Autor Thema: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?  (Gelesen 122275 mal)

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Offline Binesdiva

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #465 am: 06.09.10, 17:05 »
Das ist jetzt aber auch bei den Ossibauern so.
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Offline Thesi

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #466 am: 06.09.10, 17:08 »
*HML aus*
Kann mir jemand verraten, was Hunterprüfungen sind? Bei uns in Österreich gibt's das nicht.

Ich messe mich mit meinen A-Dressuren (die nach Aussage deutscher Reitkollegen über A-Niveau in Deutschland sind, aber das liegt ja an den anderen Turnierordnungen) als 31-Jährige auch mit 10-jährigen Kindern... dann muss ich damit leben, dass mal ein Pony vor mir ist, aber im Großen und Ganzen halte ich mich nicht für benachteiligt. Bei uns sind sogar relativ viele "erwachsene" Reiter auch in den A-prüfungen...

PS: 200 Teilnehmer in einer A hören sich furchtbar an, bei uns sind schon 30 extrem viel...

*HML an*

Offline Mim

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #467 am: 06.09.10, 17:10 »
Baura und selbst wenn es nur eine Prüfung von Reichen für Reiche wäre, was ist denn daran schlecht?

Nun schlecht nix, nur dann brauch sich die FN nicht wundern, wenn ihr die Reiter/Kunden weglaufen wenn man sich auf enges Kundeklientel fixiert/spezialisiert hat...?

@ Olli - nunja der große Ponyunfall/Reiterhof war doch in einer "der" Reitergegenden... aber mit den Flächenpreisen hast du recht und nein das wird auch im Norden nicht besser werden ob Biogas, wenn dort fürs ha Grünland über 600 Euro gezahlt werden OHNE das man sich "mit Reitersleut herumschlagen muss"  ;). Andersherum ist Preis-Leistung immer eine Frage von Angebot und Nachfrage, also je größer das Angebot wird, desto mehr müssen sich die SB um die Reiter bemühen - das ist doch in deinem Sinne?

Gruß Mim
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #468 am: 06.09.10, 17:15 »
PS: 200 Teilnehmer in einer A hören sich furchtbar an, bei uns sind schon 30 extrem viel...
200 - danach muss man die Richter vom Platz tragen, wg. Erschöpfung, Schwindel, Bluthochdruck ... ich mein', da kann man sich doch gar nimmer alle Teilnehmer irgendwie merken und überlegen was der eine nun besser und die andere wieder schlechter gemacht hat...  :P
Wahnsinn!

baura, da hat einfach eine Verkäuferin probiert, über Eitelkeit und Geldsackrauskehren jemanden zu einem Kauf zu verleiten. DIE Nummer ist so alt, die hat 20 m Bart!  ;)
Ich glaub auch nicht, dass eine Prüfung explizit so ausgeschrieben wird, dass da nur TEURES Outfit zu tragen ist. "Farblich abgestimmt" ist ja schon ein normaler Reit- oder Jagddress, oder sollte es zumindest sein.
(aber im Prinzip wenden sich auch viele gute Reiter von der zunehmenden "Materialschlacht" ab, an der der berufstätige Amateur gar nimmer teilnehmen kann und mag..., da kannst schon recht haben)

Offline Binesdiva

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #469 am: 06.09.10, 17:17 »
Das ist eine Prüfung von vielen Mim. Es gibt noch hundert andere, wo Geld keine Rolex spielt...
Und spezialisiert kann man ja nun wirklich nicht sagen.

Thesi:
Hunterprüfungen sind Springprüfungen für Erwachsene, die sich eben nicht mit Kindern messen lassen müssen. Da kann man erst ab einem bestimmten Alter teilnehmen. Die gibt's in mehreren Höhen, analoh E, A und L-Springen.
Kurz gesagt ist es eine Mischung aus Stilspringen und Springpferde-Prüfung.
Das Outfit ist nicht platzierungsbestimmend, kann aber einen harmonischen Ritt durchaus noch unterstreichen.
Wertnoten gibt's nicht, sondern Punkte von 0-100. Ist aber analog Wertnotte, 65 Punkte wären quasi eine 6,5.
Ist eine schöne Prüfung mit vielen einladenden Hinernissen, langen Wegen, die das harmonische , flüsssige Reiten fördert und fordert.
Unrhythmische Ritte mit weggedrücktem Rücken und gegen die Hand gehende Pferde sind dort nicht erwünscht.
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Offline baura

