Seitdem ich nicht mehr unter Traineraufsicht mein Pferd stehen hatte, ritt ich sicher anders
So wie ich es auch früher gemacht habe, viel ins Gelände, zwei oder dreimal die Woche "richtig" Dressur. Aber nachdem ich nun auf dem eigenem Hof wohne, muss ich mich echt manchmal richtig zwingen, "ordentlich" zu reiten. Damit meine ich, dass ich auch mal hintereinander einige Dressurlektionen reite. Aber wie ich am WE feststellen durfte, hatte es weder meinem Pferd noch mir geschadet
Ich sehe Reiten sicher auch als Sport an, aber mehr um fitt zu bleiben. Gebe zu, dass ich auch manchmal sportlichen Ergeiz entwickel und auch mal järter trainiere. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber mein Pferd ist oft danach relaxter, als wenn ich nur so durch die Gegend geschoßen bin.
Der Große ist ein Sensibelchen, der schnell aml in der Box webt, wenn seine Nerven auf Hochspannung sind.
Als wir hier hingezogen waren, fing er heftig damit an. Sonst hatte er es nur auf Turnieren, in Stallzelten, gemacht.
Ich war echt geschockt. Zwar unterließ er es, wenn ich an der Box war, oder er auf der Wiese stand. Neben der Box konnte ich schlecht stehen, da ich ja umzog, auf der Wiese durfte er auch nicht zulange bleiben, da er sich erst noch an das Gras gewöhnen musste. So stand mein Nervenbündel dann eben neben seinen Stallnachbarn und webte. Für mich brach fast die Welt zusamenne, da ich dachte, dass ich nun die idealen Vorraussetzungen für mein Pferd schaffen wollte.
Mit der Zeit legte es sich, aber die kleineste Veränderung irritierte ihn dann wieder.
Erst nachdem ich ihn dann jeden Tag geritten hatte, ließ es merklich nach. Da war nur "durch das Gelände jagen" keine Alternative. Er wollte gearbeitet werden. Mir viel es auf, nachdem ich einmal eine kleine Auseinandersetzung mit ihm draußen hatte.
Ich war so wütend, dass ich ihn danach fast 45 min richtig gearbeitet hatte und ihm (mir auch) wirklich das Wasser am Körper runter lief.
Er webte nicht am Abend und auch nicht in der Nacht
Es war nicht die Müdigkeit die ihn davon abhielt, denn wir waren sonst auch über 2 Stunden im Gelände unterwegs und an dem Tag nur knapp eine Stunde. Aber auch die Tage später wurde das Weben merklich weniger. So fing ich mit ihm regelmässig das "Arebeiten" wieder an und er wurde ruhiger.
Ich hatte ja schon vorher einige Pferde gehabt, aber sowas wie Dionero gab es noch nicht bei mir. Er ist wirklich ein Pferd, dass gearbeitet werden möchte. Vielleicht liegt es wirklich an seiner Zucht? Ein Sportpferd halt?? Gibt es überhaupt sowas?? Früher hätte ich darüber gelacht, aber seit ich Dino habe, stelle ich mir häufiger die Frage,
Wir haben ja seit 4 Wochen einen RL, der uns einmal die Woche unterrichtet und auch mit auf dem Turnier war. Er war auch vollkommen über Dinos Verhalten irritiert
Er hatte ihn vorher nie so durchgehen gut, aufmerksam, schön konzentriert gehen sehen, wie auf dem Turnier.
Ich war auch ziemlich perplex. SOnst macht Dino beim Aufsitzen auf dem Turnier immer eine Rodeoeinlage, aber diesmal blieb er ganz ruhig stehen
Ich wäre beinahe wieder abgestiegen um den Turnier-TA zu rufen, aber blieb doch sitzen und genoß mein Pferd.
Tschuldigt, dass ich diesen Roman geschrieben hab, aber ich musste es einfach mal loswerden.
Ich denke auch, dass manche Pferde einfach auch für den Sport geboren/gezüchtet sind. Ich versuche bei Dino mein Bestes, dass er auch zwischendurch nur Pferd sein kann, aber noch verkraftet er es nicht so ganz
Deshalb mache ich auch mit der Turnierreiterei weiter, aber wie er am WE war, hatte ich echt ein Dreamteam-Gefühl.