Hallo
es gibt einen schönen Spruch
"Wachsen im Leid - aber Blühen im Glück". Natürlich wächst man an Dingen, Herausforderungen (ein Pferd das nicht zu einem passt
) - die man noch nicht erreicht hat. Aber vor lauter Leid und Darben darf man das Blühen ja auch nicht vergessen und das wäre/ist für mich - eine Zielvereinbarung von RL und RS. Wo will der RS hin und auch für die jeweiligen RStunden Ziele setzen, wo man sagen kann, ich hab den Berg noch nicht erklommen, kann mich aber DIESER überwundenen Stufe freuen?
Wenn ich die Anforderungen an RS so hier lese, bin ich froh als Kind un-endlich geduldige Turnlehrerin und nettestes Volleyballkollegen zu haben. Bei ersterer brauchte ich 2 Jahre bis ich ein Rad konnte, bei letzteren 2 Jahre bis sie bei meinen Aufschlägen nicht mehr die Köpfe einziehen mussten. Alle motorischen Bewegungen müssen a) erlernt b) stabilisiert und c) automatisiert werden. Und das kann dauern...
Zurückblickend hab ich mir viel, viel hart erarbeitet mit "dranbleiben" und "nicht-aussortiert-werden". Umso ehrlich-verärgerter reagiere ich dann wenn mir als "Schüler" dann auch im Reitsport "Karotten" (wie ein Esel) hingehängt werden die ich (in einer bestimmten Zeit/Dosierung) nicht erreichen kann oder wenn ich auf Unverständnis traf das eine falsch automatisierte Bewegung nicht einfach "gelöscht" werden kann.
Und das Gefühl - versuche ich dann bei Schülern von mir (in anderen) Sparten eben NICHT zu erzeugen, sondern immer den Blickwinkel auf das größere Ziel in Einbeziehung der bisherigen (rückschauend) Erfolge motivierend einzusetzen. Perspektiven öffnen, Fortschritte beloben, Frusterlebnisse puffern. Man, jede Mutter muss das doch jeden Tag!? Den Blickwinkel auf das Glas das halb voll ist - oder halb leer?
Wirklich lesenswert der lange Artikel/Blog aus dem Link die letzten Tage. Das die "alte Reitlehre" aus der Kavallerie stammt, aber es eben keine kadavergehorsamen befehlsempfangenden Soldaten mehr sind sondern Kunden die im Reitunterricht Geld hinlegen, die eben keine ich sag mal übertrieben unterwerfend-darbenden Ambitionen haben.
Dieser Tage habe ich auf einem (erfolgreichen) Pferdehof übernachtet mit über 50 Schulpferden deren Kundenklientel ganze Schulklassen und
vor allem (O-Ton!!!) "reitvereinsgeschädigte Kinder" sind, die in der Umgebung gezielt einen beziehungsgeprägten Umgang mit Pferden ohne Zwang und Druck und Geschrei erleben. Hat mir sehr zu denken gegeben...
.
Und hier wieder der Gedanke an die Hofreitschule und die aussteigenden Eleven die es eben zum Bereiter nicht schaffen, die werden dann halt Reitlehrer. Weil sie gern unterrichten oder weil sie "nicht gut genug für den Bereiter/Profireiterjob" waren? Und schaffen sie grad die die aus dem hoch-disziplinierten Leistungssport es umzuschwitchen vom Vorbild wie sie in der RS unterrichtet worden sind hin zum Feierabendkunden?
Das ist wie unser Desaster in der Kindererziehung, die Tage 2 Mädels dagehabt die Kinderpflegerin lernen wollen, heja, weil beide ohne Quali dastanden und Hauswirtschaft war nix, dann eben einen Beruf der wenig/kaum Qualifikation erfordert und dann wundern wir uns, warum in der absolut wichtig/sten Erziehungsphase der Kinder ...?
Das würd mich mal interessieren - eine Umfrage: Warum sind sie (hauptberuflich) Reitlehrer geworden?
Gruß Mim