Autor Thema: "Reitlehre in der Krise"  (Gelesen 137664 mal)

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Offline MimTopic starter

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #525 am: 12.07.10, 15:55 »
UVV gelesen ;D. (sorry, aber darüber könnt ich mich echt beömmeln...)

Ich hab mal mit  ~ großer Verwunderung ~ die Empfehlung der BG (Berufsgenossenschaft) gelesen, mit einer Führkette - mit Handpferd reiten zu gehen.  Ich weiß leider nicht, ob da jemals jemand mit Handpferd unterwegs war, nur:

- Führketten wenn man mal unterwegs halten/Pferd anbinden muss, ist eine Führkette eine doofe Idee, weil sie nur (meist Gußkarabiner) ca. 2 Sekunden Zug aushält
- wenn das Tier trabt - ihm die Kette ans Maul knallt
- und grundsätzlich zu kurz ist wenn das Handpferd beschließ (ohne Aufforderung oder Einladung ans Führpferd) vom Galopp in einen niedrigere Gangart zu wechseln

@ Frage - wie sieht eigentlich FN-konformes Handpferd reiten aus? Hab das jahrelang gemacht, würd mich interessieren, ob ichs "richtig" gemacht hatte  8)

Gruß Mim
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Offline terra

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #526 am: 12.07.10, 16:02 »
geh mal davon aus, dass es das nicht gibt - Fn und Handpferdereiten   ;)

Renate, sorry, so ganz verstehe ich deinen Beitrag nicht...vielleicht liegts an der Hitze - aber was toll daran sein soll ein jetzt 17 jähriges Pferd seit 15 Jahren zu reiten ... also mit zwei angeritten???

Offline Hexle

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #527 am: 12.07.10, 16:04 »
wieso führkette ans maul knallen ?

Ich meine eine Führkette wirkt als Führkette doch nur wenn sie so verschnallt ist, dass sie eine Wirkung hat - wenn sie als Strickersatz am Führring eingehängt íst, hat sie keine Wirkung .. sprich in den Vorschriften sollte DANN auch drinstehen, wie sie zu verschnallen ist (einfach unterm Kinn durch - einfach über die Nase - um das Nasenband verschlungen )

zum Handpferdreiten bekommt bei mir
- das Handpferd Trense oder Kappzaum drauf
- dann einen mindestens 3m langen, dicken Baumwollstrick mit Karabiner
- Karabiner in Trensenring UND Reithalfter des Handpferdes oder eben in den vordertesten Ring des Kappzaumes einhängen
- Handschuhe an  
- und Gerte dabei

wobei ich kleine Runden ohne Strassenüberquerung und mehr oder weniger in Sichtweichte des Hofes auch mal mit Knotenhalfter und 6m Strick am Handpferd mache (wobei dieses Pferd auch schlicht ohne alles mitlaufen würde ;) ) aber Handschuhe und gerte sind auch da immer dabei
Du wirst sicher nicht jedes Ziel erreichen, dass du dir gesetzt hast. Du wirst aber ganz sicher kein Ziel erreichen, dass du dir nicht gesetzt hast...

Offline Terrier

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #528 am: 12.07.10, 16:10 »
Ich wende mich NICHT von der FN ab  ;D Da es da sicher viele schlechte Sachen geben mag, aber auch einiges Gutes. Eben wie fast bei jder Sache.

Da ich ja trotz der"Bösen-FN" immer noch Turniere gehen möchte, darf ich mich ja vorläufig eh nicht abwenden.

Noch zu der RLin. Ich habe mich natürlich auch erkundigt gehabt, aber sie hatte wirklich nun 3 Pferde, die sie nur bis A vorgestellt hat. Einer geht nun unter einem anderen Reiter L+M-Springen. Die beiden Anderen sind mit 11 und 13 Jahren noch Beistellpferde, da platt.  ::)
Natürlich kann es an den Pferden liegen, aber ich bin vielleicht zu sehr von Unterricht verwöhnt worden. FN-Zicke ebend :D
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Offline Kiowa

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #529 am: 12.07.10, 18:56 »
@Renate: Ich glaube, Du hast nicht aufmerksam genug gelesen. Nach allem, was ich weiß, stehen viele Schreiber(innen) hier der FN zumindest kritisch gegenüber ;D

Ich bin erst durch Vereinsmitgliedschaften zwangsläufig Mitglied der FN geworden, früher war klar, dass dort das Böse lauert ::) und man selbstverständlich Mitglied der VFD ist, wenn man was auf sich hält ;) Mein Reitunterricht als Kind war auch nicht so, dass er mich irgendwie mit der Skala der Ausbildung in Kontakt gebracht hätte und pädagogisch eher von der Art "Ich schmeiß Dir gleich den Schlüssel ins Kreuz, Du tust ja nichts da oben". So gesehen war die Reitlehre schon Anfang der 80er Jahre in einer sehr ernsthaften Krise, wenn nicht sogar auf einem Jahrhunderttiefpunkt (Pferdehaltung und Auswahl der Schulpferde dort ebenfalls).

