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Vernachlässigtes Pony- was tun, an wen wenden?

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Jolanda:

Hallo Leute!

Ich schreib hier selten mit, lese aber gern. Jedenfalls habe ich jetzt doch ein Problem, bei dem ich so nicht weiter weiß.
Folgendes:
Ein Pony im Stall ist arg vernachlässigt, das Tier ist schon älter, ich schätze mal 25+, sehr mager und wurde, seitdem es im Februar dazukam, nur zweimal besucht, Hufschmied ist seit langem überfällig und die Zähne müssten wohl auch mal kontrolliert werden. Der Einsteller zahlt auch die Stallmiete nicht. (Ich bin auch Einsteller)
Eigentlich sollte das Tier zum Schlachter, das ging aber nicht, weil im Equidenpass nicht zur Schlachtung freigegeben. Und den Tierarzt zum Einschläfern kommen lassen, kostet Geld, also steht das Stütchen immer noch auf der Wiese herum. So weit zu dem, was ich von den Besitzern mitbekommen habe.
Der Stute kann ich kurzfristig ein wenig helfen, Hufschmied und Zähne kann ich machen lassen. Allerdings kann und will ich kein zweites Pony unter meiner Obhut haben und irgendwie fänd ich es total ungerecht, wenn die Besitzer ungeschoren davon kommen. (Wobei es mir nicht darum geht, dass ich dann mein Geld, das ich ja für den Schmied etc vorstrecke, wiederbekäme)
Ich lasse mir Quittungen ausstellen, wenn Schmied und Tierarzt da waren und besprech mich dann mit dem Stallbesitzer, wie wir vorgehen können. Allerdings glaube ich nicht, dass von ihm viel ausgehen wird, er ist nicht der Typ für Papierkram...
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man an die Besitzer heran kommt? Ich bin mittlerweile ziemlich sauer (bis vor ein paar Wochen konnte ich das ganze noch verdrängen, aber jetzt geht echt nimmer) und male mir abends im Bett natürlich die fiesesten Szenarien aus, wie man denen so richtig unbequem werden könnte. Natürlich reine Phantasiegebilde und fernab jeglicher Rechtmäßigkeit.
Also, was können wir tun, außer Rechnungen schreiben und Mahnungen verschicken?

Viele Grüße

Frauke

Hexenkind17:
Hallo,
erstmal ein ganz großes Lob an dich, dass du nicht die Augen schließst, sondern wirklich AKTIV was machst!
Ich hatte mal was Ähnliches, einen alten, klapperdürren Wallach, der kaum noch auf den Beinen stehen konnte, war Einsteller bei uns. Die Besitzerin war zwar jeden Tag da, aber verschloss komplett die Augen vor seinem Zustand. Auch Gespräche halfen nichts. Sie ritt den auch noch, auch wenn er dabei stolperte und umfiel. Ich verständigte dann den Amtsvet, der ist Ansprechpartner für sowas. Wen der/die Behandlungen anordnet, werden die Mahnungen vielleicht mehr Eindruck machen, wenn die direkt von der Stadt sind.
Letztes Jahr hatten wir auch noch so einen Fall, das Pferd wurde komplett von der Stallgemeinschaft versorgt, vom Futter bis zur Decke, auch das Einschläfern wurde dann von der Stallgemeinschaft bezahlt, da war es aber auch noch so, dass die Besitzer mit den Stallbesitzern verwandt/verschwägert waren und das alles erschwerte---

Olli:
Hallo Frauke,

sowas ist immer schlimm, ich kenne mich (zum glück) damit nicht aus!
Aber wäre der Weg zum Vet-Amt nicht der Beste? oder über den behandelnden TA?
Wenn der Stallbesitzer schon keine Boxenmiete bekommt, handelt er nicht?
Sollte er nicht seine Forderungen einklagen?
ich würde zur Polizei gehen, diese Fragen stellen und mich dort beraten lassen
veterinäramt in Kontakt treten und dann weiter sehen

LG und viel glück und gib dem Pony einen Möhre von mir


PS. ich denke das Geld, wirst du nie wiedersehen...

Carlotta67:
Ruf beim zuständigen Kreis-Vet.-TA an. Das kann und darf man auch anonym. Schildere den Fall und sag, daß es dringend ist. Das ist die einzige Stelle die etwas anordnen oder bewirken kann und dem Besitzer rechtswirksam ordentlich auf die Füße treten kann. Vorsichtshalber schon Fotos von dem Tier machen.

Hier sind die auf jeden Fall sehr engagiert und schnell, wenn du denen bei dir im Kreis nicht traust...bleibt nur die zweite Möglichkeit -mach den Tierschutz oder eine private Tierschützerin ausfindig und setz die drauf an.

Zumindest kümmert sich dann jemand und man selbst hat nicht tatenlos zugesehen und muß sich Vorwürfe machen.


Kiowa:
Ich schätze aber mal, dass wenn das Pferd in einem Pensionsstall steht und nur zu dünn ist bzw. die Hufe nicht so gemacht sind, wie sie sollten, der Amts-Vet da keinen Grund zum Einschreiten findet. Das Tier ist mit dem Nötigsten versorgt, und dass ein Pferd 25+ sehr mager sein kann, das ist nun mal einfach so. Alte Leute werden auch oft sehr mager und bauen auch Muskulatur ab. Bei vielen alten Pferden kriegt man dann nichts mehr drauf, selbst wenn man täglich 4x mit Heucobs-Brei füttert. Wenn Du auf eigene Veranlassung Schmied und Zahnarzt bezahlt hast, dann wird Dir da auch niemand helfen können, denn Du bist der Auftraggeber gewesen, und dass es nötig war, wird der Pferdebesitzer im Zweifel abstreiten. Im Gegenteil, er könnte Dir eigentlich noch Ärger machen, dass Du einfach so sein Pferd hast behandeln lassen.

Stell Dir das mal (rein hypothetisch) umgekehrt vor: jemand meint, Du würdest Dein Pferd nicht oft genug zum Osteopathen schicken und beauftragt wen, der dann vielleicht noch richtig an dem Tier herumrenkt, worauf es dann kaputt ist ... Als Erstes sollte der Stallbesitzer die fällige Stallmiete eintreiben.

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