Autor Thema: wer knackt sein pferd  (Gelesen 11834 mal)

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Offline Binesdiva

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #30 am: 28.10.10, 14:36 »
Vielleicht sollten wir mal wieder Begriffe klären.
Was ist Härte?

Härte an sich ist doch nicht schlimm, ich finde es nur fatal, wenn's ungerecht wird.
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Offline zaino

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #31 am: 28.10.10, 14:45 »
Olli, mein Freund leitet ein Jugendwohnheim. Ganz viele Azubis aller Berufsbranchen etc. In KEINER Ausbildung kriegst was geschenkt. Das ist schon mal klar. Die jungen Leute werden überall erbarmungslos abgekocht, ausgenutzt, davongejagt, wenns grad mal "nicht passt"... "nicht übernommen" u.s.w.

Worum es mir geht - die Ausbildung ist irgendwie komplett einseitig ausgerichtet, allein auf die Nachfrage der großen Turnierställe und Händlerställe und sonstigen Betriebe, in denen es um viel Geld geht. Was ich meinte mit meiner letzten Frage: Ist dieses Segment wirklich SO GROSS? Wie viele Ställe gibts da pro jahr, die wen einstellen? Oder ist die Fluktiation so groß oder werden so viele Bereiter vom ungehorsamen 750-kg-Hengst an die Wand geklebt?

Bereiterlehrlinge, die
- Freizeitreiter grundsätzlich total doof finden
- selber krasses Unwissen zum Reiten und zur Spezies Pferd mit sich rumtragen, weil sie es leider (von wem auch immer?) nicht besser gelehrt kriegen
werden sich, auch wenn sie genügend "hart" sind, sich durchsetzen können, Pferde "schnell fertig machen" können, absolut furchtlos sind, technisch vortrefflich reiten u.s.w. nur noch ein relativ eingeschränktes Berufsfeld finden... ??? *flöt*

Binesdiva, klar, man soll Cravallo-Artikel nicht auf die Goldwaage legen, *grins*... aber man macht sich schon seine Gedanken. Es geht ja auch anders, es GIBT Betriebe mit sehr guten Schulpferden, die man, wenn man sich nur Mühe gibt, auch irgendwann nachreiten kann. Wie Du "Berufsreiter" beschreibst, fragt man sich, wieso das überhaupt noch wer machen möchte, da muss man schon SEHR pferdeverrückt sein... 

Offline Binesdiva

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #32 am: 28.10.10, 15:21 »
Naja, weil die meisten den rosaroten Wendytraum träumen...da kommen eben keine bösen 750kg-Hengste, Stall misten und Querulanten-Kunden drin vor.

Die Abbrecherquote in diesem Beruf ist sehr hoch, manche sprechen von 70%. Genau deshalb machen die ja diese Auswahlverfahren.
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Offline terra

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #33 am: 28.10.10, 15:58 »
Achtung -
Überschneidung mit Binesdiva

Bine - ich glaube wir meinen die gleichen  ;) (kennst Du noch den alten Kaskadeur?)  ... waren aber alles gute Seelen ... und meiner Meinung nach weiterhin gut um die "guten" von den "schlechten" Erbsen zu trennen - es geht ja nicht um Amateure sondern um werden wollende Profis.  Ich fand übrigens die RAZ-Prüfer in Ansbach weder nachsichtiger noch strenger wie bei den normalen "Vereinsstall" RAZ-Prüfungen. Achselschwang war dagegen eine ganz andere Hausnummer, DIE wollten wirklich was sehen und haben sogar in der Theorie bis zur Wurzel nachgebohrt.

Zaino - wer bildet überhaupt Berufsreiter aus? - alleine die Anforderungen an den Lehrbetrieb sind recht hoch - da bleiben nur die regional "Grossen" übrig und die Abbrecherquote im ersten Lehrjahr ist nicht ohne. Im Endeffekt ist der Test dazu da, die "von Beruf Tochter"-mädels und Wendygirls und ... auszusieben - also die Abbrecherquote (es stört den Betriebsablauf schon, wenn der fest eingeplanter Lehrling nach einem halben Jahr "und tschüüss" sagt, weil er doch lieber studieren möchte oder Kfz-mechaniker lernen  ;D) zu senken, den Betrieben die Auswahl  zu vereinfachen
 
Und nach der Lehre ? Reiter, die ihr Handwerk verstehen sind doch gefragt, sowohl von den "grossen" Pferdebesitzern, als auch von uns "Normalos", wenn wir Probleme haben. Wobei ... ich denke, als angestellter Bereiter wird man ausser in Nobel/Staatsbetrieben nicht alt - also Selbstständigkeit  oder Umschulung ?

