Autor Thema: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?  (Gelesen 123192 mal)

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Offline Binesdiva

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #210 am: 18.08.10, 23:58 »
Nicht irgendwer.
Denn genau das ist ja leider hier passiert.

Sondern ein guter RL, der die Schwächen und Stärken sofort erkennt, die Leute dort abholt, wo sie stehen, ihnen Lösungswege aufzeigt und sie auch noch motiviert, diesen Weg weiter zu gehen.
Und natürlich die Pferde dabei nicht vergisst.

Muß ja kein Profi sein.

Es werden ja auch nicht die Leute zerrissen, sondern die RL.
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #211 am: 19.08.10, 00:11 »

Es werden ja auch nicht die Leute zerrissen, sondern die RL.
ah ja? Dann bin ich ja beruhigt... dieses Gehacke wg. einem Pferdchen das VIELLEICHT oder auch nicht Arthroseansätze hat...  ::)
wo es vielleicht eher am miesen Sitz der Reiterin liegt? -
Meiner läuft auch nicht immer super locker und verliert unterwegs die HH. Viel meine Schuld und auch viel Pech über die Jahre/Verletzungen vom Pferd. Ich hab so gekämpft und geackert, damit er wieder so gut wie möglich unterm Sattel geht. Die fotos in der Lustlosenbox kannst ja gucken. Wenn dann wer kommt und ihn für "platt" erklärt, ohne es konkret an was festmachen zu können, seh ich echt rot! Man kann und soll die Viecher ja auch nicht wegstellen, wenn sie nicht alle laufen wie Totilas! Zefix!  >:(
« Letzte Änderung: 19.08.10, 00:15 von zaino »

Offline Binesdiva

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #212 am: 19.08.10, 00:37 »
Zaino, das ist etwas anderes bei Euch.
Wenn ein Pferd älter ist und vielleicht schon mal verletzt wurde, der Besitzer aber alles macht, daß das Pferd im Rahmen dessen Möglichkeiten wieder geritten werden kann, ist das etwas ganz anderes.

Es ging ja auch nicht um das Vielleicht-Arthrosepferdchen, sondern eher um den Haffi. Und der lief nun echt sch....  :-X  :-X

Du reitest Dein Pferd für Dich, besagte RL benutzt das Video jedoch als eine Art Werbung für sich selbst und da machen sich, ich sag mal, nicht taktrein gehende Pferde einfach schlecht.

Und wie ich bisher die Antworten verstanden habe, sehen die anderen das ähnlich, man wirft der RL vor, lahme Pferde einzusetzen bzw. diese nicht aus dem Kurs zu entfernen.

Wenn ein Reiter jedoch so schlecht sitzt bzw. einwirkt, daß sein Pferd zu solchen unübersehbaren Taktfehlern kommt, nun ja, dann muß ich als RL aber sofort eingreifen.

Muß mal in die Lustlosen-Box.
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #213 am: 19.08.10, 00:47 »
Naja, was soll die Rl machen - die Ingrid Klimke hat den rollkur-Heini auch nicht aus ihrem kurs geworfen, da gabs mal einen Artikel drüber. Ganz verstehe ichs auch nicht. RL wollen auch leben - aber sie sollten trotzdem ehrlich sagen: Du, dein Pferd lahmt, kümmere dich da mal drum! Keine Frage.
sonst kann ich mich ja auch bei allen anderen Urteilen/Beurteilungen nimmer auf ihr/sein Wort verlassen, nämlich... was für MICH eklatant wichtig wäre, dass ichs kann...
Als Werbung ist dieses Video jedenfalls eher anti.... auch keine Frage.
« Letzte Änderung: 19.08.10, 00:51 von zaino »

Offline Mim

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #214 am: 19.08.10, 08:29 »
Hallo

das stimme ich Binesdiva zu - wenn ich RU nehme, erwarte ich, dass der RL von den 1000 & 1 Baustellen die ich habe erkennt auf welchem Stand ich bin und mich genau dort abholt, heißt er kann die Prioritäten setzen und die Grundlagen da ausbauen wo sie wichtig sind. Das wichtigste zuerst. Es ist auch ein unmögliches Verlangen - das die Reiterin auf dem Schimmel hier "legerete" mit dem Zügel umgehen soll - wenn unter ihr ihr Becken klemmt, die Oberschenkel klammern, so hochgezogen die Steigbügel ins Schlackern kommen...

