Autor Thema: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?  (Gelesen 18203 mal)

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Offline MettieTopic starter

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Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« am: 16.01.11, 23:37 »
Hallo ihr lieben...

Ich hatte heute eine Diskussion mit einer Freundin, die gegen Vielseitigkeit (genauer: gegen den Cross Country Teil) ist. Ich dagegen liebe Ingrid Klimke, Andreas Dibowski und Co, und auch wenn ich selbst zu feige bin um über mehr als einen umgekippten Baumstamm im Gelände zu springen  ;D ist die Vielseitigkeit für mich die Krone des Reitsports - eben weil die Pferde so vielseitig ausgebildet werden und es nur klappt, wenn Pferd und Reiter sich gegenseitig Vertrauen und die Kommunikation stimmt.

Im Laufe der Diskussion sagte sie, der Sport sei nur dazu da um den Reitern den Adrenalinkick zu verschaffen, und es sei eine Verschwendung guter Pferde.
Also klar ist hier ein höheres Verletzungsrisiko als in der Dressur und vielleicht auch höher als beim Springreiten, aber soweit ich weiß ist das deutlich zurück gegangen seit das Reglement nach Athen geändert wurde. Außerdem gehen die Pferde noch in recht hohem Alter an den Start, so verschleißend kann es doch nicht sein?

Was meint ihr dazu? Und hat jemand Infos oder sowas wie Unfallstatistiken?

Die zweite Kritik war, warum die Hindernisse unbedingt fest sein müssen und warum man die nicht lose baut oder zum Beispiel aus Schaumstoff ( ;D)...

Nunja da hab ich dann doch länger drüber nachdenken müssen und mir ist kein triftiger Grund eingefallen, warum das nicht lose gebaut wird. Klar, nicht jedes "Design" lässt sich mit losen Bestandteilen umsetzen, aber mit etwas luftigeren Designs könnte man das doch sicher umsetzen?

Geht es am Ende etwa nur darum, dass man nicht irgendwo in der Pampa Helfer zum Wiederaufbau der Sprünge abstellen möchte?  :o Oder ist es vielleicht ein Irrglaube, dass feste Hindernisse gefährlicher sind als lose?

Weiß jemand welche Dimensionen diese Hindernisse eigentlich haben? Ich meine das Springen wäre so auf L-Niveau? und die Geländehindernisse sehen echt imposant aus wenn man live daneben steht, aber ich könnte jetzt nicht einschätzen was die für tatsächliche Ausmaße haben.


Wäre super wenn mir hier jemand Auskunft geben könnte der sich auskennt!  :D
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Offline Binesdiva

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #1 am: 17.01.11, 08:03 »
Hallo,

auch in der VS gibt es ja unterschiedliche Klassen, da ist nicht alles auf L-Niveau. Bei uns fängt das sogar mit Geländeführzügelklassen, über Geländereiter-WB, dann E, A... an.

Zu den Unfällen:
ich glaube nicht, daß die VS unfallträchtiger ist, die Unfälle sind aber einfach spektakulärer. In der letzten Zeit ist VS aber modern geworden und da gibt es jetzt einfach mehr unerfahrene Reiter, die sich schlechter vorbereiten und dann kommt es zu den meist auch pressewirksamen Stürzen.
Ansonsten sehe ich das geau wie Du, so etwas kann man nur reiten, wenn man selbst schon recht weit ausgebildet ist, das gilt für Reiter und Pferd. Man ist gezwungen, sich vielseitig auszubilden und das kann mE nur gut sein, auch hier wieder für Pferd und Reiter. Und genau das stärkt auch wieder das Argument, das viele der startenden Pferde wirklich bereits etwas älter sind. Wenn man das Pferd sinnvoll aufbaut und ihm genug Pausen für die Regeneration gibt, ist das nicht verschleißend, sondern sinnvolles Training eines Sportlers.

Also, die Aussage, das dies eine Verschwendung guter Pferde und nur für den Adrenalinkick der Reiter sei, ist polemisch.

