Autor Thema: Wann ist das Ende erreicht?  (Gelesen 97264 mal)

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Offline Lacona

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #30 am: 11.12.11, 17:03 »
Und mach bestmögliche Fotos und Videos. Das zahlt sich aus!
Ich drücke fest die Daumen für einen guten Platz!
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
(Peter Fox)

Offline Figonero

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #31 am: 11.12.11, 19:59 »
Christine, evtl. kannst Du auch Deinen RL bemuehen....natuerlich gegen evtl. eine Provision. Ich denke, es macht sich besser, wenn das Pferd von ihm vorgestellt wird....als dass er sich bei Dir von seiner "schoensten" Seite zeigt.
Der RL muss ja nix erfinden oder vorluegen, kann ja gern sagen, dass er das Pferd im Kundenauftrag verkauft, weil die aktuelle Besitzerin (Du) andere Vorstellungen vom reiten hat....und dass dieses Pferd weder ein Anfaenger-noch ein Kinderpferd ist, sondern eben ein Pferd fuer routinierte Reiter mit dem gewissen "Biss". Er wird auch eher diesen Kreis von Leuten kennen, bzw. den "Jargon" der da so gepflegt wird...da er das Pferd ja nun auch schon lange kennt, faellt ihm evtl. auch ein, wie man seine Qualitaeten am Besten formuliert....denn vieles, was fuer Dich ein "Manko" ist, kann fuer Jemand anderes eine gesuchte Qualitiaet sein.
Finanziell wirst Du vermutlich eh drauflegen, aber besser mit einem blauen Auge rauskommen aus der Sache, als mit zwei blauen Augen...
Viel Glueck beim Verkauf und vor allem beim Neukauf. Da wuerd ich glaub ich eher so in der Richtung der vielen "Alternativ"-Rassen gucken, etwas kleiner und damit fuer Dich haendelbarer, schon etwas aelter (naja, so ab 8 aufwaerts), vielleicht nicht die Dressur-Leuchte, aber ein rundum Netter, eben. Nicht uebermaessig dominant, aber auch nicht den letzten Fussabtreter aus der Herde, fuer den"Angst" und "Unsicherheit" stete Begleiter waren.
Mekld Dich halt noch mal, wenns Neuigkeiten gibt....damit wir wissen, wie die Story ausging!
Kerstin

Offline Othi

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #32 am: 11.12.11, 20:15 »
Hallo Christine!

Ich habe mitgelesen und finde es toll und mutig, daß Du Deine Entscheidung getroffen hast. Vor gut 2 Jahren ging es mir genauso wie Dir... es paßte einfach nicht zwischen meinem Pferd und mir.
Ich habe beim Verkauf mit absolut offenen Karten gespielt. Und der Käufer hat mir auch direkt gesagt, daß er genau diese Ehrlichkeit sehr schätzen würde.
Ich hoffe, ich habe für mein Pferd den bestmöglichen Neubesitzer gefunden.

Und ICH bin mit meinen Wunschvorstellungen (kleines, handliches, aber kräftiges Pferd, klar im Kopf, nicht zu jung) bei einer Freibergerstute gelandet, mit der ich viel Spaß habe. Okay, okay, sie war damals erst 5, aber für mich händelbar.

Ich drücke Dir sehr die Daumen für Deinen weiteren Weg.... daß Du einen guten Platz für Dein Pferd findest und danach für DICH das passende Pferdchen!

Viel Glück!
Und es wäre schön, wenn wir hier lesen könnten, wie es Dir letzten Endes ergangen ist!

Steffi

Offline ChristineTopic starter

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #33 am: 12.12.11, 12:41 »
Hallo an Euch alle,

