Pferdezucht, Aufzucht > Allgemein
weiche Fesselung und bärentatzige Stellung vermeiden?
carola:
Nein, so verstehe ich Donau nicht. ;) Und grade bei Stuten ist es ja durchaus so, dass sie zwar inzwischen zu lahm für den Sport sind, aber durchaus noch Mutterfreuden genießen können. :-X Da gibt es leider einige Züchter.
Die Frage müsste doch eher sein, warum eine erfolgreiche Stute schon mit 10 aus dem Sport geht. ;)
donau:
ich hätte schon gesagt, dass die belastbarkeit der extremitäten wahrscheinlich höher ist, wenn die mutterstute erfolgreich im sport gelaufen und gesund ist. oft werden die stuten ja mit 10, 11 jahren aus dem sport genommen, damit sie noch fohlen bekommen können, das fände ich ok. auch, wenn das verletzungsbedingt geschieht, oder wegen eines sonstigen erworbenen defektes. vorsicht bei dressierern, die unklar/unspezifisch lahmen, es gibt immer noch einige blutlinien, die die neigung zur hufrollenentzündung vererben. oft sind das eben jene mit den weichen fesseln. oder solche, die wegen für die stellungsfehler typischen erkrankungen aus dem sport genommen werden, zb. sehnenprobleme hinten, durchtrittigkeit etc. da hat man dann die höhere wahrscheinlichkeit, dass die nachkommen auch nicht belastbar sind.
gliedmaßenstellung hat eine erblichkeit von unter 10%, was jetzt nicht heisst, dass die fohlen das nicht von der mutter erben, sondern eher umgekehrt: fehler, die die mutter hat, bleiben zu 90% beim fohlen erhalten, weil der hengst nur 10% chance hat, das zu verbessern. also am besten erkundigen, was die mutter geleistet hat, und wenn möglich, die geschwister aus derselben mutter ansehen/ leistungen berücksichtigen.
prämien- oder staatsprämienstuten gehäuft in der abstammung sagt, dass die gekört und leistungsgeprüft sind, zumeist. dh. eine mindestbelastung halten die aus.
ps.- ich hab mir mit meiner großen genau so einen pflegefall gekauft, nachdem ich davor 2 pferde abgelehnt hab, weil eben abzusehen war, dass die über kurz oder lang aus dem sport müssen. bei der großen war´s eigentlich auch absehbar, aber dass es so krass ist, dann wieder nicht. amateursport (a und l in der saison) ist die trotzdem gelaufen mit mir, und der defekt ist erworben. aber seitdem bin ich da ein bisschen übergenau ;)
Figonero:
Na ja, eine lange Fessel sorgt schon dafuer, dass die Gaenge geschmeidig, elastisch und auch sitzbequem sind. Alles Eigenschaften, die ja durchaus erwuenscht sind. Eine kurze, gerade Fessel wie z.B. bei Norwegern oft anzutreffen, ist zwar "stabiler", dafuer aber auch weniger stossbrechend. Ein Norweger im Mitteltrab haette dann vieleicht weniger Probleme mit Sehnen-Geschichten, dafuer aber eher Verschleiss an den Knochen und Gelenken.
Das mit dem Norweger ist jetzt nur als Beispiel fuer einen bestimmten Exterieur-Typ, bevor hier gleich alle schreien!
Sicher ist weder das Eine, noch das Andere im Extremfall gut und wuenschenswert. Du musst halt schauen, dass alles zusammenpasst und keine "Extreme" in der einen oder Anderen Richtung vorkommen. Ob die Zuechter das insgesamt "im Griff" haben, kann Dir doch egal sein, Du suchst ja nur einen Zuechter, der es im Griff hat .... den Deines zukuenftigen Pferdes, naemlich!
Baerentaztig......in der Altersklasse, in der Du suchst (ich vermute mal 3 - 4 Jaehrig) - Finger weg, das haette man vielleicht noch im Fohlenalter korrigieren koennen, aber dann nicht mehr! Spricht auch nicht fuer das Aufzuchtmanagement insgesamt, wenn sowas bei einem Fohlen guter Abstammung nicht gleich gemacht wird.
Kerstin
Olitwist:
Muss so eine Fesselung denn sein um reiten zu können? Tut mir leid, dass ich so naiv frage, ich kenne mich nicht so richtig aus.
Binesdiva:
Die Frage ist falsch gestellt.
Wie die anderen hier schon geschrieben haben, spricht eine lange Fessel, für weiche, federnde und damit für den Reiter leichter zu sitzende Gänge. Aber auch für hohen Verschleiss des Pferdes. Eine zu kurze Fesselung bei Dressurpferden spricht für abgehakte, staksige Gänge. Stell' Dir die Fesselung wie Stoßdämpfer für's Auto vor.
Angestrebt ist hier eigentlich das Mittelmaß, also nicht zu lang und nicht zu kurz.
Ob Züchter so ganz allgemein etwas im Griff haben oder nicht, darf nicht unser Problem sein. Es gibt immer wieder Vermehrer, die aus der kranken und nicht mehr reitbaren Stute Fohlen ziehen.
Da würde ich auch sehr genau hinschauen.
Und zu den Staatsprämienstuten: früher habe ich auch gedacht, daß dies so wäre. Letztens wurde hier eine Stute zur Staatsprämienstute, die seit sie 2 Jahre alt ist und einen Hufrollenbefund hat. Hat deren Mutter auch und hat das auch gleich mal an alle vererbt. Die war übrigens auch Staatsprämienstute. Das sagt leider nicht mehr viel aus....
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