Gestern fand in Frankfurt die Veranstaltung der FN "Jahrhundertritte" statt.
Es wurde Filmmaterial von Anfang des 20. bis Ende des 20. Jhs. gezeigt. Moderiert von Hess und einer Dame, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe. Dazu geladene Talk-Gäste. Der erste - und für mich einzig interessante - war Hans-Heinrich Isenbart. Liebe Leute, wenn ich mich mit 90 Jahren noch in derartig langen und inhaltsschweren Sätzen ausdrücken kann, schreibe ich mich von! Wow, das war einfach gigantisch, was der Mann in welcher Form zu sagen hatte! Abgesehen davon, dass er als Zeitzeuge fast all der Geschehnisse, die man auf der Leinwand sehen konnte, auftrat. DER Mann hat wirklich mehr oder weniger ein Jahrhundert Reiterei gesehen.
Die ersten Filmaufnahmen aus den 20er Jahren waren manchmal unfreiwillig komisch. Wie das so ist mit dem alten Material, läuft es viel zu schnell und somit sehen Pferde und Reiter recht hektisch aus und man fühlt sich sehr an alte Chaplin-Filme erinnert. Trotzdem kann man sich heute fragen, ob man sein Pferd unter den damaligen Bedingungen überhaupt geritten bekommen hätte. War die Dressur auch noch eher unbedeutend, sahen die Sprünge doch eher gigantisch aus. Schön war das meiste erstmal nicht.
Das änderte sich wohl erst, als die Kavallerieschule Hannover an Einfluss gewann. für mich mit das beeindruckendste Filmdokument des Abends war eine Aufnahme aus dem Springstall: Eine weiße Leinwand, ein mindestens 1,40 hohes Hinderniss und da kamen dann, wie Perlen auf der Schnur, ca 6 Pferde hintereinander drüber und eins sprang wie das andere. Reiter in vorbildlichem Sitz, Hände genau am Maul, Pferde alle in Baskule und völliger Ruhe. vorbildlich!