Übrigens bin ich gerade beim Herrn Putz im Unterricht ganz viele "Lektionen" geritten, an die ich mich noch nicht rangetraut hätte, weil ach so junges Pferd usw., und er hat immer wieder gesagt: "Machen Sie doch einfach mal, ich sag Ihnen dann schon, wenn´s verkehrt läuft". Da sind wir dann z.B. nach einer Stunde mit intensiver Galopparbeit, in der wir an Takt, Gleichmaß, Gleichgewicht und Anlehnung, meiner Lockerheit und meiner vermaledeiten linken Hand gearbeitet haben, am Schluss ein paar Galopptraversalen geritten (Pferd 2 Jahre unterm Sattel und noch nie sowas gemacht), und die haben einfach so richtig gut geklappt. Alles eine Sache der Vorbereitung, das hatten wir hier ja auch schon mal. Wir haben auch einfach mal ausprobiert, was das Pferdchen sagt, wenn man´s zur Passage auffordert (die bietet mein Pferd allerdings zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von selbst an und kann es ohne jegliches Training rundenweise durchhalten), weil Herr Putz der Meinung ist, Geschenke soll man annehmen und in geregelte Bahnen leiten. Das waren aber alles Sachen, die ich eher unter "Randergebnisse ordentlicher Vorbereitung" verbuchen würde.
Der Wiener, bei dem ich im Moment viel reite, lässt mich gerade Kurzkehrt und Arbeitspirouetten bis zum Abwinken reiten, um mein Pferd mehr aufs Hinterbein zu setzen. Das ist was ganz anderes und geht eher in die von Esge angesprochene Richtung, sprich, Lektionen, die eigentlich "zu hoch" sind, zu einem ganz bestimmten Zweck zu reiten. Mit deutlich sichtbarem Erfolg übrigens.
Und bei meinem Lieblings-RL bin ich vor zwei Wochen wieder fast nur Basics geritten (bis auf ein wenig SH und Trabtraversalen) und es gab 1. mehr als genug zu tun dabei und 2. war eine ebenso sichtbare Verbesserung des Pferdes zu merken und zu sehen, nur halt in anderen Punkten.
Allerdings muss ich sagen, dass alle drei RL sehr ähnlich unterrichten und keiner im Widerspruch zum anderen steht, das wäre auch großer Mist. "Reine Lehre der FN", "Wiener Hofreitschule mit Sportausrichtung" und "Deutsche Klassik/Neindorff/Stecken" scheinen sich also schon mal sehr ähnlich zu sein.