Autor Thema: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.  (Gelesen 35574 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« am: 03.05.10, 11:44 »
Hallo ihr Lieben,

für den Sommer ist ein neues Projekt bei uns geplant.. mein Tinkermix soll einfahren werden.

Erstmal kurz zu uns, bzw. meinem Pony. Halloween heißt er, er ist jetzt 4,5 Jahre alt und wird Western (Reining) geritten.
Jetzt im Winter hatte ich Halloween des öfteren an der Doppellonge und auch vor einem Kinderrodelschlitten (1 Reiter auf Pony + Freudin auf Schlitten). Generell ist er völlkommen unerschrocken und auch sämltliche Leinen usw. stören ihn garnicht.

Demensprechend rechne ich jetzt beim Einfahren nicht unbedingt mit größeren Problemen  :D.

In unserem Dorf ist zufällig auch eine Fahrlehrerin (inkl. Fahrplatz usw.), diese wird sich dann um uns kümmern müssen da ich der absolute Anfänger in Sachen fahren bin (bin zwar schön öfters mitgefahren, durfte auch mal die leinen halten und kann/konnte mal vor grauer vorzeit anspannen... aber grad bei der ordentlichen Leinenführung usw. hab ich einige Defizite ;))

Die Fahrlehrerin hätte mir jetzt angeboten, dass ich mit Halloween bei ihr am Fahrplatz vorbei komme. Sie ihn erstmal an die Doppellonge hängt und ihn sich soweit mal anschaut, und sollten meine Angaben soweit stimmen,  innerhalb ca. 1ner Woche das Pony "fahrsicher" macht. Mir könnte sie dann anbieten bei Ihren Mann einen Fahrkurs zu machen und dann in ein paar Einzelstunden auch mein einges Pony fahren zu lernen.

Wäre das soweit sinnvoll? geht das wirklich so schnell?

und dann brauche ich natürlich eine Kutsche!

Ich möchte nur gemütlich vielleicht 2-3x im Monat für 1-3 Stunden "ausfahren" - mein Pony hat ein Strockmaß von knapp 148cm, und ist für einen Tinker eher schmal.. (ich hänge mal ein Bild mit an). Jetzt wäre die Frage WAS brauch ich da genau? - da wir eher zu mehreren Unterwegs sein werden (min. zu zweit - aber auch manchmal zu viert denke ich) fällt ein Gig somit schon flach ... und eine Kutsche müsste möglichst leicht sein da wir auch hügeliges Gelände fahren müssten..

Was mach ich denn da am besten, bzw. nach was schau ich mich am besten um?

hiermal ein paar Bilder vom Pony..

hier unterm Sattel mit Trainer drauf ;)



hier mal von der Seite, da sieht man die Proportionen recht gut..



und hier vom letzten Winter, vom Schlitten aus Fotografiert :)



wäre toll wenn ihr mir da etwas weiterhelfen könntet ;)
liebe Grüße
bine


FYLGJA

  • Gast
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #1 am: 03.05.10, 13:05 »
Moin Bine,

nettes Pony!!! Bin Freizeitfahrerin, habe bereits etliche Ponies eingefahren, mein Mann ist Trainer C und bildet ebenfalls Fahrponies und FahrerInnen aus. Das als Hintergrund.

Nun zu Deinen Fragen...

1) In einer Woche einfahren. Das geht theoretisch, trotzdem rächt sich so ein 'Hauruck'-Verfahren auch bei netten Pferden mitunter, besonders wenn die zukünftigen FahrerInnen selbst AnfängerInnen sind. Halte ich persönlich deshalb für ein etwas fahrlässiges Angebot! Wir hatten schonmal so einen Shetty-Fall. Shetty war lieb, kannte auch vorher bereits Schlitten, usw. Fahrlehrer (nicht wir!) hat dann wahrscheinlich also flugs mal eben jeden Schritt des Einfahrens einmal abgefragt, Pony nix gemacht, nächster Schritt und in einer Woche wurde das Pony der Familie als 'eingefahren' zurückgegeben. Familie Fahranfänger! Ende vom Lied, Pony beim dritten oder vierten Mal 'getestet, durchgegangen, gottseidank nix Schlimmeres passiert, Familie verängstigt, Pony ncht mehr angespannt. Irgendwann kamen sie dann zu uns und wir haben dem Pony dann nochmal eine solide Grundausbildung, die auch bei einem netten Pony mit Fahranfängerbesitzern mindestens vier bis sechs Wochen dauern sollte, angedeien lassen. Und selbst dann geht es eigentlich erst richtig los mit dem Lernen...  ;) Deshalb unbedingt einplanen, dann mit gutem Fahrunterricht regelmäßig weiterzumachen. ;)

2) Kutsche und Geschirr. Da würde ich Dir raten, lass' Dich von dem Fahrlehrer Deines Vertrauens beraten. Ebenso beim Geschirrkauf. Machen wir zumindest bei unseren FahrschülerInnen so, wenn sie es wünschen. Meistens kann der Fahrlehrer Dir dann auch die entsprechenden Sachen/Kutsche bestellen. Ich rate Dir zu einem leichten Trainingswagen, bzw. einer kleinen, nicht zu schweren Wagonette. Was Geschirre angeht, so würde ich persönlich Dir sehr zu einem Zilco-Geschirr raten, leicht zu händeln, einfach zu säubern, sehr gute Qualität und deshalb in jedem Fall so haltbar wie ein wesentlich schwereres Ledergeschirr. Größe des Geschirres - egal ob Leder oder Kunststoff - müßte für Dein Pony wohl 'Cob' sein. Aber da lässt Du Dich besser von Deinem Fahrlehrer beraten, kann man aus der Entfernung so nicht sagen.

Viel Spaß beim Fahrenlernen und beim Einfahren Deines Ponies! :) Würde übrigens immer darauf bestehen, dabeisein zu dürfen. Dann siehst Du bei jedem Schritt, wie Dein Pferd reagiert. ;) Wir machen es aus diesem Grund am liebsten mit dem Besitzer/der Besitzerin und nur in Ausnahmefällen ohne sie/ihn.

Herzliche Grüße, Anne von Hof FYLGJA

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #2 am: 03.05.10, 14:12 »
Hallo Anne,

danke für deinen Antworten. Ich habe die Fahrlehrerin so verstanden das sie erstmal in ca. 1ner Woche das Pony einfährt und mir dann nach einem Kurs auf Schulfahrpferden,  in Einzelstunden das Fahren auf meinem Pferd bebringt (Zeitlicher Aufwand für die Einzelstunden habe ich noch nicht erfragt). Sofern denke ich schon das ich "länger" mit Ihr zusammen fahren würde. Wenn ihr euch dafür aber eher 4-8 Wochen Zeit lasst, habe ich da schon mal einen Anhaltspunkt. Dann werde ich auch hier drauf bestehen das diese "Zusammenlernphase" auch bei uns länger dauert und sie vor allem wie geplant auch bei den ersten Ausfahrten dabei ist usw.

Wobei ich jetzt erstmal das "Probelongieren" abwarten möchte und mich dann erst entscheide was und ob sie überhaupt etwas mit meinem Pony machen "darf". Gerade bei Halloween hab ich da schon bedenken, da ja gerade beim Westernreiten doch andere Hilfen gelten als beim Englischreiten oder Fahren - z.b. kennt und duldet er zwar Anlehnung (auch über längere Zeit)  kennt es aber vom Reiten her so das er "losgelassen" wird wenn er nachgibig ist und von sich aus in Haltung/Versammlung läuft.. daher bin ich mir noch nicht sooo sicher ob ich da beim Einfahren nicht probleme bekommen werde und hoffe darauf das die Fahrtrainerin da soweit wie vorab besprochen Rücksicht nehmen würde bzw. könnte?

Das ich immer und jederzeit beim Einfahren dabei bin und wäre versteht sich von selbst :) will ja mitkriegen was sie macht und mein Ponytier lass ich generell nicht alleine  ;D

Klar das ich zwecks Kutsche usw. auch mit Ihr das ganze Absprechen würde. Nur hätte ich da halt gerne vorab ein paar Infos damit ich überhaupt mal "mitreden" kann wenn sie mir was vorschlägt.. da ich grds davon erstmal null Ahnung habe. Gerade was dann die "Fahreigenschaften" im Gelände betrifft. Cob wäre seine "Standartgröße" bei allem ;) - aber wenns mal soweit ist das ich ein Geschirr brauch (und nichtmehr die Sachen des Fahrlehrers nutze) wirds dann def. noch etwas dauern. Ich denke da werde ich dann zusammen mit der Fahrlehrerin mich auf die Suche machen. Ggf. auch was gebrauchtes... lieber "alt" und dafür was gescheites als dann "neu" aber billig...
Über diese Zilco-Geschirre muss ich mich mal schlau machen - Kunststoff und damit natürlich ultra einfach zu Pflegen hört sich natürlich schon sehr praktisch an  ;D

Noch eine kurze Frage.. diese "Eigenbau"Kutschen die es überall bei DHD24, Alles usw. zu kaufen gibt... sowas taugt nichts oder?

