hmmm.. irgendwie finde ich, wird die argumentation grade absurd. die reitlehre ist in der krise, weil sich die reiter nicht dran halten, aber schuld dran sind die richter, die das nicht überwachen
in meiner kleinen bescheidenen vorstellungswelt mach ich das nicht besser, indem ich schimpfe, wie blöde das nicht ist, dass das nicht streng kontrolliert wird. sondern indem ich mich schlicht an die regeln halte, zu deren einhaltung ich mich freiwillig verpflichtet habe. zu bedenken ist hier, dass vom pferd, dass sich nicht ganz so freiwillig verpflichtet hat, schon erwartet wird, dass es sich an die regeln hält, auch und gerade wenn der reiter das nicht 100% lückenlos überwacht. der reiter selber allerdings machts nur, wenn man ihm bei nichteinhaltung auf die finger klopft? ha?
die krise der reitlehre ist und bleibt eine der reiter, die sich nicht an selbige halten, oder sie predigen, aber anders reiten. die abkürzungen suchen, weil sie ja nicht davon abgehalten werden, diese zu gehen (also keiner permanent daneben steht und sagt: phöses riegeln, phöse rollkur, phöser *bitteeinsetzen*). die aus bequemlichkeit von allen andern verlangen, dass sie ihren part erfüllen, aber die reiter selber, nänä, die sind ja arm, da ist ja die reitlehre dran schuld.
in 15 jahren passiv im turniersport (als tt, zuschauer, schreiber, helfer) und 10 jahren aktiv hat sich so einiges gebessert, die szenen sind bei weitem weniger grob, es werden viel mehr leute rausgezogen, und ich habe schon einige richter, veranstalter und stewards erlebt, die leute verwarnt, aus dem bewerb genommen oder zum abbruch gezwungen haben, weil das pferd darunter gelitten hätte.
im letzte jahr war ich eine saison lang mit hufschuhen unterwegs, und musste immer den zuständigen richter fragen, ob das aus seiner sicht ok sei. erstens wusste man maximal auf der meldestelle/turnierbüro, wo die richter waren, zweitens waren alle sehr pro pferd eingestellt und argumentationen gegenüber offen, quer durch die bank, die "alten" sogar oft mehr. alle sehr interessiert an dem warum und wie... drittens hab ich festgestellt, dass ordentliche ritte auch ordentlich benotet wurden, und taktfehler und verollte/ zusammen gezogene pferde genauso wie solche, die sich zu lasch präsentiert haben, nicht gut benotet wurden.
wenn jeder reiter sich selbst an der nase nehmen würde, und für sich selbst auf die reitlehre achten, und keine abkürzung versuchen würde in der flucht in den x-ten reitstil (denn auch ordentliches westernreiten, barock und was weiss ich hat dieselben grundlagen...
) oder hilfsmittel, wäre die krise keine.
dann würden nämlich auch die ausbilder, und solche die es werden wollen, sich an der reitlehre orientieren und diese unterrichten. und die reiter würden das auch wollen, fordern (wie war das noch, die nachfrage bestimmt den markt) und umsetzen.
vom dachverband kämen lediglich die rahmenbedingungen, nicht das wie... weil DAS ist ohnehin pferdefreundlich, weil sich an die reitlehre gehalten wird.
aber halt, da keiner das überwacht, hält sich ja keiner dran.. sowas aber auch...
ps.- als RL kann ich mir anschaun, welche leute ich unterrichte, wenn ich das hobbymäßig nebenbei mache. als turnierrichter nicht (und die aufwandsentschädigung ist lausig, für 10h und mehr am tag....)