Autor Thema: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit  (Gelesen 17796 mal)

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Offline HelenchenTopic starter

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Seid gestern ist unser Pony bei uns eingezogen. Es ist ein deutsches Reitpony, 1,47 m Stockmaß, 6 Jahre alt und top ausgebildet.
Der Kleine ist natürlich noch ein wenig durch den Wind weil alles neu und ungewohnt. Allerdings ist Er auch durchaus frech und sucht seine Grenzen, zum beispiel in dem Er versucht uns aus der Box zu drängeln oder Er sich bei mir gestern abend gleich mal losgerissen hat.
Das Pferdchen ist für meine 11-jährige Tochter, die durchaus mit Pferden umgehen kann aber natürlich noch Kind ist.
Ich habe jetzt schon seid 17 Jahren Pferde u.A. 2 Fohlen aufgezogen und eingeritten.
Meinem Töchterlein habe ich jetzt ersteinmal beigebracht Ihn in der Box deutlichst zurückzuschicken wenn Sie reinkommt, ebenso wenn Sie Ihn reinbringt und das Halfter abzieht.
Ansonsten haben ich Ihm heute kurzerhand die Führkette angezogen um uns gar nicht erst auf ein Kräfte messen einzulassen.
Gut, ich denke ganz normal für ein junges Pferd, Er sucht eben seine Grenzen.
Alleine lasse ich mein Töchterlein noch nicht mit Ihm. die alte Bereiterin begleitet uns auch noch an einigen Tagen in dieser Woche.

Jetzt treffen wir auf einmal auf lauter Vorurteile, die den heisen "Ponys sehen süß aus, sind aber alle durchtrieben und viel frecher als Großpferde und damit viel schwieriger", auch "kleinere Pferde müssen schlauer sein und sind deshalb intelligenter und schwerer zu handhaben".


Ich bin jetzt etwas verunsichert, ist das wirklich so?

Offline Safira

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #1 am: 05.09.10, 23:40 »
Erstmal Gratulation zum Pony :D

Als Ponyreiterin kann ich dazu nur sagen "JEIN"  ;D
Ponys sind charakterstark. Viele Großpferde sind da "langweiliger und somit einfacher" (bevor mich jemand kreuzigt: Zitat stammt von einer WB-Reiterin!). Warum das so ist? Keine Ahnung.
Allerdings: WENN man die Kleinen auf seiner Seite hat, dann geben sie alles für einen.

Wegen dem Drängeln: Kann vielleicht am Stallwechsel liegen: Meine Stute (auch 6) kam da auf die Idee über die Boxenwand zu klettern; als sie dann in eine andere Box geführt wurde, hat sie diejenige am Strick erstmal umgerannt.
Nach 2-3 Tagen war wieder alles ok.
Ich denke, es ist wie bei den Hunden: Ein Schäferhund ist meist besser erzogen als ein Jack-Russel oder Dackel. Liegt zum einen daran, dass wenn ein Zwergenhund an der Leine zieht, meist nicht so reagiert wird, wie wenn 50-60 kg Hund an der Leine ziehen; also der "Niedlichkeitsfaktor". Zudem gibt´s da ja auch rassespezifisch "dumme" Hunde und eben intelligentere, die permanent Beschäftigung brauchen. In den DRP ist ja rassemäßig auch vieles drin, so dass es grottenbrave gibt und eben welche, die auch beim 10. "Nein" nochmal nachfragen oder eben zur explosiven Sorte zählen.

Warum müssen kleinere Pferde schlauer sein? Meine Stute ist schnell und wendig und weiß das. Da fliegen dann die Hufe in die Höhe (ohne zu treffen) und bevor die Großen reagieren, ist sie schon längst außer Reichweite. Bei mir wolllte sie das 1-3-jährig auch immer wieder machen. Hat aber dann doch eingesehen, dass das entsprechende Echo sofort kommt ;) Inzwischen ist sie nun 6-jährig so, dass sie von Kindern ohne Sattel mit Halfter hoch zum Stall geritten werden kann und die nebenbei noch den Herdenchef als Handpferd mitnehmen. Sie geht auf Fingerzeig rückwärts, überholt beim Führen nicht; ist gern gesehenes Begleitpferd, wenn Reitanfänger ausreiten oder Jungpferde mitkommen... und hat trotzdem manachmal Phasen, da frage ich mich, ob ich in der Erziehung komplett versagt habe. Inzwischen allerdings nur noch so 1x im Monat ;)

