihn nicht reiten kann, weil ich zu groß bin. Aber es gibt genug andere Sachen, die wir zusammen unternehmen.
Ich wusste, für den Lütten ist es die letzte Chance. Er hat sie ergriffen. Und auch habe viel gelernt dabei.
Ups, zwei neue Beiträge, ich schick trotzdem ab.