Autor Thema: WDR Die Story "Du armes Pferd - gliebt, gequält,gedehmütigt  (Gelesen 83857 mal)

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Offline pedro

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Peters war wirklich eher anzuschauen als manch anderer.
Obwohl die Moskitodichte wohl doch ziemlich hoch war, oder warum wedelt der immer so???  8)
Musik fand ich auch mal was anderes!  :D

Allerdings glaube ich auch, dass du eher den Günther Seidel meinst.

zaino,
da kann ich dir jetzt leider so gar nicht zustimmen.
Ich muss jetzt mal zugeben, dass ich nur wenige S-Dressur Reiter kenne, so 4 oder 5 vielleicht. Von denen hält nur ein(e) einzige ihr Pferd in einer Paddockbox. Alle anderen stehen in einer Box (manchmal mit Fenster). Eines der Pferde kommt manchmal, d.h.  nicht irgendwie täglich oder wenigstens wöchtenlich sondern eben manchmal bei sehr gutem Wetter mal ne halbe Stunde auf eine kleine Einzelkoppel. Alle anderen Reiter lehnen Koppel/Weide schlichtweg ab. Die reiten vielleicht mal ne Runde Schritt ins Gelände und finden das absolut ausreichend. Wenn überhaupt.
Reiter auf L/M Niveau kenne ich ein paar mehr und da schwankt die Bandbreite zwischen Offenstall bis Einzelhaft in Innenbox.
Leider muss ich ja zugeben, sportlich sind die Innenboxknastis meistens die erfolgreicheren. Liegt aber auch nicht unbedingt an der Haltungsform sondern an der Einstellung und der entsprechenden ehrgeizigen Konsequenz ihrer Reiter. Während die Offenstaller öfter mal fünfe gerade sein lassen und sich dran freuen, dass es Pferdi heut so gut geht, fühlen sich die anderen doch immerhin meist verpflichtet täglich "richtig" zu reiten und haben dadurch einfach auch einen Trainingsvorsprung. So stellt sich das mir jedenfalls dar.
 
Problemlösung a la Captain Becker: Kann ich nicht einfach auf was schießen?

Offline zaino

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pedro, ... das ist der härteste Schlag, seit man mir gesagt hat, dass es kein Christkind gibt, und mich noch ausgelacht (und da war ich 6...)  :(

Offline felis

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Ich kenn zugegebenermaßen nur einen S-Dressurreiter, aber dessen Pferde haben Weidegang - ganzjährig  und nicht nur ne Stunde pro Tag.  ;)
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Offline Kimble03

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Und isser erfolgreich?
Paddockbox?
Fenster?
*Häkchen auf dem Fragebogen ankreuze*
Entgegen allen anders lautenden Meinungen und Darstellungen ist es wirklich überraschend, dass so ein Junggemüse-Keks das allgemeine Gedöns, das mit dem Werden und Sein eines Reitpferdes zusammen hängt, so unglaublich einfach, willig und großartig umsetzt und dabei auch noch wahnsinnig gut aussieht.

Offline pedro

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Sorry zaino,
aber ich seh es halt fast täglich so.
Vielleicht ist das auch regional unterschiedlich.
Keine Ahnung.
Bei uns hier kommt es auch ein wenig (oder mehr) auf den RL an. WEnn der sagt, Koppel ist Scheiße, dann sieht das PFerd auch keine Koppel.

Vielleicht seh ich aber auch wirklich nur genau die Negativbeispiele und erkenne die anderen L/M/S Pferde gar nicht unter ihrer Dreckschicht auf der WEide.
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Offline Figonero

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Es ist doch wohl auch so, dass die "ehrgeizigen" (Profi-)Reiter nicht groesser Lust haben, das Training heute sein zu lassen, weil das Pferd nass auf der Koppel steht, bzw. erst mal 1 cm Schlamm abzukratzen um dann den teuren Massattel auf den Rest-Modder zu werfen. Eine gewisse "Verfuegbarkeit" des Pferdes wird da schon erwartet. Ob das nun wieder aus ethischer Sicht in Ordnung ist, dass heisst, ist ein Reit-Pferd mehr "Reit-" oder mehr "-Pferd", das waere nun wieder Ansichtssache
Kerstin