Ich bin dann lieber auf den Ponyhof/Ponyverleih gefahren, der aber wiederum ganz und gar nicht irgendwelchen Vorschriften entsprach (Reiten mit Sattel und Kappe nur, wenn der Mann von der Versicherung kam, junge Pferde reiten, war umsonst, aber ohne Sattel, denn die hatten ja logischerweise noch keinen, sie waren ja nichteingeritten, reiten mit 2-4 Handpferden, deren Zügel man sich in die Ellbogenbeuge klemmte - natürlich ohne Sattel, ging ja zur Weide und wer schleppt schon gern einen Sattel auf dem Heimweg ;D)

Heute - nachdem ich öfter guten Unterricht nach FN, Klassik oder Western oder Alt-Kalifornisch oder was weiß ich hatte und jetzt einen guten Reitlehrer gefunden habe, der nach klassischen Vorbildern unterrichtet und unter "Klassik" nicht nur Herrn Karl oder "Barock" versteht, der mir geholfen hat, meinen Sitz und Hilfengebung endlich zu verbessern - heute erkenne ich dann endlich, wie viel Wertvolles in den FN-Richtlinien steckt (und wie viel Unsinn/Rückschrittliches auch). Was dann aber wiederum wenig mit dem zu tun hat, was in den Pferdeknästen oder auf den Turnieren so geritten und unterrichtet wird - alles nicht so einfach :-\

Der gemein Freizeitreiter hat's aber leichter, der reitet sowieso immer nur so, wie er reitet und kann Vieles, was er liest und hört gar nicht umsetzen, und wenn er jetzt plötzlich"auf Western/Klassik/Englisch/Barock" "umstellt", dann sitzt er immer noch so auf dem Pferd wie letzten Mittwoch, seine Mittelpositur schwingt nicht besser, seine Hände sind nicht feiner, er knickt immer noch gleich in der Hüfte ein oder zieht sich irgendwo fest und sein Pferd ist wahrscheinlich auch noch immer derselbe Zausel mit derselben Schiefe wie letzten Mittwoch. Sprich: das System spielt bei den meisten "Normalreitern" keine sooo bedeutende Rolle, wie sie vielleicht meinen ;D ;D

Von guten Lehrern lernt man Gutes, egal aus welcher Ecke sie kommen - viele Übungen, die ich heute (etwas besser) durchschaue, haben mich sowohl meine Westernreitlehrerin als auch die Hinrichs-Schülerin schon reiten lassen und jetzt erkenne ich dann, dass "reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade" einer der Knackpunkte ist ;D
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Offline AndreaT.

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #530 am: 12.07.10, 22:09 »
Ein Verein ist immer so gut wie seine Mitglieder es haben wollen.
Klar kann man hingehen und sagen: alles doof, tret ich aus - nur so ändert man NICHTS in eine positive Richtung.
Und man darf einfach auch nicht vergessen, dass es durchaus auch positive Aspekte in dem Dachverband der örtlichen Reitvereine hat. Wer einmal in einem Ortsverein aktiv im Vorstand mitgearbeitet hat, weiss das. Und ohne diese Ortsvereine gäbe es eine ganze Menge bezahlbarer Reitplätze, Reithallen etc. pp. eben nicht.
In meinem vorigen Wohnort gab es ZWEI private Reithallen, in die man nicht mit hinein durfte, in eine Vereinshalle kommt man mit einer schlichten, meistens preiswerten Vereinsmitgliedschaft.

Ich war für eine Wahlperiode im Vorstand des örtlichen Reitvereins und fand das Anspruchsdenken vieler Mitglieder absolut überzogen - das ist im Kleinen so und im Grossen ist es nicht anders.
Im Meckern sind alle gut, aber mal selber zupacken, Ideen einbringen - ne bloss nicht, man hat ja keine Zeit für solchen Pipikram. Die Idee, dass die Leute im Vereinsvorstand alle Arbeit leisten sollen, die Mitglieder nur davon profitieren, ist äusserst weit verbreitet. Und wenn es dann nicht so läuft wie sich die einzelnen Leite das so vorstellen, na - dann ist es das System. Nicht etwa die eigene Bequemlichkeit.

Renate, ich finde auch viele Dinge nicht so in Ordnung, aber ich bin auch nicht bereit meine komplette Freizeit für Vereinsarbeit zu verbraten, deshalb werde ich nicht sagen: die FN ist indiskutabel. Ich könnte es ja versuchen zu verbessern. Wenn ich das nicht tue ist das nicht das Problem des Dachverbandes.

