Autor Thema: Pferd trainieren nach "Pause", wie schnell den Trab steigern?  (Gelesen 8022 mal)

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Hallo Ihr,

ich hätte gerne mal eure Meinungen. Wie würdet ihr vorgehen?

Mein Araber (fast 8) hat engstehende Wirbel, hatte auch immer wieder Probleme damit. Dh. die letzten 2,5 Jahre hab ich ihn angeritten, teilweise ausschließlich Bodenarbeit gemacht, ein 3/4Jahr komplett Pause. Drei mal bin ich 4 Wochen ca. geritten.
Nun kan ich seit 13 Wochen (Mitte Januar) reiten, ohne Probleme ( :)) Bisher ausschließlich Schritt (gesteigert auf 1,5 Stunden) in Halle (da natürlich nicht so lang), mehr im Gelände. Nun vor zwei Wochen hab ich begonnen, ihn auch wieder zu traben. Von der Strecke her könnte man sagen ca. 2x4 Hallenrunden. In Halle und Gelände.Ich reite alle zwei Tage.

Nun meine Frage. Ich bin mir total unsicher, was das weitere steigern angeht. Beim Schrittreiten hab ich alle vier Tage um 5 Minuten gesteigert. Ich weiß, das langsam immer besser ist als schnell. Ich will ihn aber nicht unterfordern. Dieses Pferd ist ein Läufer, er WILL sich bewegen. Ich mache viel Bodenarbeit, d.h. er ist wirklich gut trainiert, hat viele Mukkis, Kondition hat er vom mit mir Joggen und Radfahren, da liegt das Problem nicht. Er trabt 1,5 Stunden durch, ohne danach großartig zu Schwitzen. Dazu kommt, dass er etwas zu schwer ist, ich ihn aber mit dem momentanen Training nicht schlanker bekomme. Da würde langes Traben draußen schon helfen.

Nun, was tu ich. Langsam, halbe Minute für Minute steigern, ihn einfach 5 Minuten durchtraben lassen, schneller steigern (wie schnell?), weil er das Reiten ja nun schon kennt.....

Ich wüsste einfach gern, was IHR tun würdet???


Freu mich auf viele Meinungen:-)

DANKE schon mal im vorraus!


geolina

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hallo,

hm, ich fände es ganz wichtig das mit dem behandelten ta abzuklären und dann bissl langsamer zu machen ;). wobei ich denke, wenn der wirklich gut im schritt gearbeitet ist, dann wird das nicht allzu problematisch werden.

ich hab bei einem sehnenproblem am anfang jeden tag 20 sek. dazugenommen (bin im gelände gewesen ;) ) und dann ab 5 min hab ich wochenweise um 5 min gesteigert. ging ganz gut, aber man merkt, dass man gar nicht soviel gute trabstrecken im gelände hat, so dass ich dann zum traben wieder in der halle gelandet bin.

ich glaube bei dir wird weniger das wie lange ein problem sein, als das wie. bleibt der rücken schön locker und schwingt schön frei dreidimensional oder stellt er sich fest, dann kannst so kurz traben wie du willst, du wirst wieder ärger bekommen. ich glaube vor dem reiten bissl massage und lockern und dann nette schrittarbeit, die den rücken auf den trab vorbereitet ist genausowichtig, wie die zeit, die du trabst.

nur meine meinung, wie gesagt, hier ist der ta gefragt, der das jeweilige pferd kennt ;).

alex

Offline Hexle

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hmmm was jetzt ? trabt er 1,5 stunden durch oder willst du halbe Minuten steigern ?

Oder meinst du er kann 1,5 stunden traben ohne Reiter und du willst wissen wie schnell du mit Reiter steigern kannst ?

Wenn es keine Sehnen/Bandverletzung war sondern die Pause "nur" durch die Kissing Spines kommt kannst du relativ schnell steigern , denn wenn du ihn an der Hand mit 1,5 stunden trab schon gearbeitet hast ist sein sehnen und bandapparat schon sehr gut trainiert

Muskeln sind schnell aufgebaut ..d.h. ich würde mit Intervalltraining anfangen

z.B: Jede Woche eine kleine Steigerung Anfangs immer abwechselnd die Häufigkeit und die Dauer erhöhen - danach nur noch die Dauer - und irgendwann ist es egal ;)

- 3 x 2 Minuten
- 3 x 3 Minuten
- 4 x 3 Minuten
- 4 x 4 Minuten
- 5 x 4
- 5 x 5
- 5 x 6
- 5 x 7
- 5 x 8 etc. .. dann wirds je nach Gelände (Ballungsraum) dann schon langsam schwierig Strecken zu finden die lang genug dafür sind ;)

halt wie geo schon sagt schauen, dass er locker bleibt im Rücken - wenn er sich festmacht gleich wieder runter mit den Zeiten