Zu den Hindernissen:
genau die festen und auch imposanten Hindernisse machen doch die VS aus. Lose Bestandteile hat man doch schon eim normalen Springen. Außerdem passieren doch die mesten Unfälle nicht, weil die Hindernisse fest sind, sondern weil irgendetwas anderes schief gelaufen ist. Meistens sind es ja Reiterfehler beim Anreiten der Sprünge.
Oder das Pferd war müde, weil schlecht vorbereitet und konditioniert und hatte einfach nicht mehr die Kraft.
Aber auch bei losen Hindernissen wäre es dann zu Stürzen gekommen, klar, wenn man Glück hat, fällt nur eine Stange oder mehrere, wenn man Pech hat, landet man eben mitten im Oxer, Pferd kriegt die Stangen zwischen die Beine, stolpert....

Und ob Schaumstoff das verhindert, glaube ich auch nicht.
Luftigere Sprünge gibt's doch schon genug beim normalen Springreiten. Die meisten Pferde springen übrigens lieber über feste Hindernisse, weil sie die besser wahrnehmen können, die Angst vor den festen Hindernissen ist wohl eigentlich mehr ein Reiterproblem. Die festen Sprünge haben deutlich wahrnehmbare Grund- und Oberlinien, da können die Pferde besser taxieren, das wird schon schwerer, wenn man zB einen sehr luftigen Steilsprung ohne Grundlinie hat oder zB mit wellenförmigen Planken etc.

Im Übrigen sind die Hindernisse wirklich imposant und haben zum Teil (für mich) gigantische Ausmaße, ich bin mal auf einer Geländestrecke spazieren geritten, wo Kadertraining stattfindet.
Wobei mich nicht die massiven Sprünge abgeschreckt haben, sondern diese Hindernisse, wo man in die Tiefe springen muß *schauder*

Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
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Offline Hexle

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #2 am: 17.01.11, 08:44 »
die festen hindernisse sind sicherer , weil die srpünge im gelände aus hoher geschwindigkeit gesprungen werden - wenn man da leichte sprünge hgätte würden die einen im flug vrefolgen

ausserdem lernen die Pferde, dass sie sich festen hindernisse minimal streifen können d.h. sie können kraftsparender springen

Feste massiv gebaute Hindernisse sind ausserdem fürs Pferd auch leichter zu taxieren

ich springe tausendmal lieber einen hohes festes hinderniss als was weiches nachgiebiges mit beweglichen Teilen  , weil letzteres viel gefährlicher ist
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Offline Frau Peh

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #3 am: 17.01.11, 10:31 »
ich springe tausendmal lieber einen hohes festes hinderniss als was weiches nachgiebiges mit beweglichen Teilen  , weil letzteres viel gefährlicher ist
;D ;D ;D Stimmt, je nach dem wie weit sich das Hindernis bewegt, ist das relativ gefährlich... *ans Wochenende denken muß* ;D ;D ;D

Offline Hexle

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #4 am: 17.01.11, 10:48 »
vor allem wenns rauf und runtergeht  ::) und vor allem rauf wenn man grad davor ist  ::) ::)  ;D ;D
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Offline terra

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #5 am: 17.01.11, 11:58 »
Die Geländestrecke in der VS ist ja eigentlich das ursprünglichste Reiten - sei es zu Kriegszwecken, zur Jagd querfeldein, sei es als Hirte, um ein abgehauenes Viech einzufangen  :D Dressur ist eine Erfindung der "europäisch-höfischen Neuzeit" ;D (davor war dressurmässiges Reiten Mittel zum Zweck - ein zuverlässiges Kriegs-/Jagd-/Hütepferd zu erhalten), und Springen über bunte Stangen ist nochmal deutlich jünger.
Die heute verwendeten Hindernisse lassen sich in ihren Grundformen durchweg von natürlichen Geländegegebenheiten ableiten:  gestürzte Bäume, der Uferabbruch am Bach, Wasserquerungen allgemein ....