Abgesehen davon finde ich die Richtlinien für Reiten und Fahren echt gut ! Es ist ja alles gar nicht so schwer (theoretisch - praktisch ist das natürlich anders) wenn man es konsequent so macht und dabei entsprechende Hilfe hat. Insbesondere bein Thema Fahren habe ich damit sehr sehr gute Erfahrungen mit dem wirklich gut durchdachten Achenbachschen System gemacht.
Beim Reiten steht und fällt es mit den Reitlehrern. Und da muss ich sagen, es muss sich wirklich noch viel verändern.
Darfs ein Sprickel mehr sein ?

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #531 am: 12.07.10, 22:20 »
Klar kann man hingehen und sagen: alles doof, tret ich aus - nur so ändert man NICHTS in eine positive Richtung.
Ah? Soviel ich weiß ist diese ganze RL-Krisen-Diskussion samt leichtem Nachdenken der FN nur durch die schwindenden Mitgliederzahlen zustande gekommen.
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Offline baura

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #532 am: 12.07.10, 22:26 »
die FN denkt nach?
Über was denn?
Leonard: 'Herrgott noch eins, Sheldon, muss ich jedesmal mein Sarkasmusschild hochhalten, wenn ich mal den Mund aufmache?'
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Offline Kimble03

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #533 am: 12.07.10, 22:37 »
Übers Wetter. Wie man weiter dopen kann, ohne dass es auffällt. Wie man sich mehr Gehalt auszahlen kann. Wie man mehr Mitglieder kriegt, ohne was zu tun.
Schätze ich mal. ;D
Entgegen allen anders lautenden Meinungen und Darstellungen ist es wirklich überraschend, dass so ein Junggemüse-Keks das allgemeine Gedöns, das mit dem Werden und Sein eines Reitpferdes zusammen hängt, so unglaublich einfach, willig und großartig umsetzt und dabei auch noch wahnsinnig gut aussieht.

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #534 am: 12.07.10, 22:41 »
Nun, irgendwas müssen sie sich ja dabei gedacht haben, wenn sie behaupten, sie hätten eine Krise.
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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #535 am: 12.07.10, 23:51 »
Das wäre doch mal ein schöner neuer Titel FALLS Ihr das Thema nach so langer Zeit weiterverfolgen möchtet: Wieso DENKT die FN sie wäre in der krise?
(Bislang haben wir uns ja über die Krise ausgetauscht...  :P)

Offline Olli

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #536 am: 13.07.10, 05:46 »
die FN denkt nach?
Über was denn?
ich sehe vermehrt richter auf den abreiteplätzen die für ordnung sorgen ( ländliche turniere)
grundsätzlich hat die FN ja nie gesagt, rollkurt und qult eure pferde!!
das ist etwas was dann geschehen ist, im gegenzug könnte ich sage, die legerte´in der krise...
es ist nicht der dachverband, sondern das Rl in kette, wo der "Mist" passiert.
Wir dürfen das Pferd nicht vermenschlichen,
wir müssen uns verpferdlichen.“

Offline Kudu

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #537 am: 13.07.10, 10:42 »
Kiowa: schöner Eintrag!  :D Da find ich mich drin wieder  ;D

Offline Lacona

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #538 am: 13.07.10, 10:52 »
ich sehe vermehrt richter auf den abreiteplätzen die für ordnung sorgen ( ländliche turniere)
Ich hab da bisher (=4mal) nie auch nur einen Richter gesehen.  ???
Und ich weiß es genau, weil ich immer nachfragen muß, ob ich mit meinen Schwanenhals-Sporen reiten darf und ja, dann darf ich rennen und den Richter irgendwo suchen oder der Tafelbeauftragte fragt irgendwo für mich nach ...

Die FN beschäftigt sich erst mit der Rollkur, seitdem die Massen aufschreien. Vorher war das akzeptiert und von den Richtern unterstützt.
Von alleine wären die nicht draufgekommen, das zu beraten und in Teilen gut zu heißen. Ich bitte dich, ganze 10min Rollkur sind erlaubt!  :o Da bin ich fast vom Stuhl gefallen ...

Der Dachverband hat Regeln aufgestellt, der Dachverband stellt die Prüfungsaufgaben und die Regel-Polizei = Richter und über die Landesreitschulen auch Ausbilder, da kann man doch erwarten, daß die Richter und Ausbilder sich an die Regeln halten? Bzw. Verstöße geahndet werden? Anstatt daß man die Richtlinien schleichend der negativen Entwicklung anpaßt und immer wegschaut und Prüfungen für Baby-Pferde ausschreibt, die jenseits von gut und böse sind  :P
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Offline Terrier

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #539 am: 13.07.10, 11:00 »
Mit den Richtern auf den Abreitplätzen ist es von Landesverband zu LV verschieden. In Sachsen habe ich eigentlich immer einen Richter am Platz gehabt, hier in Niedersachsen sind es eher weiniger.
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