Autor Thema: "Reitlehre in der Krise"  (Gelesen 136840 mal)

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Offline Terrier

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #180 am: 09.06.10, 12:07 »
ups...donausgewichthörschämendindieeckegeh
der bissige Terrier schickt Grüsse
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Ich bin zu alt um nur zu spielen und zu jung um ohne Wunsch zu sein

Offline Olli

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #181 am: 09.06.10, 12:10 »
RL hat das zu akzeptieren, dafür ein passendes pferd bereit zu stellen, und passende übungen zu machen und die defizite auszugleichen, oder wie?! ::)
um gewicht, ich denke schon, das RL da auswählen sollte,welches pferd zu welchem reiter.
das ist auch nicht zuviel verlangt, im schulbetrieb, bei privat wirds arg!
ps. meine 80 kg bei 174cm auf einer 152cm knabberstute sind noch nie jemandem negativ aufgestossen.
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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #182 am: 09.06.10, 12:17 »
als rl hättest du ein anderes pferd genommen, oder dem kind einen hocker gebracht ;-)
Ja, hätte ich, aber da hätte das Schratz auch nicht SELBSTÄNDIG und alleine mit einem meiner Pferde herummurksen dürfen...

Donau, was ich meinte, ist, ein bissl Autorität zur Kritik MUSSSS ein RL haben. DAS hat es damit zu tun. RL müssen in der Tat nicht alles auffangen, worüber nachzudenken oder woran zu arbeiten die Schüler keine Lust oder zu wenig Interesse oder Intelligenz haben. Brutal gesagt.
Kundenverluste lassen sich daher bei unbestechlicher Ehrlichkeit und mit einer Pro-Pferd-Einstellung oft nicht vermeiden, finde ich.
Da dotzt die "Moral" des Reitens an sich mit dem modernen Vertriebsgedanken frontal zusammen.

BMI ist doch Quark, Mim ;D - oder ermittelst Du das Gewicht einer Wutz per Messung der Strecke zwischen Rüssel und Schwänzchen und teilst das dann durch den Körperumfang? ;D) Es geht mir um den Aktivitäts-Koeffizienten, also wenn die Körperfülle die Aktivität und Beweglichkeit eines Menschen schon arg einschränkt. Ab da wird es im Sattel halt kritisch... Mit einem moppeligen Kind, das fröhlich, agil und entschlossen aufs Pferd krabbelt, hätte ich Null Probleme gehabt. Sowas sitzt dann auch fest und beisst sich durch.

Offline Olli

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #183 am: 09.06.10, 12:27 »
Ja, hätte ich, aber da hätte das Schratz auch nicht SELBSTÄNDIG und alleine mit einem meiner Pferde herummurksen dürfen...
eben, das hätte es auch in keiner reitschule..deswegen hinkt der vergleich, dein privatpferd und du als privatperson mit dem thema, so finde ich.
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Offline MimTopic starter

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #184 am: 09.06.10, 12:38 »
Dein Satz "Aber kann man sich Kunden "backen" oder beim Weihnachtsmann bestellen? "
 kann man ummüntzen und statt Kunden einfach Reitlehrer einsetzen.

oder sagen: Bedürfnisse schaffen den Markt und nicht umgekehrt - so wie du als Therapeutin ja auch die Fähigkeiten, Ausbildung - an den Bedürfnissen/Problemen der Klienten ausgerichtet sind?

Immer die Frage - wer gibt das Geld und wer nimmt es?

@ Zaino, auf ein über 1,60 Pferdl ohne Aufstiegshilfe, sieht/sähe es bei meiner Besi die nicht übergewichtig ist - aber über 68 Jahre alt: Auch nicht toll aus - aber trotzdem gehen wir am WO auf einen 3 Tages Wanderritt  ;)

Gruß Mim
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Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #185 am: 09.06.10, 12:42 »
Es ging mir ja nicht um einen Vergleich sondern um die Situation: Was machst Du als RL, wenn Du von solchen Exemplaren gradezu überflutet wirst? Aber begründete Bedenken hast, dass das Kroppzeug reihenweise vom Pferd kugelt und sich weh tut, oder andernfalls ungelenk Deinem Betriebskapital in die Rückenwirbel plumpst?
Auch weil wir davon geredet haben, wie geht man als RL wirklich mit krass UNbeweglichen Leuten um?
RL können eben nicht ALLES rausreissen was bei Reitschülern im Argen liegt. Natürlich können sie sich ihre Kunden nicht backen.
Nur kommen manche Kunden halt doch etwas hart geraten aus der Backform... :P

