es gibt pferd-mensch-paare, die haben was ganz besonderes. was auch immer, aber da ist was. womit man das jetzt erklären kann, weiss ich nicht? zuneigung? liebe? wie auch immer, es ist was spezielles und da gibts auch nicht viele von. dr. reiner klimke und biotop zum beispiel. oder lieschen müller aus dem offenstall mit ihrem isi. dat gibts.
Mir wird es mit meinem Großen auch nachgesagt... leider muß das überhaupt nicht heißen, daß wir dadurch besonders erfolgreich im Sport gewesen wären.... ich denke, da stand ich aber eher dem Pferd im Wege als umgekehrt. Ist mir immerhin bewußt. Ob ich das von uns beiden sagen würde... ich sehe, daß mein Pferd auf mich noch anders reagiert als auf andere Menschen. Trotzdem er auch andere anwiehert, und sich freut. Ich denke, von sich selber und seinem Pferd zu sagen, so ein Team gibt es kein zweites mal, ... schwierig, da dann nicht nur von sich auszugehen, zu vermenschlichen. Aber mir wurde es halt schon häufiger von anderen gesagt.
Das ist noch so ein Punkt: Man wächst doch mit seinem "Partner Pferd" zusammen. Das meint Olli glaube ich auch. Man muß sich, das wird immer wieder gesagt, erst im klaren sein, was will man, und was muß das Pferd dafür können. So hab ich mir meinen Großen auch ausgesucht. Dressurpferd, groß, mit Ausdruck... sehr kooperativ, nur leider nicht einfach zu reiten. Nicht, daß er schwierig wäre, im Grunde genommen nur ein sehr sehr gutes Lehrpferd. Sitzt man falsch, macht man etwas falsch, hofft man, er macht von alleine... hofft man vergebens. Gibt man sich Mühe, achtet auf wirklich korrekten Sitz (was mir sehr sehr lange insbesondere bei ihm mit seinem Schwung sehr schwerfiel), korrekte Hilfen, dann wird es einfach.
Will man nichts von ihm, und fragt am langen Zügel Dinge ab, macht er auch mit, von daher ist eben "schwierig" auch falsch. Aber er will korrekt geritten werden. Verspannt man sich, ist man nicht sauber da mit der Hilfe, dann verhungert man. Er schenkt einem halt nichts. Jedenfalls nicht, wenn man "mit Anspruch" reiten möchte.
Tja, und dann verbringt man die Jahre mit so einem Pferd. Ist nach sechs Jahren an einem Punkt, wo man meint, das war es jetzt. Gesundheitlich, Pferd lahm, ich am Ende, und der Termin fürs Einschläfern nicht mehr weit. Auch und gerade, weil ich versucht habe, dem Pferd gerecht zu werden, und nicht mir, denn für mich war es damals der falsche Zeitpunkt, ich wäre vermutlich daran eingegangen. Ich hätte es trotzdem gemacht, weil ich für das Pferd keine Perspektive mehr gesehen habe, und nicht bereit war, nur um meinetwillen das Pferd leiden zu sehen.
Daß es nun doch anders gekommen ist, auch das schweißt noch mehr zusammen. Und dann arbeitet man mit einem Pferd, was man sich eigentlich doch mal zum Dressurreiten gekauft hat, am Langzügel im Schritt über den Reitplatz, und ist damit noch nicht mal komplett unzufrieden. Weil man dem Pferd gerecht wird, und weil es einem irgendwann beim eigenen Pferd doch wichtiger ist, daß es ihm gut geht, daß es sich wohlfühlt, als das man seine eigenen Ziele verfolgt.