Autor Thema: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?  (Gelesen 123137 mal)

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Offline Mim

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #405 am: 03.09.10, 18:07 »
Hallo

unter den Scheffel "was ist das Gegenteil von gut?

"Gut meinen!"

darf sich wohl jeder stellen und grad die ganze Diskussion um Rollkur und Co. zeigt doch das mit  Tunier = Sportreiter oder die Aufführung von Berufsreitern in Appassionata oder den Gurus - ebs wirklich net alles gut gemacht ist was "gut gemeint" ist. ich weiß bis heute nicht wofür ich mich entscheiden würde/möchte - für die "Hutzi-Dutzi-Tante" die ihr Tier lieber 1 x mehr stehen lässt oder einen "zackigen" Sportreiter der sein Pferd "vernünftig" zusammenstellt mit einem "des woll mer ja mal sehen" "Ego-Wettbewerb"  ::) :-X.  Sorry, ich hatte am Montag wieder mal ein Tuniererlebnis... und kam am Abreiteplatz Springen vorbei. Jaja ich weiß schon, das sind halt Sportcracks, denen muss man halt zeigen wo´s langgeht  ??? :-X

Ich persönlich hab mich davon durchaus verabschiedet - nicht nur im Reitbereich - das alles was Schleifen trägt auch .... ist? So wie hier im Tread auch über die Kompetenz von Ärzten diskutiert wurde - ja die haben doch die Krone der Ausbildung hinter sich, also sowas von schleifendekoriert....! Wißt ihr was ich meine...?

Gruß Mim
« Letzte Änderung: 03.09.10, 18:10 von Mim »
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #406 am: 03.09.10, 18:23 »
Mim, ich hab bewusst nur nach "Äusserlichkeiten" kategorisiert,
und NICHT nach dem üblichen Klischee, Turnier- = Sportreiter = hardcore = bööööse, schlecht fürs Pferd, Freizi = automatisch GUUUT fürs Pferd.

sasthi beweist ja grad in ihrem "Sportreiterstall", dass da, bei IHREM Beispiel, die netteren, kompetenteren, vernünftigeren Leute rumhängen, mit denen gut zusammen reiten, reden, einen heben, ins Gelände gehen ist.
Wohingegen im vorigen Stall der Terror pur herrschte - nur Möchtegernkönner und Vollpfosten.
Das ist aber mehr der "historische Zufall" als dass sich das nach meinen Kategorien richtet.

Wir hatten für ALLES schon krasse Negativbeispiele.
Wie ich die ZÜchterin, deren Pferde auf ihren Weiden verblöden, alt werden, irgendwann reiterlich auch zu nix mehr zu gebrauchen sind, weil überfettet, unbeweglich, steif, nix gewöhnt, kennen nix, haben nix gelernt, haben sich nie mit was auseinandersetzen müssen... und wenn sie auf ihren jungen pferden sitzenbleibt oder nichtmal damit weiterzüchtet, kommt das Argument: Nein, ein TURNIERreiter verdirbt meine Pferde nur, NIE verkauf ich an SOOO einen.
Herrrrrjemineh...  ::)
Es gibt doch nicht NUR Extreme, zefix, das beweist doch grad die Diskussion um Rollkur & Co!


Offline TerrierTopic starter

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #407 am: 03.09.10, 18:58 »
Ich habe auch immer gesagt, dass ich Freizeitreiter bin :D
Ich ritt/reite nur in meiner freien Zeit.
Mach ich ja nun auch noch. Obwohl ich auch schon mit Gandpferd ausgeritten bin, eo der "Reiter" ein Therapiekind von mir ist. So reite ich doch schon für meinen Geruf, oder?
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Offline sasthi

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #408 am: 03.09.10, 20:20 »
Mah, jetzt ist mein schöner Text weg... also nochmal.

Terrier, vielleicht sollten wir einfach mal mit Betonung anfangen *g*.
Ob man dann den ersten Wortteil des Wortes Freizeitreiter betont, oder den hinteren Wortteil.
Ich persönlich würde dich eher mit dem hinteren Wortteil betonen wollen ;)

zaino, ich beweise gar nix, so schaugts amal aus ;)
Nur habe ich jetzt nach dem vierten Stallwechsel in 3 Jahren einfach gemerkt, dass ich mit der Kategorie, die den ersten Wortteil des Wortes "Freizeitreiter" betonen würden, nicht auf Dauer klar komme, da ich zu einigen Dingen andere Ansichten habe, anders agiere und keinen Nerv habe, meine Freizeit damit zu verbringen, mich darüber zu ärgern, dass das, was für mich wichtig ist, für andere Personengruppen noch lange nicht wichtig ist. Und ich denke, wenn man einfach merkt, dass man sich in einem Stall wohler fühlt, in dem ein gewisser Zug vorherrscht und so Dinge wie Disziplin, Rücksichtnahme, Teamgeist, Sportsgeist nicht nur hohle Tresenphasen sind, sollte man es akzeptieren. ;) Und ich finde es einfach nur schön, wenn man nach dem Reiten beim Trensenabwaschen quatscht und auf das "mir geht im Moment der Hintern auf Grundeis seit meinem Sturz " ein lächelndes "so gehts mir auch oft, mach dir nix draus, seitdem ich den Hallodri habe, ist das leider oft so" und evtl noch ein kurzes Drücken am Arm.. das baut auf und man kommt sich nicht so einsam vor.
Ja, das sind halt meine Erfahrungen, die ich gemacht habe, die mich da geprägt haben.

So, um auf Ollis Frage zurückzukehren, was ist was, nach meiner Definition:
FreizeitREITER: sportlich ambitionierter Reiter, der sich beständig mittels Unterricht und Kursen weiterbildet, nicht an ein Niveau gekoppelt. Ethische Grundsätze kein Fremdwort, man bleibt seinem Weg im großen und ganzen treu und erarbeitet gemeinsam mit dem Pferd eine gute (sportliche) Basis. Es wird mehr Wert auf das Reiten gelegt.

FREIZEITreiter: Reiter, welcher alle naslang die Reitweise wechselt, gerne am Tresen im Reiterstübchen zu finden ist und weniger im Sattel. Weiterbildung erfolgt mittels Lektüre gewisser Zeitschriften, alternativ war man als Zuschauer irgendwo auf einer Massenveranstaltung "und hat da was gesehen", welches dann auch ausprobiert wird. Reitunterricht vor Ort findet selten statt, weil das Gemischmasch kann eh kein RL mehr auseinanderdröseln, dabei ist alles "nur das Beste fürs Pferd". Das weiß man auch ggü. Stallkollegen und wenn der dann den Rat nicht annimmt, wird gern mit anderen darüber disputiert, ob das so überhaupt richtig ist. Es wird mehr Wert auf das soziale drumherum gelegt als aufs Reiten.
Spassreiter triffts auch irgendwie ;)

Berufsreiter: verdient damit sein Geld.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Wieselchen

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #409 am: 03.09.10, 21:54 »
Ohje, schwierig so eine Definition.

Ich würde mich als Freizeitreiter bezeichnen, weil ich 1. wie Terrier so schön sagte nur in meiner Freizeit reite, 2. überhaupt nichts mit Turnieren anfangen kann und 3. für mich immer das Pferd im Vordergrund steht und nicht das reiten.

ABER: mein Pferd soll gut trainiert sein, so weit und so gut wie möglich dressurmäßig ausgebildet werden, auch im Springen, weils Spaß macht  :) vor allem damit sie lange gesund bleibt, aber auch weil der Sport Spaß macht mit einem guten Pferd.

Und wenn sie irgendwann eine L oder M oder was auch immer gehen könnte... super ! Deshalb würd ich trotzdem nicht auf Turniere gehen. Und ich finde mich sehr verantwortungsbewusst beim ausreiten.
OBWOHL ich auch sehr gerne schnell reite, flotten Galopp über ein Feld.... ist mir Sicherheit im Gelände das Wichtigste. Und ich kenne fast niemanden aus meinem Reiter-Bekanntenkreis (aus 5-6 Ställen in 10 Jahren) mit dem ich nicht immer wieder gerne ausreiten würde.
Also ich würde nicht sagen, daß das immer die Ausnahme ist, wenn "Freizeitreiter" richtig gut und verantwortungsbewusst ausreiten gehen.

Ich würde eher sagen es ist die Ausnahme, das das nicht so ist. Sowas wie Eure ganzen "Horrorbeispiele" hab ich wirklich noch nie erlebt....  :P

Offline Schnett

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #410 am: 03.09.10, 23:07 »
Eine wirklich interessante Box.

Ich habe auch ne Menge beizutragen. - FN - und wie es gelebt wird

Der Ein oder Andere kennt die Geschichte meiner RB "Chr.".
Sie ist 14 Jahre alt und reitet seit 7 Jahren. Einige Jahre nun im ReitVerein meines Heimatdorfes.
Dort findet jedes Jahr ein Mai-Turnier statt. Die Kleinen drüfen bei Führzügelklassen und Reiterwettbewerben starten, es gibt Dressurwettbewerbe und man legt viel Wert auf die Springprüfungen.
Chr. hat sich für einen Reiterwettbewerb genannt. Auf dem Pony D.. Sie reitet ihn seit einigen Monaten schon im Unterricht. Er ist aktiv, wach und gut zu reiten. Die RL ist dafür bekannt klönend, telefonierend oder SMSend in der Hallenmitte zu stehen.
Die Kinder reiten Bahnfiguren im Schritt und Trab, können im Galopp den Zirkel reiten und aufschließen.
Chr. bittet mich den TT zu mimen.
Ich helfe gerne. Komme Samstag früh am Reitstall an und mir schlackern die Ohren.
Da stehen bestimmt 10 Kinder mit Pferden und Ponies, alle ausgebunden, viele aufgeregt und wuseln durcheinander. Ein Mädchen mit einem Fliegenschimmel-Wallach fragt mich nach der Länge der Ausbinder. 2cm hinter der Senkrechten. Auf meine Bitte diese länger zu machen wird erwidert, dass die immer so kurz sind und auch nicht mehr länger gehen.
Alles klar, ich  misch mich nicht ein.
Die Gruppe möchte zum "Warmreiteplatz" Dieser ist nicht mehr der, von dem ich ausgehe. Damals war es ein feiner, Sandplatz hinter dem Springplatz. Heute ist es eine unebene, rümpelige Ecke hinter der Halle.
Ich führe D. und Chr. läuft nebenher. An der Tribühne entlang will das ängstliche, unerzogene Pony davonstürmen. Fast stürze ich, als ich ihn wieder unter Kontrolle bekomme.
Zum Aufsteigen halten wir zu zweit das Pony. Ich bitte Chr. sobald er Mist baut Aufgaben zu reiten und das Pony zu fordern.
Chr. Mutter und ich sind alleine bei den Reitern.
Eine Stute schlägt nach dem Fliegenschimmel - dieser stürzt, klemmt den Fuss des Mädchens ein. Große Tränen, ich tröste, Pferd steht rum und guckt und niemand ist da.
Die Eltern kommen, geben uns das Startsignal zum in die Halle reiten und fragen das Kind doof warum es nicht auf dem Pferd sitzt...
In der 20*40 Halle ist es abgegrenzt auf 15*40 für die Zuschauer.
Es kommen 6 Pferde und 8 Ponies in die Halle !!! Mit ordentlichen Abständen kann die Tete schon fast auf das Ende aufschließen...
Die Kinder halten die Zügel krampfhaft so kurz, dass die Arme lang sind, die Hände zu Pfötchen werden, die Pferde bockig werden.
Der Schimmel erschrickt in einer Ecke, springt weg, fällt auf das Mädchen(bein).
Die RL ruft nach einem Helfersmädchen und diesem hinterher, dass der Schimmel am Nachmittag mit Gummies geritten werden soll...
Ein Reiter gibt auf.
Ein Pferd rennt sich im Trab ein und ist von dem Kind nicht mehr zu bremsen. Es rennt heiss auf dem Zirkel. Kind gibt auf.
Eine zuckersüße Ponystute piaffiert und galoppiert auf der Stelle weil die Zügel zu kurz sind und die Energie nicht raus kann...
Ich rufe Chr. jedesmal auf meiner Höhe zu den Zügel länger zu lassen. Sie reitet sehr gut. Gewinnt die Prüfung.

Am Sonntag darf sie nochmal reiten. Auf dem Aussenplatz hinten rechts auf dem Springplatz.
Ob D. das kennt? Nee keine Ahnung dann lernt er das kennen. Man wird aber die Lautsprecher aus lassen.
Ich komme an den Stall, schicke Chr. in der Halle 30 Minuten forsch voran. Beide schwitzen und arbeiten sehr gut mit. Ohne Ausbinder.
Ich führe sie bis zum Turnierplatz und gebe nochmal die Anweisung - sollte er scheiss bauen - sobald sie durchkommt fordern - arbeiten
Alles klar
Sie reitet los und auf Höhe eines Lautsprechers beginnt er zu traben. Sie möchte abwenden auf einen Zirkel, als er durchgeht.
Er jagt in den Springplatz, 2 mal direkt auf nen Sprung zu. Sie kann ihn abwenden, verliert den rechten Bügel.
Sie schafft es, ihn zurück zu holen. Aufmerksamkeit zu bekommen und kann nach Anweisung von mir und der RL (die weit weg stand) ihn gezielt durch die Sprünge zu reiten.
Er ist locker als sie zwischen 2 Sprüngen auf mich zukommt.
Eine Stange links von ihm fällt auf eine zweite weil da gerade ein Sprung abgebaut wird.
D. macht nen kleinen Hops nach rechts. Chr. fällt unter das Pferd. Er stößt sich zum Absprung in Bauch und Brustkorb bei ihr ab.
Milzriss - Intensivstation - 3 Monate Sportverbot - traumatisiert

Die Versicherung des RVs ist bereit zu zahlen.
Da kommt die RL
Es wäre ja ganz anders gewesen als ich sage, der Sturz ist ein Reiterfehler und kein Pferdefehler, jeder hätte diesen Sturz sitzen können.
Das Pferd war ja schon ruhig und ganz brav als sie stürzte.

Das ganze wird wohl über Anwälte geregelt.
D. ist ein Privatpferd, welches für den RU ausgeliehen wurde.

Ich bin stinksauer.
Chr. ist traumatisiert. Sie "lernt" das Reiten völlig neu. Longenstunden ohne Sattel, Turnübungen auf dem Pferd und ganz viel knuddeln und auch mal weinen dürfen.

Sie reitet wirklich nicht schlecht, aber nach 7 Jahren sollte sie mehr gelernt haben.
Wenn ich als Reitschule Turniere anbiete, dann muss ich doch für sichere Pferde sorgen.
Warum werden Schulies nicht auch mal draussen geritten?
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Offline Schnett

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #411 am: 03.09.10, 23:15 »
und nun zu mir - ich bin wahrlich kein Engel

Habe mir das Reiten selber beigebracht. Kann auf dem Pferd sitzen und jedes Pferd kann mir zeigen, dass ich nicht reiten kann.

Ich bin versaut. Durch die Traber habe ich verlernt aus dem Sitzen anzugaloppieren, habe ich gelernt bei jeder Renntrabphase in den Schwebesitz zu gehen und die Hände hoch zu ruppen.
Ich habe gelernt die Beine weg vom Pferd zu haben weil Beinschluss heisst Gas geben. Ich habe gelernt eine ruhige, eher weiche Hand zu haben weil Anpacken losjagen heisst.

Ich habe heute den äusseren Schenkel kennengelernt. Wir haben immer gedacht ich kenne ihn und wurde dank meines kleinen, sturen youngsters vom Gegenteil überzeugt. Schenkelignoranz ist toll. Ich ziehe meine Hacken hoch und treibe ne handbreit hinter und 30 cm unter meinem Hintern  ::)
Ich durfte heute das zweite mal nach Anweisung mit Pieckern reiten. Ich habe schwupps ein langes Bein, ich treibe schwupps mit der Wade, mein Pferd dümpelt, ich pieke ganz kurz, ganz bisschen und habe ein fleissiges, schwungvolles Pony unter dem Hintern.

Ich habe Ambitionen. Wir besuchen jedes Jahr 1-2 Kurse welche aufeinander aufbauen. Zirkuslektionen vor dem Arbeit an der Hand Kurs. Wir können nun Schenkelweichen an der Hand und werden nächstes Jahr dort noch weiter ansetzen.
Ich möchte gerne irgendwann aus Spaß mal eine kleine E oder nen Reiterwettbewerb mitreiten. Für mich, für das Pferd, aus Spaß.
Wir fahren in 15 Tagen auf eine Ralley. Mein Pferd hat noch nie irgendwas aufregendes mit mir gemacht. Die Sicherheitsweste wird eingepackt und wir gucken mal wie weit wir kommen.

Ich denke einen Freizeitreiter macht auch aus, dass er sich nicht unter Druck setzt oder setzen lässt.
Wenn Chr. und D. nicht raus möchten, dann sollen sie dazu stehen können und sich nicht schämen.
Chr. wird mit meinem Max gerne an Turnieren und Ralleys teilnehmen dürfen. Ich lege ihr keine Steine in den Weg - aber sie darf es selbst entscheiden.
Wenn Aurelio bei der ersten Ralleyaufgabe meint er schafft es nicht, es ist zu aufregend oder mir gar abgeht - ok aber wir haben es versucht. Wir waren dabei und können auch aus dem Scheitern lernen.
Schlimm finde ich dann aber auch diejenigen welche, die es dann besser gemacht hätten und so weiter und so fort.

Bin froh, mit meinen beiden alleine in meinem Stall zu stehen
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Wieselchen

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #412 am: 03.09.10, 23:16 »
Andere Frage, ich finde es haarsträubend, daß so eine Reitschule oder was das ist überhaupt existiert.  :o Passieren da nicht ständig Unfälle mit den Kindern? Ich würde als Mutter, gerade wenn ich keine Ahnung von Pferden habe, sofort mein Kind aus so einem Verein, Reitschule nehmen !

Krasses Beispiel und dort gibt es absolut eine Krise und wahrscheinlich merkt es nichtmal jemand....  ::)

Offline Schnett

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #413 am: 03.09.10, 23:23 »
Es merkt niemand...

Die Kinder werden abgeliefert und abgeholt...
Welche Eltern haben heute noch Zeit dabei zu sein?

Die Eltern des Schimmelmädchens? Ich war in der Reithalle vor ihnen beim Kind. Sie mussten erst die Kamera abschalten  ::)
"Deine Schwester war viel besser"  ::)

Die RL gehört zu einem der angesehendsten Unternehmen im Ort...

Sie hat auch nen Kurs bei der FN vor kurzem gemacht. Seitdem ist sie wohl etwas aufmerksamer beim Unterrichten...  ::)

Was willst du machen?
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Wieselchen

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #414 am: 03.09.10, 23:32 »
Nix.
Ich wär halt als Mutter aufmerksamer, aber muss ja jeder selber wissen wo er sein Kind hingibt und ob es einen interessiert was da abgeht. Ich würde mein Kind auch niemals bei uns in der Kinderreitschule abgeben.  ::) Bis auf wenige Ausnahmen gibt sich da auch keiner wirklich Mühe, den Kindern eine gute Basis in Sachen Pferdehaltung, Pflege und reiten beizubringen.

Wenigstens den Schulponies geht es gut, da kann man eigentlich nicht viel dran aussetzen. Höchstens, daß sie qualitativ besser wären wenn man sich mal die Mühe machen würde sie regelmässig Korrektur zu reiten. Dann hätten auch die Kinder was davon und müssten sich nicht die Hälfte ihrer Reitstunde mit den Unerzogenheiten der Ponies rumquälen, natürlich ohne die Anleitung zu bekommen, wie man das richtig abstellt.

Offline Hexle

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #415 am: 03.09.10, 23:45 »
woher sollen denn die nichtreitenden Mütter wissen was o.k. ist und was nicht ??? klar WIR wissen das sowsa in NOGO ist ..aber unbedarfte Eltern denen von dem PROFI (!) erzählt wird, dass das eben so ist und dass das in ordnung ist so ?

