Autor Thema: "Reitlehre in der Krise"  (Gelesen 137653 mal)

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Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #585 am: 14.07.10, 14:29 »
Ob das Problem oder Chance ist, kommt sicherlich immer auf den Standpunkt und die Sichtweise an.
Das Problem bei virtuellen Zusammenkünften ist in meinen Augen die fehlende Verbindlichkeit und die Möglichkeit sich bequem aus der Affäre ziehen zu können ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Wenn wir mal wieder auf die Reitlehre zurück kommen, dann hilft die Virtualisierung der Gesellschaft hier nicht weiter, da man Reiten halt nicht theoretisch lernen kann. Also müssen Reitlehrer, Schüler, Richter usw. auch real kommunizieren, was halt wesentlich komplizierter ist, wenn man nur eine virtuelle Kommunikation gelernt hat.

Offline Anja

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #586 am: 14.07.10, 15:25 »
Jolly, aber es ist doch viel einfacher unkomplizierter und sauberer, virtuell und theoretisch zu reiten....  ;D

Warum sollte das dann nicht zu einem besseren Reitstil führen.  ??? Außerdem kann man höchstens vor Lachen vom Schreibtischstuhl fallen. und bekommt nicht noch eine Hinterhand hinterhergepfeffert  ::)
Herr, wirf Hirn vom Himmel oder Steine, was ist egal Hauptsache Du triffst.

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #587 am: 14.07.10, 16:10 »
Nur - wenn die FN eine Leitlinie und Regeln aufstellt - dann sollte sie natürlich in ihrer Struktur auch auf die Einhaltung/Tuniere achten: Sonst wird sie unglaubwürdig. Siehe bestes Beispiel die katholische Kirche die sich eine "hohe Karotte" mit einem "ethisch-moralischem" Führungsanspruch aufgebaut hat - und es nicht halten konnte, vertuschte....
Genau so. Leider hat die FN keine unabhängige Stelle, die die Einhaltung der Regeln garantieren könnte.

bines: es geht nicht darum, kleine Fehler zu ahnden. Es geht eigentlich überhaupt gar nicht um Fehler hier oder da.
Im Prinzip gehts mir darum, daß die FN Regeln aufstellt, die Richter sich der FN verpflichten und dann ihrer Aufgabe nicht nachkommen.
Nein, es war ein Hausturnier dabei. Die anderen waren normale Turniere.
Stell dir unsere Gesellschaft ohne Polizei und Rechtswesen vor. Wie schnell würden wir im Chaos versinken?

Warum hat die FN dieses Negativ-Image abbekommen?

Zitat
Das Problem bei virtuellen Zusammenkünften ist in meinen Augen die fehlende Verbindlichkeit und die Möglichkeit sich bequem aus der Affäre ziehen zu können ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Das sehe ich nicht so. Die Leute aus meinen Heimatboxen kenne ich zu 90% privat. Darüber hinaus noch einige paar weitere, die ich bereits kennengelernt habe.
Die Leute schreiben u.a. in andere Foren, teilweise in Foren, die mit dem Reiten nix zu tun haben und in denen man sich dann trotzdem wieder trifft. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die virtuelle Welt verdammt klein ist und daß ich ganz ganz genau aufpassen muß, wie ich mich verhalte.
Zitat
Wenn wir mal wieder auf die Reitlehre zurück kommen, dann hilft die Virtualisierung der Gesellschaft hier nicht weiter, da man Reiten halt nicht theoretisch lernen kann.
Ich widerspreche. Es hilft mir durchaus weiter, wenn sich hier ein paar engagierte Poster meine Vids ansehen und mir dazu ihre Meinung sagen. Es hilft mir auch, wenn ich auf der Suche nach gutem Unterricht bin oder wenn ich ein spezifisches Problem habe.
Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
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Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #588 am: 14.07.10, 16:31 »
Lacona, und wie oft ging es in den Foren um konkrete Arbeit, die zu tun ist?
Ich habe auch Foren, in denen ich die Leute gut kenne und man auch real vernetzt ist.
Aber im Verein habe ich schon häufiger erlebt, dass Leute sich virtuell sehr leicht mit Zusagen und Arbeitsübernahmen tun, real dann aber nichts dabei raus kommt. Und wenn man dann kritisch nachfragt, warum nichts passiert, dann sind die Leute auf einmal verschwunden und haben keine Zeit mehr.
Und wenn das schon im Kleinen so schwierig ist, warum sollte dass dann eine FN hinbekommen?