Worauf achtet man denn beim Kutschenkauf? - gerade fürs Gelände? (Luftbereift?, gefedert?, und für Anfänger mit Fußbremse?)





Offline carola

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 8.588
  • Geschlecht: Weiblich
  • pferdelos glücklich...
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #3 am: 03.05.10, 14:24 »
Du solltest vielleicht mal was über dein Gelände schreiben. Wenn es nur plattes Land ist, kannst du meiner Meinung nach anderes nehmen als im Bergland. Ich wohne im Bergland und lege Wert auf Bremsen vorne und hinten. Eines reicht nämlich nicht bzw. vorne muss man aufpassen, dass die Kutsche nicht nach vorne kippt bzw. hinten blockieren eben dann einfach die Räder. :P Je steiler, desto mehr Bremse. Besser ist das.
Diese Bremsen lassen sich alle feststellen. Extra Handkurbel muss also nicht sein.

Eigenbauten haben meistens alte Autoachsen. Das wäre mir schon zu schwer. Wenn du vier Leute ziehen möchtest - im Flachen macht auch das nichts. Aber am Berg wird es fies.
Mir hat mal ein Kutschenbauer gesagt, Gewicht ist auch Tragkraft, und in etwa könne man davon ausgehen, dass die Kutsche ihr Eigengewicht über Stock und Stein auch an Zulast vertragen kann.
Zugtechnisch bin ich im schwereren Zug auch lieber mit Marathonkumt unterwegs als mit Brustblatt. Pferd zieht deutlich leichter damit.
Woher kommst du denn?
Ich hatte das Glück, bei dem Kutschhändler, wo ich meine herhabe, mehrere Kutschen ausprobieren zu dürfen (als Beifahrer bzw. auch mal drauf rumturnen). Das hat mir viel gebracht. Sowohl vom Sitz her für mich (ich habe eher kurze Beine, so ein Fahrersitz hätte meinen Beifahrer dazu gezwungen, mit den Knien unterm Kinn zu hocken ;)) als auch vom ganzen Bau her. Wir haben alles angeguckt, Für und Wider diskutiert und zum Schluss ein Sondermodell bestellt. ;D
Ich wollte was Kippstabiles, da ist mir der Marathonwagen in seiner Wendigkeit nicht geheuer gewesen (grade, wenn das Pferd mit eingeschlagener Deichsel mal rückwärts geht), Wagonette war mir zu riesig, also ist es ein Mix geworden. Blattfederung hat bei uns locker gereicht. Luftfederung ist wohl komfortabler, aber auch teurer und wartungsintensiver.
Ich hatte mich für Vollgummireifen entschieden, weil sie leichtlaufender sind (ohne Profil) und nie platt werden können. Dafür federn sie nicht, aber wenn die Kutsche vernünftig gefedert ist, macht (mir) das nichts aus.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #4 am: 03.05.10, 14:45 »
wir kommen aus Bayern, genauer Mittelfranken, ganz genau Diepersdorf direkt am MoritzBERG.. .. und äh.. wenn ich mir unser Gelände so anschau dann hätte Halloween mit 4 Personen schon gut zu tun.. (wäre warscheinlich auch nicht die Regel) - Berge kann man zwar bei uns "Umfahren" aber wenn ich mir schon so ein Ding leiste dann will ich schon auch was wo ich dann ohne schlechtes Gewissen das Pony mal "hochscheuchen" kann ;) und natürlich wäre es auch nicht zu verachten wenn wir das Ding auch als "Zwei Frauen" mal einigermaßen leicht schieben bzw. ziehen könnten - so grad zb. aus der Scheune zum anspannen oder wenn ich das Ding mal im "Graben versenke"..  :-\

Diese Eigenbauten sind mir nicht so ganz geheuer.. und wie du schon sagst meistens auch ultra schwer. Da dann doch lieber was vom Kutschenbauer.. Ich bin 1,74m Groß und "normal" - meine Freudin (und Hauptmifahrerin) auch.. sprich von daher brauchen wir jetzt nix besondere - wobei bequem sollte das ganze schon sein meine Freundin hat nämlich einen Bandscheibenvorfall (reiten geht zwar auch noch.. aber grad so nette Schläge in den Rücken machen da nicht sonderlich viel Spaß..)
Ach ja und so sicher und "kippstabil" wie möglich, habe jetzt schon ein mulmiges Gefühl - aber hoffe da legt sich dann druch die Fahrstunden.