Meine Eltern waren/sind genauso unbedarft und mein Bruder mit Schwägerin genauso !! Wenn ich mir die Reitschule anschaue in die sie die ein Tochter stecken könnte ich kotzen - ich SAGE ihnen das auch .. aber "ich habe ja keine Ahnung - denn das sind ausgebildete Reitlehrer dort und die Stunden sind teuer ! Und die Schwägerin meines Bruders ist Turnierreiterin und hat gesagt der Unterrich tist toll " .. ja dann

ausgebunden bis auf die Brust und eben solchen reitbildern *würg*

Mit meiner Schwester habe ich damals noch reden können. Deren Tochter ist dann mit meinem Pferd in von mir ausgesuchten Unterricht gegangen bzw. bei mir geritten und hat das sehr sehr gut gemacht  :D leider bin ich dann weiter weggezogen  :-[

Meine Nichte hat sich im zarten Alter von 10 Jahren dann auch mal aus "Reiturlaub auf dem Ponyhof" nach 3 Tagen abholen lassen, weil sie sich geweigert hat die Ponies zu verhauen im Unterricht - sie hat der RL gesagt dass sie das Pony nicht hauen will damit es läuft, weil das dem Pony weh tut und es dann keinen spass am reiten hat - sie will aber nur reiten wenn auch das Pferd spass hat "

Chapeau kleine Constanze ! Den Mut sollten mal die Erwachsenen haben ..
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #416 am: 04.09.10, 09:56 »
Haben dann doch viele RL eine Krise?

Schnett - Aber warum ist man "versaut" wenn man Traber geritten hat?  Kann man nicht weiter lernen? Oder wieder neu lernen?? Ich habe auch Jahrelang Springen geritten, musste für das Dressurreiten viel anders lernen, erst habe ich es "falsch§ beigebracht bekommen, aber selbst im Alter kann man noch umlernen, wenn man will. Vielleicht sollte man nicht den Kopf in den Sand stecken und sich beklagen, dass man versaut wurde (oft macht man es eh selber) sondern einfach anfangen wieder neu zu lernen.
DAS Nicht-Können (wollen) ist dann die Krise der Reiter
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Offline Olli

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #417 am: 04.09.10, 10:51 »
DAS Nicht-Können (wollen) ist dann die Krise der Reiter
*wildapplaudiert*
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #418 am: 04.09.10, 13:23 »
Finde, da hat Schnett schon ein wenig Recht - ich finde Eltern unsäglich, die ihre Kinder wo abgeben und dann verschwinden. Das macht einer bestimmten Art von "Ponyhof" erst ihre dubiose Existenz möglich (und JA, Wiesel, solche Sau-Läden gibts).
Aber hexle, stimmt auch wieder, natürlich sind nichtreitende Eltern da im Nachteil, denen schwant erst nach Jahren: "Die reitet jetzt 2x die Woche bei sowieso am Hof, aber irgendwie hab ich das Gefühl, sie kommt nicht weiter... " - aber was willst als Laie machen, wie argumentieren? Sprich die RL drauf an, die pampen dich an, du hast keine Ahnung, und das gehört so, UND DANN??? Gehen dem nichtreitenden Elternteil erstmal die Argumente aus.

Großes Chapeau für die kleine Constanze, toll. DAS nenn ich Zivilcourage! :D

Terrier, stimmt schon, das Schnett beschwert sich ja auch gar nicht, sie sagt, dass sie lernt, aus den festgefahrenen "Angewohnheiten" heraus weitermacht. Also nicht schimpfen, sondern Keks geben! ;)

Und ach ja ,ich hatte eigentlich vorher gesagt, dass man auch ohne zu werten kategorisieren kann... jemand der toll reitet und seine Pferde sichtlich mag und in jeder Beziehung schützt und fördert, kriegt meinen Respekt, auch WENN er oder sie Turniere reitet  ;D

Offline Olli

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #419 am: 04.09.10, 13:44 »
Finde, da hat Schnett schon ein wenig Recht - ich finde Eltern unsäglich, die ihre Kinder wo abgeben und dann verschwinden.
ach komm, eltern stehen auch nicht stundenlang beim handball rum.
sorry, aber an einzelfällen diese ewige schwarzmalerei.

ich finde auch gut was schnett macht,aber ob man nun vom traber kommt oder nicht, reiten bleibt reiten
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