halte Euch auch weiter auf dem laufenden.
Es hat mir ja auch sehr geholfen eine so ehrlich interessierte "Gemeinschaft" zu finden, die so geduldig meine, teilweise langen, Monologe mitgelesen hat und Anteil an meinem Dilemma nahm.
Ich werde mein Pferd nicht selber verkaufen - hier der Grund:
Mein erstes Pferd vor ca. 13 Jahren (einen Haflinger) habe ich selber inseriert und verkauft - ich hatte Angst,dass er über einen Händler (wieder) in einer Reitschule landet.        ´
Aus einer solchen hatte ich ihn 2 Jahre zuvor rausgekauft und da ging es ihm wirklich nicht gut.
Ich kaufte ihn ganz spontan als ich ihn dort das erste Mal "zugeteilt" bekam und mich auf Anhieb sauwohl auf ihm fühlte. Außerdem konnte ihn meine damals 8-jrhg. Tochter auch mitreiten, da er ein eher sehr kleines Exemplar eines Hafis war. Nebenbei bemerkt, ich bin fast 1,75m groß aber im Gelände war das egal.
Und ich dachte, ich würde auf ewig nur durch den Wald bummeln wollen und was anderes bei einem Pferd niemals nicht suchen.
Warum ich ihn abgab? Er war das allerliebste und allerbravste Geländepferd, das man sich vorstellen kann - aber ich wollte - nach einiger Zeit - doch mehr (eben dressurmäßig reiten lernen und auch so arbeiten) und habe das wohl auch mit ihm probiert. Kurz nach dem Kauf zog ich auch in den Stall, in dem ich heute noch bin (in der RS kamen die Pferde mangels Möglichkeit nicht raus, standen nur in der Box) und lernte den RL kennen, den ich heute noch habe.
Aber dafür hat er sich nicht geeignet - ich wurde immer unzufriedener und das war ihm gegenüber ungerecht. So entschied ich ihn zu verkaufen.
Nein - trotz allem, was ich erlebte - ich bereue es nicht ;). Ich will noch immer was anderes und nicht nur Gelände.

