Rund ums Reiten > Problempferde und -Besitzer

Pferd lässt sich nicht einfangen + reisst sich los... Was tun?

(1/15) > >>

Nattfari28:
Hallo zusammen,

habe hier gerade etwas queerbeet gelesen und mich dann angemeldet, weil ich im Moment nicht mehr ein noch aus weiß...

Also hoffe ich auf eure Hilfe!

Aber erstmal immer der Reihe nach...

Mein 9j. Isiwallach hat ein paar Marotten, die mir zur Zeit große Probleme bereiten.

Er ist seit fast 3 Jahren in meinem Besitz, vor ca. 1 Jahr wechselten wir den Stall.

Bereits im alten Stall zeigte er in der ersten Weidesaison, dass er lieber auf der Weide bleiben wollen würde, als sich aufhalftern zu lassen und mit mir zu kommen. Weideauf- und abtrieb erfolgten dort ansonsten im Freilauf. Im Paddock war und ist aufhalftern in der Regel kein Problem für mich.
Im alten Stall wurde mit Hilfe einer Fressbremse angeweidet. Hier zeigte sich, dass er sich an manchen Tagen die Fressbremse nur widerwillig an- oder ausziehen lassen wollte.

Im neuen Stall wird er zur/von der Weide geführt. Er geht immer mit Sicherheitshalfter auf die Weide. Anfangs entzog er sich dort dennoch. Dann merkte er, dass er einfach alleine bleiben müsste. - Alleine sein mag er allgemein nicht so gern. - Daraufhin kam er problemlos mit. Und meistens kommt er nun auch problemlos mit.

Jetzt sieht es allerdings so aus, dass er seit ein paar Wochen nur noch mit Fressbremse auf die Weide gehen darf, weil er sonst zu fett ist und seine Leberwerte dadurch schon außer der Norm lagen. (Ach ja, die Pferde sind immer nachts auf der Weide, tagsüber auf Paddock/Matschweide, letzteres ohne Fressbremse.)

Und da fangen die Probleme vermehrt wieder an.

-Er lässt sich nur von mir problemlos den Fresskorb an- und ausziehen.
-Wenn meine SB ihm das Ding anziehen will, geht es mal gut, mal haut er ab.
-Wenn meine SB ihn von der Weide holen will, fängt er an manchen Tagen an Theater zu machen.
-Wenn meine SB ihm den Fresskorb ausziehen will, schafft sie es max. den Karabiner des Kehlriemens zu öffnen, dann reißt er sich los.

Er hat wohl leider mal in der Vergangenheit gelernt, dass man sich losreissen kann. Um das Verhalten durchzusetzen, steigt er auch oder geht durch Stromzäune...

Gestern und heute war es besonders schlimm.
Gestern Morgen kam der Anruf, dass er sich wieder losgerissen habe beim Fresskorb ausziehen.
Gestern Abend wollte er sich von ihr nicht anfassen lassen.
In beiden Fällen bin ich zum Stall gefahren, bei mir alles absolut ohne Probleme.
Heute Morgen meldet sie sich, dass er nicht von der Weide wollte. 1 Stunde später kommt er mit ihr artig mit von der Weide, aber beim Öffnen des Paddocks will er sich losreissen und steigt. Letztlich hat er es wieder geschafft sich loszureissen, hat dabei den E-Zaun demoliert, meine SB hat die Finger kaputt (k.A. was genau, evtl. Hautabschürfungen o.ä.), Fresskorb ist noch am Pferd. Sie fasst den zumindest heute definitiv nicht mehr an.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Zum einen, weil er bei mir nicht so extrem ist. Auch bei uns ist sicherlich nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber so heftig ist er bei mir einfach nicht. Im Gegenteil, er haut bei mir eigentlich gar nicht ab (was er früher ja doch auch gemacht hat), und losreissen im Umgang gibt es so bei uns beiden auch nicht. Zum anderen, weil ich ja auch Angst um die anderen Menschen und ihn selber habe. Was ist, wenn da mal wem was passiert? Was ist, wenn er mal durch den Zaun geht und komplett abhaut? Wenn der in Rage ist, wird der sich sicherlich nicht mal eben so auf der Straße einfangen lassen wollen...

Meine Gedanken kreisen sich seit Tagen nur noch darum... Und ich weiß einfach nicht, wie man ihm das abgewöhnen kann...

Habe ja schon fast Angst, dass sie mich aus dem Stall schmeissen...

Heute Abend soll ein Gespräch stattfinden. Was ja sicherlich auch sinnvoll ist. Aber was kann ich konstruktives dazu beitragen?

Es kann ja keine dauerhafte Lösung sein, dass ich zigfach am Tag zum Stall fahre, wegen Fressbremse an/ausziehen, usw... Meine Anfahrt zum Stall - einfache Strecke - sind 15km. Da kommt dauerhaft doch ganz schön was zusammen...

Ich freue mich über gute Ratschläge und Tipps. Weniger möchte ich noch dafür fertig gemacht werden, was ich alles falsch mache oder gemacht habe. Denn ich bin gerade eh schon fix und fertig. Ich hoffe da etwas auf euer Verständnis. Vielen Dank!
 

Monnef0805:
Ich denke Deiner SB wird nichts übrig bleiben einmal richtig hart durch zu greifen. Er hat gelernt bei ihr damit durch zu kommen.
Vielleicht traut sie sich auch nicht wirklich dem mal zu sagen was Sache ist. Was nicht heißt das sie angst vor dem Pferd hat, sondern weil manche Besis da etwas komisch reagieren wenn es mal "knallt".

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit das zusammen anzugehen um ihm klar zu machen das solch ein Verhalten absolut nicht erwünscht wird.

Mein Ex Vollblüter hatte sich solche ein Verhalten auf der Rennbahn auch angewöhnt. Nö will nicht, steigen zur anderen Seite weg kippen lassen und los reißen. Da er das auch draußen brachte wurde das auf Dauer sehr gefährlich. Also kam eines Tages eine Serreta drauf und das Thema war innerhalb weniger min. ein für alle mal gegessen.

Hexenkind17:
Ist deine SB eher der "weichgespülte"Typ?
Mein Fjord riß sich tw. auch los (bes. beim Anweiden/Reinführen), aber nur bei Leuten, bei denen er damit durchkam, das wusste der genau.  ::) Bei anderen probierte er es gar nicht erst oder nur ein Mal.  Ich konnte ihn ohne alles vom Paddock holen. Lässt er sich mit Führkette halten?
Ich befürchte, wird deine SB nicht durchgreifen, wird das nie klappen,  :-\

carola:
Wie geht deine SB überhaupt mit ihm um? Ist das wirklich nur Renitenz, also "will nicht", oder evtl. auch Unbehagen/Angst?

Hexenkind17:
Also ich finde, nach Angst hört sich das nicht an, eher nach sehr dominant und "damit bin ich bisher ja auch durchgekommen"...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln