Autor Thema: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.  (Gelesen 35705 mal)

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Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #45 am: 19.05.10, 11:35 »
Haaaa! Natürlich ist es ein Einspännerselett. Aber es gibt Einspännerseletts für Einachser und für Zweiachser (Kutschen). Du brauchst ersteres. Da geht der Trageriemen für die Trageschlaufen (in die kommt die Schere) LOSE durchs Selett, den kannst du hin- und herschieben. Damit der Riemen das unebene Gelände beim Einachserfahren mit seiner starren Schere ausgleichen kann. Beim Zweiachser ist die Schere ja anders am Wagen angebracht und kann sich auch "verwinden", also selbst wenn sie fest/aus einem Teil ist (es gibt auch Scheren mit unabhängigen Anzen), kann eine Anze höher sein als die andere, wenn der Wagen mal schräg steht, ohne dass das Pferd Last im Rücken hat. Wenn du einen Einachser auf der Schrägen fährst, drückt die tiefere Seite das Selett runter, daher muss der Riemen lose sein. Und am Bauchgurt auch.

Das Pferd hat einen Sitzbeinhöcker, hinten unterm Schweif. Guckst du hier. Und darunter eine handbreit tiefer soll der Umgang vom Hintergeschirr liegen.
Der Schweifriemen wird so verschnallt (das ist der gesamte Teil, das Teil um den Schweif heißt Schweifmetze), dass man locker eine aufgestellte Hand drunter stellen kann. Sonst hast du ständig Zug am Schweif, das ist ungesund.
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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #46 am: 19.05.10, 11:43 »
mei Carola du bist ein Schatz  :-*

ez ist mir wieder einiges klarer  ;D - also der Dicke Hafligner hat damit auch eine Sulky gezogen.. aber spätestens beim ersten Anspannen werde ich dann sicherlich merken ob ich das richtige habe. Und bis dahin hat ja dann hoffentlich auch der Fahrtrainer ein Auge drauf und die ganze Konstruktion begutachtet  ;)

Sitzbeinhöcker  :-[ oh Gott ich seh schon.. Pferdeanatomie ist nicht meine Stärke.. aber dann weiß ich wo das Ding hinsoll  ;D
OK und den Schweifriemen muss ich dann spontan mal ein gutes Stück länger machen.. - ist das dann normal das mir die Schweifmetze wirklich direkt vorm "Ausgang" hängt.. und ziemlich eingesifft sein wird?

Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #47 am: 19.05.10, 11:51 »
Die hängt normal nicht unbedint so tief runter.
Wenn sie kacken, heben sie den Schweif und die Metze mit an. ;)
Ich würde gleich gucken, bevor du ein Selett kaufst, das dir nix bringt. Oder du kaufst halt nur das Selett nach. Wenn du am Scherenträger ziehst, muss er dir entgegenkommen, wenn du das Selett festhältst. und wenn es eh nicht das Richtige ist, kannst du dir auch Gurt, Unterlage etc. pp. erstmal sparen.
Seletts gibt es auch einzeln. Auch auf Nachfrage in verschiedenen Breiten.
Mein Lessingselett hat ein kleines Kopfeisen und passt sich gut an. Und wenn du eines kaufen solltest, kauf eines mit Tilburyverschlüssen, die sind im Notfall schneller auf. ;)
Du kannst mit jedem Einachser-Selett auch einen Zweiachser ziehen, aber nicht umgekehrt. Also, können schon, nur gesund fürs Pferd ist anders. ;)
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Offline Safira

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #48 am: 19.05.10, 21:52 »
... und misch schon wieder einmisch (aber bei mir liegt grad so viel unnützes Zeug rum...) Ein Selett hab ich auch noch abzugeben; für Einspänner und EinACHSER... Ist das passende Selett zum Pfiff-Geschirr hier (Größe ist Cob, passt meinem 1,40m-Pony, as immer zwischen Pony und Cob steht aber auch) und da ich nun zwei-achsig unterwegs bin, ist es über  :P