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #470 am: 06.09.10, 17:26 »
binesdiva,
ist mir doch wurscht, ob da Reiche reiten oder nicht, ich muss da ja nicht mitreiten. Aber die Idee der Prüfung geht ganz klar in die Richtung "schickimicki" (überspitzt ausgedrückt), es geht nun mal eben nicht um erwachsene Einsteiger mit irgendeinem Zottelzausel, den man eine Prüfung ermöglichen will. Ich wollte damit lediglich aufzeigen, wohin die Gedanken der FN wandern.

um nochmal zur Qualität der Reiterei in FN-Prüfungen NOrd versus Süd zu kommen: ich glaube tatsächlich NICHT, das im Norden in der Masse gesehen wesentlich besser geritten wird. Ist aber nunmal so, dass man eine Betriebsblinden-Brille aufhat, als Standard-FN-Turnier-Reiter und einem viele Sachen gar nicht auffallen, bei denen sich andere schon winden vor Unbehagen.

z.B. die Hilfszügel-Seuche nach dem MOtto "hauptsache, der Gaul hat die Rüb unne", dann die Ausstattung selbst schwächster Reiter standardmäßig mit Gerte und Sporen, wobei Sporen tatsächlich exzessiv genutzt werden, und nie im Sinne der Erfindung der Sporen, sondern ausschließlich um vorwärts zu reiten. Die reiterliche Boykott-Erklärung in E-Springen Pelham zuzulassen, damit die Kinderchen ihren 4beinigen Ferrari gebremste kriegen. Der Zwang Reithalfter in der Prüfung anhaben zu müssen, getoppt durch die Feststellung, dass es üblich ist, gleich mit 2 Riemen das Pferd zu verschnüren, gerne auch noch unter Zuhilfenahme von Riemen die nach dem Flaschenzug-Prinzip über Rollen gelenkt werden (wer hat das warum wohl erfunden). Pferde, die in der Regel nicht vorwärts laufen können, und nur mit Hilfe von Gerte und Sporen am laufen gehalten werden, weil sie durch  "von-hinten-nach-vorne-reiten" (lieber gar nicht weiter drüber nachdenken) systematisch totgeritten wurden. Reiter, die mit Fahrradlenker-Händen reiten, deutlich sichtbar den Zügel FESThalten, Kaderabzeichen am Jacket haben und natürlich mit 8Komma platziert werden. Im Springen auf dem Abreiteplatz 50 % der Reiter mit Schlaufzügel unterwegs, links/rechts "durch"stellen ist Standard. Pferde, die null rittig sind, permanent gegen die Hand pullern, aber dank Martingal dem Reiter nicht die Nase brechen können, und aufgrund ihres Springvermögens irgendwie durch den Parcours geschreddert werden können und dann noch platziert werden, weil es viel zu viele Ausschreibungen mit Springen nach Fehler gibt. Stilspringen sollte bis M die einzige Art der Ausschreibung sein, zum Wohle des Pferdes, stattdessen gibt es sogar Zeitspringen in E.

Gibt es nicht? Gibt es doch. Ein Tag am Turnierplatz reicht, um all das zu sehen. Auch im Norden.

FN-Richtlinien, sorry, aber inzwischen kann darüber nur noch lachen, weil - die finden nicht statt.
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Offline baura

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #471 am: 06.09.10, 17:28 »
baura, da hat einfach eine Verkäuferin probiert, über Eitelkeit und Geldsackrauskehren jemanden zu einem Kauf zu verleiten.
schatzel, die wollte das Zeuch nicht mir verkaufen, sie hat mir lediglich erklärt WER sowas kauft.