Der Zirkus, der mit den "Interessenten" nach meinem Inserat begann, war grandios.
Vom kostenlosen "Wochenendreiter" bis zum selbsternannten "Pferdeexperten" war alles da. Ich könnte ein Buch mit mindesens 100 Seiten schreiben. Nach 8 Wochen und unzähligen "Besichtigungsterminen" war ich soweit, das Projekt Pferdeverkauf aufzugeben und ihn (zähneknirschend) zu behalten und es weiter mit, fast nur, Gelände zu probieren.
Ich fühlte mich ihm sehr stark verpflichtet und hätte ihn nie in unbekannte Hände geben wollen.
Am letzten Wochenende, das ich dieser Aktion noch zugestand, kam dann die Frau, die (scheinbar) die optimale Besetzung war. Mitte Dreissig, lange Jahre Reiterfahrung, die Schnauze voll von Dressur und Springen, suchte ein Pferd nur zum Bummeln.
IDEALBESETZUNG.
Was ichals nicht so toll empfand - sie blieb mit ihm in unserem Stall und schon da hatte ich dann einen Knoten im Bauch, wenn das Ganze sich nicht so entwickeln würde, wie ich es erhoffte? Würde ich mir das dann anschauen können und dabei den Mund halten? Schließlich war es nicht mehr mein Pferd.
Zu meiner großen Erleichterung funktionierte es aber ganz gut und ich hatte ein neues Pferd, mit dem ich nun anfing richtig reiten zu lernen.
Sie war nicht lange ausgezogen, da rief sie mich an und teilte mir mit, dass der Hafi wohl zum Metzger ginge, da er ständig lahmte. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und war fix und fertig. Ich besuchte sie und das Pferd und erkundigte mich genauer, was da nun los war. Sie hatte inzwischen ein zweites Pferd angeschafft (Dressurkracher) und der Hafi war schlicht und einfach "über". Sie wollte ihn loswerden - egal wie. Das mit dem neuen Pferd hatte sie mir natürlich nicht erzählt und es war ihr auch sichtbar peinlich als es "aufkam".
Lange Rede kurzer Sinn, ich verkaufte"meinen" Hafi zum zweiten Mal - obwohl er mir nicht mehr gehörte und er bekam einen guten Platz an dem er heute noch ist. Einmal im Jahr habe ich kurzen Internetkontakt - daher weiss ich das.
Das Pferd, das ich nach ihm hatte, mußte ich nach drei Jahren leider abgeben, da ich mit ihm nicht zurecht kam. Die Geschichte, ist aber anders, wie mit meinem jetzigen Pferd.
Er war erst 5 und sehr unsicher. Als ich ihn kaufte, dachte ich, mit RL kriege ich das schon hin. Durch den braven Hafi war ich ausserdem der Meinung, ich könne Reiten, da er mir das Gefühl gab, alles im Griff zu haben. ::)
Nach ein paar unguten Erfahrungen mit dem Neuen wurde ich immer unsicherer und ängstlicher (von ihm stammte auch meine Riesenangst, mit der ich fünf Jahre nach ihm noch schwanger ging). Allerdings war er auch ein unsicheres Pferd und so schaukelte sich das immer mehr hoch. Bis es nicht mehr ging. Eigentlich wartete ich viel zu lange, da ich am Ende keine Angst sondern schon Panik hatte, wenn ich in den Stall fuhr.
Mein RL, den ich zu diesem Zeitpunkt ja schon hatte, sagte mir immer: "Es liegt an Dir - nicht am Pferd". Am Ende meinte er dann:"Gib ihn ab, er wird mit dir nicht glücklich und du mit ihm nicht."
Ich habe bei dem Händler angerufen, von dem ich ihn hatte und er sagte sofort zu ihn wieder zurückzunehmen und ein anderes Pferd zu suchen bzw. anzurufen, wenn er ein passenderes Pferd da hätte.
Ja und so kam ich dann zu meinem jetzigen Pferd. Und das war auch fünf Jahre das richtige Pferd für mich. Beim Ausprobieren hatte ich unendliche Angst und wollte auf keinen Fall galoppieren, da ich in dieser Gangart sehr oft von dem Vorgänger runtergefallen bin. Mein RL, der beim Ausprobieren dabei war, meinte, ich solle ihn doch mal angaloppieren und ich weigerte mich. Jedenfalls galoppierte mein Schimmel plötzlich ganz ruhig von alleine an (wie auf Kommando) und schaukelte mich sanft einmal um den Zirkel. Nach einer Runde löste sich mein Schockzustand und ich warf die Zügel weg - und das Pferd stand. Das war die Entscheidung. Ich sage ja, solange ich hilflos war, war er das beste Pferd für mich.
Seinen Vorgänger habe ich dem Händler gegeben. Auch dieses Pferd hatte Potential und war kein "schnäppchen" gewesen. Er hat eine neue Besitzerin in Österreich gefunden, die Kontakt zu mir aufnahm, weil sie wissen wollte warum ich ihn abgegeben habe. So habe ich erfahren, dass er einen guten neuen Platz bekommen hat und ab und an meldet sie sich bei mir und hat auch schon Fotos geschickt.
Übrigens: dieses Pferd könnte ich heute reiten - das ist sicher. Aber damals war es einfach noch zu früh. Der hat nichts gemacht, der ist mir nur unterm Hintern weggerannt und ich konnte ihn nicht halten und fiel im rasenden Galopp ein paar Mal runter. Das hat mir dann diese wahnsinnige Angst eingebrockt.  Heute hätte ich das im Griff. Das meine nicht nur ich, sondern auch mein RL. :D
Ich werde diesen zweiten Weg wieder gehen - denn da habe ich gute Erfahrungen gemacht und auch dem Pferd nicht geschadet - iom Gegenteil an diese Frau wäre ich nie gekommen. Während der Privatverkauf des Hafis für ihn ein ganz böses Ende hätte nehmen können.
Allerdings habe ich nun weitaus genauere Vorstellungen was ich brauche, als ich es beim Schimmel hatte. Man lernt halt immer dazu :-[.
Ihr erfahrt es, wenn es was Neues gibt.
Grüße an alle
Christine

Offline Hexle

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #34 am: 12.12.11, 13:23 »
ich komme immer mehr zu der überzeugung dass du zuerst einen anderen RL brauchst  :-X denn ein guter RL hätte dich und den hafbub gut ans "dressurreiten" gebracht :( auch die Probleme mit den Nachfolgepferden waren alles Dinge, die ein guter RL hätte lösen können ..  :-X
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Figonero