Ich denke, es kommt einfach auf die Erziehung drauf an: Ist von Anfang an alles richtig gelaufen ist vieles einfacher. Und trotzdem gibt es noch einige Ausnahmen, die sicher immer etwas "anders" sind ;D

P.S. Welche Abstammung hat dein Wallach?
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Offline HelenchenTopic starter

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #2 am: 06.09.10, 07:02 »
Die Abstammung ist Lacoste/Cantor. Ich denke eher unbekannt. Er war vor 2 Jahren Landeschampion der 4-Jährigen in BW.
Wir haben Ihn vor dem Kauf mehrfach, auch ohne Ankündigung, besucht. Er erwies sich immer als sehr brav, aber auch sehr wacher Blick.
Beim Reiten (meine Tochter hatte bereits eine Woche Reitunterricht im alten Stall auf Ihm) ebenfalls sehr brav und zuverlässig.
Im Springen sehr eiffrig (scheint Ihm Spaß zu machen) in der Dressur (gut ausgebildet) lässt Er sich beim Galopp noch ab und an überreden.
Die Züchterin und die Bereiterin meinten, dass Er für seinen Besitzer Alles gibt, Er aber auch sehr intelligent ist.
Im alten Stall gab es keinerlei Probleme mit Anbinden, Spazieren führen etc.
Am Anfang hat Er zwar versucht an meiner Tochter herumzuknabbern oder wenn Futter in der Box war (nach dem Reiten) Sie abzudrängen.
Diese Versuche hat Er aber recht schnell aufgegeben, nachdem Sie sich durchgesetzt hatte.
(Mein Töchterlein ist für ihre 11 jahre recht klein, kann sich aber durchaus durchsetzen was Erziehungsfragen betrifft und nimmt auch Ratschläge von Anderen direkt an.)

Ich habe es bisher sogehalten, dass ich beim meinen jungen Pferden nichts durchgelassen habe, was meine Rangordnung in Frage stellt, d.h. Pferde müssen rückwärts gehen wenn ich in die Box komme, dürfen beim Führen nicht überholen etc.
Mein Arab ist also auch gegenüber Kinder idiotensicher, wobei ich Ihm -zugegebenerweise- ein paar kleinere Ticks durchgelassen habe (Bleibt z.B. ohne Anzubinden nicht immer reglos stehen beim Putzen).
Ich will damit sagen, ich bin in der Erziehung fast konsequent. ;D
« Letzte Änderung: 06.09.10, 07:07 von Helenchen »

Offline terra

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #3 am: 06.09.10, 09:41 »
Eine Bekannte von mir züchtet DRP - die sind pfiffig, aber klasse. Durchweg Ponies zum Spass haben. Genau mein Typ, wenn sie nur etwas grösser wären  :D

Offline sultan

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #4 am: 06.09.10, 10:45 »
Ja es stimmt, sie sind kecker und haben den "Ach-ist-das-Pony-goldig"-Bonus - den sie geschickt auszunutzen wissen  ;D

Ich hab ja nen Mix - Araber-/Dt. Reitpony. Als ich sie gekauft habe, war sie 7 und hatte bereits ein Fohlen gehabt - heute ist sie 13.

Ich kann nur sagen, daß sie wirklich alles für mich gibt - wenn's drauf ankommt  ;D Da kann ich mich immer auf sie verlassen. Im Gelände eine Lebensversicherung - wenn sie auch immer noch etwas zu flott im Galopp sein möchte.

Geschicklichkeitsübungen und Reiterspiele liebt sie - sie macht alles, auch über Federkernmatratzen galoppieren  ;D Kinder trägt sie mit Engelsgeduld und sollten sie rutschen, bleibt sie stehen, damit sich die Kids sortieren können.

Sie ist sensibel und sehr gut erzogen (schon vom Vorbesitzer), daher so gut wie nie rüpelig. Ungerechte oder grobe Behandlung verträgt sie gar nicht.