Offline Binesdiva

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #34 am: 28.10.10, 16:08 »
Nee, den kenne ich nicht. Ich hatte Blue Moon und hach, wie hieß denn der andere? Genauso alt, genauso so groß (also 180cm), nur dunkelbraun. Auch ein altes S-Dressurpferd.
Ich war letzten Herbst da, zum Trainer B-Basissport.
Den Trainer B-Leistungssport habe ich dann in Hoya gemacht, da waren die Schulis irgendwie anders. Nicht so alt, und einfach feiner zu reiten. Auch die Bereiterlehrlinge dort waren irgendwie ein andere Klasse (um mal wieder die Kurve zum Thema zu kriegen).
Alleine schon vom Äußeren, vom Auftreten und auch vom Reiten.
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Offline Binesdiva

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #35 am: 28.10.10, 16:11 »
Ha gefunden!
Karim!

Aber wieso steht bei den beiden nur noch A/L-Dressur? Bei mir war's noch M/S. *grübel*
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Offline terra

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #36 am: 28.10.10, 16:21 »
Den durfte ich als "junges" Pferd mal reiten  ;D, fand den gar nicht schlecht

Offline Beagle-Petra

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #37 am: 28.10.10, 16:26 »
Ich finde den Artikel etwas zwiefelhaft. Bei mir entstand der Eindruck, daß die Autorin sich selbst für eine sehr feine, sehr gute Reiterin hält, die aber ihr Können auf den verrittenen Schulis nicht zeigen konnte. Tatsächlich wissen wir aber nicht, ob sie wirklich so gut ist. Läßt sich also alles nur sehr schwer beurteilen.
Anosnsten finde ich gut, daß sie recherchiert hat, das öffnet vielleicht der rosaroten, glitzernden Wendy-Fraktion mal die Augen.

Eben, so sehe ich das auch. Sie hat einen guten Einblick gegeben in einen Ausbildungs- und Berufsalltag, wie er IST und nicht, wie wir ihn uns wünschen. Und ich denke mal, dass ausgesucht wird nach "seinesgleichen" von der Mentalität her, damit alles weiterhin seinen "bewährten" Gang nimmt.

Das Können der Autorin steht eigentlich gar nicht so sehr zur Debatte. Es muss schon ausreichend sein, sonst hätte sie die Vorrunde nicht geschafft. Letztlich ist sie ja wohl nicht am "Können" gescheitert, sondern an reinen physischen Voraussetzungen (nicht ausreichend körperliche Kraft und Härte) und an der psychischen Komponente "nicht die gewünschte Form von Biss". Und das ist eben der Knackpunkt: Mache ich eine solche Ausbildung, werde ich damit Teil dieses Systems. Wenn ich die Ausbildung anfange, dann habe ich mich bereits für das System entschieden bzw. bin diesem durch die persönliche Vergeschichte schon tief verbunden. Dazu kommt dann der Punkt, ob man das, was man will, auch umsetzen kann (Fähigkeit, körperliche Härte und psychische Belastbarkeit).

Insofern ist dieser Artikel eine gute Grundlage, die Ausbildung als solche und Alternativen konstruktiv zu diskutieren.
Nur echt mit dem Beagle!

Offline zaino

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #38 am: 28.10.10, 16:59 »
Und ich denke mal, dass ausgesucht wird nach "seinesgleichen" von der Mentalität her, damit alles weiterhin seinen "bewährten" Gang nimmt.
Na suuuper, dann bewegt sich da auch in der Zukunft wenig, gell? "des ham mir scho allweil so gmacht, des machma a weida so..."  ::)

Ok, gibt ja diese sparten, Zucht& Haltung, die mussten damals in Achselschwang nicht ganz so hoch und gut springen, und in der Dressur waren die Anforderungen auch vergleichsweise niedriger... Dann gibts natürlich Reiten in diverser  Ausführung, Schwerpunkt Rennreiten od. -Fahren bei den Traberleuten gibts auch. Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun.
Ist es sozusagen noch ein Relikt aus der vormotorisierten Zeit...???

Offline Kiowa

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #39 am: 28.10.10, 19:47 »
Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun. Ist es sozusagen noch ein Relikt aus der vormotorisierten Zeit...???

