Karotte: Einverstanden, was den Reiter angeht. Allerdings verlässt einen das irgendwie nie so ganz...
Alles was man vielleicht besser wird, wird das Pferd feiner und schon hat man den Salat wieder. In puncto Feinheit werde ich mein Pferd wohl nie einholen.
Mit den "Problempferden" habe ich auch ein Problem. Ist denn alles, was nicht nach Schema F ausbildbar ist, ein Problempferd?
Die heutige (!!!!) deutsche Reitlehre will Pferde mit einem gewissen Potenzial zum Turnier bringen. Mit jeder Änderung dieser Reitlehre geht sie leider mehr hin zu diesem einen Zweck. Nun gut - solange ich auf einem Pferd sitze, das diesen Anforderungen gerecht wird. Uuuund ein Reiter bin, der diese Anforderung a) will und b) sportlich genug ist, sie erfüllen zu können. Zwecklos, als Steiftierchen auf einem Gangwunder reiten zu wollen. Da wird die beste Reitlehre keine Losgelassenheit bringen.
Die ursprüngliche deutsche Reitlehre war da noch etwas anders gestrickt. Aber vieles, was man darin noch fand, ist heute wegrationalisiert und, schlimmer noch, wird heute als "nicht reell" verteufelt. Mein persönliches Lieblingsbeispiel natürlich: die Abkauübungen an der Hand.
Aber das ist längst nicht alles.
Um einen für sich und sein Pferd passenden Ausbildungsweg zu finden, muss der Reiter darum zunächst mal seine Ziele definieren. Und es stinkt mir einfach nach wie vor und mehr denn je, dass nur das Ziel "Turnier", bzw. ein Pferd, das so geht, dass es dort Meriten ernten könnte, als "reell" angesehen wird.
Wenn man sich darauf einigen könnte, dass Losgelassenheit und Gleichgewicht die wesentlichen Kriterien sind (wesentlich darum, weil sie dafür sorgen, dass das Pferd gesund bleibt!), wären wir alle ein stück weiter. Und EIGENTLICH sind das Kriterien, die sich in jeder ernstzunehmenden Reitlehre finden lassen. Oder?