Wenn sie ahnt, daß sie bei jemand mit "süßer Aufdringlichkeit" z.B. Leckerlies ergattern kann, tut sie das - bei der Person, nicht bei anderen. Sie macht dann so ein goldiges Gesicht, daß ihr reihenweise die Leute zu Hufen liegen - und das weiß sie. Ihr Spitzname lautet Circe  ;D

Beim Arbeiten (auf dem Platz) ist sie der Typ, wenn ihr etwas zu anstrengend oder grade nicht interessant erscheint, wird man ignoriert. Auch beim 20. Mal. Z.B. einhändig geritten abbiegen sollen. Geht gut, nur an einer Seite nicht. Da kannst du üben bist du schwarz wirst - sie geht ignorant (nicht direkt widersetzlich) dagegen nach dem Motto - ich halte länger durch. Nach 20 Minuten hat sie dann nachgegeben. 1x  ;) Auf der anderen Hand dann das gleiche Spiel - das ist manchmal schon frustrierend.

Aber ich beherzige den Spruch meiner Trainerin: bleib dran, bis sie nachgibt - kann dir ja egal sein, sie muß ja länger laufen, nicht du  ;D

Ich habe durch sie sehr viel gelernt - sie ist brav, aber nie langweilig und für mich das beste Pony von Welt !!

Ich würde sie für kein Pferd der Welt eintauschen - obwohl ich als völliger Vollblutaraber-Fan damals eigentlich so einen kaufen wollte und sie mir mit ihren 1,40 m eigentlich 10 cm zu klein ist  8)

Man hört deutlich heraus - ich bin ein Pony-Fan  ;D
« Letzte Änderung: 06.09.10, 10:53 von sultan »
... "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen" sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. "...
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz

Offline sa

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #5 am: 06.09.10, 13:29 »
Hallo,



ich habe seit drei Monaten ein deutsches Reitpony. Keine Ahnung, ob meiner eine Ausnahme ist, aber er ist ein unglaublich lieder, braver Wallach - dazu auch noch sehr schick. Vorher hatte ich Lipizzanerstuten; beides eher blutgeprägte, schwierige Pferde. Im Vergleich zu den Lipis ist der Ponyjunge geradezu eine Erholung, viel, viel braver als die durchgeknallten Lipis.


LG

Sabine

Offline HelenchenTopic starter

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #6 am: 06.09.10, 13:58 »
Die Züchterin war erstaunlicherweise der Meinung, dass wir uns mit dem Pony allein schon deshalb leichter tun würden weil wir einen Araber haben.
Beim Pony ist aber nur irgendwoin Richtung Opa oder Uropa ein Araber dabei. ???
Nunja, araber können ja auch ganz schön stur sein um dennoch Alles für ihren Reiter zu machen.
Pony hat sich nach den verstrichenen zwei Tagen schon relativ gut eingelebt, obwohl die momentane Box nur eine Zwischenlösung ist und Er leider zur Eingewöhnung noch alleine auf die Koppel muß.
Mein Töchterlein ist heute morgen meinen Arab geritten und meinte der Kleine wäre gelegen (was ich mal als gutes Zeichen werte). Außerdem wäre Er schon recht entspannt beim Führen gewesen.
Mein Arab ist ja so ein Typ, der macht Alles für die Kleine. Selbst wenn es stürmt passt Er immer schön auf, dass meine Tochter nicht herunterfällt.
Heute mittag wird Pony geritten (die ehemalige Berierin kommt und hilft meiner Kleinen) und heute abend werden wir Ihn mit unserem Arab mal in die Führmaschine zum Gewöhnen lassen.
(Bin mal gespannt was dann passiert). :D

Offline Kiowa

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #7 am: 06.09.10, 14:33 »
@Helenchen: der braucht einfach etwas Zeit, um sich einzugewöhnen und zu orientieren. Gut, wenn ihr streng seid, durchkommen darf er damit natürlich nicht, aber ich würde solche Versuche nicht überbewerten.