Ich habe den Eindruck, dass Pferde die festen Hindernisse fast lieber springen als die bunten, durchsichtigen. Meistens hat doch der Reiter/Zuschauer die Kopfprobleme ;D

Bzgl. der Unfälle hat Binesdiva eigentlich schon alles gesagt.
Bei "kleinen" Prüfungen im regionalen Bereich passiert recht wenig (oder besser: auch nicht mehr als bei Springprüfungen), und schon für die mittleren gibt es einen strengen Qualifikationsmodus. Die spektakulären Unfälle bei Olympia/WM .... oft von Teilnehmern, die einfach überfordert sind - nicht nur das Pferd, sondern auch der Reiter, oft aus "VS-Drittländern" .
Zu erwähnen ist noch die tierärztliche Voruntersuchung  :-*

Achtung, Ironie! an Metties Freundin: wieso werden dann in der Dressur so wenige Pferde alt?  Wieso werden Dressurpferde zum Sandkastenkringeln mit Bandagen und Springglocken eingepackt? wenn das Verletzungsrisiko gering ist?

@ Hexle: weil Hindernisse gerne mal raufgehen, bin ich schon gute 2*S-Oxer mit meiner Bestie gesprungen ;D (auf einem Springkurs mit einem "schnellen" RL, der es geschafft hat, hinter meinem Rücken höher zu bauen, ohne dass ich es merkte ;D)

Offline Frau Peh

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #6 am: 17.01.11, 12:02 »
 ;D 8) Terra - so hoch war's bei uns nicht - nur unberechenbarer in der Art und Weise, wie es sich bewegen wird und wohin. Ich werd jedenfalls definitiv kein Fan von beweglichen Hindernissen - soviel steht fest. aber das war hier ja auch eigentlich gar nicht das Thema. ;)

Offline Hexle

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #7 am: 17.01.11, 12:44 »
ähm das Hindernis wechselte im Anreiten die Höhe von Bodennah bis 1 m etc. - weil es ein Spruchband ist das an zwei Seilen hängt, die von zwei anderen Reitern gehalten werden  ;D das wabert eh  dauernd und wenn dann einer der Halter unkonzentriert ist oder sein Pferd herumspackt, hat das lustige Auswirkungen auf das Hindernis *hüpfspringherumwall*  ;D
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Offline MettieTopic starter

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #8 am: 17.01.11, 15:11 »
Aaaaaah, vielen Dank ihr lieben, jetzt bin ich aber froh, dass ich mir meine Vorbilder nicht zu Feindbildern umdenken muss (von letzteren hab ich eh schon so viele!  ;D )

Vielen Dank für die Erklärungen!!! Jetzt fehlen mir nur die Angaben zu den Wettkampfmaßen in der VS.

Ich fasse also zusammen:
- feste Naturhindernisse sind natürlicher und werden von Pferden lieber gesprungen als die luftigen bunten Stangen (kann ich nicht nachprüfen, denn ich kann an einer Hand abzählen wie oft ich im Gelände was festes gesprungen bin  ;D allerdings war das Pferd da auch immer sehr motiviert, im Gegensatz zu Stangensprüngen, die mochte er anfangs gaaaarnicht  :P ;D )
- feste Hindernisse sind sicherer, weil sie aus hohem Tempo gesprungen werden und bei losen Teilen die Gefahr bestünde, dass die Stangen dem Pferd hinterher und zwischen die Beine fliegen
- feste Hindernisse können gestreift werden und dichter/kraftsparender übersprungen als Stangenhindernisse
- sie sind vom Pferd leichter zu taxieren
- sie leiten sich aus der Gebrauchsreiterei und militärischer Nutzung ab

