Autor Thema: "Reitlehre in der Krise"  (Gelesen 137727 mal)

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Offline zaino

  • Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, als Mensch ist es unersetzlich.
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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #240 am: 12.06.10, 13:26 »
kann es sein, dass man hier etwas von Thema abgekommen ist?
Wie es halt so geht - von Hölzchen zu Stöckchen  ;D
1. Natürlich hat Bruno Sixt recht, wenn er behauptet, dass sich viele Reiter nach "außerhäuslichen" Reitweisen umsehen, wiell sie das Pferd als Partner verstehen und genießen wollen.
2. Natürlich hat er mit seiner Feststellung recht, ...Was er allerdings vergessen hat, ist die grosse Frage zu 1. Warum ist das denn nun so?
Beispiele dazu wurden hier ja schon seitenweise angeführt, die werden aber von Profiseite wohl irgendwie nicht verstanden und nicht umgesetzt. Weil wir Reiter sind ja jetzt alle Weicheier, wollen nur tüddeln mit den Pferden, oder uns in andere Reitweisen verdrücken... heisst es. Wollen uns nix sagen lassen, sind lernresistent, geben uns keine Mühe, wissen alles besser u.s.w. [/quote]

Doch ganz offensichtlich aus der einfachen Tatsachen entspringend. dass die offiziöse Retlehre und ihre Vertreter ihr Klientel, nämlich die Reitschüler, weder pysikalisch noch intelektuell befriedigen können. Mit der Sturheit eines osstanatolischer Maultiere wird jedes vernünftige Argument übersehen. Mit gleicher Sturheit wird jeder Fortschritt, der zur dringend notwendigen Erhellung der Vorgägne beim gerittenen Pferd beitragen könnte ignoriert.

Stimmt, wie Sie das beschreiben. Weil - die "Spitze" gewinnt ja mit dem "Hammaschoimmasogmacht" oder der "Rollkur"... es wird verbissen an Dingen festgehalten, die noch nichtmal "althergebracht" sind (denn wie Ihr Buchbeispiel sagt, ist der alte Krempel ja nichtmal schlecht oder falsch gewesen!) sondern bequem. So still für mich sag ich immer, die Instant-Variante der klassischen Reitlehrer wird im unteren, im Basis-Segment der Reitlehrer, weitergereicht. Die verdünnte Version.

Reiten, wie es gelehrt wird, als rein mechanistischer Ablauf von "Hilfen" hat den Charme einer Fahrstunde auf einem Adliparkplatz. Begeisterung oder Leidenschaft für die Pferde wird man damit wohl nur schwerlich wecken können.
Das ist ja auch oft gar nicht gewünscht, will mir scheinen - da wird man von den Profis gleich als "idealist" und "Spinner" belächelt.
Wirtschaftliche Erwägungen stehen überall im Vordergrund: Von Futterkosten bis zum Wiese-schonen bis zum Gewinnen um jeden Preis. (das seh ich ja schon kopfschüttelnd in manchem Offenstall - Überweidung führt zu Boden- und Bewuchsverschlechterung, das ist Tatsache... das ist logisch, und das kann ich im nächsten Jahr an "meiner" Wiese in Großdruckbuchstaben ablesen. Ich frag mich nur immer, warum dennoch keiner von 12 bis Mittag denken will und einen nur niederbürstet wenn man argumentiert... weil Veränderungen des Gewohnten unbequem sind??? Weils Selberdenken irgendwie weh tut im Gegensatz zum Denken-Lassen oder gar nicht denken?
Weil man selber dann Fehler zugeben müsste und das wäre der Supergau?
In welcher Box hier war das nochmal, wo eine junge engagierte RL um Rat fragt, weil sie nicht genug geeignete Schulpferde hat, aber "Gewinn" um jeden Preis einfahren soll - auch um den Preis, dass die wenigen geeigneten Pferde auch noch abgenudelt werden. Dass ihre Mühen von Vereinsseite nicht honoriert, im Gegenteil, noch mit Auflagen eingeschränkt werden, und ihr persönliches Engagement vom Tisch gewischt wird...