In der virtuellen Welt werden schlechte Erfahrungen noch viel schneller und weiter verteilt als es real so ist. Vielleicht ist die Reitlehre ja gar nicht in einer Krise, sondern es kommt uns nur so vor, weil ein paar Leute massiv interveniern ... in der realen Welt hätte Herr Karl seinen Feldzug gar nicht so weit führen können, weil die Leute schon viel früher bemerkt hätten, dass er zwar zum Teil gute Ansätze hat, aber es sehr schnell gar nicht mehr um die Sache ging  ::)

Die FN hat so ein negatives Image, weil sie sich nicht selbstkritisch betrachtet und weil auch dort Menschen ihren Job machen, die genauso persönliche Interessen haben und eben zum Teil auch vertreten, wie das in jedem kleinen Reitverein ist. Eine solche Maße von RL, Richtern, Funktionären etc. zu steuern ist verdammt schwer und wenn sich der Tanker erstmal in die falsche Richtung bewegt, dann ist eine Kursänderung sehr schwer.
Es gibt in der FN genauso Lehrer, die ihren Job erst nehmen und wirkliche Lehrer sind. Die gibt es in anderen Reitweisen auch. Genauso gibt es überall Lehrer, die diesen Namen nicht verdienen.
Manchmal braucht man aber etwas und die einen von den anderen unterscheiden zu können.

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #589 am: 14.07.10, 16:42 »
Aber im Verein habe ich schon häufiger erlebt, dass Leute sich virtuell sehr leicht mit Zusagen und Arbeitsübernahmen tun, real dann aber nichts dabei raus kommt. Und wenn man dann kritisch nachfragt, warum nichts passiert, dann sind die Leute auf einmal verschwunden und haben keine Zeit mehr.
Dann hatte ich dich mißverstanden.
Ich mache keine festen Arbeitszusagen, weder virtuell noch im richtigen Leben.
Weil das die Planung meines richtigen Lebens einfach nicht hergibt.

Zitat
Die FN hat so ein negatives Image, weil sie sich nicht selbstkritisch betrachtet und weil auch dort Menschen ihren Job machen, die genauso persönliche Interessen haben und eben zum Teil auch vertreten, wie das in jedem kleinen Reitverein ist. Eine solche Maße von RL, Richtern, Funktionären etc. zu steuern ist verdammt schwer und wenn sich der Tanker erstmal in die falsche Richtung bewegt, dann ist eine Kursänderung sehr schwer.
Eine Führung, die sich nicht selbstkritisch betrachtet, die das aber von ihren Mitgliedern verlangt ... disqualifiziert sich.
Wenn ich ein Fahrzeug fahre, bei dem Lenkung und Bremse schwerfällig gehen, dann fahre ich sehr sehr aufmerksam und vorrausschauend und möglichst auch selbstkritisch. Sonst wird das nüscht mit dem Erreichen des Zieles.  :P
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Offline Terrier

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #590 am: 14.07.10, 17:06 »
Lacona - Du kannst nicht immer generell von Dir auf Andere schließen.
Was Du machst/machen würdest, werden dann sicher nur wenige Andere so machen
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #591 am: 14.07.10, 17:54 »
Ich mache keine festen Arbeitszusagen, weder virtuell noch im richtigen Leben.
Weil das die Planung meines richtigen Lebens einfach nicht hergibt.

Ein Verein funktioniert aber dadurch, dass Leute einen Job übernehmen und ihn dann auch tun ...