Aprops leisten - was sollte ich denn speziell für die Kutsche rechnen? und was für´s Geschirr so in etwa`?



Offline carola

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 8.588
  • Geschlecht: Weiblich
  • pferdelos glücklich...
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #5 am: 03.05.10, 15:18 »
Also, ich kann echt nicht von Schlägen ins Kreuz sprechen, weil viele immer sagen, keine Vollgummireifen. Es fühlt sich ähnlich an, wie wenn du mit dem Auto Schlaglöcher fährst: man spürt sie, aber es gibt keine Schläge.
Ein vernünftiger Kutschsitz (den ich nicht habe), federt den Rest ab.
Tja, Kutsche kaufen ist wie Auto kaufen. Von... bis... Ich denke mal, für eine kleine Wagonette musst du mindestens EUR 3.000,00 hinlegen. Gebrauchte sind nicht sooo viel billiger. In Polen gebaut werden fast alle. :P Und bei Gebrauchten muss man wissen, von wem man sie kauft, nicht dass sie mal einen Unfall hatte. Wie beim Auto halt. ;) Oder noch besser: wie beim Pferdeanhänger. ;D
Gut verarbeitet muss sie sein und vernünftiges Material haben. Nachdem mein erster Sulky eher mäßig verarbeitet war, haben wir da sehr drauf geachtet. Das Sondermodell war top verarbeitet, alle Schweißnähte supersauber und glatt, Bosch-Scheibenbremsen drauf etc. pp.
Gewichtsgrenze war bei mir auch wegen dem Hang 280 kg. Mein Marathon-Wagonettenmix war hinten halt so, dass man sehr gemütlich sitzen konnte, aber für zwei nebeneinander (also 6 Personen insgesamt) wäre es verdammt eng geworden. und das wollte ich auch so. 4 waren schon zuviel am Berg.
Für Kippsicherheit sorgt ein Achsenabstand (Marathonwagen haben die Räder fast beieinander, sind dadurch unwahrscheinlich wendig, aber eben auch instabiler), und natürlich auch eine gewisse Spurbreite. Wir haben 140 cm genommen. Dann sitzt es sich hinten auch bequemer. ;)
Aber zu viert gefahren sind wir so selten, dass ich das gute Stück wieder weggegeben :-[ und mir eine Gig angeschafft habe, auf die auch locker 3 Personen passen, weil die Sitzbank über die gesamte Breite geht. :D Und das teil ist halt wesentlich leichter.

Geschirr würde ich mal sagen Minimum 500 EUR.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline baura

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 998
  • Geschlecht: Weiblich
  • Heute schon getöltet?
    • Puschels & Co.
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #6 am: 03.05.10, 19:16 »
wegen Aufgabe des Fahrsport haben wir eine neuwertige Kutsche (buggy), für 3 Personen, Vollgummi-Räder,und Geschirr zu verkaufen (Hersteller: alles Lessing). War für Haflinger, passt von der Größe her gut zu Deinem Pferd. standort: Rhein-Neckar-Raum.

falls Interesse, schreib mir einfach eine mail   sejak   at   freenet   punkt de, dann sende ich Dir die Verkaufsanzeige als Word-Dokument.
Leonard: 'Herrgott noch eins, Sheldon, muss ich jedesmal mein Sarkasmusschild hochhalten, wenn ich mal den Mund aufmache?'
Sheldon: 'Du hast ein Sarkasmusschild?'