Hunterprüfung:
https://www.pferd-aktuell.de/Pferdethemen-A-Z/V-wie-Verein/Vertraege-Pferdesport/-.4212/Vertraege-Pferdesport.htm
im unteren Drittel unter "Turnierteilnehmer" und da dann "Hunterprüfung".
steht alles drin, Zielgruppe usw.
« Letzte Änderung: 06.09.10, 17:35 von baura »
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #472 am: 06.09.10, 17:53 »
??? Baura, da ist aber nur "Herausgebrachtsein" (plöde Wortschöpfung  ;D) = schön aufgeputzt, also Bandagen, Zöpfchen, gepflegtes Pferd, gepflegteR ReiterIn, stimmiges Outfit - UND vor allem, Harmonischer Eindruck, harmonische Lösung der Aufgabe.
Dazu muss man sehr sehr sehr!!! ordentlich reiten, das Pferd muss mühelos 2-3 "Fliegende" im Parcours machen können, es darf nicht pullen, es darf nicht per Hilfshügel "durch den Parcours geschreddert" werden, die Hilfen sollen rel. unsichtbar = fein sein, d. h. willig, flüssig aber nicht pullend eben.... reell durchlässig, brav und motiviert. Das ist ein Stück Arbeit, bis Du das schaffst.
Dann noch schöner Black&White-Look von mir aus, das ganze Gefummel an Schweif und MÄhne bis das "vorschriftsmässig" ausschaut... puh. Anspruchsvolle Sache, aber halt für Leute machbar, die KEINE Häuser springen wollen, die fein reiten und auch mal Turnier gehen wollen. Find ich persönlich jetzt gar nicht schlimm.
U. a. wird wohl schon geguckt, ob Pferd und Reiter zusammenpassen - das kann wieder mal Fluch oder Segen sein, je nachdem wie borniert die Richter sind. Manche wollen ja Erwachsene gar nicht auf "Kleinpferden" sehen und "kleinpferd" ist für die schon eins mit "nur" 1,60 STock, ok, ok, das könnte ein Problem geben...  ;D
Aber ich tät die ganze Beschreibung dieser Prüfung jetzt nicht an der Aussage einer Verkäuferin aufhängen  ;)
« Letzte Änderung: 06.09.10, 17:59 von zaino »

Offline terra

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #473 am: 06.09.10, 18:12 »
Und ich vermute was ganz anderes: es gibt auch Hunterprüfungen bei den Quartern, die meisten sogar ohne Sprünge ;D - DA wird auf grösseren Turnieren  Materialschlacht betrieben, und DA brauchts auch den braunen Sattel ;D und die braune Trense (zur Erheiterung: weisse Reithosen sind nicht regelkonform, führen zur Disqualifikation ;D, mein schöner Jagdrock übrigens auch  ;D)

Bei der FN-Hunter brauchts nur ordentliche Reitkleidung und ein sauberes, ordentlich zurechtgemachtes Pferd (kostet nur Muskelschmalz ;D) Jagden werden in D ja auch überwiegend in Pinguin geritten :D. Unseren Richter hier ist der Pferdetyp eigentlich egal, die haben den Sinn der Prüfung erkannt - erwachsene Niedrigspringer unter ihresgleichen :D.  Schade, dass die Hunterprüfungen fast nicht ausgeschrieben werden oder wenn, dann 100er  ::) Ansonsten könnte ich schon in Versuchung kommmen ;) 

Wenn ich so zusammenrechne: dem Pferd passender Sattel, ne ordentliche Trense und Ledersstiefel - da gehen doch schnell 3000€ über den Tresen, so nach und nach - kauft man sich ja nicht alle Tage neu.

Offline Mim

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #474 am: 06.09.10, 18:31 »
Unrhythmische Ritte mit weggedrücktem Rücken und gegen die Hand gehende Pferde sind dort nicht erwünscht.

Mir ist der Sinn der Hunterprüfung dank euch jetzt schön erklärt, abes Bindesiva, weggedrückten Rücken und gegen die Hand gehende Pferde - so hoffe ich - sind AUCH dort nicht erwünscht...? ;-)
 
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Offline baura

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #475 am: 06.09.10, 19:34 »
terra,
also ich weiß, wie das Outfit für z.B. eine "Open Hunter under Saddle" auszusehen hat, bin ich immerhin auch schon geritten, und dann auch noch *schockschwerenot* mit weißer Hose und unterlegter Trense (war auch für "Englischreiter" ausgeschrieben ;D) und Dressursattel, und wurde tatsächlich sogar platziert, mit nem Isländer - im Englisch-Outfit - auf nem Western-Turnier, was nach DQHA ausgeschrieben war, wenn das nicht Multi-Kulti ist.


und Leut,  ::)
Ihr wollt mich nicht verstehen, ich hab ja nicht gesagt, dass man die FN-Hunter nicht auch in stink-normalo reiten kann (sofern denn überhaupt eine ausgeschrieben ist), *seufz*, mir ging es, *wiederholungsmodusan*, lediglich darum, dass die FN eine ganz bestimmte Zielgruppe (hier hübsch verpackt unter "gesichertes Einkommen") dafür im Visier hatte, mit einem ganz bestimmten Gedanken, der nun mal üüüüberhaupt nichts mit der Klientel der 08/15 Freizeit-Reiter zu tun hat. (By the way, wieviele erwachsene Späteinsteiger kennt Ihr denn, die mal eben durchgehenden Parcours mit 80 oder gar 100 cm flüssig springen können? Also ich kenne seeeehr viele erwachsene Späteinsteiger und NULL davon, die das reiten können.)
*seufz*.