Übrigens nettes Wägelchen... kann man was draus machen zum Einfahren :D
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #49 am: 20.05.10, 07:44 »
@safira: du mischt dich doch garnicht ein - bin froh wenn ich ei paar Meinungen höre  :-* - ich werde das Selett jetzt mal probieren das ich habe, sollte es dann nicht passen (theoretisch hab ich schon kapiert was der Unterschied wäre.. aber praktisch muss ich das erst in der Hand haben und mit dem Sulky zusammenbasteln damit ich das erkennen kann). Falls es ein "Zweiachser-Selett" ist dann dann würde ich mich halt nochmal bei dir melden ;) (wenn ich das noch Richtig weiß bist du garnicht allzuweit von mir weg..  ;)


@alle...

Habe gestern einen Ponybauchgurt im Krämer gekauft.. dummerweise sind die Schnallen daran so schmal das ich die Strippen vom Selett nicht druch bring  ::). Da ich ja mit meinem eigenen Pech mittlerweile schon rechne hab ich aber auch noch eine extra frauenfreundliche (da extrem leichtgängig) Lochzange gekauft  ;D nach 4 neuen Löchern und einer neuen "Selettunterlage" passt es nun ziemlich gut  8)

Gemessen hab ich den Sulky auch..

Ortscheid ist genau 60 cm
Breit ist der Sulky 105 cm

und mein Freund hat mir doch tatsächlich seine spezial Rennrad-Luftpumpe geliehen.. nun sind exakt 2 Bar Luft in den Reifen (und waren es auch noch nach 2 Stunden, sprich die Reifen sind noch dicht  :D) - Frage: Sollte noch mehr Luft da rein, bzw hat jemand schon mal gemessen wie viel Bar Ihr so in euren Reifen habt?

Jetzt muss ich nur noch die Schere dran festmachen - dann kann es eigentlich losgehen :)



Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #50 am: 20.05.10, 07:56 »
Ist der Sulky an den Rädern 1,05 m breit, oder innerhalb der Schere? 1,05 m Spurbreite ist ganz schön wenig! Das ist nicht wirklich kippstabil. Aber ich glaube trotzdem, dass das Teil Spaß machen kann. :)
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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #51 am: 20.05.10, 09:15 »
an den Rädern.. bzw. zwischen den Rädern  :-\ - die Schere/die Stangen sind  noch ganricht festgemacht.
Bin ja mal gespannt wie das wird wenn ich ihn das erste mal hinterm Pony stehen hab (anhängen tu ich ihn auch zu "testzwecken" nicht.. ), bin noch gespannt ob der Tinkerhinter da überhaupt rein passt  :o

Ach ja nochwas.. wenn ich die Anzen/Schere am Sulky befestige habe ich dafür auf jeder Seite zwei "Rohre" in in der die Schere dann mit je einer Schraube gesichert wird. Wie weit Stecke ich denn die Anzen da rein? - nur so das sie gerade so in druch beide Rohre geht? oder so das sie übersteht?
Warscheinlich eher erstes oder? nicht das mir sonst die Pupse (oder Hufe) vom Pferd im Gesicht hängen  ;D

Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #52 am: 20.05.10, 09:23 »
Du musst vor allem die Länge nach Pferd einstellen. Nicht, dass es dir beim flotten Trab ins Ortscheid tritt.
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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #53 am: 25.05.10, 11:23 »
irgendjemand wollte ja weiter auf dem laufenden gehalten werden - das habt ihr jetzt davon  ;)  ;D
mein Chef ist da...., deswegen kann ichs nur kurz aus dem Tagebuch "rüberziehen" ;)
war gestern noch kurz "fahren üben"  ;D


Montag... weiter geht´s beim Einfahren...

kaum vom Turnier heimgekommen wurde das arme Pony schon wieder belästigt. Diesmal mit "einfahren". Am Mittwoch haben wir nämlich einen Termin bei der Fahrtrainerin und zumindest ein Mal wollte ich das mit dem "Fahren von Hinten" bereits mit Geschirr getestet haben ;)

Halloween war wie schon die letzten Tage genial...

meine Leinenführung war grausam, das Hintergeschirr passt noch immer nicht richtig, und das Pony war noch ziemlich Müde vom Turnierstress. ABER – er hat mitgemacht und das mehr als gut.  Anschirren ließ ihn wie immer völlig kalt und so begleiteten -  wir D. mit Chino schön gemütlich rum Reitplatz hinunter (ich führte das Pony am Fahrzaum).