Offline glögli

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 597
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #7 am: 03.05.10, 22:49 »
Wir sind auch Freizeitfahrer. Nachdem wir zuerst einen Eigenbau (aber ein sehr guter von einem Fastprofibauer) gefahren sind, wurde der Wagen nach einem Stallwechsel zu schwer. Bergig, zum Teil sehr steil, oben aber alles wieder flach. Wir haben uns für eine Spider entschieden, Gewicht 190 kg. Personen haben zwei, bzw. drei, Platz wenn der Bocksitz auf die rechte Seite geschraubt wird. Optional könnte man hinten anstelle des Einzelsitzes eine kleine Bank hinschrauben, das werden wir wohl machen, pressiert aber nicht.  Wir wollen auch nicht gross Leute mitnehmen, meist ist man ja eh nur zu zweit. Wir haben nur die Hinterachse gebremst, Brembo Scheibenbremsen, Feststellbremse ist auch vorhanden. Blattfederung und Hartgummireifen, Spurbreite 1.40m. Die Dressurkutsche macht sich erstaunlich gut im Gelände, ist bergab gut zu bremsen und durch das leichtere Gewicht hält mein Pferd nun sehr schön selber auf. Sie ist sehr kippsicher und extrem wendig. Dazu ist sie natürlich auch sehr elegant. Ok, mit Kaltblut und amerikanischem Kummtgeschirr nicht ganz stilecht, aber was solls. Dafür ist sie dunkelgrün, was wiederum zur ländlichen Anspannung gehört  ;D Zum Preis kann ich dir nichts sagen, wohne in der Schweiz. Zum einfahren hat dir ja Fyglia schon gute Tipps gegeben. Halt uns auf dem laufenden ja?
Unterwegs mit einem Südländer und zwei Österreicher

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #8 am: 12.05.10, 10:46 »
Soo da bin ich wieder.. vielleicht auch schon ein bisschen schlauer (oder auch nicht  :D)

also, unser Schmied (Ex-Tinker-Fahrer, jetzt nur noch Züchter) war gestern einmal wieder da.
Nach dem ich ihm von meinen Plänen erzählt hatte machte er mir ein Angebot.

Er hat vor ein paar Wochen seine ganzen Kutschen verkauft und auch seine ganzen Geschirre hat er verscherbelt  :-[ :-X :-\
Aber..  er hat noch seinen Trainingssulky in der Scheune stehen  ;D. Hier mal die "Daten":

Es ist wohl ein "Trabersulky" bzw. einem nachempfunden
Man kann sowohl mit gespreitzen Beinen, als auch normal drauf sitzen
Es ist momentan ein Einzelstiz in der Mitte darauf montiert, eine Sitzbank für 2 Personen lässt sich Nachkaufen
Er ist darin vom Shetty als auch Tinker gefahren
Der Sulky ist ca. 2-3 Jahre alt und er hat ihn vom Kutschen-Veh gekauft (kennt den jemand?)
Er soll wohl in sehr guten Zustand sein, und immer unter Dach gestanden haben
ach ja und eine Fußbremse hat er, gefedert ist er garnicht.

Jetzt bräuchte ich erstmal eine kurze "Preiseinschätzung" - er will 200 Euro dafür haben (inkl. Lieferung beim nächsten Schmiedtermin)
ist das für so ein Ding gerechtfertigt?

Würde diesen dann zum "testen" nehmen ob mir das alles liegt, und ob ich öfters fahren will.. (nicht das ich, oder das Pony nach 2-5 mal einfach keine Lust mehr haben.. ) Wenn das Fahren dann mal meine Lieblingsbeschäftigung wird dann kann man ja immernoch auf Kutsche umsteigen.
Was mich persönlich jetzt beim Sulky überzeugen würde wäre halt zum einen der Umstand das ich ihn auch alleine mal wo rausziehen kann, das er nicht so schnell kippt, und das ich mir auch an Bergen keine sorgen machen müsste.  Kontra wäre natürlich das mein Plan mit ab und an mal 4 Personen dabei haben nicht klappen würde ;)

Offline carola

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 8.588
  • Geschlecht: Weiblich
  • pferdelos glücklich...
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #9 am: 12.05.10, 11:31 »
200 EUR sind genial. Ich habe selbst grade so ein Teil umgebaut, siehe entsprechenden Thread hier bei den Fahrern und finde es toll, aber es hat auch deutliche Nachteile. wenn das Ding vom Shetty bis zum Tinker passt, stimmt mich das misstrauisch. Entweder muss es beim Shetty extrem nach vorne kippen oder beim Tinker nach hinten (den Spaß habe ich grade). Meiner ist extra so gebaut, die Fahrer mögen das wohl. Im Gelände ist es nervig. :P
Kippstabil ist er, bequem ist anders. Und was mir persönlich am meisten fehlt, ist die Bremse. Weil mein Pferd nicht (mehr) aufhalten soll bergab.
Der Vorteil ist der Preis. Für den kriegst du das Teil natürlich auch wieder los. Aber ich muss auch sagen, dass ich damit nur mit einem sehr zuverlässigen Pferd fahren würde, und ein frisch eingefahrenes wäre dazu jetzt nicht mein Traum. :-X