Die ReitLEHRE als solche wäre in Ordnung - wenn nur die Leut' dazu anderst wären...  :-\

geolina

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #241 am: 13.06.10, 09:36 »
hallo,

ich glaube nicht zaino, dass man von profiseite her nichts verstehen möchte, sondern eher, dass man oft aneinander vorbeiredet. Und auch die freizeitreiter- und schülerseite will manchmal nix verstehen, sind wir doch mal ehrlich. ;)

z.b. sagen die leute, die hier sagen: ja, viele strengen sich nicht genug an, doch gar nicht: reiten dient nur dem turnier, man muss gewinnen und sich durchbeißen und dann wird eben gerollt, bis die schleifchen passen ... man sagt: sitzen lernen hat auch was mit körperkontrolle zu tun. viele sind nicht willens diese zu erlangen, lieber ist der rl, die reitlehre, das pferd, was auch immer dran schuld, hauptsache man selber nicht.

dieses manchmal völlig unreflektierte - sich selbst gegenüber - regt eben auf. (aber große reitlektüre lesen *kicher*) da kann ich verstehen, wenn sich einige rls auch mal auskotzen wollen.
sieht man doch in jedem stall: reiter, die mit jedem pferd und jedem rl das gleiche problem haben ... komisch gell? 8)

moreno, *seufz* ist ja klar, du hast dich nach reiflicher reflexion gegen die offizielle linie der fn entschieden. das ist doch auch völlig ok so. lass halt einfach die fn leben - weder ist das reitsystem mechanischer als andere, noch wird das pferd weniger als lebewesen geachtet. noch verschließt man sich völlig jedem fortschritt. dieses, ich schmeiße alles schlechte in einen topf, rühre um und erhalte die fn ist doch irgendwie auch bissl engstirnig, oder?

es gibt in unserer gesellschaft den trend, dass anstrengung sich entweder sofort lohnen muss, oder man strengt sich nicht an, weil man langfristige ziele aus dem auge verliert. der ist da und wissenschaftlich bestätigt. nachzulesen in fachmagazinen, aber auch in populärwissenschaftlichen veröffentlichungen (z.b. geo). wer diesen trend nicht sehen will und nun im reiterlichen sinne der fn in die schuhe schiebt, der macht es sich für mich ebenso zu leicht, wie rls, bei denen immer nur die reitschüler zu dumm zum reiten sind oder zu unfähig oder zu untalentiert.

alex

Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #242 am: 13.06.10, 21:49 »
geolina, stimme Dir ja zu, von beiden Seiten wird da viel vermurkst.
Aber moreno meinte nicht, dass das ReitSYSTEM (dem übrigens auch ich "anhänge" auch wenn ich NICHT auf Turniere spekuliere ;)) mechanistisch ist, sondern die Art und Weise, wie es vermittelt wird.
Und wie man von der Profiseite gar oft so GAR keine neuen Erkenntnisse reinlassen mag.
Umgekehrt sind wir Freizis da oft a bissl zu "durchlässig" im Sinne von zu schnell zu kritiklos begeistert von neuem Zeug. Da dürfen sich auch beide Parteien an die Nase fassen.

Offline sasthi

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #243 am: 13.06.10, 22:00 »
Hmm also wenn man von dem gehen würde.. da gibts aber in JEDER Reitweise Leute, die sich Ausbilder schimpfen, die auch sehr "mechanisch" arbeiten. Des hat jetzt nix mit der FN zu tun.
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #244 am: 13.06.10, 22:05 »
Aber moreno meinte nicht, dass das ReitSYSTEM... mechanistisch ist, sondern die Art und Weise, wie es vermittelt wird.
Und wie man von der Profiseite gar oft so GAR keine neuen Erkenntnisse reinlassen mag.
Yep, sasthi, das kann man so sagen, meinte ich ja auch. Hatten wir hier auch schon. SCH*** ausbildung und Grobheiten findet man inzwischen auf jedem Feld.

Offline MimTopic starter

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #245 am: 14.06.10, 08:37 »
In welcher Box hier war das nochmal, wo eine junge engagierte RL um Rat fragt, weil sie nicht genug geeignete Schulpferde hat, aber "Gewinn" um jeden Preis einfahren soll - auch um den Preis, dass die wenigen geeigneten Pferde auch noch abgenudelt werden.

Hallo

im bayer. landw. Wochenblatt muss dazu aktuell eine Kalkulation stehen, hab nur mündlich mitgeteilt bekommen, dass ein Schulpferd dazu ca. 3 Stunden täglich x 5 Tage die Woche laufen "ausgelastet" sein müsste und hier wieviel verschiedene RS dazu notwendig sind/seien? Und da hab ich mir gedacht - korrekturberitten (= Zeit/Kosten) ist das Tier dabei noch nicht....?   Les das aber gern noch mal nach.