Ich verstehe die Polemik nicht ganz. Warum sollte sich ein Ausbildungsberuf am Bedarf von Freizeitreitern orientieren? Wie soll ein Berufsreiter von denen leben und seine Miete bezahlen? Um als Berufsreiter einigermaßen leben zu können, musst du täglich 6-8 Pferde reiten und dazu noch einen Teil Stallarbeit erledigen. Welcher Freizeitreiter oder Verein oder Gemeinschaft könnte so jemanden bezahlen? Oder hätte Bedarf an so jemanden? Ausgebildet wird ja nicht für die hochheilige Kunst der Reiterei, sondern für die großen Ausbildungs-, Turnier- und Zuchtställe, die festangestellte Reiter brauchen, bei denen jedes Jahr Hunderte von Pferden durchgeschleust werden, die haben den Bedarf, die können's bezahlen.

Das mag man blöd finden, spielt aber für diejenigen, die sich heute bewerben und in drei Jahren ihre Miete mit Reiten verdienen wollen, erstmal keine Rolle. Und für diejenigen, die beurteilen müssen, ob jemand von der Kraft und dem Charakter und den reiterlichen Vorkenntnissen überhaupt das Zeug zu dem Knochenjob hat, so wie er heute ist, auch nicht.
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Offline zaino

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #40 am: 28.10.10, 20:12 »
Denke mir halt, dass es für DIESE Ausbildung in genau DIESER Form nicht (mehr) sooo viel Einsatzmöglichkeiten gibt?
Aber gut, wenn es die doch gibt *achselzuck* dann ists ja gut.

Offline Kiowa

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #41 am: 28.10.10, 20:33 »
Die FN hat 760.000 Mitglieder (ob da die Anschlussverbände eingerechnet sind, weiß ich nicht), die VFD hat ca. 60.000 Mitglieder. Und hinter dem Turniersport stehen die Züchter und Händler.

Nur weil man als Freizeitreiter, der überwiegend in Freizeitreiterkreisen unterwegs ist, diese Art von Ausbildung oder Reiterei nicht mehr zukunftsweisend findet (wobei man dann auch erstmal gucken müsste, was dabei nun wirklich rauskommt - ich würde fast wetten, dass es wie in jeder Ausbildung ist, gute und schlechte, Leute, die damit ihr Lebensziel erreicht haben und Leute, bei denen es erst der erste Schritt zu höheren Zielen ist), dann  heißt das ja nicht, dass Leute, die einen Totilas kaufen können, keine Angestellten mehr brauchen. ;D

Ob das gut ist oder schlecht, hat damit nichts zu tun.
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geolina

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #42 am: 28.10.10, 22:05 »
hallo,

öhm, also der vfd ist für mich nun nicht wirklich die alternative zur fn, von der reiterlichen ausbildung her ist das doch eher - hm, für mich wenig interessant. ich dachte aber, dass putz, wie in diesem interview auch angeklungen, eigentlich eine neue fn bilden wollte - so pro pferd und so und so mit mehr zeit und so und ach, ich sollte eben nicht alles glauben, was ich so höre *pfiffel*

nebenbei ich unterschreibe voll bei esge:
sattelgurt klauen und in die hände schlagen, wenn junge pferde mit auszubildenden in der halle sind, hat nix mit ausbildung zu tun. das sind volldeppen. und ich glaube da würde ich die hände über dem kopf zusammenschlagen, wenn mir das jemand als ausbildung verkaufen wollte.

evtl. liegt die abbrecherquote nicht an der nicht vorhandenen härte, sondern schlicht daran, dass man ab und an doch mitdenkt. ich kenne z.b. eine abbrecherin - die macht nun woanders weiter, beißt sich da durch und hat es mit einer körpergröße von 1,59 in einem dressurausbildungsstall bestimmt nicht total einfach ;). dass die abgebrochen hat lag schlicht daran, dass sie im alten stall nicht ausgebildet wurde. ende.

also die aussage: es muss schnell gehen - weil der kunde will das so, fand ich eben für mich schwer zu knacken und das sag ich als jemand, die absolut hinter dem fn-ausbildungsweg steht und auch nix gegen härte hat, z.b. wenn jemand sein pferd verschwitzt in der ausbildung zurück in die box stellt, dann würde ich ihm auch gönnen, dass er mal den anschiss seines lebens bekommt, soll ja kein zuckerschlecken sein und der soll sich das merken ;) - ich hab eben nur langsam das gefühl, dass die fn ihren ausbildungsweg verliert in dem ganzen turnier- und erfolgsgetue.

alex

esge

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #43 am: 28.10.10, 22:12 »
Ausgebildet wird ja nicht für die hochheilige Kunst der Reiterei, sondern für die großen Ausbildungs-, Turnier- und Zuchtställe,  

Und genau hier stößts mir halt sauer auf.