Offline terra

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ich kenne solche und solche - aber die, die rausgehen haben mehr Decken wie ich Jacken - nass und/oder schlammig ist da nicht  ;)

Ab einem gewissen Level gehören auch  ordentliche Trainingsmöglichkeiten dazu - was nützt die pferdefreundlichste, schönste Anlage, wenn ich meinen Dressurtrainier nicht mitbringen darf oder wenn nun mal der Trainer/Bereiter an einem Stall beschäftigt ist, bei dem der SB das Geld für einen Umbau nicht hat

Offline Lacona

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Guter Offenstall mit gutem Allwetterplatz oder gar Halle ... gibts ganz ganz ganz selten.
Wäre ich ein S+x Reiter, müßte ich mein Pferd wöchentlich, wenn nicht täglich!, in die Halle karren.
Sollte ich das Glück haben, eine zu finden, die ich mitnutzen kann ...
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
(Peter Fox)

Offline zaino

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Guter Offenstall mit gutem Allwetterplatz oder gar Halle ... gibts ganz ganz ganz selten.
Yep, haben wir, guten Aussenplatz mit GUTEM Offenstall - aber da passt leider auch nicht jedes Pferd 'rein... und z. B. mindestens 3 Stück bei uns zeigen deutlich, dass sie gern mehr Zuspruch und Abwechslung hätten OBWOHL jetzt ca. 3 ha Platz zum Rumstrawanzen da wären... 

Naja, 9 Monate im Jahr ist der Platz echt gut. Aber wir hatten letztes Jahr fast 3 Monate lang eine geschlossene glibberige Eisdecke da drauf, da ging auch nix. GAR nix.

Und ja, gute Decken halten das Viech sauber. Keine Frage.
Also ich kenne schon so Nobel-Sportställe, da kommen die reihum in die Führanlage, dann reihum raus mit Decke auf eine, sagen wir mal, ganz passable Koppel, so lange der boden es erlaubt (nach Dauerregen rollen rutschende Hufe nun mal die Grasnarbe gnadenlos auf, und Rutschen zerrt fies an Bändern und Sehnen!) und später reiten. 4x am Tag schürt der Futtermeister durch, 1-2x am Tag wird geritten. Das ist Intensiv-Betreuung. PLUS doch ein wenig freie Bewegung, Luft und Sonne und Gras schnuppern. Friedliche Gesellen kommen zu 2 'raus =Sozialkontakt. Gibt schon schlimmere Haltungsformen.
Ganztags in einem doofen Matschpaddock stehen müssen im Winter, ohne Bewegungsanreiz, OHNE Reitmöglichkeit weil der Reitplatz grad absäuft und dito die umliegenden Feldwege und Wiesenwege, ist auch nicht grad super anregend. :-\

Offline sasthi

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Lacona, gut geführter Offenstall mit Halle halte ich zumindest in Süddeutschland (in dem Fall Bayern) für reine Utopie. Ich kenne einen Stall (Gut Ebenroth), wo ich sag "ja, das ist durchdacht", nur... fahr mal 150 km einfach...  ::)
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

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Offline felis

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seufz - der gut geführte OS mit Reithalle ist nahezu überall DIE gesuchte Marktlücke.
In Südbayern kenn ich aber jemand der grade sowas baut *zu Ali wink*  ;)
Schade dass du so weit weg von mir bist...  :'(
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Offline zaino