"gesunder Menschenverstand" - das (auch v.a. in anderen Diskussionen) wird gern als Argument gebracht, dass ich inzwischen sehr heikel sehe: Weil "man" oder "frau" sich schwertut das zu definieren und grade in dem hochemotionalen Sport Reiten wo das Emotionswesen Tier auf das Emotionswesen Mensch mit dem Emotionsüberhang Frauen - zu sehr breiten (oder schmalen?) Gauß´schen Kurve führt:

Was liegt innerhalb der Bandbreite "gesunder Menschenverstand" - und was liegt "draussen"? Lerne hier gern neugierig dazu und frage - wer hat Beispiele für "gesunden Menschenverstand" beim Reiten? Beispiel "Zirkel über den äusseren Zügel reiten" - wird erst für denjenigen logisch, der wirklich tiefer in der Materie steckt, so wie eine mathematische Integralrechnung auch erst für denjenigen "logisch" wird - der die Basics?

Gruß Mim

« Letzte Änderung: 14.06.10, 08:42 von Mim »
Die-mit-dem-äusseren-Zügel-kämpft

Offline terra

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #246 am: 14.06.10, 08:40 »
Fieber....drauf wart, dass das Wochenblatt endlich auf meinem Schreibtisch landet :)

Zur mechanistischen Reitlehre: gibts ja im Westernreiten nicht, jeder macht, wie er meint - und wonach fiebern viele Reite: nach einer mechanistischen Reitanweisung.... und stellt mal einer was zusammen, wird er gleich in der Luft zerissen, von wegen FN-anhänger ;D

Offline ankeb

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #247 am: 14.06.10, 14:07 »
In welcher Box hier war das nochmal, wo eine junge engagierte RL um Rat fragt, weil sie nicht genug geeignete Schulpferde hat, aber "Gewinn" um jeden Preis einfahren soll - auch um den Preis, dass die wenigen geeigneten Pferde auch noch abgenudelt werden. Dass ihre Mühen von Vereinsseite nicht honoriert, im Gegenteil, noch mit Auflagen eingeschränkt werden, und ihr persönliches Engagement vom Tisch gewischt wird...

Bin nicht mehr jung sondern eine ziemlich alte Schachtel!  ;D Die Box befindet sich unter "Reit-und Fahrvereine".

Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #248 am: 14.06.10, 14:10 »
Zur mechanistischen Reitlehre: gibts ja im Westernreiten nicht, jeder macht, wie er meint -
Stimmt - da war doch mal was, Jean Claude Dysli gegen den Rest der Westernreiter-Welt? Der täte alles anders machen als die anderen?
Hab ich mal so gehört...

Klar wurden Hilfen, Figuren, Übungen, lektionen mal standardisiert für die HDV, sonst hätte man ja gar nicht in kurzer Zeit VIELE Pferde samt Reitern einheitlich ausbilden können. UND sie mussten ja auch in Formation "funktionieren", UND Reiter- und Pferdepaare mussten untereinander austauschbar sein im militärischen Einsatz. Wie bei jeder Vereinfachung birgt das halt Inflations- und Verflachungsgefahr. Und genau das passiert halt, wenn man nicht innehält, reflektiert und z. B. sagt, ups, wir brauchen ja gar keine Pferde mehr zum Attacke-Reiten auf Kanonen. Wir könnten ja wieder so reiten wie die Alten Rittersleut, die Nahkampf-Individualisten waren und entsprechend anders ritten ;) (wäre praktisch, wenn Pferd und ich uns GEMEINSAM auf der HH herumwerfen in Krisensituationen...)

ankeb, so eine alte Schachtel wie ICH kannst DU gar nicht sein, wetten?  ;D

Offline sasthi

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #249 am: 14.06.10, 14:18 »
zaino, meinst wirklich, dass da zwischen den "alten Rittersleuten" und der "1912-Kavallerie" viel Unterschied bestand?
Ich seh eher nen Unterschied zwischen der "Höfischen Reitkunst" und der "militärischen".
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #250 am: 14.06.10, 14:21 »
sasthi, vereinfacht hab ich das natürlich ausgedrückt, aber die Zielsetzung in der Reitausbildung hat sich mit der Entwicklung auf militärischer Seite (denk mal an Spiesstausch gegen Feuerwaffen! ;)) schon verändert. Und ein "Gebrauchsreiter" ritt anders als ein höfischer Showman und der wieder anders als ein Offizier im Feld...
"Einheitliche Reitlehre" - oder der Versuch dazu, das war sicher eine neuere Erfindung.
Auch wenn der alte Xenophon schon das erste bekannte Lehrwerk zum Thema schrieb... es zeigt nur, die Suche nach DEM Kochrezept ist so alt wie das Feuer  ;D
« Letzte Änderung: 14.06.10, 15:07 von zaino »

Offline Binesdiva

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #251 am: 14.06.10, 15:14 »
Mechanistisch (was ist das überhaupt für ein Wort, gibt's das eigentlich?) ist doch eigentlich garnicht so schlecht.
Alleine unsere Hilfengebung ist doch tatsächlich rein mechanisch, nur die Intensität der einzelnen Hilfen ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich.