@ in der dt. Sprache ist es übrigens auch so - Legasthenie - wenn die Basiscs nicht sitzen muss auch eine 5klässlerin erstmal zurück zum richtigen Silbenklatschen, Wörtertrennen wie in der 1ten, 2ten Klasse....

Mal eine doofe Frage - bevor man an "Hilfen verfeinern" arbeiten kann - muss das Tier doch erstmal gymnastiziert sein (Takt, Losgelassenheit....) und der Reiter mit den Hilfen durchkommen, heißt das Tier die Hilfen durchlassen - können...? So wie der Hafi läuft hab ich durchaus mal schon Pferde laufen sehen - die standen halt 4 Jahre "herum" auf der Koppel hinter Haus, das waren nicht unbedingt krankhafte sondern unsportliche, heißt nach 1 Jahr Gelände mit viel langem Zügel sah das ganz anders aus.... heißt, da gehört Bodenarbeit mit den Pferden gemacht, nicht nur mit den Reitern...?

@ Zaino - jepp, es gibt die Tiere die man "aufwecken" kann, es abrufen - und diejenigen die eine warmlaufphase eines russischen Panzers haben... ;-). Aber Sonderschulpferde sind ja auch keine geeigneten Pferde für Anfänger die die Basics erst lernen müssen - heißt, wie es sich "richtig" anfühlen soll...?
Gruß Mim
« Letzte Änderung: 19.08.10, 08:37 von Mim »
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline Netto

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #215 am: 19.08.10, 08:54 »
Guten Morgen!

Ich denke (wir wollen doch vom Besten mal ausgehen und positiv denken...): jeder Reitlehrer versucht sein Wissen so gut wie möglich weiter zu geben und im Sinne seines Schülers zu unterrichten. Jeder Bereiter reitet sein Berittpferd so, daß es danach für den Besitzer leichter/besser ist. (Gut, jeder verantwortungsbewußter Mensch würde es zumindest so tun). Die Schwierigkeit jeweils besteht dann darin: Hab ich ein Berittpferd und kommt mit ihm mittlerweile gut klar, Besitzer reitet grottig wird er weiterhin keine Freude haben mit dem Pferd. Er wird sich leichter tun - aber wirklich DAS Erfolgserlebnis bleibt aus für ihn.

Als Trainer wiederum: wenn das Pferd schon mal Mankos aufweist - und der Reiter deto... wo setz ich da an? Pferd lauft nicht über den Rücken - Reiter kann demnach nicht sitzen. Erstens weil er es nicht kann und zweitens weil es das Pferd nicht zuläßt. Und jetzt hängt es vom Pferd/Reiter - Trainer Dreieck ab. Reitet der Trainer selber auch? Dann könnte er das Pferd mal bischen gymnastizieren und parallel dazu immer wieder Sitzlongen auf dem Pferd mit dem Reiter machen. Bis der unabhängiger sitzt, ist auch das Pferd von sich aus mal bischen lockerer, Reiter tut sich leichter, Pferd gibt nach, Reiter kann besser sitzen, Pferd ist noch lockerer, Reiter kann noch besser sitzen - alle glücklich. Das "gemeine" daran: das dauert seine Zeit und viele wollen diese Zeit und Geld nicht investieren. Ist aber sicher der ideale Weg.