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #35 am: 12.12.11, 13:51 »
Christine,
also ehrlich....Dir ist aber schon klar, dass sowohl der Hafi, als auch das 5-Jaehrige, als auch Dein jetziger eigentlich nix dafuer koennen, gelle?
Wenn der Hafi kein Dressurpferd war, soweit, dass Du nicht gleich im Galopp runterfaellst (auch wenn mal e weng schneller zugeht), haettest Du mit ihm auf jeden Fall kommen koennen. Das zaehlt nicht unter "Dressur". Und "bleibt stehen, wenn ich die Zuegel wegwerf" ist kein Kaufkriterium, sondern lediglich ein Hinweis, dass Du Dich vorher am Zuegel festgekrallt hast. Das tun die meisten Pferde dann, stehenbleiben, wenn der Druck im Maul aufhoert. Eigentlich ist das die allergroesste Gutmuetigkeit, dass er Dich nicht schon damals in den Sand gesetzt hat. Wenn ich das jetzt alles so lese, glaube ich fast, Du solltest mit dem Neuerwerb warten...und noch ein Weilchen Schulpferde reiten, bis Du a) technisch besser bist und b) Du genauer weisst, was Du eigentlich reiterlich willst. Denn fast hoert es sich so an, als ob der Hafi die bessere Variante gewesen waere.
Von diesen vorzeitigen "Ambitionen" und vor allem "was denken die anderen im Stall" muss man sich freimachen.
Und jedes, aber auch wirklich jedes Pferd wird "seltsam" wenn der Reiter oben drauf mit chronischen Panik-Attacken kaempft. Es sei denn, es wird regelmaessig Korrektur geritten. Und das nicht einmal die Woche....im Klartext: es muesste Dein RL 4-5 mal in der Woche reiten, damit Du 1-2 mal reiten kannst, ohne dass das Pferd Merkwuerdigkeiten lernt. Das lohnt sich unter dem Strich ja wohl kaum, oder?

Vor allem denke ich, dass Du noch nicht so wirklich soweit bist "technische" Ursachen vom "Psychokram" unterscheiden zu koennen. Du bist neu hier im Forum, die meisten von und schreiben hier schon laenger..... insofern wage ich mal zu behaupten, dass die von Dir geschilderten "Schreck"-Reaktionen Deines Pferdes von den meisten Lesern hier unter "Naja, nette Verarsche (des Pferdes)" gebucht wurde, auch wenn es keiner gesagt hat.

Sei es wie es sei, die Geschichte mit diesem Pferd ist wohl bald ad acta gelegt. Nur warne ich vor einer "Neuauflage" des Gleichen Problems. Die "Eierlegende Wollmilchsau", ein grundgutmuetiges Pferd mit ausgeglichenem Temperament, das sich ins Gelaende schuckern laesst aber dann auf dem Platz auf einmal Talent und Gaenge entwickelt....sowas gibt es nicht zui kaufen. Das muss man sich selber basteln, nach vielen gemeinsamen Jahren hat man sowas evtl. dann im Stall stehen.
Kerstin

Offline Lacona

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #36 am: 12.12.11, 13:58 »
Puh, offene Worte.
Problem RL: der RL ist in seinem Erfolg durch die Fähigkeit des Reitschülers seine Anweisungen umsetzen zu können, begrenzt.
Eine Schülerin mit Panikneigung, Ehrgeiz und eigenem Pferd, dabei begrenzten finanziellen Mitteln (Vollberitt nicht möglich) ist sicher eine Herausforderung.
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Offline Hexle

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #37 am: 12.12.11, 14:07 »
ein guter RL kann auch das ... Unterricht ist zu 80% Psychokram und auch angst- und panikbesetzte Schüler kann man an ihre Pferde so heranführen, dass sie irgendwann damit zurecht kommen - aber die PFerde wurden ja trotz (oder wegen) der Begleitung durch diesen RL immer schlimmer und dann stimmt da eben ganz gewaltig was nicht
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Offline zaino

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #38 am: 12.12.11, 15:17 »
Findet Ihr nicht auch nach den letzten 3-4 Posts dass ihr etwas mutige Ferndiagnosen stellt? Keiner von Euch hat Christine je reitend oder am Pferd erlebt.
Und einen RL wie Hexle ihn fordert, müsste man wohl auch erst backen.  ;)
Will hier ja keine Riesendiskussion vom Zaun brechen, aber ich bin vorsichtig mit Urteilen aus der Ferne geworden.
Und immer noch der Meinung, wenn sich komische aktionen/Interaktionen zwischen Reiter und Pferd mal eingeschliffen haben, kommt man nur ganz ganz schwer wieder auf eine andere Schiene, das Pferd eher gar nicht, der Mensch nur sehr sehr schwer und mit viel Reflexion.
ich finde es toll, dass Christine sich nochmal einen Verkauf antut nach ihren Erfahrungen. Von einem Neupferd hat sie noch gar nicht viel geschrieben, ich denke mal, da muss noch viel "verdaut" werden bis sie so weit ist. Von daher...

