Autor Thema: Reiten - Philosophie oder Sportart?  (Gelesen 66307 mal)

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Offline terra

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #285 am: 01.10.10, 13:38 »
Ja, die Bestie ist selbstgestrickt  ;D
Den Sedar habe ich als Junghengst bei einem Seminar kennengelernt, und ihn dann etwas später auf einer VS-Strecke gesehen. Das war zwar "nur A" - aber sowas von gleichmässig und katzenhaft leichtfüssig - dass ich gar nicht weiter auf Suche gegangen bin.  

....
Aber egal, ist alles irgendwie subjektives Empfinden und wie jeder einzelne Demut und Respekt für sich definiert. Ich denke, wenn jemand begriffen hat, daß er niemals auslernt und ein Pferd nicht nur als untergebenes und unterlegens Wesen ansieht...
... dann ist das für mich Respekt - aber insgesamt meinen wir das Gleiche  :D


Offline Bini

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #286 am: 01.10.10, 15:25 »
Okay terra. Passt schoa'  :D
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Offline Mim

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #287 am: 02.10.10, 20:59 »
Bitte - Frage in die Runde.

Bin grad durch youtube gestolpert und hab festgestellt, dass die Volti-WM erst noch kommt in Kentucky,

aber sagt mal - ist das noch "Galopp" des Volti-Pferdes? http://www.youtube.com/watch?v=XX0E6xYZdWs&feature=related

Und ist die Aufrichtung/Bewegung (neben dem kupierten Schweif!!!!) noch in Ordnung? Pferd oder Sportgerät?

Sorry, da könnten die auch ein einem festgelegten Takt wippendes Teil auf Schienen im Kreis laufen lassen um ...?

Gruß Mim
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline GilianCo

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #288 am: 03.10.10, 00:52 »
Ich finde, das ist ein total klarer Tralopp. Schaut nicht wirklich schön aus, wobei ich nicht weiß, ob das für die Turner tatsächlich angenehmer ist als ein schöner, runder Galopp? Ich weiß ja nicht...

Wichtig ist, nie mit dem Fragen aufzuhören. A. Einstein.

Das wirklich gute Lernen bewegt sich in kleinen Schritten auf einem Grad zwischen Monotonie und Chaos. Susanne von Dietze

geolina

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #289 am: 03.10.10, 13:24 »
hallo,

also für mich sieht das aus, wie das ersatzpferd, des ersatzpferdes. ;) wenn ihr versteht was ich meine. der schaut auch nicht rund aus, stellt sich ständig nach außen. irgendwie wirkt das, wie das pferd an der longe läuft, für mich wenig weltmeisterlich.

alex

Offline GilianCo

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #290 am: 03.10.10, 13:40 »
Das habe ich im übrigen auf dem Handy gestern gar nicht erkennen können... in den USA scheint kupieren noch erlaubt zu sein *grusel*
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Offline zaino

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #291 am: 03.10.10, 19:24 »
Ja, der fällt immer so FAST aus, und hoppelt im Tralop. Nicht schön.
Wettkampfmässiges Voltigieren kommt für mich übrigen dem "Sportgerät" statt Partner Pferd verdammt am nächsten. Hoher Verschleiss, wenn nicht wirklich ausgleichend andere Sachen gemacht werden mit dem armen Vieh.

Offline GilianCo

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #292 am: 05.10.10, 05:07 »
Zaino, kann ich nur unterscheiben. Vor allem, weil die Maschinerie da echt schwerfällig ist. Wir sind so weit in vielen Bereichen, was korrektes Training, optimale Haltung und so angeht, aber dann zu sehen, daß sie es nicht schaffen, ihre Richtlinien dahingehend zu ändern, daß nicht mehr ausschließlich auf einer Hand voltigiert wird... finde ich einfach nur gruselig für das Pferd, selbst wenn das Pferd genug Ausgleichstraining bekommt.
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Offline zaino

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #293 am: 05.10.10, 11:04 »
Wäre ja auch ausgezeichnetes Gehirntraining für die Volti-Menschen, von beiden Seiten aufspringen lernen *fiesgrins*...  ;D
Ja ne, in einem normalen Reitverein, wo 2-3x die Woche trainiert wird, das pferd ansonsten geritten wird, mag es gehen. Ich hab nur 1x beim Training bei so einem Münchner "kader" zugeguckt, und da ist mir vom Hingucken schon übel geworden. Aufwärmen? 15 min rechtsrum galoppieren, ohne Schritt vorher. Dann endlos linksum. DANN fing erst das Training an. Wenn man hört dass zum Voltigieren oft "Abfallprodukte" des normalen Turnierbetriebs abgestellt werden, und wer demnächst wg. Arthrose ausgemustert wird weils nimmer geht, urgs... sorry, Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.
Aber De facto ist es einfach so: Gebraucht wird ein "Gerät" das im Takt gleichmässig 1000 Runden galoppiert, eben damit in Bewegung dran geturnt werden kann. Jetzt ist es natürlich nicht einfach, bewege ich den Schieber in Richtung "Gerät", damit meine Hanseln gut üben können, oder in Richtung "Partner Pferd", das Pausen, andere Richtung, andere Bewegungsarten dazwischen kriegt? Wäre ja auch mal eine Idee, "an der Wand lang" auf ganzer Bahn zu üben... ? Die Typen, die Kosakenreiterei praktizieren, bringens ihren Heitern ja auch bei!  :D