Eine Führung, die sich nicht selbstkritisch betrachtet, die das aber von ihren Mitgliedern verlangt ... disqualifiziert sich.
Naja, die Führung der FN besteht ja aus Leuten, die im Idealfall engagiert ihren Job tun und die persönlichen Interessen und politisches Gehabe zurückstellen können. Wenn ich mich so in meinem beruflichen Umfeld umsehe, dann sind solche Leute sehr rar gesäht. Die meisten verlieren Ihre persönlichen Interessen nicht aus den Augen und man kann noch froh sein, wenn sie die Sache noch halbwegs im Auge haben. Es würde mich also nicht wundern, wenn es bei der FN genauso aussieht. Einige Leute, denen es um die Sache und den Sinn und Zweck der Reitlehre geht und viele viele andere, die von persönlichem Interesse getrieben werden, sei es nun Profit, Prestige, Macht o.ä.  :-\

geolina

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #592 am: 14.07.10, 18:45 »
hallo,

wenn gar nicht dir reitlehre in der krise wäre, sondern alle sportfraktionen?

westernturniere, isiturniere, fn-turniere, barockturniere - so wird denn nicht gerollt, gestochen, abgekocht .... es geht um`s prestige, geld, den wettk(r)ampf. da fallen so einige regeln unter den tisch. und das sag ich als durchaus begeisterter turnierreiter *g*.

aber das nur als kleiner einwurf ;).

was mir beim lesen der letzten seiten noch so in den sinn kam:

wenn ich darauf poche, dass richter sich an ihre regeln halten und rohes und brutales reiten, wie fehler im schritt usw. bestrafen, dann bin ich nicht der doofe depp, der sich doch selber an die regeln halten muss, oder die welt geht unter (und nebenbei, ich meine hier nicht in den unteren klassen, wo eben wirklich noch viel aus unwissenheit geschieht ;), sondern durchaus sehr hochklassiges reiten), sondern, dann erwarte ich schlicht ehrlichkeit und konsequenz von den richtern, die sich eben auch an - ich sage ganz bewusst - UNSERE regeln halten müssen.

ich bin nämlich total fn ;) - dazu noch im vorstand des rv und auch ab und an bissl angewidert, was einige reiter so machen.

einige wenige reiter - auch mal mehr, kommt ganz auf das turnier und die leute da an - halten sich nicht an die reitlehre und deshalb haben da richter auch mit dem finger drauf zu zeigen und zu sagen: so nicht mein lieber. trotzdem bekommen die auch immer wieder hohe punkte. das sind nur ein paar, andere werden sehr korrekt gerichtet und v.a. in den kleinen prüfungen finde ich wird durchweg nett gerichtet (also bei uns auf dem turnier) aber es gibt eben ein paar, die müssen nicht sitzen können und bekommen doch die 8 auf sitz. da ist eben das galopp seeeehr komisch und die bekommen doch die 8, da steht das pferd nicht und rollt mit augen und schweifrübe und dennoch wird bewundert, was die da aus dem pferd gemacht haben und bekommen immer über 6, wo du dich fragst, was soll das?

und doch, da sind die richter dran.

dann die rls - klar bin ich als rl dazu verpflichtet meinen reitschülern nahezulegen nach den rl zu reiten oder sich einen anderen deppen zu suchen, der sie unterrichtet. wenn ich das nicht will, dann erweise ich leider meinem verband einen bärendienst.

und doch, da sind die reitlehrer dran.

wenn ich als reiter ständig andere ausrüstung als die normale brauche, also myler-bit (nicht weil es dünn ist, sondern weil es so toll anatomisch ist - klor ;) ), ultralange sporen (hatte ich auch mal - bis ich gemerkt habe, oha, ich brems ja mein pferd, danach lief es auch alles ohne sporen. nur am schluss, als wir dann begonnen haben wirklich mal versammelte lektionen zu reiten dachte ich mir: so nun wird es zeit wieder sporen anzuschnallen), oder die schöne sitzprothese, weil das pferd so wirft *hüstel*, dann sollte ich mir mal meine kleinen verbandsbüchlein genannt richtlinien durchlesen und würde erfahren, was mein verband für ansichten gegenüber zuviel solcher hilfmittelchen hat und dann müsste ich mich eben selber in den arsch treten und lernen!
wenn ich nur noch gewinnen will, ziehe und zerre, dann muss ich eben auch mal schauen, wie eigentlich die ethischen grundsätze lauten und dann sollte ich mich schämen.

und da sind dann die reiter dran.

es ist weder ein fehler DER richter, DER reitlehrer oder DER reiter. sondern jeder im system muss sich für das system einsetzen, keine extrawürste, oder genauere blicke bei anderen, nur bei einem selber nicht, denn da beginnt die krise jeden systems: der gesellschaft, wie der fn.