Offline sasthi

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #39 am: 12.12.11, 15:19 »
Ne, backen muss man ihn nicht... nur finden.
Und das kann sich manchmal anstrengend und schwierig gestalten, weils viel Try and Error bedeutet und ggf. da auch einiges Geld in den Sand gesetzt wird. Besonders, wenn man eigentlich gar nicht 100% weiß wo man hinwill (und sich dann wundert, wenn man  ganz woanders ankommt...).
Da ist es manchmal einfacher, bei dem Gewohnten zu bleiben...
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Offline donau

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #40 am: 12.12.11, 15:52 »
hm, ich hab hier die ganze zeit mitgelesen, und festgestellt, dass es eines dieser typischen probleme ist. der mensch macht auf pseudo-konsequent-chef, ist aber (am boden oder im sattel) technisch schlicht nicht gut genug, um das auch durch zu ziehen, und das pferd merkt das, und verkündet seinen unmut darüber, bzw. verweist den möchtegern an seinen platz.
genau das ist christine passiert - neben dem energischeren auftreten am boden ist sie sicher auch im sattel mit einer anderen einstellung zum pferd, dieses "er macht jetzt was ich sage" kann man nicht abschalten. und der wallach hat einfach gesagt "sonst was?!". das hat sich aufgeschaukelt, und nun ist es sicher das beste, dieses pferd herzugeben, da es ganz genau weiss, dass es diesem menschen über ist.

bitte jetzt nicht beleidigt sein, aber wer nicht in der lage ist, seine vorstellungen und wünsche bis zum letzten durch zu ziehen, ist in den augen eines pferde ein möchtegern. das hat nichts mit der ausbildungsmethode, oder der reitweise zu tun, sondern schlicht mit beherrschen der jeweiligen materie - NICHT des pferdes. ist einfach so. aus diesem grunde setzte ich mich auf keine steiger mehr - da habe ich die knosequenz nicht mehr wie früher, bis zum bitteren ende weiter zu machen, und das merken die tiere. verkauf ist hier sicher nicht die schlechteste lösung, nur muss man sich bewusst sein, dass es mit dem nächsten pferd wieder so laufen wird, wenn man hier nicht sehr an sich arbeitet. im prinzip haben alle drei pferde dasselbe muster gezeigt - nur in unterschiedlichen ausprägungen, der letzte eben sehr deutlich.

ich würde an dieser stelle neben dem verkauf des pferdes, den ich gut finde, einfach meinen unterrichtshorizont erweitern, denn in 5? 7? jahren sollte man bei regelmäßigem unterricht auch von null weg in der lage sein, so dinge wie: nö, du hüpfst da jetzt nicht! durchzubringen, und das zu spüren, wenn sich im rücken etwas anspannt, die millisekunde vor dem bocken. ich wäre auch mit diesem pferd auf kurse und lehrgänge gefahren, zu anderen trainern, zu anderen herangehensweisen, mit anderen zielsetzungen.

christine, bitte nicht böse sein, aber ich kenne wirklich einige solche beispiele, wo dem trainer treu geblieben wird, und das pferd ausgetauscht, ohne zu merken, dass man mit jedem pferd dasselbe problem hat, mehr oder weniger. heisst nicht, dass der verkauf nicht gut ist - in einem fall ist ein angeblich im gelände nicht reitbares, weil so heisses und "deppates" pferd durch den besitzwechsel zu einem 15 jährigen mädel mittlerweile deren spring- und busch-pferd. und gewinnt eine menge pokale.... nur: vielleicht ein bisschen mit dem nächsten pferd warten, und statt dessen viele fremde pferde reiten, auch und gerade auf geländelehrgängen ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Sonne

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #41 am: 12.12.11, 16:01 »
Also ich habe nur grob überflogen.

Christine - ich reite auch so ein Pferd, der ist wirklich ein Weltmeyer - oder wie meine TA und Freundin sagt "Wutochse".
Ein ziemliches SuperHerzl, wenn man nichts von ihm will.. total sicher, vor nix Angst, selbstbewußt, schön, richtig viel Gang.