Zu den Unfällen:
- sind in niedrigen Klassen nicht häufiger als bei Springreiten auch
- in höhreren Klassen wird Überforderung durch strenge Kontrollen vermieden
- die skandalösen Szenen die wir noch im Kopf haben stammen aus der Zeit vor Athen, als noch der lange Parcous dafür sorgte, dass viele Pferde erschöpft waren, es kam zu mehr Unfällen
- generell sind die Olympischen Spiele/WMs etwas unfallträchtiger, weil hier auch Nationen starten bei denen VS nicht wirklich populär ist, und deren Reiter ansonsten in den Prüfungen der "Vielseitigkeitsländer" nie mithalten könnten. Sie sind überfordert sind mit den int. Anforderungen.
- außerdem sind die Unfälle oft nicht auf die Tatsache zurück zu führen, dass die Hindernisse fest sind, sondern auf andere Faktoren.
- Vielseitigkeitspferde werden zum großen Teil alt und starten auch noch bis ins hohe Alter an den höchsten Prüfungen. Sie sind durchtrainiert und oft gesünder als Spring- oder Dressurpferde.

Binesdiva, ja klar dass es die VS auch auf niedrigerem Niveau gibt, aber ich meinte auch dass ich glaube, dass eine VS-Springprüfung der höchsten Klasse nur einer normalen Springprüfung auf L Niveau entspricht... ich meine sowas hätte ich mal gehört.

Ich finde an dem Sport wie schon gesagt auch die Vielseitigkeit und Nähe zur ursprünglichen Nutzung des Pferdes so reizvoll.
Wer auf regionalem Niveau Vielseitigkeiten startet, kann meiner Meinung nach nix falsch machen. Er muss sein Pferd hierfür vielseitig ausbilden und topfit halten, was dem Pferd nur zu Gute kommt (wer rastet der rostet!). Außerdem habe ich den Eindruck, dass VS-Pferde ausgeglichener sind als die z.b. viele spinnerte Dressurgäule die nicht auf die Weide dürfen und nur im Schritt ins Gelände tingeln, weil sie nüber Ameisenknochen stürzen. Auch die Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter ist viel bedeutender als in anderen Sportarten.

Zu guter Letzt denke ich dass man ein VS-Pferd niemals erfolgreich zu dieser Leistung zwingen könnte, wenn es keinen Spaß daran hätte. Vielleicht käme man noch irgendwie durch (wenn überhaupt), aber ich glaub die erfolgreichen Pferde haben Spaß an ihrem Sport (was man wohl von der Vielzahl der Dressurpferde nicht behaupten kann)...


Jedenfalls habt ihr mich sehr beruhigt, vor allem die Tatsache, dass lose bzw Schaumstoffsprünge das Unfallrisiko nicht senken würden und die Unfälle nicht häufiger sind als in anderen Sportarten. Ich kam mir schon vor wie ein sensationsgeiler Zuschauer des Grand National, der sich an Unfällen der Pferde erfreut :-(
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geolina

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #9 am: 17.01.11, 23:52 »
hallo,

meine rl ist früher vielseitigkeiten geritten. als ich mal sagte, also die reiter, die sowas springen müssen ja nen schuss haben, sagte sie: die pferde auch  ;D. anscheinend gibt es auch adrenalinjunkies unter den pferden ;).

alex

Offline terra

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #10 am: 18.01.11, 09:02 »
kann ich für mein Pferd nur bestätigend abnicken  :D  ;D

Offline donau

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #11 am: 18.01.11, 10:26 »
hm, meiner erfahrung nach (vom sehnsüchtig zuschaun mangels geeignetes pferd bis jetzt) passieren die meisten unfälle in nationalen bewerben in klasse A - der ersten, in der man wirklich reiten können muss. drunter machen die pferde alles von allein, grad so, als wollten sie sagen: halt dich fest, und nerv mich nicht, ich mach das *yippiieee* ;D
ab L sind pferd und reiter meist so gut ausgebildet, dass die unfallhäufigkeit sinkt. analog ist das in springprüfungen zu beobachten, allerdings eine klasse höher, also L ist am unfallträchtigsten, ab L/M sinkt das wieder. zudem hilft die bauweise fester hindernisse oft, dass die pferde "drüberrutschen" können, anstatt in die stangen zu krachen, und dort zu stürzen, weil die bestandteile zwischen den beinen landen.