Ich finde es schon schön, wenn zB die Hilfen für eine KKW bei jedem Pferd im Prinzip gleich sind und mich die Pferde dann auch verstehen, gut, daß der eine ein bißchen mehr Schenkel, der andere ein bißchen weniger etc. benötigt, ist halt das Reitergefühl, das man braucht, um die mechanischen Hilfen dann dem Tier entsprechend einsetzen zu können.
Und das kann man nicht lernen.

Die rein mechanische Hilfengebung schon.
Reitet ein Cowboy zum Friseur.
Kommt wieder raus:
Pony weg...

Offline sasthi

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #252 am: 14.06.10, 15:20 »
Ich kürzlich zu meiner Freundin: "ich hab innen hinten Muskelkater am Oberschenkel, aber irgendwie fühlt sich das beim Reiten nicht so falsch an" (seitdem ich da "Muskelkater" hab, kann ich meine Schenkel unabhängig voneinander bewegen, davor war das irgendwie ein Knoten)
Freundin: "super, und ich hab 5 Jahre versucht, zu erklären, was ich meine"  :-X

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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #253 am: 14.06.10, 15:22 »
Da gehts um die Wortwahl.
Was wir hier meinen, ist eine "standardisierte" Hilfengebung = toll, weil man so wirklich ein Koch- und Lernrezept hat, wie es geht. Auf der Basis von Hilfen, von denen lange Erfahrung gezeigt hat, dass die jedes Pferd und auch jeder Mensch mit etwas Konditionierung, Übung und Arbeit erlernen kann.
"mechanisch" bedeutet einfach, wertfrei, die technische Seite an der Sache - Schenkelhilfe welche Seite? Äussere oder innere Hand, äussere oder innere Pobacke, welchen Bügel belaste ich mehr wenn ich xy will und das mache ich dann tunlichst, annähernd, IMMER so, damit mir das Pferd keinen Vogel zeigt und mich verstehen kann.
"mechanistisch" ist schon negativ gefärbt: Man verbeisst sich in die Technik und verliert das Gesamtbild.
Z. B. kann ich "Losgelassenheit" nicht mit reiner Technik erzeugen. Widersetzlichkeiten nicht mit Technik ausschalten - weil das Lebewesen ja seinen eigenen Willen mitbringt und gute Gründe dafür hat.
Beim Umgang mit Lebewesen halt auf Dauer fatal, rein mechanistisch vorzugehen.

sasthi: WOW, klasse Effekt...
« Letzte Änderung: 14.06.10, 15:50 von zaino »

Offline MimTopic starter

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #254 am: 14.06.10, 16:06 »
Was wir hier meinen, ist eine "standardisierte" Hilfengebung = toll, weil man so wirklich ein Koch- und Lernrezept hat, wie es geht. Auf der Basis von Hilfen, von denen lange Erfahrung gezeigt hat, dass die jedes Pferd und auch jeder Mensch mit etwas Konditionierung, Übung und Arbeit erlernen kann.

So? Das sieht die Hofreitschule allerdings anders: http://www.dressur-studien.de/index.php/die-wiener-hofreitschule-und-die-eleven-ausbildung.html

Zitat
Auch im dritten und vierten Ausbildungsjahr kommen die Eleven immer wieder einmal an die Longe, damit der Reitersitz korrigiert werden kann. Der häufigste Grund, warum Eleven dann doch wieder die Hofreitschule verlassen, ist dann auch der Reitersitz: „Manche Sitzfehler lassen sich kaum korrigieren“, sagt Rednetter, „wer mit der Hüfte einknickt und es selber nicht bemerkt, hat ein solches reiterliches Problem, dass auch wir es nicht beheben können.“

... wenn das einzigste Werzeug die Sitzlonge  der Hammer  ist, sieht die ganze Welt...
« Letzte Änderung: 14.06.10, 16:23 von Mim »
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