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... naja, Ihr Herzchen, ich glaub bei mir um die Ecke steht sogar schon sowas, nur: Latze mal jeden Monat 350 Euronen aufwärts...  ::) Bei aller Liebe, da hab ich Grenzen.
Andererseits, wenn ich bedenke, in der gleichen und noch höheren Preisklasse liegen "Nobelställe" mit Halle, Galoppbahn, Reitplatz, Führanlage - ABER die Koppel musst Du extra dazupachten UND pflegen UND das Raus- und Reinführen selber organisieren. Das ganze System ist also nur für reiche Erbinnen überhaupt machbar ...  :P.
450 Öcken oder mehr zahlt man da oft. Die fraglichen Koppeln haben dann in etwa die Größe von 2 besseren Badetüchern. Das ist für mich und mein Leben eine absolut INDISKUTABLE Pferdehaltung, die mir von Seiten des Pferdes gegen das Gewissen geht und von anderer Seite her finanziell nicht machbar.
Und selbst wenn - ich finds unverhältnismässig und unausgewogen, es passt so für mich einfach nicht.
Das muss aber jeder für sich entscheiden.

Es stimmt aber schon - für GUTE Ställe mit VIEL Bewegungsmöglichkeit fürs Pferd gäbe es hohen Bedarf. leider ist ein gut geführter Stall immer arbeits- und investitionsaufwändig. Ich versteh schon, warum manche dann so teuer sind und sein müssen... :-\ Andererseits, wenn einer den Grund selber hat, viel Futter selber machen kann, und muss nur bissl was richten am Hof, und halt seinen Job ordentlich machen, dann läuft jeden Monat viel Geld 'rein, auch wenn ich keine astronomischen Preise verlange.
« Letzte Änderung: 24.10.10, 18:24 von zaino »

Offline sasthi

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Öhm... ich zahle jetzt auch schon knapp 400 Euro, sehe aber, dass sich das Pony dort 100% wohlfühlt, so oft wie jetzt hab ich sie noch nie mit Hängelippe gesehen.
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Offline Rubens

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Lacona, gut geführter Offenstall mit Halle halte ich zumindest in Süddeutschland (in dem Fall Bayern) für reine Utopie. Ich kenne einen Stall (Gut Ebenroth), wo ich sag "ja, das ist durchdacht", nur... fahr mal 150 km einfach...  ::)

Doch so was gibts - in Untermarchenbach. Jedenfalls war er vor 8 Jahren noch gut - als ich da weg bin. Da waren mir dann 120km schon zuviel. ;) Untermarchenbach liegt nördlich von Freising. Nur der Reitplatz war immer sehr tief, aber die Halle tiptop.
"Manche Dinge verschweigt man am besten, indem man ausführlich über sie redet."   Simone Servais

Subito

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....Leider muss ich ja zugeben, sportlich sind die Innenboxknastis meistens die erfolgreicheren. Liegt aber auch nicht unbedingt an der Haltungsform sondern an der Einstellung und der entsprechenden ehrgeizigen Konsequenz ihrer Reiter. Während die Offenstaller öfter mal fünfe gerade sein lassen und sich dran freuen, dass es Pferdi heut so gut geht, fühlen sich die anderen doch immerhin meist verpflichtet täglich "richtig" zu reiten und haben dadurch einfach auch einen Trainingsvorsprung. So stellt sich das mir jedenfalls dar.
 

Das kenne ich nun wieder anders - die Pferde der höheren Klassen kommen nicht so viel o. auch mal vor Prüfungen gar nicht raus, damit sie genügend Power beim Reiten haben. Ein Pferd das man nach 8Std. Auslauf rein holt u. sattelt, bringt deutlich weniger Bewegungsmotivation mit, als einer der "frisch" aus der Box kommt.
Als das Pferd einer M-Reiterin bei uns im Stall mal versehentlich zu lange draußen stand, ist sie nach dem reinholen erstmal wieder nach Hause u. meinte "der muß sich erst wieder etwas abstehen, ich komm abends wieder, sonst bringt das Training nichts..."
Ist zwar bestimmt auch typabhängig, aber ich merk das sogar bei meinem Zausel das der vor dem Ausgang motivierter ist, als direkt danach...

@sasthi
oha, welche Region ist das denn? Bei uns ist man mit 250euro mit allem dabei, inkl. Weiderbingdienst usw.