Als ich mein Lieblingspony vom Ponyhof kaufte, war sie 18 J. und dort in Ehren ergraut, braves Anfängerpony, das jahrelang vollkommen reitunkundige Kinder und leichte Erwachsene in einer Kolonne durchs Gelände geschaukelt hatte und nun weg sollte ... In den ersten Wochen bei mir zu Hause hat sie sogar manchmal gebuckelt :o, was sie in den 5 Jahren, in denen ich sie auf dem Ponyhof geritten haben, niemals getan hatte ;D Später hat sich dann alles wieder normalisiert und sie war wieder das brave Pony, als das ich sie kannte.
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Offline Safira

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #8 am: 06.09.10, 21:00 »
@sultan: Huch, erschreckende Ähnlichkeit mit mir/meinem Pony... Sollte bei mir auch mal ein Araber werden... doch dann kam das Pony (auch arabisch angehaucht)
Diesen Blick beherrscht meine auch: gaaaanz vorsichtig unaufdringlich näher kommen und dann so gucken, als wenn sie keiner lieb hat und ich sie niiiiiieeee streichle. Entweder es gibt ein Leckerlie oder der-/diejenige nimmt mein Pony in den Arm und schmust mit ihr (und das funktioniert selbst bei gestandenen Männern 8) )
Meine ist ein kleines Kampfpony: entweder sie kämpft für einen, oder gegen einen. Beides mit ziemlich starkem Willen und aus vollster Überzeugung. Nicht immer spaßig  :P
Und das mit dem Platz... Jaaaa.... ein Zirkel ist KEIN Ei... es dauert an manchen Tagen seeehr lange, bis das dann auch umgesetzt wird. Und es ist doch viel interessanter in der Gegend herumzustieren als brav und artig in Ahnlehnung zu laufen. Und die tollen Tricks mit "Zügel zupfen" oder "über Stangen traben lassen" helfen auch nichts, weil Pony wohl nich ein paar Augen unter dem Bauch hat, die dann für unten zuständig sind, während der Kopf grade oben rechts am Horizont einen Trecker erblickt. Aber: ohne dieses ganze "Hinterfragen" wäre Reiten doch bestimt langweilig... ??? ;)
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Offline HelenchenTopic starter

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #9 am: 06.09.10, 22:03 »
Unser Pony hat so ein richtig freches Walt Disney-Lausbuben Gesicht. Wie aus dem Bilderbuch.
Er wurde schon von groß und klein (besonders auch von Pony Reitern) ins Herz geschlossen. Die Kinder stehen vor der Box und wollen alle mit Ihm spielen. Umso erstaunlicher was für eine kraft so ein süßer Kerl hat.
Im Moment bringe ich Ihm noch mit Führkette bei nur dann zu Grasen wenn ich es Ihm erlaube und vor dem losrennen ersteinmal abzuwarten.
aus der Ponyperspektive ist das natürlich auch ganz blöde von uns Menschen. ;D
Heute war seine ehemalige reiterin zu Besuch und hat meiner tochter Unterricht gegeben.
Auf meinen Wunsch hin ist Sie zuerst drauf gesessen, da Er ja unsere Halle noch nicht kennt.
Ich war nicht dabei, mein töchterlein hat aber gesagt dass Er super brav war.
Gestaunt wurde wohl auch von den Großpferdebesitzern als Er seine 4er Wechsel, Außengalopp, Trab Traversalen und sonst was gemacht hat.
(Für uns im Moment allerdings aufgrund fehlendem Ausbildungsstand nicht nachzureiten ;))
Es ist schon ein tolles Pony, hat sich auch schon recht gut eingelebt und findet es am Schönsten mit meinem Arab nochmal abends zum Wälzen und Toben auf den Sandplatz zu kommen.