Halloween lief trotz der Scheuklappen extrem entspannt, nur ein Problem hatten wir. Mein Pony bleibt normalerweise prompt stehen wenn ich selbst stehen bleibe, durch die Scheuklappen sieht er mich nun aber nicht mehr. So blieb ich stehen und das Pony lief munter weiter, er hatte einfach nicht bemerkt das "Frauchen" nicht mehr neben ihm ist :).

Am Platz angekommen begann ich dann ihn von hinten zu fahren. Obwohl wir das im Geschirr noch nie gemacht hatten und das damals im Lonigergurt schon ewig her war wusste das Pony doch sofort was zu tun war. So waren Volten, Zirkel und Wendungen von Anfang an absolut kein Problem. Aber das nächste Problemchen ließ trotzdem nicht lange auf sich warten. Ich wollte nämlich anhalten, an sich eine ganz einfache Sache. Tja wenn das Pony nicht eigentlich ein "Westernpferd" werden sollte. Ich wollte also bremsen, und sagte das was ich halt immer sagen wenn wir bremsen – nämlich "whoa" und Halloween tat was er immer tat wenn wir bremsen :) – nämlich anhalten und RÜCKWÄRTS laufen bis das "Bein" wieder an den Bauch angelegt wird, nur das ich keine Beine hatte die ich dran drücken konnte. So sah ich einen dicken (Kotwasservermierten!) Tinkerpo in schönster Reiningmarnier auf mich zustürmen. Schnell sprang ich zur Seite und hielt das Pony am Kopf auf.

Doch auf hier fiel mir gleich eine Lösung ein, ein neues Kommando musste her. "Brrrrr" war Halloween recht schnell gelernt und so konnte es nach ein paar Minuten auch schon weitergehen. Nach ein paar Runden Doppellonge inkl. einem saubern "aus-dem-Zirkel-Wechseln" machte ich Feierabend für heute und bastelte auch gleich das Kopfstück vom Pony damit es die restliche Zeit bis D. fertig war in der Sonne dösen konnte.

Bilder hab ich leider nur vom  Feierabend ;)

ganz alleine auf weiter Flur:


in Schlafposition:


Ach ja den Sulky haben wir dann auch kurz noch mittels Helfer hinter dem Pony hergezogen (Wiese, Schotter & Teer) - das ist Halloween wie schon erwartet komplett und vollkommen egal  ;D

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Einfahrbericht :)
« Antwort #54 am: 27.05.10, 08:53 »
Mittwoch – die erste echte Fahrstunde


Gestern war es endlich soweit, Halloween hatte seine erste Fahrstunde. Der Regen hatte gerade aufgehört und ich fummelte recht guter Dinge das Geschirr aufs Pony, als ich einen Anruf von der Fahrlehrerin bekam. Was ich nicht bedacht hatte war, dass der Regen zwar aufgehört hatte aber der Boden schon lange das Wasser nicht mehr aufnehmen konnte, so traf mich auch der Anruf der Trainerin recht unvorbereitet – "Bine, mein Fahrplatz steht komplett unter Wasser, können wir die Stunde verschieben?" NEeeeeiiiin konnten wir nicht, ich bin doch soooo ungeduldig und ich freu mich doch schon so lange drauf :).  Doch mir kam der rettende Einfall und wir verlagerten das erste Fahrtraining in die Reithalle, die glücklicherweise - bis auf D. -  leer war.