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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #476 am: 06.09.10, 20:19 »
Doch, wollen wir, verstehen, meine ich. Aber es ist doch auch hier wieder so: Nachfrage und Angebot.
Die FN konzipiert am "Verbraucher", am Normalreiterlein vorbei, und dann weinen sie, weil die Kundschaft ihnen wegläuft.
Was sehen wir daraus? Dass es einfach nicht mehr genügt, den Züchtern, den großen Händlern, den großen Sportlern und Sponsoren u.s.w. um den Bart zu gehen, sondern dass ihre Sandspielkiste "Abteilung Breitensport" als zähe Langstrecken-Cash-Kuh entpuppen könnte, wenn sie denn nur mal aufwachen täten ;D :D
Ist ja auch höchst unfair all den idealistischen "kleinen" Reitschulen und Trainern gegenüber, die sich jahraus, jahrein um Kinder- und Jugendarbeit mühen, "Hausfrauenreitstunden" anbieten, brave Pferde für Wiedereinsteiger, ältere Anfänger, Angsthasen ausbilden, bereit halten bzw. gar züchten, die einfach auszulassen bei allen Überlegungen.

Offline baura

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #477 am: 06.09.10, 20:40 »
achso, doch verstanden, okeeee.

wobei ich nicht glaube, dass der Standard-Freizeitreiter tatsächlich eine große Cash-Cow ist. Ich denke, dass noch nicht mal die E - A/L-Reiter im Budget viel ausmachen.
Da im "großen Sport" und dem ganzen Drumherum derartig irre Summen umgesetzt werden, vermute ich mal, dass alleine da das Geld zu holen ist.
Ich vermute, das Verhältnis ist so ähnlich wie im Fußball, wo die Zuschauer im Stadion eigentlich nur Stimmung, aber letztlich kein Geld bringen.

von daher, wenn die Iniativen nicht von unten ausgehen, wird sich nach oben nix tun, und da viele "unten" aber nur versuchen "nach oben" zu kommen, tut sich halt nicht wirklich viel
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #478 am: 06.09.10, 20:58 »
Die bilden doch Trainer für den Breitensport aus - beispielsweise. NICHT nur für den Beritt und zur Unterstützung der gaaanz großen Sportkoniferen!
Irgendwas haben sie ja doch davon, dass sie das tun. Und nicht nur die Nationalkader bestücken.
Aber ich hab so das Gefühl, auch die Bereiterlehrlinge und Traineranwärter - die werden alle auf EIN Ziel hingebimst.
Die Realisten unter denen orientieren sich später an den anderen Zielgruppen. Müssen es sogar.

Der solide informierte und bewusst reitende Freizeitreiter
- möchte sichere und händelbare Pferde reiten, erwerben und evt. mal ganz oder teilweise selber ausbilden können
- möchte einen kompetenten Ansprechpartner im Reitunterricht vorfinden
- ist meistens an Umwelt, Natur, Tierpsychologie, harmonischem Umgang mit sich und der Welt UND seinem Pferd interessiert
- möchte in der Freizeit mit dem Pferd Spass haben, vom Alltag Pause machen, neue Kräfte tanken- möchte sicher und gut reiten lernen


Geschäftsmodelle FÜR diese Freizeitreiter sind sicher für einige mit Trainerschein und RL-Ausbildung hochinteressant, und das sind doch AUCH alles FN-Mitglieder, zahlende. Kleinvieh, das sagt Dir jeder Vertriebsfachmann, macht AUCH Mist und ist daher AUCH zu beachten. grad in zeiten, wenns wirtschaftlich eng wird. Das Große Sportsegment hat sich doch eh schon lange von der Basis verabschiedet.  :-\

Offline baura

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #479 am: 06.09.10, 21:12 »
Trainer C Quali erfordert RAZ 3 und nachweisbare Erfolge im Bereich A. Was nix anderes heißt, als dass es eben doch nur um Turnier geht. Womit wir wieder bei Zucht für Turnier, Turnier für Zucht wären.

Meine Meinung: der engagierte und interessierte Freizeitreiter braucht die FN nicht, er braucht auch die FN-Richtlinien nicht, er braucht auch dieses ganze "aber das, was du reitest, ist ja noch nicht mal E/A/L-usw.-Niveau"-Gerede nicht. Gutes solides Reiten kann man sehr gut abseits von FN-Pfaden lernen, woraus man dann wieder schlußfolgern kann: ja, die Reitlehre hat eine Krise *elegantenschwenkzurückzumthemamacht*.

 
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