Ja, die Muliline war schon extrem mit ihrer Anhänglichkeit
Letztes Jahr auf unserem kleinen Wanderritt mussten wir 2x wegen ziemlichen Unwettern abends die Pferde in Boxen übernachten lassen. Wenn es irgendwie geht, lasse ich sie tausendmal lieber draussen.
Das ist für die Pferde viel angenehmer, da können sie gucken und herumlaufen, das ist selbst in der Fremde "normal".
Die erste Nacht konnten wir sie nebeneinander stellen. Sie waren die einzigen Pferde im Stall und die meiste Zeit standen sie mit den Köpfen nebeneinander und fanden es BLÖD.
In der zweiten Nacht war es so ein typischer alter Pferdestall. 6 Boxen, an der Schmalseite die Tür und je ein Fenster und hinten Gruft. Auch nur unsere Beiden. Und weil hinten die Luft nicht gerade gut war, hab ich den Fehler gemacht und hab sie links und rechts von der Stallgasse (die war schmal !) ans Fenster gestellt.
Meine dolle Lore hat in dieser Nacht völlig ihren Lebensmut verloren. Sie hat nix gefressen, nix getrunken. Sie stand morgens noch genau so da wie ich sie abends zuletzt gesehen hatte. Trübe Augen, hängender Kopf, ganz apathisch.
Es hat bis zur Mittagspause geauert, dann hat sie die ersten Grashälmchen gezupft und abends war sie wieder ganz normal.
Die nächste Übernachtung waren sie wieder auf einer Wiese und die Welt war wieder in Ordnung.
Ich hab so ein schlechtes Gewissen gehabt, das arme Mädchen.
Dazu muss man auch sagen, die ist im Offenstall aufgewachsen, hat ihr Leben lang im Offenstall und auf der Koppel gewohnt und wird dieses Jahr 20.
Ansonsten klebt sie aber auch zu Hause sehr an ihrer Freundin, insbesondere seit sie nur noch zu Zweit sind, das ist echt blöd aber ich kann es nicht wirklich ändern.