Offline McFlower

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #294 am: 05.10.10, 11:32 »
Ich glaube, die Uhren und die Köpfe ticken im "großen Sport" ganz anders als bei uns. Egal, ob wir jetzt Wald- und Wiesenreiter, Klassikreiter oder böze FN-Turnierreiter auf kleinem oder mittlerem Niveau (ich sag mal: bis ländliche S inklusive) sind. Geht es in den Kader- und Championatsbereich, sieht die Welt ganz anders aus.
Selbst bei den hochgelobten Buschis. Eine ganz liebe Stallkollegin von mir ist als Juniorin und Junge Reiterin sehr erfolgreich Vielseitigkeit geritten, auch international, auch im Kader. Die erzählt (nur auf Nachfrage und nach dem zweiten Prosecco) Geschichten, die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Sie hat sich von diesem Sport komplett abgewandt und möchte damit auch nichts mehr zu tun haben. Eine andere Stallkollegin, die als Juniorin im Ponykader Dressur geritten ist, erzählt ähnliche Dinge.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline Lacona

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #295 am: 06.10.10, 10:32 »
Die erzählt (nur auf Nachfrage und nach dem zweiten Prosecco) Geschichten, die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Sie hat sich von diesem Sport komplett abgewandt und möchte damit auch nichts mehr zu tun haben. Eine andere Stallkollegin, die als Juniorin im Ponykader Dressur geritten ist, erzählt ähnliche Dinge.
Wie in jedem Sport. Aber einer gewissen Leistungsklasse gehts ums Geld und dann dürfen sich die Sportler überlegen, wie sie damit umgehen. Die einen so, die anderen so.
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
(Peter Fox)

Offline AndreaT.

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #296 am: 06.10.10, 10:42 »
Ach - das geht schon los bevor es ums Geld geht.  :-X
Vor Jahren bin ich Distanzen geritten. Das hat viel Spass gemacht, es war eine schöne Gemeinschaft, wir haben nachts vor dem Ritt gelagerfeuert, Bier getrunken, Lieder gesungen. Und dann haben sie Regionalmeisterschaften ausgelobt und gesagt das müsse doch alles Leistungsorientierter sein und wir mögen doch bitte Finish reiten damit es keine 3 ersten Plätze mehr gibt......
Und schon war es dahin, das schöne miteinander reiten. Ab da wurde gegeneinander geritten.
Ich hab dann aufgehört weil mir das nicht gefallen hat.

Irgendwie macht dieses Leistungs-messen/vergleichen die Leute irre. Es geht nicht mehr darum Leistung zu zeigen sondern der Beste zu sein.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline Olli

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #297 am: 06.10.10, 10:44 »
Irgendwie macht dieses Leistungs-messen/vergleichen die Leute irre. Es geht nicht mehr darum Leistung zu zeigen sondern der Beste zu sein.
das gen fehlt mir auch vollkommen! bin ich froh  8)
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Offline sultan

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #298 am: 06.10.10, 10:59 »
*hml aus*
Ich bin eigentlich kein Turnierreiter. Aber eher deshalb, weil ich ein Perfektionist bin und erst dann ne Prüfung melden will, wenn die daheim im Schlaf zu 110% sitzt. Also eigentlich niemals  8) 8)

Aber ich freue mich schon, wenn wir auf z.B. auf einer Rallye gut abgeschnitten haben. Mir "reicht" es, wenn wir eine gute Leistung gezeigt haben - die Platzierung ist da zweitrangig.

Z.B. auf dem Bayerischen Pferdesportfestival in Salgen dieses Jahr: da hab ich u.a. meinen ersten Schnupper-EWU-Western-Trail gemacht, damit ich nicht nur wg. den GHPs den weiten Weg fahre. War ein Naturtrail (für alle Reitweisen offen), der"Streckenplan" wirklich nicht gut gemacht. Ich habe massiv Abzüge bekommen, weil wir zu früh angaloppiert sind; es war auf dem Plan aber nicht genau ersichtlich, also hab ich mich an die Pylonen gehalten.

OK, so sind wir 7. geworden, ohne die Abzüge wär's der zweite Platz gewesen. War mir aber egal, wir haben eine gute Leistung gezeigt, manche Manöver waren zwar nicht 100% korrekt, aber was soll's. Ich war sehr zufrieden und stolz auf meine Maus, das ist für mich die Hauptsache.
... "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen" sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. "...
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz

Offline Olli

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Re: Reiten - Philosophie oder Sportart?
« Antwort #299 am: 06.10.10, 11:04 »
@sultan- an logo, das sind dinge über die freut man sich, aber deswegen muß dien pferd wahrscheinlich nicht in den "knast"
ps-das gen bezieht sich nur auf turniere, ich freu mich wie ne schneekönigen über den sauberen außengalopp gestern ;D
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