Offline Safira

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #10 am: 06.09.10, 23:03 »
Na wenn du schon so schwärmst... :D Gibt es auch ein Bildchen von dem Herzensbrecher?
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Offline Hexle

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #11 am: 06.09.10, 23:10 »
hi helenchen

ich hab ein Pony mit 1.60m und eines mit 1,55 m ;) sprich Pony ist unter anderem ein Ehrentitel für intelligente (= und deswegen nicht immer einfache ) Pferde

Lass dein Pferdchen erstmal ankommen, dass er JETZT erstmal alles in Frage stellt ist klar - der ist jetzt komplett von der Rolle - sie brauchen zwischen 1 Woche und bis zu 1/2 Jahr (je nach Typ Pferd) bis sie "angekommen" sind

Mal ganz davon abgesehen, dass er jetzt im Rüpelalter ist, ist seine ganze Welt gerade zusammengebrochen er kennt nichts und niemanden mehr und muss sich erstmal zurecht finden - das ist für so einen Jungspund auch nicht einfach. Du kanntest ihn bisher nur in seiner gewohnten umgebung - so wird er auch wieder werden in der neuen Umgebung wenn sie für ihn gewohnt ist und wenn er weiss dass ihr ihm Sicherheit gebt  :D


Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline HelenchenTopic starter

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #12 am: 08.09.10, 10:23 »
Pony ist schon sehr cool im Umgang. gestern und vorgestern haben wir wieder Führmaschine geübt. Heute morgen war Er buckelnd auf der Weide. Leider darf Er in der Eingewöhnungszeit noch nicht direkt mit einem anderen Pferd zusammen sein, ich glaube das fehlt Ihm.
Mein Töchterlein hatte gestern mit mir zusammen Cavaletti-Stunde (war witzig, die erste Reitstunde mit Mutter und Tochter).
Der Kleine war extrem brav.
Leider ist Er fast sogar ein wenig faul, denn im Galopp kämpft Sie sich zur Zeit noch ordentlich ab. Das problem ist, dass Sie mit ihren kurzen Beinen und dem langen Sattelblatt des Dressursattels trotz Mini-Sporen nicht wirklich ans Pferd kommt.
Jetzt ist Pferdi zuvor in der Dressur immer mit Sporen von einer jungen Frau geritten worden. Pferdchen ist sehr fein ausgebildet, aber natürlich dennoch ein Unterschied.
Obwohl ich eigentlich gegen Sporen bei Kindern bin, überlege ich mir Ihr stumpfe 30 mm Sporen zu kaufen, damit Sie auch für das Pony erkennbare treibende Hilfen geben kann. Ihre Beinlage ist erstaunlich ruhig.
Mein Töchterlein möchte aber eigentlich am Liebsten gar keine Sporen, weil sei Ihn gerne wieder davon weg bringen möchte. Wie seht Ihr das ?
(der Unterschied zu unserem arab ist natürlich enorm, der würde mit Sporen an die Decke gehen) ;D

Offline Hexle

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #13 am: 08.09.10, 10:28 »
ich geb deiner tochter recht - Sporen haben bei ihrem Ausbildugnsstand (und auch dem des pferdchens) nichts am kind verloren - und schon garkeine zum Festschnallen und erst recht nicht zum VORWÄRTS reiten .. Sporen sind zum BIEGEN und im Zweifelsfall zur Versammlung da aber nicht zum Gas geben - wenn deine RL trotzdem Sporen empfiehlt wäre das für mich ein Grund die RL zu wechseln

wenns pferdchen nicht vorwärts mag, bremst die Tochter (nicht absichtlich) - entweder mit der Hand oder dem Sitz .. wenn die Bremse gelöst wird, geht das pferdchen auch wieder vorwärts
« Letzte Änderung: 08.09.10, 10:32 von Hexle »
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Offline Kiowa

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Re: deutsche Reitponys, Vorurteile oder Wahrheit
« Antwort #14 am: 08.09.10, 10:57 »
Ich wiederhole mich: gut, dass ihr so viel ausprobiert, aber bis so ein Pferd und ein Reiter sich wirklich aufeinander eingestellt haben, kann schon mal locker ein halbes Jahr vergehen! Und jetzt ist es nicht einmal EINE Woche bei euch. Unser Ponyhof-Pferdehändler alten Schlages, der nun wahrlich nicht zimperlich war ::), hat immer empfohlen, in den ersten Tage gar nichts mit dem Pony zu machen. Nur mal rausholen, putzen, vielleicht spazieren gehen. Allerdings ging der auch von ganztags/rund um die Uhr Weide aus, denn seine Ponys kannten das nicht anders ;)
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