Autor Thema: wer knackt sein pferd  (Gelesen 11831 mal)

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geolina

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #45 am: 29.10.10, 13:50 »
hallo,

lass mich das mal so zusammenfassen: hart gegen sich - jederzeit; hart gegen das pferd - muss nicht sein ;).

die verbindung von - wenn das pferd so und so ist, dann muss man eben auch mal so und so reiten - das muss einen doch als berufsreiter ank... oder?

alex

Offline Hexle

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #46 am: 29.10.10, 14:14 »
als berufsreiter muss man das nur wenn man sich dem Willen von Besitzern beugt die auch so drauf sind - hat man vernünftige Pferdebesitzer die dem Berufsreiter die Zeit lassen ein Pferd reell auszubilden und auch Korrekturen reel zu erarbeiten "muss" kein Berufsreiter "so" sein ... "so" müssen sie nur sein wenns schnell gehen muss, weil nicht genug Zeit und Geld investiert werden soll
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline zaino

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #47 am: 29.10.10, 15:10 »
Das Problem ist wohl, das muss man sich erst mal trauen, zutrauen und "sich leisten" können:
Wie der Monty Roberts in seinem ersten Buch schrieb, schickte er einige Berittpferde gleich mal wieder nach Hause, von wg. "nicht gut genug". Angeblich oder tatsächlich hat er sich damit nur Respekt in der Branche und bei den Kunden verschafft. (mir hat das, was er da geschrieben hat, persönlich nicht gefallen, nur so als Anmerkung...)
Was man davon aber übernehmen könnte: Dem "Kunden" gleich mal sagen, wie man arbeitet, wie man arbeiten möchte, vermitteln, dass man sich ein gutes Ergebnis von der eigenen Arbeitsweise (reell, so lang wies dauerd dauerrts halt, dafür klappt es dann und das Pferd ist nachher wiederzuerkennen, einiges wert und blamiert den Kunden nicht u.s.w.) verspricht, dass der Kunde aber gern, wenn er damit nicht kann, woanders hingehen kann.
Aber wie gesagt, das ist eine Sache der Persönlichen Traute, der Nachfrage, des wirtschaftlichen Drucks und hängt auch davon ab, ob man selbständig arbeitet oder einen Chef hat der da kräftig mitspricht.  :-\

Geolina, *zustimm*, so ein Berufsreiter braucht auch 'ne eiserne Disziplin UND das Herz auf dem rechten Fleck.
Warum manchmal komplette Wracks von Pferden aus großen Ausbildungsställen kommen? Da hat was nicht nach Schema f funktoniert... ???

geolina

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #48 am: 29.10.10, 15:22 »
als berufsreiter muss man das nur wenn man sich dem Willen von Besitzern beugt die auch so drauf sind - hat man vernünftige Pferdebesitzer die dem Berufsreiter die Zeit lassen ein Pferd reell auszubilden und auch Korrekturen reel zu erarbeiten "muss" kein Berufsreiter "so" sein ... "so" müssen sie nur sein wenns schnell gehen muss, weil nicht genug Zeit und Geld investiert werden soll

hexle,

so meinte ich das - muss man denn so sein wollen, wie die beschriebenen berufsreiter, die eben schnell machen, weil der könig kunde das so will? ich könnt das nicht.

wie eben nun auch meine freundin. deren betrieb hat in den letzten 3 jahren wohl 8 berufsanfänger verschlissen. nur 1 blieb, weil die direkt neben dem hof wohnt und nie woanders geritten ist. die weiss einfach nicht, dass das was da läuft übel ist. dem neuen lehrherrn gefiel eher wo sie warum gekündigt hat ;). dat jibbt es also auch.

alex

Offline terra

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #49 am: 29.10.10, 16:11 »
Einwurf oder Querverweis - es gab da eine Sendung über Kochlehrlinge (bei Sterneköchen) ... sehr interessant, Parallelen zur Berufsreiterlehrlingswelt durchaus vorhanden  :D

Wir haben in den Ferien oft Praktikanten im Betrieb - so viiiiiele Wendy-/Fury-/Black-Beautyträume, ich hätte es niiie geglaubt, wenn mir das jemand vor 15 Jahren erzählt hätte. Ich bin richtig froh, dass ich keine Pferdewirte ausbilden darf, dafür mache ich aber gerne Lebensberatung a la "Mädel, lern was ordentliches, spar Dir was zusammmen und kauf Dir dann ein gutes, ausgebildetes Pferd"  ;)

Weiter gehts:

Kiowa - die normale Berufsreiter arbeiten im wesentlichen für Freizeitreiter, in dem sie Unterricht auf dem jeweiligen Vereinsniveau geben -das kann in besseren Ställen schon auch bis S gehen, soll also nicht abwertend gemeint sein-, in dem sie grössere Vereinsställe oder  Privatställe leiten (z.B. den eigenen, weil sie den elterlichen Milchviehbetrieb auf Pferdepension umgestellt haben). Der normale Berufsreiter reitet vergurkte Freizeitpferde wieder halbwegs grade oder verbessert ihre Ausbildung, oder er reitet die normalen Jungpferde zum Freizeitreitergebrauch an ...oder...oder ...oder

Es gibt schliesslich auch mehr Dorfkneipen mit  handwerklich und geschmacklich guter Küche als Sternerestaurants ... .und genauso gibts Kneipen mit gelernten Köchen, die nur Frass servieren ....

« Letzte Änderung: 29.10.10, 17:04 von terra »

Offline Binesdiva

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Re: wer knackt sein pferd
« Antwort #50 am: 29.10.10, 19:03 »
Zaino, kleine Anmerkung:
die Ausbildung der zukünftigen Pferdewirte wurde verändert, die großen Bereiche (reiten, Z+H, Rennreiten und was es sonst noch gab), gibt es nicht mehr. Die heißen anders, der ursprüngliche Zweig "reiten" ist jetzt "klassische Reitausbildung", "Z+H" heißt jetzt auch irgendwie anders, irgendwas mit Service.
Die neuen Schwerpunkte liegen nun auf Kundenbetreuung und auch unterrichten.

Zu denken, daß man es sich leisten kann, dem Kunden seinen Arbeitsweg aufzuzeigen, ist naiv. Das können sich wohl nur ganz, ganz wenige leisten. Die allermeisten müssen sich wohl den Kundenwünschen beugen.
Ich meine, was hat man denn davon, daß man vielleicht sauber reitet, den Pferden ihre Zeit lässt, dafür aber keine Kunden hat?

Terra, ich mach's genauso:
Wenn wir Praktikanten haben, die immer noch die rosarote Wendybrille aufhaben, rate ich denen sofort, etwas anderes zu machen. Gibt doch den Spruch: "Wie macht man mit Pferden ein kleines Vermögen? - in dem man vorher ein großes hatte".
Pferde sind toll, aber nur als Hobby.

Berufsreiter sein heißt lebenslange harte körperliche Arbeit. Ich kenne auch viele, die kaputt im Rücken sind und kaum mehr gerade laufen können. Viele, die noch im höheren Alter über die Dörfer tingeln und als mobiler RL in diversen Ställen unterwegs sind und damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.
Einen einzigen kenne ich, der's irgendwie clever gemacht hat: über 60, zwar nicht mehr ganz geschmeidig, reitet aber noch regelmäßig (auch Turnier), gepflegte Erscheinung, hat Stil.
Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...