Offline donau

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #186 am: 09.06.10, 12:57 »
zaino, das meinte ich... ein RL muss was verlangen können dürfen an beweglichkeit und körperbewusstsein, der sollte reiten lehren, nicht "wie bewege ich mich". bei "schweren" menschen, bei denen das gewicht gut verteilt ist, die muskeln haben, und ihren körper im griff, fällt´s auch nicht auf - und die hätten dann auch den ehrgeiz, zu sagen: ok, noch mehr will ich nicht, und auf sport und ernährung achten.

es geht ja drum, dass da ein gegenseitiges entgegen kommen entsteht, reitschüler strengt sich an, und ist bereit ausserhalb des "normalen" unterrichts was zu tun. der RL akzeptiert im gegenzug gewisse einschränkungen und berücksichtigt individuelle probleme und verweist auf passende spezialisten.

weder der eine, noch der andere darf vom gegenüber verlangen, dass das alles nur von der gegenpartei abgefedert wird... aber mit der forderung der absoluten kundenorientierung passiert das... und zusätzlich wird der grundsatz der reitlehre, das PFERD zu schonen da auch ein bisschen vergessen, wenn sich alles am reiten lernenden ausrichten soll... ;)
Wer auf seinem Standpunkt beharrt, darf sich nicht wundern, dass er nicht weiterkommt...

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #187 am: 09.06.10, 13:14 »
Auch weil wir davon geredet haben, wie geht man als RL wirklich mit krass unbeweglichen Leuten um?
RL können eben nicht ALLES rausreissen was bei Reitschülern im Argen liegt.  

Nun die Frage/Aufgabenstellung - hat die nicht jeder Sportlehrer? Ich fand das in Erinnerung toll, dass meine damalige Geräteturnlehrerin vor 20? Jahren NIE jemanden weggeschickt hat, egal wie dick, Behinderung - auch wenn grad Turnen einer der anspruchsvollsten Sportarten ist was Beweglichkeit, Motorik, Koordination etc. betrifft.

Zum einen eben wie kommuniziere ich "schonend" dem Schüler, wie kann ich ihm wenn er denoch reiten möchte den Weg (der mühseliger sein wird) ebnen oder auch seien Grenzen aufzeigen?

Ich weiß Zaino, da geht es um den Tierschutz und was einem Pferd "zumutbar ist" nur ich weiß nicht ob der Tierschutz wirklich immer im Vordergrund steht wenn es reiten geht - wie war das mit dem "weil ich Pferde liebe wurde ich Reitlehrer" nunja, wenns nur ums lieben ginge, würde man nicht noch anderen Menschen beibringen wie man sich unartgerecht in einen Pferderücken setzt sondern die Tiere einfach spazieren führen oder stunden/tage/wochen/monate/jahrelang mit "wenig" Bewegung vs natürlichem Bedürfnis in Boxen sperren.

Zumutbarkeit ist nachdem was ich sehe eine Frage der auch Umsicht, vorsichtig agieren WEIL man weiß man ist z.B. steif wie meine Besi und dieswegen auch weiß, das sie bestimmte Dinge vom Tier nicht verlangen kann.

Ich hab in den letzten Wochen 2 Frauen auf Pferden gesehen - die eine mit viel Gewicht, viel Emotion, Vorsicht und der Angst dem Tier weh zu tun und abnehmwillig und unglaublich bemüht, die andere fit, beweglich und beratungsresistent die Zügel zum Bremsen gen Brüste reissend... Wem soll man sagen mit dem Reiten: Hör besser mit dem Reiten auf...?

Da geht es doch um die Kommunikation um klare Zielabsprachen: Was ist für diesen RS möglich, wieviel dem Tier zumutbar und welche Ziele sollen in welchen Zeitrahmen erreicht werden?

Gruß Mim
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Offline sasthi

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #188 am: 09.06.10, 13:48 »
Hmm...

muss ein Reitlehrer mit jedem Schüler können?

Und wieviele Reitschüler würden auf ein vorsichtiges "wär vielleicht gut, wenn Sie die nächste Zeit die Pizzen etwas reduzieren könnten..." (ja, ist jetzt krass formuliert, ich bin nicht diplomatisch, ich bin aber auch kein RL) böse werden?´
Grade, wenn man mit ein paar Pfunden mehr kämpft *ausleidvollererfahrungspricht*, reagiert man auf dieses Thema eh schon empfindlich.