Wenn ein Pferd durchgehen möchte, hält weder Gewicht noch Bremse, aber meine Gig ist schon was anderes. In jeder Beziehung.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #10 am: 12.05.10, 11:48 »
Hallo Carola...

ich lese mir gerade den Thread über die "Traber-Rennbahn-Sulky´s" druch..
ich glaube sowas meinte er nicht.. denn er sagte ein paar Sachen die mir nicht so recht dazu passen wollen.

1. - man kann die Füße auch "normal" also nach vorne weg hinstellen
2. - er ist gebremst
3. - ich kann auch eine "Bank"  draufmachen

und dann meinte er auch - der "EinzelSitz" der momentan drauf ist, ist  sogar so breit das unsere zwei "Dünnen Weiberärschle" da grds auch nebeneinander draufpassen müssten  ::).. somit kann ich mir nicht vorstellen das es ein echter Trabersulky ist. (wobei der mir natürlich viel erzählen kann, ich mein wenn ich Pech hab lädt der mir dann zum nächsten Termin irgend nen Schrotthaufen aus..)

Er meinte irgendwas das der Sulky ausbalaciert wird in dem man was im Geschirr verstellt.... oder so!? Klar das müsste ich dann alles mit dem Fahrleher absprechen (der ist im Urlaub :( und meldet sich net)  aber ich dachte mir jetzt auch für 200 Euro ist das Ding sicher auch wieder verkauft wenns garnicht passen sollte.

Warum würdest du den nicht mit einem frisch eingefahren Pferd fahren?

Offline Safira

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 1.624
  • Geschlecht: Weiblich
    • Meine Stute Saphira
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #11 am: 12.05.10, 13:43 »
bayersab; hast du evtl. ein Foto von dem Ding? Das wäre dann um einiges aussagekräftiger und man müsste nicht so viel spekulieren.
Ich stimme Carola zu; so ein kleines Ding wäre mir irgendwie "zu wenig"...
Mir ging es letztes Jahr ähnlich wie dir: Wollte gerne das Fahren probieren aber a) nicht sicher ob Harakiri-Pony das mitmacht b) nicht sicher, ob ich immer geeignete Beifaher habe. Also was günstiges her, was aber absolut geländegängig und stabil sein sollte (man weiß ja nie, was das Pony so macht), leicht, da ich nicht nicht am Berg stehen bleiben will,...
Geworden ist es nun idieses Wägelchen:

Man sitzt zwar tief, aber wenn man weiß, das man schnell runter könnte (Beifahrer) hat das auch seine Vorteile
Platz ist für 2 Erwachsene und wenn man nicht zu breit ist, passen auch 3 drauf (ich saß noch mit drauf an dem Tag.) Bremse ist dran und bei "gewollten" Test´s zur Abhärtung des Ponys (Galopp ´nen Berg hoch, Schlaglöcher, schmale Kurven) war sie sehr vertauenserweckend und mit 70 kg finde ich ein angenehmes Gewicht zum Einfahren und für unser hügeliges Gelände.
Würd sie immer wieder nehmen zum einfahren um danach (wie jetzt der Fall) auf was zweiachsiges umzusteigen.
Also falls jemand jemanden kennt, der so einen Gig ohne jegliche Macken braucht... (Pony auf dem Bild ist 1,40m und ist nun umgestiegen auf 200 kg zweiachsig);
Lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.

Offline carola

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 8.588
  • Geschlecht: Weiblich
  • pferdelos glücklich...
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #12 am: 12.05.10, 14:01 »
Wenn es so ist wie Safiras, finde ich das auch okay. Sowas in der Art hatte ich am Anfang auch. Der Trabersulky wiegt nix. Und damit meine ich wirklich gar nix. Den muss ich nach dem Fahren alleine in den Hänger tragen. und das geht.
Und auch wenn ich - wie schon geschrieben - nicht der Meinung bin, da muss ordentlich Gewicht hinter, das wäre mir echt zu wenig. Und dazu ist noch wichtiger - da unterstreiche ich den Satz von Safira: man muss schnell runterkommen. Zumindest der Beifahrer. Wenn was ist, muss einer vor. Und zwar sofort. Ich habe von meinen Mitfahrern immer verlangt, erst vorrennen, dann fragen, warum. Es ist selten vorgekommen, aber wenn ich sage "geh vor", dann hat das einen Grund (Zug...).

