Aaaaaah, vielen Dank ihr lieben, jetzt bin ich aber froh, dass ich mir meine Vorbilder nicht zu Feindbildern umdenken muss (von letzteren hab ich eh schon so viele!
)
Vielen Dank für die Erklärungen!!! Jetzt fehlen mir nur die Angaben zu den Wettkampfmaßen in der VS.
Ich fasse also zusammen:
- feste Naturhindernisse sind natürlicher und werden von Pferden lieber gesprungen als die luftigen bunten Stangen (kann ich nicht nachprüfen, denn ich kann an einer Hand abzählen wie oft ich im Gelände was festes gesprungen bin
allerdings war das Pferd da auch immer sehr motiviert, im Gegensatz zu Stangensprüngen, die mochte er anfangs gaaaarnicht
)
- feste Hindernisse sind sicherer, weil sie aus hohem Tempo gesprungen werden und bei losen Teilen die Gefahr bestünde, dass die Stangen dem Pferd hinterher und zwischen die Beine fliegen
- feste Hindernisse können gestreift werden und dichter/kraftsparender übersprungen als Stangenhindernisse
- sie sind vom Pferd leichter zu taxieren
- sie leiten sich aus der Gebrauchsreiterei und militärischer Nutzung ab
Zu den Unfällen:
- sind in niedrigen Klassen nicht häufiger als bei Springreiten auch
- in höhreren Klassen wird Überforderung durch strenge Kontrollen vermieden
- die skandalösen Szenen die wir noch im Kopf haben stammen aus der Zeit vor Athen, als noch der lange Parcous dafür sorgte, dass viele Pferde erschöpft waren, es kam zu mehr Unfällen
- generell sind die Olympischen Spiele/WMs etwas unfallträchtiger, weil hier auch Nationen starten bei denen VS nicht wirklich populär ist, und deren Reiter ansonsten in den Prüfungen der "Vielseitigkeitsländer" nie mithalten könnten. Sie sind überfordert sind mit den int. Anforderungen.
- außerdem sind die Unfälle oft nicht auf die Tatsache zurück zu führen, dass die Hindernisse fest sind, sondern auf andere Faktoren.
- Vielseitigkeitspferde werden zum großen Teil alt und starten auch noch bis ins hohe Alter an den höchsten Prüfungen. Sie sind durchtrainiert und oft gesünder als Spring- oder Dressurpferde.
Binesdiva, ja klar dass es die VS auch auf niedrigerem Niveau gibt, aber ich meinte auch dass ich glaube, dass eine VS-Springprüfung der höchsten Klasse nur einer normalen Springprüfung auf L Niveau entspricht... ich meine sowas hätte ich mal gehört.
Ich finde an dem Sport wie schon gesagt auch die Vielseitigkeit und Nähe zur ursprünglichen Nutzung des Pferdes so reizvoll.
Wer auf regionalem Niveau Vielseitigkeiten startet, kann meiner Meinung nach nix falsch machen. Er muss sein Pferd hierfür vielseitig ausbilden und topfit halten, was dem Pferd nur zu Gute kommt (wer rastet der rostet!). Außerdem habe ich den Eindruck, dass VS-Pferde ausgeglichener sind als die z.b. viele spinnerte Dressurgäule die nicht auf die Weide dürfen und nur im Schritt ins Gelände tingeln, weil sie nüber Ameisenknochen stürzen. Auch die Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter ist viel bedeutender als in anderen Sportarten.
Zu guter Letzt denke ich dass man ein VS-Pferd niemals erfolgreich zu dieser Leistung zwingen könnte, wenn es keinen Spaß daran hätte. Vielleicht käme man noch irgendwie durch (wenn überhaupt), aber ich glaub die erfolgreichen Pferde haben Spaß an ihrem Sport (was man wohl von der Vielzahl der Dressurpferde nicht behaupten kann)...
Jedenfalls habt ihr mich sehr beruhigt, vor allem die Tatsache, dass lose bzw Schaumstoffsprünge das Unfallrisiko nicht senken würden und die Unfälle nicht häufiger sind als in anderen Sportarten. Ich kam mir schon vor wie ein sensationsgeiler Zuschauer des Grand National, der sich an Unfällen der Pferde erfreut :-(