1 Woche
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline donau

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also zusammenfassend kann man sagen, dass er dich im schritt 1,5 stunden tragen kann, und damit keine probleme hat, die rückenmuskeln das gewicht also schon kennen. ausserdem ist er bemuskelt vom laufen an der hand im gelände, dh. kondition hat er auch. deine unsicherheit ist jetzt nur, wie kombinierts du das am besten so, dass das pferd am wenigsten belastet wird im aufbau, oder?

als wichtigster punkt dabei ist sicher wie die andern beiden schon geschrieben haben, die haltung zu nennen - dehnungshaltung, kopf tief, kein hektisches rumgerenne ohne rücken, dann sind nämlich wohl sogar 2 runden in der halle bzw. 200m draussen zuviel.

ich würde hier sagen, öfter, aber kürzer traben im gelände, und dafür die dauer insgesamt verringern, vorerst. herangehensweise wäre für mich die:
20 minuten schritt zum aufwärmen, dann zügel ein bisschen aufnehmen, schaun dass sich der rücken wölbt, und´s pferd ans gebiss tritt, antraben, 2-3 minuten trab am zügel/ in dehnungshaltung. schrittpause, zügel lang für ca. 5 minuten, zügel wieder aufnehmen, 2-3 minuten trab, 5 minuten schritt und zügel lang, dann nochm aufnehmen und trab, dann zügel lang und im schritt heim. nach einer woche dann eine weitere trabphase dazu, dann noch eine. wenn 5 trabphasen gehen, die dauer der pausen ein bisschen verkürzen, also etwa auf 3 minuten trab, 3 minuten schritt, dabei auch wieder mit 3 trabphasen anfangen und wöchentlich eine dazu nehmen.

nach etwa 5 wochen solltest du dann soweit sein, dass du 5x 3 minuten traben kannst, mit je 3 minuten pause dazwischen - dann würde ich anfangen, die länge der trabphasen zu steigern, also zb. 5 min trab, 3-5 min pause, wieder mit 3 trab reprisen anfangen. wenn er dann 5x5 minuten verkraftet, kannst du auch sehen, ob du daraus 3x 10 minuten machst, und dazwischen längere pausen lässt, oder 4x 8 minuten etc. bis dahin vergehen aber etwa 2 monate.

die häufigkeit der trabreprisen vor der dauer zu steigern hat den vorteil, dass es meist dem gelände mehr entgegen kommt (zb. bergaufweg traben, bergab schritt), und die muskeln mehr gefordert werden können insgesamt, ohne schaden zu nehmen. damit kannst du zum einen ein bisschen gewichtsreduktion erzielen, zum anderen das pferd doch dran gewöhnen, dich im trab richtig zu tragen, das ist nämlich vorallem für die bauchmuskulatur richtig anstrengend.
die rückenmuskeln sind durch das lange schritt reiten ja schon ziemlich gekräftigt, deswegen hätte ich da nicht solche bedenken, nur sind eben die schwunghaften gangarten mit aufgewölbtem rücken doch was anderes - und wenn da die bauchmuskeln auslassen, hängt der rücken durch...
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

Authorised WEIGUMS Desillusionator

Offline AJTopic starter

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Ja, genau. Er trabt 1,5 Stunden an der Hand am Fahrrad oder beim Joggen mit. Ohne Reiter.

Der TA/Osteo sagt ich soll ihn Reiten, er muss viel Laufen.

Vielen Dank für die Ideen bisher!

Subito

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Ich finds immer schwer das von außen zu sagen wieviel das Pferd im Aufbau "verträgt" - ich hab das ein bißchen nach Tagesform u. Gefühl gemacht. Ich glaube auch nicht das Du auf die Minute gucken mußt. Wenn er schon 1,5 Std. an der Hand mitläuft u. seine Muskeln zum tragen des reitergewichts grundsätzlich da sind, ist wie donau schon schrieb weniger das "wie lang", sondern "in welcher Art" das ausschlaggebende für seine Gesundheit.

Offline AJTopic starter

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Das stimmt schon.
Ich wollte nur andere Meinungen hören um zu sehen ob ich viel zu viel oder viel zu wenig machen/ vor habe. Aber es denkt sich schon mit dem, was ihr schreibt.

Ich lasse ihn hauptsächlich bergauf traben, da ist die Gefahr, dass er den Rücken weglässt, geringer. Er ist einfach so happy, das er draußen traben darf, das dann die Ohren vorgehen und der Kopf eher oben ist. Er schnaubt wie ein wahnsinniger, nimmt dabei den Kopf immer wieder tief, sucht die Entspannung schon unten. Aber da braucht er einfach Zeit und Routine.
Also er wird schon jeden Tag gut bewegt, nicht das das jetzt falsch rüber kommt. Aber es ist einfach schwierig dieses Pferd auszulasten, wenn man im Gelände noch nicht viel machen kann.