Oder sollen sich jetzt die Reitbetriebe dann auch für die passenden Reiterhintern auch noch die 18" Aufwärts Sättel zulegen?
Wenn zwei das Gleiche tun ist das noch lange nicht das Selbe.

Haflinger sind nicht stur, sie geben ihrem Menschen nur mehr Zeit, über seine Fehler nachzudenken

Offline zaino

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #189 am: 09.06.10, 13:54 »
Nun die Frage/Aufgabenstellung - hat die nicht jeder Sportlehrer? Ich fand das in Erinnerung toll, dass meine damalige Geräteturnlehrerin vor 20? Jahren NIE jemanden weggeschickt hat, egal wie dick, Behinderung -
Das ist ja auch ok, das hat meine Trainerin auch gemacht, aber immer dazgesagt, wenn was sehr weh tut oder klemmt, nicht mit Gewalt probieren! Peu a peu. Vorsichtig halt, weil jeder möglicherweise Grenzen hat.

Ich weiß Zaino, da geht es um den Tierschutz und was einem Pferd "zumutbar ist" nur ich weiß nicht ob der Tierschutz wirklich immer im Vordergrund steht wenn es reiten geht - wie war das mit dem "weil ich Pferde liebe wurde ich Reitlehrer" nunja, wenns nur ums lieben ginge, würde man nicht noch anderen Menschen beibringen wie man sich unartgerecht in einen Pferderücken setzt sondern die Tiere einfach spazieren führen oder stunden/tage/wochen/monate/jahrelang mit "wenig" Bewegung vs natürlichem Bedürfnis in Boxen sperren.
Naja, da scheiden sich die Geister immer noch. Aber für mich gehören z. B. artgerechte Haltung, Behandlung und Reitweise (z. B. die korrekte, klassische oder auch nach der guten alten HDV = gediegene FN-Kenntnisse) absolut dazu, und ich erwarte vom RL, dass der/die das auch überzeugend vertritt. Es gehört alles zusammen, finde ich.

Ich hab in den letzten Wochen 2 Frauen auf Pferden gesehen - die eine mit viel Gewicht, viel Emotion, Vorsicht und der Angst dem Tier weh zu tun und abnehmwillig und unglaublich bemüht, die andere fit, beweglich und beratungsresistent die Zügel zum Bremsen gen Brüste reissend... Wem soll man sagen mit dem Reiten: Hör besser mit dem Reiten auf...?
Nr. 1 kann man eigentlich nicht bös sein. Nr. 2 hab ich mal in einem anspruchsvollen Kurs erlebt, "vor mit der Hand" konnte sie nicht umsetzen, die Hand ging immer nach hinten oben, zwanghaft... tja, teures Pferd, teurer Kurs... der RL hats erstmal mit endlosem geduldigem WH probiert.  :-\


Offline ricki

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #190 am: 09.06.10, 14:05 »
Nun die Frage/Aufgabenstellung - hat die nicht jeder Sportlehrer? Ich fand das in Erinnerung toll, dass meine damalige Geräteturnlehrerin vor 20? Jahren NIE jemanden weggeschickt hat, egal wie dick, Behinderung - auch wenn grad Turnen einer der anspruchsvollsten Sportarten ist was Beweglichkeit, Motorik, Koordination etc. betrifft.
Nun ja... Da leidet ja auch kein Tier drunter.

Hmm...

muss ein Reitlehrer mit jedem Schüler können?
Ganz klares Nein. Ich habe einen endg*** RL X. Dieser RL unterrichtet plausibel, pferdegerecht... *Lobeshymnejetztmalweglässt* – aber auch ehrlich. Viele möchten sich das nicht geben und bleiben weg; trotzdem muß dieser RL Schüler ablehnen, mehr gehen einfach nicht mehr. So what?
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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #191 am: 09.06.10, 15:13 »
Oder sollen sich jetzt die Reitbetriebe dann auch für die passenden Reiterhintern auch noch die 18" Aufwärts Sättel zulegen?

... kommt auf das jeweilige Klientel an ... die Flugzeuglinien machen es jedenfalls schon

@ Ricki, obwohl ich kein Fan von zuviel Gewicht im Reiterrücken bin - sage ich für mich aber einfach mal pauschal: Den Schnitt der Pferde schadet ein Null Kilogramm Riesenego des Reiters in der Regel mehr als hier und da ein Pfund zuviel.

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Offline McFlower

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #192 am: 09.06.10, 15:31 »
Riesenego oder Riesengewicht? Das ist für die Pferde die Wahl zwischen Pest und Colera, fürchte ich. Man kann aber auch beides haben. Oder nichts von alledem.