Auch bei dem Gefährt von Safira muss man sich bewusst sein, dass, wenn Pferd keilt, man platt ist. :-X

Bevor ich irgendwas ungesehen kaufe, würde ich mal abends hinfahren und den Deal festmachen oder nicht. Und dann liefern lassen beim nächsten Termin. ;)

Am Geschirr kann man da gar nix verstellen. Du kannst den ein bisschen höher oder tiefer aufhängen, aber das sind nicht die Welten, die hinten wirklich was ausmachen. Sonst säße ich auch grader.

Was mich irritiert an deinem "mit gespreizten Beinen oder hängen lassen", ist die Tatsache, dass man mit gespreizten Beinen unmittelbar hinter dem Pferdehintern hockt. Hat übrigens auch was, wenn man den Popo mal tätscheln kann ;), hat aber auch Nachteile: man hockt unmittelbar hinter dem Auspuff :-X und wenn ich die Beine baumeln lasse, berühre ich immer mal was Weiches. Huah. Ich habe dann gemerkt, dass es die Fesseln von meinem beschuhten Pferd sind. Aber das muss Pferd auch mitmachen. Und ein falscher Tritt, und die Schienbeine sind durch. Ganz klar.
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!

Offline bayersabTopic starter

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 75
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #13 am: 12.05.10, 14:16 »
Hallo Safira, Hallo Carola,

leider habe ich keine Bilder von dem Ding, der Schmied hat mir nur gestern davon erzählt.
Und zum hinfahren und anschauen ist es mir zu weit - unser Schmied kommt aus der Nähe von Neustadt Aisch ..  er hat mir aber Angeboten se auf seinem Pickup mal mitzunehmen.. nur not nimm ich se halt dann nicht und er packt se wieder ein.

Habe gerade mit dem Kutschenhändler gesprochen der den Sulky unserem Schmied verkauft hat (sehr nett!, Bilder hat er leider auch keine mehr, das Ding wird nicht mehr produziert)
Aber er konnte mir noch einiges dazu sagen:
Also der Sulky ist ein "Freizeitgefährt" und hat mit einem Traberwagen spontan nichts zu tun  ::) - ist lt. Händer wohl eher ein Standartsulky.
Er hat Scheibenbremsen, der Sulky ist nicht gefedert, aber der Sitz ist gefedert, er hat eine Sitzbank von ca. 100cm, es wird "normal" darin angespannt also nicht mit Trabergeschirr, und das einzige warum man ihn als Traberwagen bezeichnen könnte ist das er wohl zum Füße auflegen extra Stützen so das man entweder in der Grätsche oder "normal" draufsitzen kann  :) Und Gebaut wurde er wohl für Endmaßponys..

Einziger Nachteil lt. Verkäufer - man muss über die Schere einsteigen und hat keinen "Tritt" an der Seite - er meinte aber für junge Leute problemlos machbar, er in seinem Alter würde das nimmer wollen  :)

Werde das Ding wohl mal "anliefern" lassen - es mir anschauen - Fotografieren  ;) und dann entweder behalten oder ihn wieder mitnehmen lassen.

Offline carola

  • Moderatoren
  • *
  • Beiträge: 8.588
  • Geschlecht: Weiblich
  • pferdelos glücklich...
Re: Änfängertips beim Kutschenkauf usw.
« Antwort #14 am: 12.05.10, 14:24 »
Das klingt gar nicht so schlecht. Ich bin gespannt. Wenn man über die Schere einsteigt, guck, dass der Schwerpunkt nicht so hoch kommt.
Aber zumindest hört es sich so an, als bekämst du das Teil wenigstens verlustfrei wieder los, wenn was ist.
Denk dran, ein Einspänner-Einachser-Geschirr zu kaufen. :P
Mir haben sie damals ein Zweiachser-Geschirr verkauft, weil der Händler (der immer auf Kutschturniere fährt mit seinen Geschirren) auch nicht wusste, wo da der Unterschied sein soll. ::)
Ein gewisses Maß an Unordnung ist der Preis für Freiheit!