Nach ein paar Wochen, als ich ihn als RB ritt, fing er plötzlich mit Kopfschlagen an.. und ich konnte ihn quasi kaum reiten. Gesundheitl. gecheckt.. soweit alles ok.
Also bin ich mit Dreieckern geritten, um nicht unnötig ins ziehen zu kommen - und bin einfach weitergeritten.
Parallel hab ich ihn zu mir genommen und in einen anderen Stall gestellt, wo ich ihn alleine geritten habe... nach und nach, kamen die Infos zu mir, dass er extrem buckelt, im zick zack abdüst und einfach Reiterleins absetzt, wenn er "arbeiten" soll. Er wurde also nur noch mit Schlaufis geritten..war triebig und gleichzeitig explosiv.
Genau wie Du Deinen beschreibst.. wochenlang alles easy, dann hat er nen schlechten Tag, und schwups bewegt sich was, Hallentor, Hund, was auch immer, und er bockt los und man selber liegt im Dreck. Die eigentliche Besitzerin, hat er abgesetzt sobald sie nur die Zügel aufgenommen hat - sie kann ihn heute auch wieder reiten.

Ich habe wohl Glück gehabt, und bin an die richtige RL gekommen, die mir beigebracht hat, konsquent, aber doch weich zu sein.. ihn zu lesen und seine Aufmerksamkeit immer einzuforden, auch wenn er einen der schlechten Tage hatte.
Wir sind nach 3 Jahren liebevoller Konseqenz ein super Team geworden... und kommen sehr gut miteinander aus. Klar haben wir immer noch mal einen schwierigen Moment, aber sie werden immer weniger - und wir können heute auch mal anstrengende Sachen machen, wo er sich richtig aufplustert, aber ich einfach "weich" und trotzdem konsequent bleibe, mit viel Lob. Das wirkt bei ihm wahre Wunder :)
Die Hand für ihn ins Feuer legen würde werde ich, noch meine Reitlehrerin, aber bei gutem feinen Reiten, ist er auch bei fremden Reitern sehr kooperativ.

Jetzt habe ich sogar eine RB, einen männlichen Reitanfänger.. die beiden lieben sich, das einzige was ich ihm mitgegeben habe - sei freundlich und immer konsequent.
Im Sinne, von die Gangart die DU willst, den Weg denn Du willst usw.
Seit Sommer klappt das gut :) - eigentlich das größe Kompliment für mich.. dass die beiden so gut auskommen.

Viel GLück vielleicht noch für euch, oder für einen neuen Besitzer.
Vielleicht lohnt sich ein genaueres hinhören.. und den Tip von Hexle mit dem RL doch nochmal überdenken?
« Letzte Änderung: 12.12.11, 16:05 von Sonne »

Offline Figonero

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #42 am: 12.12.11, 16:13 »
Ah, Donau, Du wuerdest also auch den Dressur-Unwilligen Hafi mit in die Reihe der "nee, was Du sagst geht mir lauwarm am H..tern vorbei, ich mach was/wo/wie schnell ich will und wielang ich will"-Pferde einordnen? Bis zu einem gewissen Grad mag das stimmen. Ich will hier ja nicht die Haflinger-Fraktion veraergern, als Naturtalente sind sie allerdings nicht grad verschrieen. Und wenn dann noch ein Blond-Exemplar nur draussen rungestapft ist ...kann ich verstehen, dass sich die Begeisterung (Befaehigung) in Grenzen haelt. Allerdings sollten die drei GGA und Variationen innerhalb schon auch moeglich sein.

Offline zaino

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #43 am: 12.12.11, 17:12 »
Finde, donau hat das jetzt ziemlich gut und sachlich auf den Punkt gebracht. Auch wenn ich nicht meine, dass der Hafi ins gleiche Grundschema passt.
Und sonne, ja, sicher kriegt man das hin - man muss es halt WOLLEN und wenn man gegenseitig eh schon verschreckt bis direkt angepisst ist, ist da halt einfach vom psychotechnischen schwer wieder rauszukommen.

Offline donau

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Re: Wann ist das Ende erreicht?
« Antwort #44 am: 12.12.11, 17:16 »
doch, der hafi passt. auch fehlende motivation/ mangelnde mitarbeit im viereck ist eine form von passivem widerstand ;)
der hafi war nur so lieb und grundanständig, dass das eben nicht wirklich bemerkt wird. und ich kenn etliche haflinger, die, obwohl ganz sicher nicht mega-talentiert, bis m oder s aufm turnier laufen. nur mal so nebenbei gesagt... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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