Wenn hier von übergewichtigen Reitern gesprochen wird, dann meinen wir nicht diejenigen, bei denen hier und da ein kleines Speckröllchen kaschiert werden muss sondern diejenigen, die so übergewichtig sind, dass die normale Körperbeweglichkeit und Körperkontrolle eingeschränkt ist. Sasthi, du bist mein Pferd ja schon geritten und ich kann mich nicht dran erinnern, einen Kranwagen zum Aufsitzen bestellt zu haben. Du gehörst NULL zu der Zielgruppe, an die ich bei übergewichtigen Reitern denke.

Wir haben eine Reiterin am Stall, die über die Jahre sehr in die Breite gegangen ist, die hat sich jetzt entschieden, dass sie ihren Pferden das nicht zumutet. Statt zu reiten, geht sie seit dem Winter ins Fitnessstudio, zum Schwimmen, macht viel Stallarbeit und überlässt das Reiten ihrem Mann und ihrer Tochter. Ziel: abnehmen, die normale Beweglichkeit wiederbekommen und dann erst wieder auf´s Pferd. Bis zur Stoppelfeld-Saison soll es soweit sein.

Ich meine auch, dass erwachsene Reiter diese Einsicht selbst haben müssen. Haben sie es nicht, muss der RL was sagen. Das muss ja nicht fies und böse sein, nach dem Motto "Du bist zu fett", es kann ja auch nett und trotzdem zielgerichtet sein. "Was hältst du davon, regelmäßig 2 mal pro Woche schwimmen zu gehen, um Grundkondition und Beweglichkeit zu verbessern"?

Aber gerade erwachsene Spät- oder Wiedereinsteiger haben oft - auch wenn sie völlig normalgewichtig sein - überhaupt kein Körperbewußtsein und keinerlei Körperkontrolle, dafür regelrechte Angst vor unbekannten Bewegungen. Mein Schwager hat für sein Kind ein Riesentrampolin im Garten stehen und bei einer Familienfeier sind dann irgendwann auch die Erwachsenen darauf rumgehopst. Ich war entsetzt. Die meisten Frauen und auch einige Männer in den 30er und 40er Jahren sind nicht in der Lage, locker im Stehen auf einem Trampolin zu hüpfen. Die staksen da mit angstgeweiteten Augen und Holzbeinen drauf rum, ohne auch nur 20 cm Höhe zu gewinnen. Wie soll man jemandem mit diesen Voraussetzungen reiten beibringen? Das kann der Reitlehrer nicht leisten, da muss ein Sportlehrer die Vorarbeit machen.
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Offline ricki

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #193 am: 09.06.10, 15:42 »
Danke, McFlower, das kann ich so unterschreiben.

Mir ist durchaus bewusst, dass es sowohl sehr einfühlsam reitende kräftiger gebaute Menschen gibt (von denen ist aber, wie gesagt, hier gar nicht die Rede) wie auch absolut harte, gefühllose Idealfiguren.

Und nein, weder habe ich Idealfigur noch bin ich der große Zampano auf dem Pferd. Leider.
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Offline McFlower

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Re: "Reitlehre in der Krise"
« Antwort #194 am: 09.06.10, 15:51 »
Na ja, ich bin zwar zaundürr mit langen Beinen (ideal fürs Reiten eigentlich), aber der große Zampano auf dem Pferd bin ich leider auch nicht. Ich bin auch kein Bewegungstalent. Trotzdem war ich nach einem Abend Trampolin-Gehüpfe in der Lage einen krummen, schiefen, buckeligen Salto zu hüpfen und wieder auf den Beinen zu landen. Mein GG (1,90 m groß, 90 kg) übrigens auch! Das liegt nur daran, dass wir keine Angst davor hatten und durch die Reiterei die Gräten so einigermaßen unter Kontrolle.

Müsste ich als Reitlehrer Anfänger unterrichten, wäre die Überweisung in den Sportunterricht beim örtlichen Sportverein, bei der VHS oder in die nächste Muckibude wahrscheinlich meistens meine erste Amtshandlung. Eigentlich müsste mal vor der ersten Stunde einen ersten Mini-Sporttest machen, so wie ihn die Kinder beim Einschulen machen. Seilchen springen, auf einem Bein hüpfen, rückwärts laufen, Purzelbaum. Wer das nicht kann - ab in den Sportunterricht. (Körperliche Behinderungen erstmal außen vorgelassen.)
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