was die höhe betrifft: die maximalabmessungen im parcours und gelände in der HÖHE entsprechen jenen der klasse L, jedenfalls auf nationalem niveau. 3* und 4* bewerbe sind glaube ich M-höhe (weiss ich nicht so genau, dafür wäre ich zu feig ;D ), allerdings hast du da eine andere tiefe der sprünge, die anforderungen sind einfach anders ;) höhe ist nicht das entscheidende kriterium. hab mal mit einem springreiter diskutiert, der hat mir gesagt, vs-reiter wären völlig verrückt: springen nix über 1,35 m, aber schmeissen sich über gräben und wälle ;D

warum feste hindernisse ist ganz einfach: ohne wär´s keine vs, das grade macht ja spass. und ich hoffe mal drauf, dass das schimmelchen das auch so sieht, andeuten tät sie´s ja ;D
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Offline Figonero

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #12 am: 18.01.11, 12:55 »
Och, so vom zugcken taet ich sagen, die Schwierigkeit der VS-Hindernisse ist nicht die Hoehe/Tiefe, sondern "Psychologisch", sowohl fuer Reiter, als auch Pferd. Ich erinnere mich an Barcelona, da hatten sie so Art Sennerhuetten aufgebaut, der Parcours ging ueber die Daecher, der Sprung war von Dach zu Dach. Nicht weit, wenn das Stangen auf dem Boden gewesen waeren mit Platikplane dazwischen oder so, waere sogar ICH das gesprungen, aber da war dann halt ein Loch von mindenstens 3 Metern drunter. Da faengt das Kopfkino an (beim Reiter). Wassereinspruenge sind Kopfkino fuers Pferd. Zoegert man da, reitet zimperlich unter Tempo an, gehts dann halt schief. Aber genau das ist ja die Essenz der VS-Strecke. Nimmt man das raus, koennte man Skirennen auf dem Idioten-Huegel veranstalten, oder die Formel 1 mit runtergetunten Go-Carts aufm Supermarktparkplatz ausrichten.
Aber eine andere Frage, ich habe mich schon immer gewundert, warum die VS Reiter so "komisch" springen, also so ganz anders sitzen, als aus dem Parcous gewohnt. Irgendwie sieht das fuer mich oft "hinter der Bewegung" aus, teilweise auch die Beine vorne rausgestreckt bei den Tiefspruengen....

Gibt es dafuer einen technischen Grund? Man ist halt das  nach-vorne-gehen aus dem normalen Springe so gewohnt, das das VS Springen merkwuerdig wirkt. Ich kann mir auch nicht erklaeren, welchen Vorteil das hat. Ihr seht, ich hab keine Ahnung, vom Springen wenig und von VS gar nicht. Bitte um Aufklaerung
Kerstin

Offline carola

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #13 am: 18.01.11, 13:19 »
Das ist mehr Richtung Chiron. Und nein, man sitzt nicht hinter der Bewegung, sondern bleibt im Schwerpunkt des Pferdes, während die Springreiter ihren Schwerpunkt vor den des Pferdes verlagern und bei der Landung im Grunde fast dahinter.
Wenn das Pferd stürzt und sich überschlägt, wird der VS-Reiter über den Hals des Pferdes wegkatapultiert (selbst unfreiwillig getestet bei einem kleinen Sprung, es funktioniert wirklich), während die Springer drunter liegen würden.
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Offline Figonero

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Re: Vielseitigkeit - warum feste Hindernisse?
« Antwort #14 am: 18.01.11, 13:50 »
Das leuchtet ein, aber warum springen die Parcoursler dann nicht auch so ? Oder beguenstigt das Eine die Balance (VS) und das Andere die "Potenz", und nehmen dafuer in Kauf evtl. unter dem Pferd zu landen?
Kerstin