Was kann ich zum Einfahren an sich sagen, die Fahrlehrerin kam und ließ mich erstmal mit Halloween ein paar Runden auf dem Hufschlag im Geschirr laufen und begutachtete in wie fern sich das Pony vielleicht aufregen könnte. Halloween kannte das ja schon somit war das für uns ein Kinderspiel. Anschließend nahm sie die Leinen in die Hand und "fuhr" ihn ein bisschen von hinten.  Sie begutachtete auch hier was er schon kann, wie lenkbar er ist und  in wie fern das Anhalten klappt.

Sehr zufrieden mit uns basteltes sie ein Ortscheid in die Stränge und begannen hier dasselbe Spiel. Erstmal damit etwas "rumwackeln" – dann von hinten fahren, dann ein paar Kurven und immer wieder das Pony überschwänglich loben.  Hier gab sie mir das erste Mal selber die Leinen in die Hand und zeigte mir so "nebenbei" wie ich gerade das lenken dem Pony am schönsten und einfachsten gestalten konnte :).

Dann ging's auch schon ans eingemachte... wir hingen ans Ortscheid einen Kinderschlitten und während ich hinter dem Pony herlief und "fuhr" belastete die Fahrtrainerin den Schlitten immer mal wieder mit Gewicht. Halloween war sichtlich beeindruckt und hatte am Anfang keine Ahnung ob er nun tatsächlich ziehen sollte :D. Da der Schlitten auf dem Hackschnitzel-Sand-Gemisch unserer Halle verdammt schwer rutschte hatte das Pony aber auch gut zu tun. Wir mussten also umdisponieren damit für die ersten Runden jemand am Kopf von Halloween mitlaufen konnte. Da D. mit Chino auch in die Halle kam musste er auch gleich als "Schlittengewicht" herhalten.

Halloween machte seine Sache prima und nach einer Runde führen zog er völlig sicher den Schlitten + Gewicht durch die Halle. Auch erneutes "anziehen" war kein Problem. 

So wechselten wir die Hand. Hier machte sich dann noch mal Halloween´s  schlechte linke Seite bemerkbar,  die wir beim Reiten schön völlig vergessen hatten :) (ziehen ist halt doch noch mal was anderes) – und Halloween eierte ziemlich durch die Gegend.  Aber auch hier klappte es nach ein paar Runden und mit Hilfe der Trainerin ganz prima und ich kam sogar in den Genuss selbst auf dem Schlitten sitzend mein Pony ein paar Runden in der Halle zu fahren und bekam sogar ein paar Kurven erstaunlich gut hin ;)

Auch die Fahrlehrerin war sehr begeistert von dem ultra braven Pony – und nach den ca. 30min Training war mir auch sicher das Sie "uns" das mit dem Fahren gut vermitteln können wird. (sehr weiche Hand, immer aufs Pony bedacht,  die absolute Ruhe in Person, geht auch auf "Besonderheiten eines Westernpferdes ein", erklärt gut usw. usw.)

.... Samstag wollen wir im Geschirr eine kleine Runde durchs  Dorf  und anschließend basteln wir ihn wahrscheinlich schon in den Sulky für eine kleine geführte Runde ... bin schon ganz gespannt.


Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #55 am: 29.05.10, 18:37 »
Klingt gut! :D Warum fährst du ihn denn eigentlich mit Scheuklappen?
Willst du künftig mehrspännig fahren?
Und was sagt die Fahrlehrerin zu deinem tollen Gefährt?
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FYLGJA

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #56 am: 30.05.10, 14:37 »
Moin zusammen!

Ja das Thema 'Blendklappen' ist ein leidiges! Wir fahren alle Ponies ja immer erst einspännig ein und das bewußt OHNE Blendklappen, weil wir es erstmal für sicherer halten. Das Pony soll genau mitbekommen, was da hinten und um es rum passiert - umso weniger erschrickt es sich, ist zumindest unsere Erfahrung!  ;) Erst wenn die Routine da ist und auch nur, wenn die BesitzerInnen es wünschen, kommt das einspännige Fahren mit Blendklappen dazu...

Und ich dachte auch jahrelang, dass beim einspännigen Fahren Blendklappen ja weil nicht nötig (eben KEIN Mehrspänner!) auch nicht Pflicht sind bei Turnieren und Prüfungen. Aber weit gefehlt! ::) Als wir hier auf dem Hof unsere ersten DFA Kl. IV-Prüfung ausgerichtet haben, kam ein Kommentar von den PrüferInnen bezüglich der nicht vorhandenen Blendklappen bei unseren Kopfstücken der Einspännergespanne. Blendklappen werden doch sehr wohl als 'Scheuklappen' gesehen und sollen angeblich das Fahren sicherer machen...  ::) Deshalb sind sie bei der FN auch einspännig verpflichtend! Wir haben versucht mit entsprechender Ausbildung zu argumentieren, aber keine Chance. Deshalb werden sie bei uns jetzt immer ein paar Tage vor der Prüfung an die Kopfstücke gemacht, damit unsere Einspänner-Pferde sich kurz dran gewöhnen können und in der Prüfung damit gehen können. Den Rest des Jahres fahren wir einspännig - eben aus Sicherheitsgründen! - OHNE Blendklappen. ;) ::) :P ;D

Gruß, Anne von Hof FYLGJA

Offline carola

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #57 am: 30.05.10, 14:49 »
Mir ist es auch sicherer ohne Scheuklappen. Und verstehen tun ich es nun absolut nicht. Man fährt nach Achenbach, und Achenbach propagierte die Scheuklappen ausschließlich wegen der Peitsche fürs faulere Pferd, die das fleißigere Pferd nicht mit antreiben soll, mal kurz ausgedrückt. ;) Demnach machen sie im Einspänner null Sinn, und so habe ich durchgesetzt, dass meine Madame ohne die Dinger eingefahren wird. Im Fahrkurs haben wir dann als erstes gelernt, dass es IMMER lebenswichtig ist, aufzupassen, dass die Viecher sich nicht an der Deichsel die Kopfstücke abstreifen, da dann die schlimmsten Unfälle passieren. Klar, die werden von was verfolgt, was sie noch nie gesehen haben. ::) Das brauche ich absolut nicht.
Anne, ich finde es auch im Sinne für eure Kunden super, wie ihr das macht. Und die FN sollte mal einen Fahrkus machen. :-X
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Offline Safira

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #58 am: 30.05.10, 15:37 »
Ich wollte nie mit Scheuklappen fahren; "Pony soll doch sehen, was hinter ihr passiert..." Allerdings sieht Pony auch ohne Scheuklappen, was vor neben und hinter ihr am Horizont passiert; sieht, wenn ich die Leinen aufnehme und hibbelt herum, sieht tausend Trecker, Spaziergänger etc. am Horizont. "Scheu"-klappen drauf und sie läuft entspannt los, ohne in der Gegend rumzuglotzen. Sie steht so lange, bis ich entsprechendes Kommando gebe etc. Panik bekommt sie trotzdem nicht, wenn sie sich nach hinten umdreht, weil wir eben die Vorarbeit ohne Klappen gemacht haben. Warum also sich den Stress machen, wenn es auch entspannter/sicherer geht...? (Das ist UNSERE Erfahrung dazu; bei einem anderen Pony würde ich es möglocherweise anders machen, aber ein glotzendes sich aufschaukelndes Pony vor der Kutsche muss ich nicht haben; das reicht schon beim Reiten und Führen ::))
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

Offline AndreaT.

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Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #59 am: 31.05.10, 07:43 »
Ich würde das mit den Scheuklappen beim Einspänner auch vom Pferd abhängig machen. Meinen Araber hatte ich anfangs auch immer ohne Scheuklappen gefahren - nachdem er beim losfahren dann um ein Haar mitsamt der Kutsche auf ein Auto gesprungen wäre hat mein Fahrlehrer (der ihn just da auch gefahren hat) mir dringend geraten, ein Kopfstück mit Scheuklappen zu nehmen. Wir haben das Kopfstück gewechselt und ab dann ist er wesentlich entspannter gelaufen und konnte sich auf das vor ihm liegende konzentrieren und musste nicht in Entfernung nach Schrecklichkeiten suchen.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?