(so er denn dieses system fn annimmt - wenn renate denkt sie hat den stein der weisen außerhalb der fn gefunden, dann viel spass dabei ;) und das meine ich ehrlich, jeder soll so glücklich werden, wie es ihm und seinen pferden eben passt)

alex

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #593 am: 14.07.10, 22:11 »
Ein Verein funktioniert aber dadurch, dass Leute einen Job übernehmen und ihn dann auch tun ...
Ja, natürlich. Und die Leute, die das machen, die gibts. Ich war selber jahrelang im Verein, hab meinen Trainer gemacht und eine Gruppe geleitet und stand x Mal am Kuchenbuffet - freiwillig und ohne Aufwandsentschädigung.
Ich hätte dazu schreiben sollen, daß ich persönlich in meiner Situation keine festen Zusagen mache, weder privat noch virtuell. Weil ich könnte sie nicht sicher einhalten.
 
Danke, Alex. Ich unterschreibe.
Weil die schlechten Reiter werden geschimpft, die schlechten RL werden geschimpft und Richter, die ihre Aufgabe nicht wahrnehmen werden entschuldigt ... das hat mich ein bisserl auf die Palme gebracht.  ;D

Zitat
Lacona - Du kannst nicht immer generell von Dir auf Andere schließen.
Was Du machst/machen würdest, werden dann sicher nur wenige Andere so machen
Ach. Darf ich nicht? O.k., dann hab ich hier was grundsätzlich mißverstanden.
Weil hier sooft geschrieben wurde, daß sich die Einzelnen so schön ans Reglement halten und die anderen Reiter das dann auch tun.
Da hab ich angenommen, daß man das darf - von sich auf andere schließen.  ;D
« Letzte Änderung: 14.07.10, 22:14 von Lacona »
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(Peter Fox)

Offline Kimble03

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #594 am: 15.07.10, 00:30 »
Oh Gott, Lacona, du willst doch hoffentlich nicht, dass wir alle so werden wie du, oder? ;D
Entgegen allen anders lautenden Meinungen und Darstellungen ist es wirklich überraschend, dass so ein Junggemüse-Keks das allgemeine Gedöns, das mit dem Werden und Sein eines Reitpferdes zusammen hängt, so unglaublich einfach, willig und großartig umsetzt und dabei auch noch wahnsinnig gut aussieht.

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #595 am: 15.07.10, 08:16 »
Oh Gott, Lacona, du willst doch hoffentlich nicht, dass wir alle so werden wie du, oder? ;D
Och wieso nicht, wärs Leben einfacher ... *nachdenk* *vorstell* ... omg! NEIN!  ;D
Dann würd ja gar nix mehr funktionieren.  :P  ;D
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Offline Binesdiva

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #596 am: 16.07.10, 09:34 »
Will auch virtuell reiten!  8)

Haben wir immer noch unsere philosophische Phase?  ;D

Weiß jetzt gar nicht, wer's geschrieben hat, aber die FN ist eine Behörde. Vielleicht nicht im rechtlichen Sinn, im eigentlichen aber schon. Und jeder, der Behörden kennt, weiß, wie die arbeiten, nämlich schwerfällig.
Aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen können Behörden nun mal nicht flexibel und lageangepasst reagieren, und schon gar nicht in einer Verwaltung.
Und da ich selbst in einer arbeite, kann / darf ich das auch so schreiben...

Alex, danke!
Schön geschrieben!

Bin ja auch völlig FN, trotzdem muß mir ja nicht alles gefallen, was die machen. Und die anderen Reitweisen sind für mich derzeit auch keine Alternative, also bleibe ich dabei.
Trotzdem kann man ja negative Entwicklungen bemerken.