Von so vielen Seiten höre ich inzwischen, dass erfolgreiche Turnierteilnahme und Reiterei, wie sie in den Richtlinien steht, wie die klassische Reitkunst sie vermittelt, sich nicht mehr vertragen. Ergo also auch eine professionelle Ausbildung sich nicht mehr mit der klassischen Reitkunst verträgt.
Solange schnelldressierte Esel vorn stehen, solange müssen Berufsreiter schnelldressieren. Das Dilemma des Berufsstandes verstehe ich. Den Rest nicht und ich werde ihn nie verstehen und will das auch nicht verstehen.

Und was all die fein reitenden Berufsreiter angeht, die schon mit Rücksicht auf ihren eigenen Rücken schonend reiten müssen - entschuldigung, da lachen einfach nur die Hühner! Warum sind denn alle Berufsreiter mit 30 spätestens kaputt im Rücken? Wobei keiner fragt, wieviel Gäulen sie in der Zeit die Rücken kaputt gemacht haben.

Vielleicht ist Hessen Notstandsland. Aber HIER sehe ich die schön und gut reitenden Berufsreiter nicht. Hier sehe ich verbiestert arbeitende Leute, die Böcke am Fließband abfertigen, die auf Teufel komm raus die Köppe runterziehen, die die klassische Reitlehre mit Füßen treten, wo knapp Vierjährige oben eng eingestellt werden, wo 6jährige auf S-Niveau geknüppelt (wörtlich!!) werden, wo Teenie-Nachwuchsreitern mit Potenzial vermittelt wird, dass es ihren Pferden nicht gut tut, länger als 2 Stunden auf die Weide zu gehen, weil sie ein Bäuchlein kriegen könnten und wo Anfänger gesagt bekommen, dass kalt aus dem Stall weg ausbinden richtig ist.

Es gibt die anderen. Aber ich empfinde sie als eher seltene Ausnahmen.

Und noch eine Randbemerkung: Die FN birgt in ihren hohen Mitgliederzahlen einen relativ großen Anteil von eben Freizeitreitern ohne nennenswerte Turnierambitionen. Allerdings weiß die FN immer noch nicht so recht, was man mit denen anfangen soll...

Offline Mutzel

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #44 am: 29.10.10, 10:46 »
Na suuuper, dann bewegt sich da auch in der Zukunft wenig, gell? "des ham mir scho allweil so gmacht, des machma a weida so..."  ::)

Ok, gibt ja diese sparten, Zucht& Haltung, die mussten damals in Achselschwang nicht ganz so hoch und gut springen, und in der Dressur waren die Anforderungen auch vergleichsweise niedriger... Dann gibts natürlich Reiten in diverser  Ausführung, Schwerpunkt Rennreiten od. -Fahren bei den Traberleuten gibts auch. Denke mal, die ganze Ausbildung hat nix mit dem breiten Feld "Freizeitreiten" zu tun.
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Erfahrungen aus meiner eigenen lehrzeit (Pferdewirt Z+H):

Start im ersten Lehrjahr in der Berufsschule: 5 Rennreiter (nach dem 2. lehrjahr sind die in ne andere Berufsschule gekommen -waren noch 2), 7 Bereiter (zum Schluß noch 3 oder 4, alle durch die Abschlußprüfung gerauscht), und 16 oder 17 Z+H.
Im dritten Lehrjahr waren wir noch bei 14 Leute in der Klasse. Die Mehrheit ist im oder nach dem ersten jahr abgegangen, eben WEIL es bei den meisten Wendyträume waren. Mit der harten Realität: der kunde ist König, Stallarbeit, und eben meist nicht die "feinen" Pferde zum Reiten kamen sie nicht klar. Und letzten Endes: auf welchen Pferden sitzt denn der berufsreiter zu 80%?? Im günstigsten Fall  auf jungen Zossen (aber bitte nicht so lange, denn Beritt ist teuer!) oder auf verkorksten.
Ich hatte dann ürbigens nach 2 Jahren diversen Ställern die Schauze voll und war kurz vorm, Umschulen, bin dann zum Fahren gekommen und doch dabei geblieben. Mittlerweile seit 5 Jahren damit selbstständig.
Härte und Durchsetzen sind für mich 2 paar Schuh. hab dieses Frühjahr auch n neues Pferd gekauft -stand nicht (toll, bin immer alleine im zweispänner unterwegs), ging keine 10 m ein Tempo und und und. Mittlerweile steht sie jederzeit frei, angefasst hab ich sie natürlich, aber nicht gebrochen. Wärte nämlich n Eigentor für mich .