DANN gibt es noch die Variante: Sitzlonge fällt flach. Pferd hasst Longiert zu werden - somit absolut witzlos für alle Beteiligten. Dann muss ich als Trainer eine Möglichkeit finden, das Pferd zu lockern und dem Reiter aber auch diesen Weg zeigen. Das ist immer mittelschwer bis schwer, ist aber zu bewerkstelligen. Denn das nette: Pferde WOLLEN das richtige tun. Sie sind keine Schweine (in der Regel) sondern wollen dem Menschen "dienen" (genauso wie der Hund - beide haben sich diese Rolle "ausgesucht" beim Menschen zu sein und kein Wesen macht das auf so eine Art und Weise wie das Pferd: es TRÄGT den Menschen. Nicht nur bildlich sondern auch im übertragenen Sinne). DH. es wird sofort positiv reagieren, wenn der Reiter seine Sache richtig macht.

Da gehts aber noch gar nicht darum, daß er perfekt oben sitzt - sondern nur mal mit dem Sitz halbwegs Frieden macht und einfach lernt, dem Pferd den Weg zu zeigen. Meist sind es Kleinigkeiten: ich als Reiter bestimme höflich wo und wie schnell wir wo gehen. Wenn er das mal sagen kann, hat er schon die Halbe Miete. Ich bestimme den Takt und den Weg. Dann fühlt sich das Pferd bei dem Menschen sicher, gut aufgehoben - und ist bereit sich ihm zu fügen, entspannt sich entsprechend, konzentriert sich auf ihn - weil es muss ja jetzt nicht mehr aufpassen wie ein "Haftelmacher" (wie man bei uns so schön sagt). Somit kann der Reiter aber wieder sich auch mehr entspannen, kann besser sitzen - und kann dann auch sich besser auf sich konzentrieren und kommt zu einem besseren Sitz. Pferd kann wieder besser loslassen - Reiter.... usw.

DAS sind aber mal alles Basics. Unabhängig davon, welche Stilrichtung ich danach reiten will. Dann kann ich immer noch sagen: ich will eher so oder eher so mit einem Pferd arbeiten oder es in die Richtung ausbilden. Aber dazu gehört ein Grundwissen - oder sagen wir mal Können und Feingefühl dazu.

Es ist der falsche Ansatz zu sagen: Dressur reiten ist so anstrengend, ich reite deswegen jetzt Western. Das ist viel lässiger. Wenn sie dann an einen ehrlichen Westerntrainer kommen, werden sie ihre Sünden abbüsen!  ;D ;)

Der feine Sitz wird durch ein immer feineres Pferd ermöglicht. Der korrekte Sitz - der ist dafür allerdings die Basis. Und der wird leider immer mehr vernachlässigt. Welcher Trainer erklärt denn noch, was man mit seinen Bauchmuskeln machen soll - oder mit der inneren Oberschenkelmuskulatur (soll man mit der oder nicht oder??) oder Schulter etc. Wer beschreibt den Galoppsitz, den Trabsitz, Schritt - wie reite ich ein korrektes Rückwärtsrichten? Verstärkung, Aufnehmen etc. pp. WENN korrekt erfolgt es ohne Kraft sondern wirklich am Sitz. Es ist dann nicht mehr anstrengend. Sondern das fließt dann einfach.

ABER der Weg dahin - der ist anstrengend. Und lange. Und - er hört nicht auf.  ;D ;) Und da wären wir wieder bei der Krise...

Gott, war das wieder salbungsvoll. *seufz* Sorry.

Bleep!

Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #216 am: 19.08.10, 09:28 »
NÖ, garnicht, Netto, ich lese Deine Ausführungen immer sehr gerne weil lehrreich und einleuchtend. A propos Haftlmacher, wo in Bayern BIST Du denn? ich suche ja DRINGEND guten RU...  :D

(obwohl, nachdem ich grad beim STaubsaugen meinen Spiegel zerbrochen hab, heisst das jetzt 7 Jahre Pech und wieder kein Geld???? uaaaa mir wird Angst!)

Zusammenfassend kann man sagen, die Macher dieses besagten Videos haben Euch das Kraut ausgeschüttet wg. der Läscheretä-Sprüche und dem Gedöns, was bei dem armen SAu-Häuflein im Film, wenn man das mal so sagen darf, alles noch ein Witz ist, weil die kaum sitzen können.

Mim, den "russischen Panzer" kriegst zurück, grrr! Der hat jetzt nämlich eine sehr sehr kurze Aufwärmphase bekommen durch die Art, wie wir miteinander arbeiten!

Offline McFlower

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #217 am: 19.08.10, 09:36 »
Zitat
Manche "nutzen" es - wie die Rl im Video vielliecht? und manche wenden sich verächltlich ab und unterrichten nur noch die "Guten", die Mutigen, die Klemm-freien...
Und wiederum andere geben einfach soliden Graswurzel-Unterricht, bei dem man eine langsame und stetige Verbesserung erkennt. Und das ist doch hoffentlich die Mehrheit.

Für erwachsene Schulpferdereiter ist ist sehr schwierig, angemessenen Unterricht auf angemessenen Pferden zu finden, das gebe ich zu. Hat man aber ein Privatpferd zur Verfügung (eigenes, RB, Pflegepferd), ist es doch eigentlich nicht sooo schwierig, einen mobilen oder ortsansässigen Reitlehrer zu finden, der sich der Grundlagenprobleme annimmt. Für Graswurzelreiten braucht man ja wirklich keinen Star-Trainer, ein seriöser Trainer C (oder *pssst* jemand mit Erfahrung und ganz ohne Schein) reicht vollkommen. Sitzkorrektur ist ja nun kein Hexenwerk. Ein Amateur macht das vielleicht sogar besser und engagierter als ein Profi.

Zitat
Zusammenfassend kann man sagen, die Macher dieses besagten Videos haben Euch das Kraut ausgeschüttet wg. der Läscheretä-Sprüche und dem Gedöns, was bei dem armen SAu-Häuflein im Film, wenn man das mal so sagen darf, alles noch ein Witz ist, weil die kaum sitzen können.
Ganz genau.
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Offline TerrierTopic starter

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #218 am: 19.08.10, 09:41 »
Habe ja versucht mir das Video mit dem "Legerte`" anzutun...aber diese Stimme und dann noch so oft lobend, könnte ich nicht lange jhaben. Glaube aber auch, dass nach einer gewissen Zeit mein Pferd dann auch abgeht wie was.
Auch verstehe ich nicgt, warum mit dem Oberschenkel reiten so wichtig ist?
der bissige Terrier schickt Grüsse
http://dhbf.daisypath.com/NE3Lp1.png
Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline Netto

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #219 am: 19.08.10, 09:59 »
Zaino - nix Bayern. Ich bin ein Ösi, bei Wien.  ;) Bin zwar öfter in MUC, aber das wird Dir fürchte ich nix nutzen.  ;) Aber auf jeden Fall: Danke für das Kompliment. Auf jeden Fall hätten wir wohl keine Sprachprobleme beim Unterricht!  ;D

Bleep!

Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #220 am: 19.08.10, 10:10 »
Netto, ach sooo... Alzheimerhab. Dann ist Dir sicher auch Herr OBrien bekannt? Ich war mal leidenschaftliche Zaungästin bei seinen Kursen hier im Eck, die eine Bekannte von mir ausgerichtet hat. Herrlich!
Und wiederum andere geben einfach soliden Graswurzel-Unterricht, bei dem man eine langsame und stetige Verbesserung erkennt. Und das ist doch hoffentlich die Mehrheit.
Der solide Graswurzelunterricht ist zwar für den Zuschauer unspektakulär, für den betroffenen Reiter schweiss- und frustträchtig, man kann damit aber allerhand bewegen!
Vielleicht war das eine kerngesunde Einstellung früher: Nein, du darfst KEINE Seitengänge und nicht dies und das reiten, wenn du noch nichtmal korrekt sitzen, korrekt geradeaus bzw. durch Ecken u.s.w. reiten kannst. Setzt natürlich schon voraus, dass man den Reitschülern schon auch mal die Karotte vor hält und sie motiviert und mal einen Schritt weiter LÄSST...  
Leider hat sich das dann aber mit den Jahren etwas eingefahren - so eine Einstellung wie: DIE lernen das eh nie...
Dazu "Schulpferde", die nie was gelernt haben, oder eben diese extrem zähe "Reitweise" intus haben, die das Gegenteil von Légèreté darstellt... wo man extrem treiben und extrem vorn aufnehmen muss weil die das nicht anders kennen, und wehe man selber hat diese Kraft nicht... das ist auch so ein Punkt, warum Leute andere Wege gesucht haben - nicht Indolenz, sondern eine recht freudlos-zähe und teilweise rüde Art, die Reitlehre umzusetzen...
« Letzte Änderung: 19.08.10, 10:33 von zaino »

Offline terra

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #221 am: 19.08.10, 10:48 »
Wenn das Video nur nicht "reiten gezielt verfeinern" hieße  ;D und auf der Homepage des Veranstalters "Highlights" des Kurses stünde  :-[

@Preise: hab was gefunden  :) 2-Tageskurs einmal 220€ und einmal 240€  mit 2 Einzel und 2 Gruppenstunden und Theorie

Offline moreno

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #222 am: 19.08.10, 10:58 »
Hallo,

nun lassen sie doch mal die Légèreté aus dem Spiel. In dem Ausbildungs"zustand" ist das wohl eine (Entschuldigung) Schnapsidee!!!!

Ein grosser französischer Reiter hat das so erklärt: Légèreté! "Das Pferd benutzt exakt nur die Kräfte und der Reiter mobilisiert exakt nur die Kräfte, die für die geforderte Bewegung benötigt werden." Bitte nachdenken!

Davon sind die Videoreiter Welten entfernt, nicht weil sie schlecht reiten, sondern weil sie am Anfang ihrer Ausbildung stehen. Légèreté gibt es auf dem Weg zur hohen Schule, nicht in Anfängerstunden und nur sehr, sehr selten im Sport. Dafür sorgen schon die Richter.  

Die Reiter mit "ach du Schande" und Ähnlichem zu bedenken ist nicht so ganz fair. Als ich anfing, mich auf dem Pferd einzurichten, gab ich wohl das gleiche Bild ab. Aber irgendwie fängt man ja mal an.

Die Qualität der Pferde? Na ja! Wir haben den Hafi nur auf dem Video gesehen und Hafis sind schlau. Unter dieser Reiterin wird er sich sicher auch nicht sehr anstrengen wollen. Platt auf vier Beinen? Gewagte Diagnose!

Mit den Oberschenkeln reiten? Wer mag denn wieder auf die Idee gekommen sein? Meine Reitgäste sollen möglichst ruhig im Sattel sitzen und die Beine so fallenlassen, wie der Herrgott sie angeschraubt hat, um das Pferd darunter nicht zu sehr zu stören. So verschieden kann Reiten sein.

Gruß

Dörr

Offline moreno

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #223 am: 19.08.10, 11:03 »
Nochmal ich,

habe soeben den Beitrag von Terra gelesen.

Das ist, bezogen auf den Veranstalter, allerdings "am Rande der Legalität". An der unglücklichen Lage der vorgeführten Reiter ändert es nichts.

Dörr

Offline Karotte

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #224 am: 19.08.10, 12:14 »
@Moreno: Diesem absolut bedauernswerten Haflinger, der vor äußerst offensichtlichen Schmerzen nicht weiß, wo er seine Hufe hinsetzen soll, Faulheit oder Schauspielkunst zu unterstellen, das ist ... puh! Da fällt mir gar kein Begriff ein. Ganz bestimmt könnte dem eine stärkerer Reiter Beine machen - das wäre dann allerdings richtiggehend grausam.

Und ich sag´s auch noch mal: Absolut niemand hat was gegen Reitanfänger, die natürlich nicht begnadet auf einem Pferd sitzen können. Aber sehr wohl ruf ich "Auch du Schande", wenn eine (selbst ernannte?) Trainerin hier wortwörtlich das Pferd am Schweif aufzäumt und die Leute nicht mal ansatzweise da abholt, wo sie sind. Und dafür noch viel Geld kassiert und eigenlobhuldelnde "Vorher-Nachher"-Videos einstellt.
Das Leben ist keine E-Dressur!