Und nicht nur die FN hat einen schlechten Ruf, sprecht mal Westernreiter auf die EWU an, da hört man auch so einiges.
Das scheint aber auch ein Fluch von Dachverbänden zu sein, irgendwie spricht man denen immer gute Arbeit ab.
Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...

Offline Jolly

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #597 am: 16.07.10, 09:46 »
Also ich kann über die Leute der FN die ich kennengelernt habe, nichts schlechtes berichten. Die wissen durchaus, wo der Hase im Pfeffer liegt, aber das bis in die breite Masse umzusetzen, ist halt schwer. Und dieses Problem haben ja viele andere auch ... wenn man da mal so PK anguckt, dann hat der auch ein paar gute Lehrer ausgebildet. Aber auch viele, denen ich mich oder mein Pferd nicht anvertrauen würde.
Und aus meiner Vereinssicht: Wir haben eine recht anspruchsvolle Trainerausbildung, trotzdem gibt es gute und welche, die man vielleicht nicht unbedingt auf Schüler loslassen möchte, auch wenn sie fachlich die Anforderungen vielleicht erfüllen ... die innere Einstellung und das Lehrer-Gen sind halt doch wichtig, vielleicht sogar manchmal wichtiger, als das fachliche...

Offline terra

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #598 am: 16.07.10, 15:20 »
Na ja Binesdiva - EWU ist ja auch gleich FN  ;D .... aber in der NRHA und der DQHA/AQHA streiten sie sich genauso. Wobei - bei aller behördlichkeit der FN - die Amis sind da noch besser ;D ;D ;D

Offline MimTopic starter

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    • Achtung wildes Landleben!
Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #599 am: 18.07.10, 11:00 »
Hallo

ich komm jetzt noch mal auf das Eingangsposting/Artikel genau mit diesem Satz zurück:

Zitat
Auch wenn er einräumt, dass viele „Profis die Wünsche ihrer Kunden ignorieren“, so ist sich der umtriebige Pferdefachmann sicher: Die Schuld liegt auch an der Kundschaft selbst. „Das Bedürfnis nach anderen Reitweisen resultiert häufig aus einer romantischen Vorstellung von der Partnerschaft mit dem Pferd“, meint Six. „Wir haben in Deutschland mittlerweile eine Vielzahl von Pferderassen, die jede mögliche Reitweise zulassen. Und viele scheinen leichter zu sein, als die klassische Reitweise.

weil ich mit einer Freundin die ich längere Zeit nicht sah ein interessantes Gespräch hatte. Sie war über 1,5 Jahre mit mir in einer RS, Training klassisch für die ersten Abzeichen, mit zitternden Händen auf dem Galoppzirkel (ja nix falschmachen!!!!) und nervös Auswendiglernen der FN-Pferde Basics.

Ich traf sie freudestrahlend (selten erlebt bei ihr) wieder - sie hatte sich einen Lebenstraum gegönnt und war 3 Wochen "Cowgirl" in Wyoming. Mit allem - eigenen Pferd, Cutting, Kälber fangen, kastrieren, chippen. Nix Reitplatz, Unterricht, Sitzlongen und Co. Arbeiten mit dem Pferd - ohne "Dressurübungen" als Selbstzweck.

Vorher war sie in einer guten RS mit denke ich wirklich gutem RS noch 1 Jahr - den Weg "zurück" dorthin wird sie nicht finden nachdem sie "echtes Zusammenarbeiten" mit einem Pferd in einer/dieser anderen Reitweise erlebt hat und reitet jetzt Araber mit Westernstil im Gelände, im Galopp .... ganz ohne "Händezittern".

Wieviel "Selbstzweck" hat die klassische, englische R oder auch die WesterndisziplinenL inzwischen entwickelt...? Mit wieviel "Detailverliebtheit" müssen wir und heute in den Schulungen auseinandersetzen statt echtem "Feeling fürs/Spaß mit dem Pferd"?

Gruß Mim
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft