Ich bleibe trotzdem auf der anderen Seite. Sie hat das Pferd doch eh schon, ist kein kompletter Pferdeneuling, es scheint bereits eine nicht schlechte Beziehung zwischen den beiden zu geben und ich finde sie macht das schon recht überlegt mit ihm. Das einzige Problem ist, daß er sich ungern longieren läßt und (noch) unterm Sattel bockt. Im Umgang scheint das Pferd nicht gefährlich.
Also, warum soll sie es nicht versuchen? Was soll sie jetzt tun, wieder abgeben? Sich Vorwürfe machen es überhaupt gekauft zu haben?
Es gibt überall -auch hier- genügend Leute die ein unperfektes Pferd gekauft haben und sich daran gemacht haben noch einiges daran zu ändern.
Wieviele als "normal" geltende Pferde haben anfangs geschnappt oder die Ohren angelegt oder sich nicht longieren lassen beim Kauf?
"Nicht vernünftig und rational" ist etwas, was man aus der Ferne und theoretisch immer gut sagen kann. Derjenige der vor diesem Pferd steht ist aber oft trotzdem nicht in der Lage den Bauch auszuschalten.
Sie muß wohl damit rechnen, daß eine echte Wesensänderung vielleicht sehr lange brauchen wird aber hoffnungslos und gefährlich hört sich das für mich alles nicht an. Und wenn es total in die Hose geht hat das Pferd wenigstens noch seine Chance gehabt.
@TE: Obwohl natürlich "jeder weiß", daß man keine Pferde mit irgendwelchen Problemen kauft -es tun trotzdem genug und es gibt auch genug erfolgreiche Kombinationen die daraus erwachsen. Ob man sich das zutraut, ob die Wellenlänge vom Pferd stimmt und ob man die Geduld und den Mut dazu hat kann man eh nur selbst entscheiden.
Vor 6 Jahren war ich auch kurz davor einen Araber zum Schlachtpreis zu kaufen weil er mir leid tat, der böse und bockend und und und war. Angeblich. Das Pferd war ein hübscher Kerl, 7 Jahre alt und gehörte einem Teenie die niemals vorher etwas mit Pferden zu tun hatte. Ich hätte mir da auch nicht reinreden lassen, das Pferd hätte ich mir durchaus zugetraut und selbst wenn ich es nicht behalten hätte (ich
brauchte kein Pferd) hätte es mir doch sehr leid um ihn getan wenn er so leichtfertig in der Wurst gelandet wär.
Eine liebe Forumsfreundin von hier, sehr wohl äußerst pferdeerfahren und "vernünftig im Kopp" hat auch aus Mitleid ein Problempony gekauft und es wunderbar wieder hingekriegt. Es ist also machbar, kann natürlich gut wie schlecht ausgehen -wie jeder andere Pferdekauf auch- und zuzusehen und vor solchem Elend die Augen zu verschließen und höchst pragmatisch zu bleiben ist nicht der einzige Weg der in Frage kommt.
Versuch es weiter, deine Gedanken und deine Einstellung dazu hören sich gar nicht so daneben an.
Vielleicht verhält er sich gar nicht "komisch" sondern für seine Verhältnisse noch ganz normal und für die reiterlichen Probleme suchst du dir jemanden der euch begleiten kann, denn den Grund für Widersetzlichkeit unterm Sattel zu erkennen ist oft schwierig. Vielleicht kann jemand mit viel Erfahrung in solchen Dingen dir da vor Ort schneller helfen. (*g* Muß ja nicht gerade der Pferdeprofi sein.)
*mit Figonero überschnitten*
Stimmt schon alles, aber auch dein Hund ist kein Paradebeispiel. Wir haben auch eine 1-jährige Hündin aus sehr ähnlichen Verhältnissen und mit sehr ähnlichem Verhalten bekommen. Ja, die erste Zeit war ich auch kurz vorm resignieren. Nach einem Jahr war sie ein absolut stinknormaler Hund, ist inzwischen 9. Sie bleibt stundenlang allein Zuhause und hat auch sonst keinerlei Angstmacken. Die einzige Auffälligkeit, die sie hat: Sie kann nicht spielen. Sie hat kein Stöckchen holen oder Ball spielen, an Seilen/Tüchern zerren o.ä. "Hundespiele" kennengelernt. Das ist aber für uns absolut keine Wesenseinschränkung und eigentlich völlig egal.