so, ich hab das jetzt auch gesehen - und mich nur gewundert. denn, ganz ehrlich, das arme pferd mit dem unterkieferbruch, das nur durch herrn karl gerettet wurde, der bewegungsstall, bei dem die laufgänge durch EIN pferd versperrt werden konnten, mit viel bewegung aber "bewegung kommt in die herde, wenn das heu kommt" (= pferde eigentlich immer hungrig, nix mit artgerecht, und immer am streiten ums heu).
ich fand es durchaus gut und spannend, zu zeigen, dass sportpferdehaltung relativ wenig mit dem zu tun hat, was ein pferd an grundbedürfnissen hat. allerdings hat man in großstadtnähe nunmal eher selten 15 hektar für die pferde über. aber die meisten menschen wohnen nunmal in der (groß)stadt, ergo muss der stall in erreichbarer nähe sein *ähem*. und eine vergitterte box verhindert nunmal beisserein und schlägereien, und gibt auch rangniedrigen pferden die chance, in ruhe zu fressen, sich zum schlafen hinzulegen, und vorallem individuell und bedarfsgerecht versorgt zu werden.
und totilas kommt immerhin 4x am tag raus, wird geputzt, betüddelt, darf grasen, spazieren gehen und leistung bringen - so manches auf einem matschauslauf ohne heu 12h-am-tag-draussen-muss-nicht-geritten-werden pferd würde glaub ich gern mit dem tauschen.
nein, ich bin kein verfechter der reinen boxenhaltung (obwohl ich wirklich grund dazu hätt *geolinadiehandreich* mit einem pferd, dass es schafft, sich mit 4 anderen auf 4,5h stehend die einzige verletzungsmöglichkeit zu suchen um platt zu sein
). ich finde, pferde sollen soviel wie MÖGLICH raus. und es gibt exemplare, die vertragen 24h gruppe nicht - weil sie schwerfuttrig, rangniedrig, oder chronisch krank sind. und weil ich das tier auch reiten möchte (ok, ich korrigiere: nutzen zum spass haben
). insofern eben die betonung auf "soviel wie MÖGLICH"- mindestens ein paar stunden am tag, am besten ganztags, und nachts box, die auch vergittert sein kann, und relativ dunkel - nachts macht das keinen unterschied
dafür muss am auslauf heu sein, oder weide, die pferdeanzahl der fläche angepasst, wasser muss verfügbar sein, schatten im sommer. kann auch heissen, dass das pferd allein rauskommt, für 2-3 stunden am tag. so möchtegern-superstarpferde-besitzern erkläre ich dann ganz gerne, dass sie, wenn sie das pferd nicht auf den auslauf lassen, ja jemanden bezahlen können, der so wie mit totilas 3-4x am tag was tut, spazieren geht etc., wenn sie die zeit nicht haben. eine stunde am paddock ist da meist die bessere alternative *fg*
ich fand in dem beitrag die extremfälle ein bissche zu sehr betont, ein pferd, dass beim antrainieren für die hlp belastungsrehe bekommt, hat vermutlich eine tieferliegende erkrankung, karl als retter der reiterei, und das was von dem pferd gezeigt wurde, wie "toll" der läuft, die unreflektierten aufnahmen von pferden in boxen..... das war mir ein bisschen zu schwarz-weiss, zu sehr wendy-denken.
gut allerdings fand ich die darstellung des ldr als "alter unsinn mit neuem namen"
, genauso wie die sache mit dem touchieren. auch die darstellung dessen, dass nicht alles, was die profis machen, sinnvoll ist, und offizielle auch keine götter, könnte denkprozesse auslösen. darum fand ich´s ein bisschen schade, dass da zuviel sensationsjournalismus dabei war, um wirklich ernst genommen zu werden.