Autor Thema: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?  (Gelesen 122224 mal)

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Offline Hexle

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #30 am: 21.07.10, 23:03 »
*gibbel* genau udn die Profis (Madame Jörgensen und so) tauschen dann halt ihr Dressurpferd gegen ein ähnlcih aussehendes  Pferd um die siegerrunde zu überleben  ;D ;D ;D ;D nä sorry also SO jemand kann niemals nicht ein reiterliches Vorbild für mich sein  :)
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Offline Sonne

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #31 am: 22.07.10, 09:54 »
Mal bei Hexle unterschreibt, von wegen, je besser und harmonischer man Dressur auf dem Platz reitet, je mehr Spaß hat man im Gelände..
Nach laaaangen zwei Jahren hab ich nun richtig Spaß draußen, in jedem Tempo an jeder Stelle der Gruppe bergauf, bergab auch mal Sprünglein.
Pferd ist artig und rittig, pullt nicht, bockt auch hoffentlich nicht mehr ;)

Das das mal so entspannt und schön möglich ist... TOLL :)

Offline Sugar-for-Rick

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #32 am: 22.07.10, 11:01 »
Mal bei Hexle unterschreibt, von wegen, je besser und harmonischer man (Dressur) auf dem Platz reitet, je mehr Spaß hat man im Gelände..
Das möchte ich auch gerne unterschreiben.  :)

Als ich mein Pferd vor 9 Jahren bekam, war es immer wieder panisch unter dem Sattel und vor allem absolut Gelände-unerfahren.

Auf dem Platz habe ich dann an der Rittigkeit, der Durchlässigkeit und am Vertrauen gerarbeitet, was ich immer wieder quasi ins Gelände raus nehmen konnte.

So machten dann auch die Ausritte immer mehr Spass.  :D

Ich reite seit einigen Jahren Turniere, werde dies jedoch nicht "ewig" tun. Aber auch nach Beendigung der Turnierzeit werde ich mein Pferd weiterhin mehrmals wöchentlich auf dem Platz trainieren, damit seine Form erhalten bleibt. Und nur ausreiten zu gehen ist mir persönlich ehrlich gesagt zu langweilig.  ;)

PS: Immer wieder höre ich von Klassisch-Reitern erstaunte Kommentare, weil unsere Westernpferde während der ganzen Preisverteilung wie angewurzelt Seite an Seite dastehen. Western-Pferden wird beigebracht, dass das Stillstehen Pause bedeutet, also positiv ist. So stehen sie dann auch entspannt an der Preisverteilung und dösen zum Teil auch weg.  ;)
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Liebe Grüsse von Simone

Offline tara

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #33 am: 22.07.10, 14:24 »
PS: Immer wieder höre ich von Klassisch-Reitern erstaunte Kommentare, weil unsere Westernpferde während der ganzen Preisverteilung wie angewurzelt Seite an Seite dastehen.

alles Erziehungssache!
für manche sind es Kleinigkeiten, peanuts, unwichtiger Kinderkram.
Abér dann wird es 'bewundert' bei anderen.

wie oft bin ich in der Anfangszeit nach dem Aufsitzen gleich wieder abgestiegen und hab Pferd 3-5 Schritte rückwärtsgerichtet, weil er nicht stehengeblieben ist.
stell dir vor, du hast ein Pferd und es kann nicht t ö l t e nin diesem Sinne...
Gruß tara

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Offline Mim

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #34 am: 22.07.10, 15:32 »
Hallo

@ Tara - das ehrlich gesagt - regt mich richtig auf.
 
Wenn Reiter sich beschweren, dass ihr Pferd beim Aufsteigen nicht stehenbleibt. Sie aber beim Aufsteigen zu "faul" sind hier wirklich mal zu üben - oder wieder runterzugehen, wenns NICHT geklappt hat.
Nein, da würgen sie sich hoch, verdrehen den Sattel, das Pferd "eiert" sozusagen schon los, ein Rupf! im Maul oder noch ein "Rache du bist nicht stehengeblieben Klapps" mit der Gerte (wo der Gaul net checkt wofür das jetzt war) und sie wundern sich, dass ein Pferd die Aufsteigeprozedur als "äusserst" negativ in Erinnerung behält und beim nächstenmal als Fluchttier - .... wieder davon läuft  ::)

Mim
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Offline donau

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #35 am: 22.07.10, 16:09 »
pssst - nicht weitersagen... aber in der reitlehre bzw. im "phösen" kavallerie-regiment, war es immens wichtig, dass der esel stehen blieb. und ein den alten reitlehrbüchern steht auch drin, dass das pferd stehen bleiben lernen muss, dass das schwierig ist, aber grundlage des gehorsams.

so, und jetzt seh ich mir die modernen reiter an, die sehr, sehr oft kilometerweit weg sind von dem oben beschriebenen. weil nämlich zu faul, grundlagen zu üben. und das trifft jetzt keineswegs turnierreiter... 80% der freizeitreiter sind nicht in der lage, ihr pferd länger wo still stehen zu lassen, oder neben was weiss ich zu stellen, zwecks aufsteigen. das ist aber kein problem der reitlehre/ des reitstils... eher eines der reiter... wie so manches *diekrisetrotzdembeidenreiternsieht* ;)
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Offline McFlower

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #36 am: 22.07.10, 16:36 »
Ich bin mir nicht sicher, ob die Reiter in der Krise sind. Krise würde ja heißen, dass es irgendwann mal besser war.

Das Problem ist nur, dass sich das auf breiter Basis gar nicht nachprüfen und vergleichen lässt. Diese Flut an Fotos und Videos, die über´s Internet verfügbar ist, gibt es ja erst seit knapp 10 Jahren. Alte Videos und Fotos finden sich höchstens vereinzelt in den Geheimarchiven der einzelnen Familien.

Jetzt kann jeder Depp mit einer Videokamera oder einer Digicam hinterm Busch sitzen und Hinz und Kunz beim Abreiten oder sonstwo filmen und fotografieren und alles hemmungslos online stellen. Früher, als Fotoabzüge und Filme noch richtig gutes Geld gekostet haben, hat sich doch niemand beim Heckenfest an den Abreiteplatz gestellt und aus Gehässigkeit fremde Reiter fotografiert, um sie sich als Beispiel für schlechtes Reiten ins eigene Fotoalbum zu kleben.
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #37 am: 22.07.10, 20:46 »
Weiss ja nicht wie diese "modernen" Reiter das machen, aber meiner hat das Hinstehen beim Aufsitzen schon von Anfang an gelernt. Einfach weils unangenehm und sau-gefährlich ist, mit einem Fuss im Bügel an einem losmarschierenden Pferd zu hängen, sowas geht GAR nicht, finde ich. Zumindest nicht bei uns tollpatschigen Amateuren, die wir NICHT in höheren Gangarten bügellos aufsitzen können :P

McFlower, natürlich entbehrt das nicht einer gewissen Bosheit, sich jetzt so exzessiv gegenseitig zu knipsen, vielleicht hilft es aber auch - mancher reisst sich in ZUkunft zusammen, sonst könnt ihn ja einer sehen und filmen und bloss stellen?

wobei, wen es bisher nicht gestört hat, dass bei seinem Pferd Löcher an den seiten waren, wo die Plempe rauslief, den stört jetzt das Video-Risiko wohl auch nicht  >:( :'(
« Letzte Änderung: 22.07.10, 23:37 von zaino »

Offline Hexle

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #38 am: 23.07.10, 00:18 »
hmm also bei meinem "Neu"-Pferd (sozusagen eine 14 jährige Remonte  :D) ist das Stehenbleiben zum Aufsitzen auch noch nicht so verinnerlicht - je nachdem was aussen herum los ist, läuft sie dann halt schonmal los *Termine,Termine* - ich bleib dann unten, schicke sie freundlich aber unerbittlich ;) zurück an ihren Platz neben dem Hocker ..ich versuchs ...sie läuft los - ich stell sie zurück ...das KANN dauern und Mim sie wird nicht böse zurückgeschickt sondern vollkommen emotionslos ...weil sowas bei mir keine Emotionen auslöst ;) ich finde es weder "oh wie süss, guck mal die will arbeiten" noch " Mistteil will nicht stehenbleiben" der einzige Gedanke bei mir ist ein wirklich entspanntes "nooochmaaaal" .. und wenn ich an dem Abend dann halt nur aufsitzen übe dann ist das eben so  ;) ist ja keine vertane Zeit
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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #39 am: 23.07.10, 11:29 »
Hexle, klar, die Jungspunde müssen das alles erst lernen, und zwar mit GEDULD!
Kenne Leut, die haben Jährlinge sofort wieder verkauft von wg. "bös" und "schwer zu führen" weil man den Finger ins Halfter eingehakt hatte statt einen Strick zu nehmen für den Heimweg von der Koppel  ::) Fohlen macht hüpf, Fingerkapsel im Eimer, tut sau-weh, aber hey, sorry, klar, ne, deren eigene Babies konnten sich sofort nach der Geburt ihren Schnuller und ihre Pampers schon selber einkaufen gehen, ja? Ach ne, stimmt ja, die kame schon stubenrein zur Welt ... Eierköpfe, damische...
Auch die meisten Korrekturphasen später im Pferdeleben gehen meist auf das menschliche Konto der Heiligen Inkonsequenz, Wurschtigkeit, des mangelnden Gefahrenbewusstseins und zwegs "Nichtmitdenken" oder gar "Och er ist doch noch so tlein!" "Er meint es doch nicht so" oder "Er hatte eine schwere Jugend auf der Rennbahn" oder sowas alles... *gnarf*...
Ab 400 kg Lebengewicht ist es mir Banane, wie tlein er ist und wie das jetzt gemeint war - ES TUT WEH UND MEIN ZEH IST EVT. MATSCH!

Und noch aus der alten Box, wg. moreno's Ansage und Mim, im Zusammenhang mit diesem miesen Editorial der RR: Nein, mit Hutschi-Gutschi, Gummischlappen im Stall, und "Ach Carino, steigst du mir bitte nicht auf den Fuss" und "Ich hab jetzt mal sein Horoskop erstellen lassen, das erklärt einiges warum er sich so benimmt" kommt man freilich nicht weiter. Das ist esoterischer Quark und einfach nicht pferdegerecht, sondern total vermenschlicht.

Durchlässigkeit + Vertrauen haben aber wiederum gar nichts mit Kadavergehorsam und Unterwerfung bis zur totalen Aufgabe jeden Eigenlebens zu tun. Da in der Wildnis in Wyoming ists eine Mischung - ich hab mich mitten im Gelände in Mexiko auf einem Leihpferd auch auf dessen Trittsicherheit und seinen Instinkt verlassen, an anderer Stelle aber mal meinen Willen kundtun müssen. Das klappte schon nach 1 Stunde sehr sehr gut!

Und was die Tusse im Editorial schrieb, ist einfach nur dieses brutale Totschlagargument. ich hab vor vielen Jahren mal am Rand bei einem Dressur-kadertraining zugeguckt, da wurde einem Pferd eine Seidenstrumpfhose ins Maul gewurstelt weil es irgenwie schlecht in der Hand war oder die zunge rausstreckte. Bis zum Ende der Reiteinheit floss Blut aus dem Pferdemaul. Der Trainer sagte: Ein bisschen Härte muss einfach mal sein... jaaaaa? Echt?  >:(
« Letzte Änderung: 23.07.10, 11:42 von zaino »

Offline tara

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #40 am: 23.07.10, 12:24 »
eine Bekannte hat mir erzählt, daß sie bei ihrer Trainer-Ausbiildung auf einem namhaften Landgestüt 2 Wochen lang gezeigt bekam, wie man es richtig macht (all das, was wir hier als positiv beschreiben). Und dann zum Schluß, die letzte Woche vor der Prüfung, wurde ihnen dann gezeigt, was sie machen müssen, um die Prüfung zu bestehen, was die Richter sehen wollen (all das, was wir hier als unschön bezeichnen).....


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Gruß tara

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Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #41 am: 23.07.10, 12:50 »
...Und dann zum Schluß, die letzte Woche vor der Prüfung, wurde ihnen dann gezeigt, was sie machen müssen, um die Prüfung zu bestehen, was die Richter sehen wollen (all das, was wir hier als unschön bezeichnen).....
Genau, da geht mir doch echt die Kralle in der Tasche auf - WIESO zum Geier? was haben diese Richter gelernt und warum wollen sie das sehen was sie sehen wollen? Kann mir das mal jemand erklären?
Ich mein, genau DA liegt doch der Hase im Pfeffer!!! Dass die korrekte Reitlehre und deren Ausführung in der Realität total auseinanderklaffen.
« Letzte Änderung: 23.07.10, 13:03 von zaino »

Offline AndreaT.

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #42 am: 23.07.10, 13:04 »
Und dann zum Schluß, die letzte Woche vor der Prüfung, wurde ihnen dann gezeigt, was sie machen müssen, um die Prüfung zu bestehen, was die Richter sehen wollen (all das, was wir hier als unschön bezeichnen).....

Genau da ist die Krise in der Reitlehre. So lange so etwas noch passiert wird es weiter eine Krise bleiben.
Mit solchen Aktionen vergrault man die meisten "Freizeitreiter" und von daher kommt auch der schlechte Ruf der "Reitlehre".
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline zaino

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #43 am: 23.07.10, 13:13 »
Mit solchen Aktionen vergrault man die meisten "Freizeitreiter" und von daher kommt auch der schlechte Ruf der "Reitlehre".
Eben, genau - eine Art Doppelmoral. Igitt.

Offline Olli

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Re: Hat die Reitlehre die Krise oder die Reiter?
« Antwort #44 am: 23.07.10, 13:45 »
leider muß ich auch so etwas berichten...
richterin, brüllt reiterleins im reiterwettbewerb an, wie sie denn diese schlimmen farben wählen könnten (lindgrün) und das sehen doch unmöglich aus!!
ohhjee, so motiviert man kiddies bestimmt am besten  :-X
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“